Erst auf Seite zwei und definitiv schon einer der besten Threads, den ich hier je gefunden habe.
Dass man in eine "Rolle" schlüpft, mag bei einem "Rollenspiel" zweckmäßig gegeben sein, und dass sich ein Daddy um seine Little "kümmert", impliziert meiner Ansicht nach alleine die Konstellation schon; daher möchte ich noch etwas anderes in den Raum werfen, das einen Reiz in der Dynamik für mich als Top ausmacht, und zwar das "Aufschauen" der Little zu ihrem Daddy.
Little zu sein beinhaltet in einer gewissen Form auch sich dem Daddy zu unterwerfen. Wie in den meisten gesunden D/s-Beziehungen, kann diese Art Unterwerfung niemals vom Top eingefordert werden, sondern muss willentlich von der Sub an ihn übertragen werden. Hierfür benötigt der Top eine im Kontext passende Ausstrahlung und ein bestimmtes Auftreten und Gebaren. Die Sub muss ihn als ihren Daddy akzeptieren und ihm insoweit Vertrauen entgegenbringen und Intimität auf persönlicher Ebene teilen, als dass sie dazu in der Lage sein kann mit gutem Gefühl im Herzen die Verantwortung auf ihn zu übertragen. Das (Macht-)Gefühl, das die Little mir als Top mit dem Übertragen dieser Verantwortung in mir auslöst, ist eines, in dem ich mich suhlen könnte. In dem Moment, in dem dies geschieht, akzeptiert sie vollumfänglich, dass der Top der Entscheidungsträger ist, über die Situation, über das Benimm der Little, über die angestrebten Tätigkeiten im Tagesablauf, über die Richtung, die die Dynamik zwischen beiden einschlägt. Die Little kann sich bewusst sein, dass der Top all dies in ihrem Sinne zu zu ihrem Wohlergehen festlegt und darf im Gegenzug einfach nur sein. Und diesen dankbaren, demütigen und hingebungsvollen Blick einer Little zu erhalten, nachdem sie dies verinnerlicht hat, ist ein wundervoller Moment. Sie schätzt das, was der Top in sie investiert, emotional, seelisch, sowie eben auch physisch, seien es Streicheleinheiten oder Aufmerksamkeiten; und das lässt sie ihn spüren.
Eine Princess ist für mich dementsprechend auch nichts weiter, als eine Little mit ein paar kleinen extra Steps. Vor nicht allzulanger Zeit hat mir eine Dame hier aus dem JC auch ihre Definition hiervon gegeben, die mein Verständnis davon sehr bestätigt hat. Als Top ist man in einer Daddy / Little - Dynamik ja in weiterem Sinne auch der Caregiver, das wurde hier ja auch schon mehrmals angesprochen. Und für mich gehört es als Caregiver eben dazu die Sorge dafür zu tragen, dass meine Little happy ist. Und wenn man sie happy machen kann, wenn man sie zum Shoppen einlädt, dann warum nicht? Manche Littles malen gerne Mandalas aus, und warum sollte sie es mir nicht wert sein den großen Faber-Kastell Buntstiftekasten für sie zu kaufen? Und hier macht es für mich im ersten Step keinen Unterschied, ob sie nun zum Toys 'R Us fahren und sich ein Lego-Barbie Set zum Basteln aussuchen möchte, das sie dann auf dem Wohnzimmerboden zusammenpuzzlet, während ein Disney-Film läuft, ob sie in ein edles Dessous-Geschäft fahren möchte, um sich dort etwas Hübsches auszusuchen, oder ob sie in den Sexshop gebracht werden will, um sich einen schönen Buttplug mit Schwanz für ihren Kittenspace zu besorgen, den sie schon länger ins Auge gefasst hat. Im Alltag haben viele Frauen eher ein Problem mit Geschenken, da sich sich leider des Öfteren in irgendeiner Form "schuldig" fühlen; in einer Daddy / Little - Konstellation kann ich mir als Top aber immer sicher sein, dass der Kontext impliziert, dass es gut und angebracht ist, wenn sich der Top um seine Little kümmert, dann eben auch mit Geschenken. Und für den Top ist es doch ein tolles Gefühl, wenn ihm vermittelt wird, dass er um seinetwillen gemocht wird, und nicht, da er schöne Geschenke macht. Und wenn die Beziehung gefestigt und langfristig ist, und die Little ein Pony haben möchte, dann bekommt sie eben auch ein Pony (natürlich nur, wenn sie vorher unter Beweis stellen kann, dass sie auch in der Lage ist, sich darum auf angemessene Art und Weise zu kümmern).
Ich verstehe wohl, inwiefern und warum viele Menschen einen Lolita-Kink als grenzwertig ansehen, aber ich denke, dass man sich in jeder Hinsicht bewusst machen sollte, dass er nichts weiter ist, als ebendies; ein Kink. Die allermeisten Littles, die ich bisher so kennenlernen durfte, fanden es toll sich ab und an (teilweise auch öfter) aufzubrezeln. Und wenn die Sub in ihrem Littlespace ein jüngeres Mädchen ist, dann soll sie sich auch ohne schlechtes Gewissen nach außen so darstellen dürfen. Der D/s - Kontext steht für mich ausnahmslos und immer in einem sexuellen Zusammenhang, und ich würde die Dame höchstwahrscheinlich auch ficken wollen, wenn sie vielleicht etwas anders ticken würde, daher hat das für mich weder etwas mit Pädophilie, noch mit Inzest zu tun. Sie ist eben nunmal, wie sie ist, und wenn sie eine Lolita sein möchte, dann soll sie das gerne tun. Und gerade in dieser Art Dynamik ist es als Top doch meine Aufgabe dafür Sorge zu tragen, dass die Sub sie selbst sein darf, ohne irgendwelche Ängste oder Schamgefühle erleiden zu müssen, die größtenteils ja leider nur aus den irrelevanten Vorurteilen anderer Personen entstehen. Ich sehe das also ziemlich anders als
@****yn, denn für mich muss ein Lolita-Kink die D/s - Beziehung nicht nur nicht ausschließen, ich empfinde ihn im krassen Gegensatz dazu sogar als eine wunderbare Bereicherung einer solchen.