So viele Denkanstöße, genauso habe ich es gewollt! Danke euch allen für die verschiedenen Sichtweisen!
Ich fange einfach mal der Reihe nach an, sonst verstricke ich mich und dann wird es wirr.
@*******rF6
Mein Eindruck ist eher, dass Du die Dinge mit Dir alleine ausmachst und aus der Beziehung schon ausgestiegen bist. Dabei übernimmst Du die Verantwortung für ihn gleich mit - und das ist mehr als Du ertragen kannst. Wenn ich richtig liege, bist Du emotional eh schon von ihm getrennt. Was bei ihm bliebe wäre Dein Körper. Das ist mit Sicherheit nicht das, was er will, und Du auch nicht.
Was du in diesem Punkt ansprichst, ist mir selber schon aufgefallen, dass ich sehr oft nur noch körperlich anwesend bin, und wenn ich jetzt genau in mich hinein höre, sind es schon zwei Jahre die mir bewusst werden, weil ich selber an mir feststellte, dass ich in den Momenten wo ich nicht anwesend bin, mit Desinteresse reagiere... jeder kennt doch so eine Situation, wo der andere fragt: »hörst du mir überhaupt zu?« oder »wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken!« Ich erzähle ihm dann wo ich gerade mit meinen Gedanken war, was mich in dieser Zeit am meisten bewegte bzw. mir Sorgen bereitete. Ich war mit meinen Gedanken bei meiner Gesundheit, die in regelmäßigen Abständen mit einem anderen Wehwehchen Warnsignale setzte. Als mir das noch gar nicht so bewusst war, war ich in dieser Zeit besonders froh, nicht alleine zu sein und fühlte mich von ihm, in dieser Zeit, geliebt oder noch mehr geliebt und ich liebte ihn auch, oder wieder und war ihm sehr dankbar. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich meine Liebe eine Auszeit nimmt und weggeht, wo auch immer sie dann hingeht, und kommt »irgendwann« einfach wieder.
@*******day
Deine Fragen zu beantworten, ist gar nicht so leicht, ich muss immer wieder tief in mich gehen.
1. Willst du leiden? Nein!
Wenn ja, warum?
Wenn nein, warum tust Du es? Weil ich ihn nicht leiden sehen kann?!
2. Will er leiden? Nein!
Wenn ja, warum?
Wenn nein, warum tust Du es an seiner Stelle? Weil er leiden wird und ich ihn nicht leiden sehen kann?!
Das Leiden, das aus der Vergangenheit stammt. Du DENKST, weil es bei Dir so war, müsste es bei ihm auch so sein. Und Du DENKST, Du könntest ihn vor Deinem Schmerz bewahren, indem Du durchhältst.
Und ... bitte steinige mich, wenn Du Dich dann besser fühlst ... Du DENKST, Du wärest besser als Dein Ex, wenn Du durchhältst.
Ich habe das jetzt extra so geschrieben, damit deutlich wird, worauf ich hinaus will: auf das "DU", oder besser gesagt auf Delia's Ego und auf "denken"..
Liebe Sylvie, macht es dir etwas aus, wenn du mir diesen Absatz noch mal erklären könntest, ich komme gedanklich gerade nicht mit, ich hänge irgendwie fest bei dem Leiden aus der Vergangenheit.
Ich habe mich in der Vergangenheit aus jeder Beziehung heraus kämpfen müssen, ich bin noch nie verlassen worden, zumindest nicht von meinen Partnern. Außer von meiner ersten Liebe, und diese abrupte Trennung war so nicht geplant, denn zu dem damaligen Zeitpunkt gab es das Wort Trennung nicht in unserem Wortschatz.
Dein Vergleich mit der heißen Kartoffel ist mir bekannt - von denen es ja zig Beispiele gibt -, der schwirrt mir ja auch im Kopf herum, denn den habe ich schon oft genug in anderen Zusammenhängen gesagt bekommen, deshalb gehöre ich zu der Kategorie und hebe die Kartoffel ganz schnell wieder auf, auch wenn ich mich dann nochmal verbrenne.
@*****har
Du hältst es einfach nur nicht aus, wenn jemand leidet.
Du stellst Dich seinem Leid zur Verfügung, leidest mit ihm mit - obowhl es gar nichts mit Dir zu tun hat. Manchmal ist es gut, wenn man aushalten kann, dass der andere weint, traurig ist, Schmerzen hat (z. B. auch als Mutter) ...
Wer das nicht aushält, ist erstens manipulierbar und zweitens nur schwer in der Lage, dem anderen wirklich gut, effektiv und vor allem objektiv zu helfen - man will nur noch das Leid des anderen beenden.
Da schreibe ich mir die Finger wund, und du packst es in zwei Sätze.
Dann sollte ich meine Fragestellung, umformulieren... wie befreie ich mich von meinem Leid?
@*******e47
Ich kann dich nicht verstehen!
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Das was du schreibst,von dem träumt jede Frau (wenn Sie ehrlich ist).Gegen die dich störenden Mängel in eurer Partnerschaft müßt ihr beide was tun. Mitleid zum Partner finde ich,klingt als müßte er dir dankbar sein,das du bei ihm bleibst. Ist das nicht unfair,ihm gegenüber? Er stand dir immer zur Seite und das bis heute,wie wäre es,ihm offen zu sagen was dir nicht gefällt,um es vielleicht abzuändern.
So sehe bzw. sah ich das auch, darum bin ich auch noch nicht vor zwei Jahren gegangen.
Am Anfang als wir uns kennenlernten, war er der einzige Mensch/Mann/Freund/Partner, den ich in meiner Nähe ertragen konnte.
Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt, aber genau weil er nichts getan und dadurch das Richtige getan hatte... also er hat mir meine Ruhe gelassen, ist mir nicht auf die Nerven gegangen, hat mich nicht bedrängt, beengt, mit Fragen gelöchert bis zur Erquickung, sondern war einfach nur da, stellte ich fest, dass er genau der Mann wäre, mit dem ich mir eine Beziehung vorstellen könnte. Irgendwann, nicht sofort, sind wir dann zusammen gekommen. Ich interessierte mich für ihn und er interessierte sich für mich... wir taten uns gegenseitig gut.
Als wir noch kein Paar waren, habe ich ihm von meinen Plänen erzählt, was ich für die Zukunft noch vorhabe, und dass ich an meinen Zielen arbeite. Er fand das gut!
Mittlerweile sind wir ein Paar geworden und er wusste, dass ich von meinem Vorhaben nicht abweichen werde, kurz gesagt, er schloss sich mir an! Er hat mein Ziel zu seinem Ziel erklärt!
Was meine Gesundheit anbelangt, war ich, als wir uns kennenlernten »relativ« gesund, das heißt, ich bin alleine Lebensfähig und kein Pflegefall.
Als ich meine Krise aus der Vergangenheit soweit überwunden hatte, und erst recht wieder mit vollem Elan nach vorn blicken konnte und sogar noch einen Mann bekam, obwohl ich gar nicht danach gesucht hatte und auch noch das Glück hatte dass er mich begleiteten will, obwohl ich es nicht verlangt habe, ging meine Entwicklung sehr schnell voran. So schnell, dass ich permanent auf der Überholspur gefahren bin, dass mein Freund, wenn es dann zu schnell ging, mich ausbremste, weil ich meine Grenzen oft überschreite. Er drosselte mich dann auf ein Tempo runter, was zwar immer noch sehr schnell war, aber annehmbar und vertretbar. Wir ergänzten uns! Ich war die Rastlosigkeit und er war mein Ruhepol!
Er sagt, dass er sich durch mich weiter entwickelt hat, was ihm sehr gut tut. Wir haben uns beide weiter entwickelt, nur mit dem Unterschied, dass wir beide zur gleichen Zeit losgelaufen sind, ich im Zeitraffer und er in Zeitlupe.
Um ihn nicht irgendwo ganz verloren zurückzulassen bzw. zu warten bis er ankommt, habe ich mein Tempo selber gedrosselt und mich seiner Geschwindigkeit angepasst. Meine Gedanken eilten mir ständig voraus, und mein Körper war an seiner Seite. Als er endlich bei der ersten Etappe ankam, war ich gedanklich schon in der nächsten Etappe, und meine Freude war bei seiner ersten Etappenankunft nicht mehr so euphorisch wie bei meiner Ankunft.
Ich fing an mich zu langweilen, weil es für mich bereits abgeschlossen war und ich nur warten musste, bis es für ihn auch abgeschlossen ist und er merken wird, dass es sich nicht lohnt, sich mit dieser Etappe noch ausgiebig zu beschäftigen. So muss man sich unsere Entwicklung vorstellen, er hinkt immer hinterher und wenn er eine neu »Idee« hat, dann ist die für mich schon Geschichte. Als ich, vor längerer Zeit, diese Idee hatte, war er noch nicht so weit, um sie sich auch nur ansatzweise vorstellen zu können.
Mein Freund ist ein rationaler Mensch und ich bin der emotionale Mensch, ich kann seine Gedankengänge verstehen, aber er kann mir nicht in meinen Gedankengängen folgen, zumindest nicht in dem Tempo, wie ich ihm folgen kann.
Irgendwann merkte ich, dass wir uns auf zwei verschieden Ebenen befinden, und er sich nicht verändert hat und immer noch der gleiche Mann ist, den ich kennenlernte und dass er jetzt für mich nicht mehr kompatibel ist... aber ich immer noch für ihn kompatibel bin.
Als dann vor zwei Jahren die Tortur von Krankheiten, die nicht wirklich Krankheiten sind sondern Warnsignale, einsetzten, war ich natürlich schon in manchen Dingen auf ihn angewiesen. Und weil er mir zur Seite stand, habe ich meine Trennungsgedanken verworfen und mir Vorwürfe gemacht, dass ich sie überhaupt hegte.
Auch wenn es sehr undankbar ist, ich fühle mich in meiner Beziehung nicht mehr glücklich bzw. unglücklich, weil ich mich nicht entfalten kann und ich mich durch meinen Freund blockiert fühle. Ich fühle, dass er mich nicht loslassen will, weil er unterschwellig mir Mut zu spricht, dass alles wieder gut wird, obwohl ich noch nichts von Trennung gesagt habe. Er fühlt, dass nichts in Ordnung ist und versucht meiner Konfrontation aus dem Weg zu gehen, bzw. Fühle ich mich von ihm manipuliert. Ich glaube, er hat Angst, dass er der Grund für meine angeschlagene Gesundheit ist/war.
Ich habe Angst vor seinem Leid, wenn ich ihn mit der für ihn »bitteren« Wahrheit konfrontiere.
Ich kann jetzt nicht jedes Detail niederschreiben, das würde den Rahmen sprengen, aber das ist der Grund warum ich sein Leid zu meinem Leid mache, obwohl ich es gar nicht will und ihm am liebsten eine »Erleuchtung« wünsche, die ihm die Augen öffnet und er erkennt, dass ich nicht zu ihm passe.
@***_X
Hallo D_elia
hast Du Dir auch schonmal ganz konkret überlegt, was genau Du denn da tun willst? Du willst ja etwas sein. Oder etwas erleben. Was ist das?
Ich habe ein Ziel, das ich erreichen will!
Und: Gibt es einen zwingenden Grund, warum Du das nicht beides haben kannst? Eine Partnerschaft ist kein Hemmnis für Weiterentwicklung. Zumindest nicht zwangsläufig.
In meiner Beziehung ist mein Freund für mich ein »Hemmnis«, denn mein Ziel stand vor unserer Beziehung schon fest, und dass ich auch alles daran setzen werde es zu erreichen. Solange wie ich noch nicht angekommen bin, gebe ich nicht auf, im Gegensatz zu meinem Freund, er denkt, dass er mit jeder Etappe die er erreicht hat, mit mir im Ziel ist.
Selbst wenn Dein Partner zufrieden ist - oder gerade dann! - kann er Dir doch die Gelassenheit für Deine Entwicklung geben. Ist es sicher, daß er das nicht möchte?
Klingt komisch, aber er nimmt mir meine Gelassenheit!
@**b
Aber Du schreibst, daß Deine jetztige Beziehung gegründet wurde, als sie für Deine Umstände passend war (Krankheit ect.) und Du jetzt wieder so hergestellt bist, daß Du andere Wege gehen möchtest.
Ich hatte es weiter oben schon geschrieben, es ist mir während unserer Beziehung, ab irgendeinem Punkt, schlechter gegangen.
Als ich es mir selber eingestand, dass es »auch« mit ihm zu tun hatte, konnte ich im wahrsten Sinn des Wortes nicht mehr gehen. Meine Koffer zu packen ist nicht schwer, aber es bedarf noch ein paar Erledigungen, um überhaupt irgendwo hingehen zu können, ich meine damit nicht die materiellen Dinge zu trennen oder zuzuordnen wem was gehört, darauf lege ich keinen Wert, es ist alles ersetzbar, ich muss in der Lage sein, mich auch um diese Erledigungen oder Vorbereitungen selber kümmern zu können.
Ich habe, es im anderen Thema schon geschrieben woran es auch hängte, bzw. hing.
Du schreibst, Du habest Dich entwickelt. Dieser Prozeß ist nicht vorausschauend zu beeinflußen. Etwas anderes wäre es, wenn Du ihn als "Notnagel" genommen hättest, bis es Dir wieder so gut geht, daß Du auch ohne ihn klar kommst.
Ich bin vorher ohne ihn auch klar gekommen (ich konnte nur nicht die Menschen, die mir mit ihren »hilfreichen« Tipps den Nerv raubten, um mich herum ertragen und so zog ich mich zurück), ich bin auch in keiner Weise (finanziell) von ihm abhängig.
Ich habe ihn auch nicht als »Notnagel« genommen, damals war ich der festen Überzeugung, dass er der Richtige für mich ist. Er ist kein schlechte Mensch/Mann, ich habe ihn sehr lieb, es gibt Momente, ich meine jetzt keinen Sex, da fühlt es sich wie Liebe an, zumindest sind da ganz tiefe Gefühle die ich für ihn empfinde.
Das hat aber dann gar nichts mit Mitleid zu tun, sondern mit ausnutzen gegen besseres Wissen. Es wäre kein Mitleid, sondern herausstehlen aus der Verantwortung.
Darüber zerbreche ich mir auch den Kopf, ob ich ihn ausgenutzt habe, obwohl ich nie etwas von ihm verlangt habe, bis auf die kleinen Wünsche, die ich äußere, die uns beiden zugutekommen.
Mal ganz »böse« ausgedrückt, er hat sich freiwillig an meine Fersen geheftet und ich habe es zugelassen.
Aber mit dem »Herausstehlen« hast du Recht, das wäre mir das Liebste, mich vor dieser Verantwortung zu drücken, ja ich bin auch nicht perfekt und würde lieber den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
Aber hast Du wirklich Angst um ihn oder Angst, daß diese neue Wege dann doch nicht das Bringen, was Du Dir vorgestellt hast?
Das Du dann keinen hättest, der Dir zur Seite steht, Dich auffängt und hält, wenn Du Dich schwach fühlst?
Natürlich habe ich auch Angst vor dem Alleinsein sein, allerdings hält mich das Alleinsein sein nicht von meinen Zielen ab, sie weiterhin zu verfolgen und daran zu arbeiten. Und wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich schon alleine bzw. einsam.
@*******icht
als mit-leid würde ich dein verhalten nicht bezeichnen .... du hast eher schuld-gefühle ihm gegenüber und du fühlst dich gegenwärtig mehr für ihn verantwortlich, als für dich selbst, d_elia.
Ja, ich fühle mich schuldig und kämpfe gegen meine Schuldgefühle an. Und weil ich mich für ihn verantwortlich fühle, und mich dadurch vernachlässige, bin ich so blockiert, gelangweilt, unterfordert dass ich schon wieder überfordert bin und auf der Stelle ausbrechen könnte, und dann steht mit ganz großen Buchstaben vor meinem inneren Auge MITLEID, LEID, SCHULDGEFÜHL, usw. usf. und ich drehe meine Runden auf diesem Karusell.
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Wo muss ich ansetzen um das Leid, das ich nicht ertragen kann, loszuwerden?
Ich sollte mir Hilfe holen, nur so schnell wie ich sie in Anspruch nehmen sollte, bekomme ich sie nicht.
Ich bedanke mich bei euch für die vielen Antworten.
Delia