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Wie befreie ich mich von meinem Mitleid?

******gel Frau
1.159 Beiträge
Themenersteller 
Wie befreie ich mich von meinem Mitleid?
Hallo liebe Joy-Gemeinde! *blume*

Ich brauche neue Sichtweisen oder andere Blickwinkel, denn ich glaube, ich drehe mich in meiner Denkweise im Kreis.

Jetzt ist fast ein Jahr vergangen, und ich stehe wieder oder immer noch an demselben Punkt.
Zum besseren Verständnis was mich bewegt, und ich immer noch mit mir ringe und mich täglich zerreiße, poste ich noch den Link zum Thema: Ausbruch! Veränderung!... oder wie auch immer!
Und alle anderen, denen mein Gejammer auf die Nerven geht, machen einen großen Bogen um diesen Thread!

Ich lernte in einer schwierigen Zeit einen Mann (meinen jetzigen Freund) kennen, den - bis auf die einzige Ausnahme von meinem Sohn - ich in meiner Nähe ertragen konnte. Ich hatte vor 8 Jahren ein paar Verluste erlitten, eine Trennung bzw. eine Befreiung aus meiner Ehe, kurz gesagt, ich habe einen großen Umbruch in meinem Leben begonnen, und mich von allem was mich belastet, beengt, ja regelrecht erstickt hat, getrennt.

Mein Freund entsprach »damals« genau meinen Vorstellungen von meinem zukünftigen Partner für eine Beziehung. Wir passen zusammen wie Topf und Deckel und sind so verschieden wie Feuer und Wasser. Mein Freund ist heute immer noch der gleiche Mann wie damals den ich lieb(t)e.
Im Laufe der Jahre ging es mir bzw. uns gut und wir entwickelten uns weiter, zumindest kann ich das von mir behaupten, nur in verschiedene Richtungen. So wie es damals gepasst hat, so passt es für mich heute nicht mehr. Von meinem Freund seiner Seite her, passt es immer noch wie am ersten Tag, das heißt, dass sich für ihn nichts verändern muss, selbst ich kann so bleiben wie ich bin, mit meinen ganzen Fehlern, Macken, meinen Allüren und mit meinen »gelegentlichen« Prinzessinanwandelungen.
Mein Freund passt für mich nicht mehr, und für mich kommt auch nicht die Variante in Frage à la »was nicht passt wird passend gemacht!«, denn dann müsste er sich ändern, selbst wenn er sich für mich ändern wöllte, ist er nicht der Typ für eine bzw. für diese Veränderung.

In meiner Fantasie plane ich schon mein neues Leben, an dem mein Freund nicht mehr teilhat. Der Gedanke, dies auch in der Realität umzusetzen, zerreißt mir fast das Herz. Ihn zu verlassen, für einen ihn nicht akzeptablen und nicht nachvollziehbaren Grund, erschwert es mir zu gehen, weil er dann sehr verletzt ist, wie ich es auch aus einer vorhergehenden Beziehung kenne und auch schon bei anderen Beziehungen miterlebt habe, wenn der Verlassene, für ihn ohne Vorwarnung, in ein tiefes Loch fällt und dann diese Phasen durchmacht, um an der Beziehung festzuhalten, die dann sehr oft ganz »hässlich« enden.

Ich empfinde immer noch tiefe Gefühle für meinen Freund, die sich manchmal wie Liebe anfühlen und manchmal bzw. viel zu oft wie Mitleid anfühlen.
Ich denke nun schon seit einem Jahr intensiv darüber nach, mich von meinem Freund zu trennen. Jetzt, wo sich auch alles wieder zum positiven in meiner Gesundheit wendet, weil ich den Ursachen langsam auf den Grund komme, fühle ich mich erst recht undankbar, wenn ich gehe... im wahrsten Sinn des Wortes. Ich habe das Gefühl, ihn im Stich zu lassen, zumal er sein Leben ein »kleines Bisschen« an mein Leben angepasst hat, was ich aber nicht von ihm verlangt habe. Ich habe das Gefühl, dass ich in meiner Beziehung unglücklich bin, oder anders gesagt, ich bin einfach nicht wirklich glücklich in meiner Beziehung; oder noch anders gesagt, ich kann mich nicht mehr entfalten und weiter entwickeln wie ich es gerne möchte, ohne rücksichtslos zu sein.

Wenn ich das Mitleid nicht hätte, würde ich meine Koffer packen und gehen.
Wie kann ich mich von meinem Mitleid befreien?

Danke fürs zuhören/lesen und ich hoffe auf Antworten! *blume*

Delia


PS. Wer ein Patentrezept für mich hat... immer her damit! Vielleicht kennt ja jemand einen guten Chirurgen, der mir meine Ader entfernt die für mein Mitleid verantwortlich ist, und wenn er gleich beim entfernen ist, dann soll er mir auch noch die Ader entfernen, die mich manipulierbar werden lässt.................... dies war ein Scherz!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Hast Du schon mal ...
... dieses Wort genau angeschaut?

Mit-Leid.

Es bedeutet, mit einem anderen mitzuleiden. Was soll das?

Mit jemandem mitfühlen, das ist was anderes. Dann fühlt man mit ihm, ist aber dennoch bei sich selbst.

Wer gerne mitleidet, der leidet wohl gern ...

(Vielleicht etwas provokativ, aber nachdenkenswert)

Der Antaghar
@D_elia
Ich habe in einer ähnlichen Situation gesteckt wie Du, daher kann ich Deine Gedanken gut nachvollziehen.

Ich habe dabei einige Fehler gemacht - und hoffentlich daraus für die Zukunft gelernt. Vielleicht kannst Du ja mit meinen Hinweise etwas anfangen ...

Ich habe den Eindruck, dass Du ihn nicht richtig mit Dir und Deinen Bedürfnissen konfrontierst, um ihn zu schonen und nicht zu verletzen. Aber Du bist es nicht, die ihn verletzt. Du willst ihm ja nicht absichtlich weh tun. Wenn Du also bei Dir und Deinen Wünschen bleibst und ihm nicht sein So-Sein vorwirfst, dann kommen die Verletzungen nicht von Dir, sondern aus ihm, seiner Vorgeschichte oder seiner Einstellung. Du bist nur der Anlass, nicht die Ursache! Und Du bist völlig okay mit Deinen Wünschen - diese offen auszusprechen, sollte in jeder Partnerschaft möglich sein.

Du müsstes aus meiner Sicht als Erstes die Verantwortung für ihn wieder zurück geben. Das tust Du am besten, indem Du ganz klar Deine Interessen und Wünsche äusserst. Dazu gehört auch eine realistische Vorstellung, wie das Ganze zeitlich aussehen soll. Keine Erpressung oder Ultimatum. Aber z.B. eine klare Ansage, dass Du Dich trennen willst, wenn ihr bis in 6 Monaten keine gemeinsame Lösung gefunden habt. Dafür müsstest Du dann allerdings auch für einen offenen und intimen Dialog bereit sein und konstruktiv an einer Lösung mitarbeiten.

Mein Eindruck ist eher, dass Du die Dinge mit Dir alleine ausmachst und aus der Beziehung schon ausgestiegen bist. Dabei übernimmst Du die Verantwortung für ihn gleich mit - und das ist mehr als Du ertragen kannst. Wenn ich richtig liege, bist Du emotional eh schon von ihm getrennt. Was bei ihm bliebe wäre Dein Körper. Das ist mit Sicherheit nicht das, was er will, und Du auch nicht. In diesem Fall wäre es angebracht, auch das klar auszusprechen. Es ist nicht Deine Verantwortung, wie er damit umgeht, und Dein Wunsch nach Veränderung ist in Ordnung.

Wenn Du Verantwortung zurückgibst, dann kannst Du entweder gehen, wenn Du Dich bereits entschieden hast - oder Du kannst mit ihm auf Augenhöhe einen Neuanfang machen.

Was Du Dich aber noch fragen solltest: gibt es Parallen zu vorherigen Beziehungen? Vielleicht ist er nicht der Grund Deines Nicht-Glücklich-Seins, sondern etwas in Dir? In diesem Fall würde Dir eine Trennung nichts bringen, denn bei der nächsten Beziehung würdest Du früher oder später wieder an denselben Punkt kommen. Wenn Du das genau wissen willst, und ehrlich bereit bist, in Dein Innerstes zu schauen, dann wäre vielleicht der Versuch eines gemeinsamen Neuanfangs die Lösung aller Eurer Probleme. Dabei kann man sich auch professionell helfen lassen, wenn man will.
Hast Du schon mal ...
... dieses Wort genau angeschaut?

Mit-Leid.

Es bedeutet, mit einem anderen mitzuleiden. Was soll das?

Mit jemandem mitfühlen, das ist was anderes. Dann fühlt man mit ihm, ist aber dennoch bei sich selbst.

Wer gerne mitleidet, der leidet wohl gern ...

(Vielleicht etwas provokativ, aber nachdenkenswert)

Der Antaghar



DEMUT

die wahrheit schmerzt,
aber nur die pein, zeigt uns,

wo die wahrheit begraben liegt...
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ mutabor65

So kann man das sehen ...

Früher war einer meiner Wahlsprüche: "Wo die Angst ist, da geht's lang!" Und Angst tarnt sich häufig als Mitleid.

Das macht es dann noch schwerer, sich seiner Angst zu stellen und die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.


*


@ SpringerF6

Klasse Beitrag!

(Der Antaghar)
******gel Frau
1.159 Beiträge
Themenersteller 
@*****har

Das Wort Mit-Leid habe ich auch schon auseinander klabastert, und »eigentlich« auch wenn das jetzt paradox zu meinem Thema steht, bin ich kein Verfechter vom Mitleid. Wenn mir jemand die Ohren vollheult, um so die Aufmerksamkeit von mir zu bekommen, dann habe ich bei demjenigen taube Ohren. Mein Mitgefühl kann jeder bekommen, der es braucht!
Ich kann nur bei mir nahestehenden Menschen, wenn es um eine Entscheidung geht die ich mitzutragen habe, meine Logik nicht in die »richtige« Handlungsweise umsetzen. Mein Kopf weiß was zu tun ist, aber mein Herz bringt mich fast um. Ich könnte mich verwehren, indem ich meinen Schutzmechanismus aktiviere, und mich, na sagen wir mal in die etwas unfaire Handlungsweise begebe, und mich mit einem verletzenden Verhalten umhülle, um den anderen, in meinem Fall meinem Freund, von mir wegtreibe. Funktioniert nicht, weil a)er es nicht akzeptiert bzw. es entschuldigt weil ich das nicht bin und b) ich nicht standfest genug bin, dieses »miese« Verhalten durchzuziehen, ich mich selber dabei ganz schlecht fühle, und c) ich von meinem Mitleid und meinem Mitgefühl beherrscht werde, weil: » Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg' auch keinem andern zu!«
Wenn irgendein Mensch vor mir steht und weint, selbst wenn ich diesen Menschen nicht mal leiden kann, dann handele ich nicht mehr so wie ich es wollte, ich lasse mich durch solche Einflüsse manipulieren, obwohl ich es nicht will.

@*******rF6

Was Du Dich aber noch fragen solltest: gibt es Parallen zu vorherigen Beziehungen? Vielleicht ist er nicht der Grund Deines Nicht-Glücklich-Seins, sondern etwas in Dir? In diesem Fall würde Dir eine Trennung nichts bringen, denn bei der nächsten Beziehung würdest Du früher oder später wieder an denselben Punkt kommen.

Wenn du mit den Parallelen zu vorherigen Beziehungen meinst, was ich schon mal in einem ganz anderen Thread geschrieben habe, was der Grund war, warum ich nicht gegangen bin, dann kann ich dir sagen, dass es nicht diese Parallelen sind. Wenn wir von demselben Thema sprechen, dann wäre das, so komisch sich das jetzt auch anhört, ein Grund für mich auf der Stelle zu gehen.
Ich glaube nicht, dass mein Freund diese »vermeintliche« und nichtsnützige Trumpfkarte ausspielen will, weil er weiß, dass ich sofort weg bin. Es hat einmal funktioniert aber es würde kein zweites Mal funktionieren, und es wird überhaupt nie wieder funktionieren (ich hoffe wir reden nicht aneinander vorbei, wenn doch, dann vergiss was ich geschrieben habe, ich will es in diesem Thread nicht näher erklären bzw. aufrollen).
Aber was du sonst noch geschrieben hast, klingt sehr gut und regt ebenfalls zum nachdenken an.
Gefällt mir! Danke!

Delia
*******day Frau
14.275 Beiträge
Liebe Delia
das kommt mir auch recht bekannt vor: Dieses "für-den-andren-mitdenken".

Und im vorauseilenden Gehorsam zurückstecken. Das mit dem Mitleid ist so eine Sache. Ich stell einfach mal ein paar Fragen:

1. Willst du leiden?
Wenn ja, warum?
Wenn nein, warum tust Du es?

2. Will er leiden?
Wenn ja, warum?
Wenn nein, warum tust Du es an seiner Stelle?

Springer-F6 hat, wie ich finde, einen wichtigen Punkt angesprochen:

Das Leiden, das aus der Vergangenheit stammt. Du DENKST, weil es bei Dir so war, müsste es bei ihm auch so sein. Und Du DENKST, Du könntest ihn vor Deinem Schmerz bewahren, indem Du durchhältst.
Und ... bitte steinige mich, wenn Du Dich dann besser fühlst ... Du DENKST, Du wärest besser als Dein Ex, wenn Du durchhältst.

Ich habe das jetzt extra so geschrieben, damit deutlich wird, worauf ich hinaus will: auf das "DU", oder besser gesagt auf Delia's Ego und auf "denken".

Vieles von dem, was wir denken, ist nämlich nicht real. Es ist nur ausgeDACHT, existiert nur im eigenen Kopf.

Du fragst nach einem Patentrezept, wie Du das Mitleid loswerden kannst? Wie die heiße Kartoffel, die Dir die Hand verbrennt: einfach fallen lassen und nicht wieder aufheben...

Sylvie
@ant...
die angst und die eigene wahrheit, sind aber oft nicht dasselbe...


oder nicht *gruebel* ???
*******ster Mann
105 Beiträge
@SpringerF6
Deinem Beitrag ist nichts hinzuzufügen!

Ich ziehe den Hut ... auch wenn es nur die Kappe eines Narren ist.

Jester
@D_elia
Wenn du mit den Parallelen zu vorherigen Beziehungen meinst, was ich schon mal in einem ganz anderen Thread geschrieben habe, ...
Nein, da hatte ich jetzt nicht nachgeschaut. War eine Frage zum Selbstbeantworten, die sich für mich völlig personenunabhängig aus dem Umgang mit einer Krise ableitet.

Zurück zum Thema!
******gel Frau
1.159 Beiträge
Themenersteller 
@*******rF6

Ich will dir nochmal sagen, dein Beitrag rattert aber ganz schön in meinem Kopf!
Im Moment bin ich gar nicht aufnahmefähig für die Zeilen von sylvie2day.

@****ie

Deine Worte muss ich mir auch in Ruhe zu Gemüte führen. Das hervorgehobenen DU, also ich, hat es ja auch ganz schön in sich.

@*****har

Die Sache mit der Angst, stimmt auch! Angst und Mitleid! Ich habe keine Angst vor meinem Weg, eher vor dem von meinem Freund und dass er ständig meinen Weg wieder kreuzt... och, ich fange schon wieder an mich zu drehen.

Delia
*****har Paar
41.020 Beiträge
Noch eine Anregung
Liebe Delia!

Was Du da erzählt hast von Deinem Mitleid, liest sich für mich nicht so, als hättest Du wirklich Mitleid.

Vielleicht denkst Du mal darüber nach und spürst dem vor allem auch nach, was ich jetzt hier mal vermute:

Du hältst es einfach nur nicht aus, wenn jemand leidet.

Du stellst Dich seinem Leid zur Verfügung, leidest mit ihm mit - obowhl es gar nichts mit Dir zu tun hat. Manchmal ist es gut, wenn man aushalten kann, dass der andere weint, traurig ist, Schmerzen hat (z. B. auch als Mutter) ...

Wer das nicht aushält, ist erstens manipulierbar und zweitens nur schwer in der Lage, dem anderen wirklich gut, effektiv und vor allem objektiv zu helfen - man will nur noch das Leid des anderen beenden.

(Der Antaghar)
*******e47 Frau
818 Beiträge
Ich kann dich nicht verstehen!
Das was du schreibst,von dem träumt jede Frau (wenn Sie ehrlich ist).Gegen die dich störenden Mängel in eurer Partnerschaft müßt ihr beide was tun. Mitleid zum Partner finde ich,klingt als müßte er dir dankbar sein,das du bei ihm bleibst. Ist das nicht unfair,ihm gegenüber? Er stand dir immer zur Seite und das bis heute,wie wäre es,ihm offen zu sagen was dir nicht gefällt,um es vielleicht abzuändern.
*****_nw Frau
599 Beiträge
Hallo D_elia

hast Du Dir auch schonmal ganz konkret überlegt, was genau Du denn da tun willst? Du willst ja etwas sein. Oder etwas erleben. Was ist das?

Und: Gibt es einen zwingenden Grund, warum Du das nicht beides haben kannst? Eine Partnerschaft ist kein Hemmnis für Weiterentwicklung. Zumindest nicht zwangsläufig.

Selbst wenn Dein Partner zufrieden ist - oder gerade dann! - kann er Dir doch die Gelassenheit für Deine Entwicklung geben. Ist es sicher, daß er das nicht möchte?

Gruss
Lux
********lack Frau
19.332 Beiträge
@****ia

Vorab ich habe keine anderen Threads gelesen.

Aber Du schreibst, daß Deine jetztige Beziehung gegründet wurde, als sie für Deine Umstände passend war (Krankheit ect.) und Du jetzt wieder so hergestellt bist, daß Du andere Wege gehen möchtest.
Frage ist, wieso Du davon ausgehst, daß Dein Partner diese Wege nicht auch mit gehen könnte oder wollte.
Selbst wenn er die jetzige Situation als positiv empfindet, gibt es vielleicht noch Spielraum, besondern da Du sagst, das er Deine emotionale Seite noch anspricht.
Du schreibst, Du habest Dich entwickelt. Dieser Prozeß ist nicht vorausschauend zu beeinflußen. Etwas anderes wäre es, wenn Du ihn als "Notnagel" genommen hättest, bis es Dir wieder so gut geht, daß Du auch ohne ihn klar kommst.
Das hat aber dann gar nichts mit Mitleid zu tun, sondern mit ausnutzen gegen besseres Wissen. Es wäre kein Mitleid, sondern herausstehlen aus der Verantwortung.

Du schreibst, Du würdest am Liebsten gleich die Koffer packen.
Fair wäre es, wenn Du offen ansprichst, was in Dir vorgeht und ihm damit Handlungsspielraum gibst, den er anderes nicht hat.
Er soll selbst entscheiden können, wie es dann weitergeht.

Wenn Du allerdings ihn selbst ausschließt, dann wird die Trennung weh tun und das sicher beiden. Doch ein Fortbestand würde dann auch nichts bringen, dann wären nur zwei unglücklich und unzufrieden.
Dann solltest Du aber auch ihm gegenüber fair sein und ihm die Möglichkeit eben, sein Glück mit jemand anderem zu finden.

Aber hast Du wirklich Angst um ihn oder Angst, daß diese neue Wege dann doch nicht das Bringen, was Du Dir vorgestellt hast?
Das Du dann keinen hättest, der Dir zur Seite steht, Dich auffängt und hält, wenn Du Dich schwach fühlst?

WiB
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
als mit-leid würde ich dein verhalten nicht bezeichnen .... du hast eher schuld-gefühle ihm gegenüber und du fühlst dich gegenwärtig mehr für ihn verantwortlich, als für dich selbst, d_elia.
@sonne_licht
dem stimm ich zu, genauso seh ich das auch und genauso hab ich das bei meinem Exmann auch gesehen. Da hilft nix, du musst an Dich denken und das durchziehen. Denn wenn du selbst unglücklich in dieser Beziehung bleibst, tust du ihm noch viel mehr weh und das macht das ganze nur noch schwieriger!


Viel Glück, Silvia
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Da hilft nix, du musst an Dich denken und das durchziehen.
einfacher gesagt als getan ..... genau das kann sie verständlicherweise nicht.
ja stimmt,
hab mich blöd ausgedrückt. So sollte das nicht rüberkommen...sorry...

Mir hat es damals geholfen, eine Therapeutin aufzusuchen, ich wurde sehr viel selbstbewusster und hatte dann auch mehr Mut mit meinem Partner drüber zu sprechen. Vielleicht eine Möglichkeit?
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
das ist eine möglichkeit von vielen ....

der eigene leidens-druck wird sich früher oder später durchsetzen und eine form der trennung unbewusst, oder bewusst inszinieren.
******gel Frau
1.159 Beiträge
Themenersteller 
So viele Denkanstöße, genauso habe ich es gewollt! Danke euch allen für die verschiedenen Sichtweisen! *blume*

Ich fange einfach mal der Reihe nach an, sonst verstricke ich mich und dann wird es wirr.

@*******rF6

Mein Eindruck ist eher, dass Du die Dinge mit Dir alleine ausmachst und aus der Beziehung schon ausgestiegen bist. Dabei übernimmst Du die Verantwortung für ihn gleich mit - und das ist mehr als Du ertragen kannst. Wenn ich richtig liege, bist Du emotional eh schon von ihm getrennt. Was bei ihm bliebe wäre Dein Körper. Das ist mit Sicherheit nicht das, was er will, und Du auch nicht.

Was du in diesem Punkt ansprichst, ist mir selber schon aufgefallen, dass ich sehr oft nur noch körperlich anwesend bin, und wenn ich jetzt genau in mich hinein höre, sind es schon zwei Jahre die mir bewusst werden, weil ich selber an mir feststellte, dass ich in den Momenten wo ich nicht anwesend bin, mit Desinteresse reagiere... jeder kennt doch so eine Situation, wo der andere fragt: »hörst du mir überhaupt zu?« oder »wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken!« Ich erzähle ihm dann wo ich gerade mit meinen Gedanken war, was mich in dieser Zeit am meisten bewegte bzw. mir Sorgen bereitete. Ich war mit meinen Gedanken bei meiner Gesundheit, die in regelmäßigen Abständen mit einem anderen Wehwehchen Warnsignale setzte. Als mir das noch gar nicht so bewusst war, war ich in dieser Zeit besonders froh, nicht alleine zu sein und fühlte mich von ihm, in dieser Zeit, geliebt oder noch mehr geliebt und ich liebte ihn auch, oder wieder und war ihm sehr dankbar. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich meine Liebe eine Auszeit nimmt und weggeht, wo auch immer sie dann hingeht, und kommt »irgendwann« einfach wieder.

@*******day

Deine Fragen zu beantworten, ist gar nicht so leicht, ich muss immer wieder tief in mich gehen.

1. Willst du leiden? Nein!
Wenn ja, warum?
Wenn nein, warum tust Du es? Weil ich ihn nicht leiden sehen kann?!

2. Will er leiden? Nein!
Wenn ja, warum?
Wenn nein, warum tust Du es an seiner Stelle? Weil er leiden wird und ich ihn nicht leiden sehen kann?!

Das Leiden, das aus der Vergangenheit stammt. Du DENKST, weil es bei Dir so war, müsste es bei ihm auch so sein. Und Du DENKST, Du könntest ihn vor Deinem Schmerz bewahren, indem Du durchhältst.
Und ... bitte steinige mich, wenn Du Dich dann besser fühlst ... Du DENKST, Du wärest besser als Dein Ex, wenn Du durchhältst.

Ich habe das jetzt extra so geschrieben, damit deutlich wird, worauf ich hinaus will: auf das "DU", oder besser gesagt auf Delia's Ego und auf "denken"..


Liebe Sylvie, macht es dir etwas aus, wenn du mir diesen Absatz noch mal erklären könntest, ich komme gedanklich gerade nicht mit, ich hänge irgendwie fest bei dem Leiden aus der Vergangenheit.

Ich habe mich in der Vergangenheit aus jeder Beziehung heraus kämpfen müssen, ich bin noch nie verlassen worden, zumindest nicht von meinen Partnern. Außer von meiner ersten Liebe, und diese abrupte Trennung war so nicht geplant, denn zu dem damaligen Zeitpunkt gab es das Wort Trennung nicht in unserem Wortschatz.

Dein Vergleich mit der heißen Kartoffel ist mir bekannt - von denen es ja zig Beispiele gibt -, der schwirrt mir ja auch im Kopf herum, denn den habe ich schon oft genug in anderen Zusammenhängen gesagt bekommen, deshalb gehöre ich zu der Kategorie und hebe die Kartoffel ganz schnell wieder auf, auch wenn ich mich dann nochmal verbrenne.

@*****har

Du hältst es einfach nur nicht aus, wenn jemand leidet.

Du stellst Dich seinem Leid zur Verfügung, leidest mit ihm mit - obowhl es gar nichts mit Dir zu tun hat. Manchmal ist es gut, wenn man aushalten kann, dass der andere weint, traurig ist, Schmerzen hat (z. B. auch als Mutter) ...

Wer das nicht aushält, ist erstens manipulierbar und zweitens nur schwer in der Lage, dem anderen wirklich gut, effektiv und vor allem objektiv zu helfen - man will nur noch das Leid des anderen beenden.

Da schreibe ich mir die Finger wund, und du packst es in zwei Sätze.
Dann sollte ich meine Fragestellung, umformulieren... wie befreie ich mich von meinem Leid?

@*******e47

Ich kann dich nicht verstehen!

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Das was du schreibst,von dem träumt jede Frau (wenn Sie ehrlich ist).Gegen die dich störenden Mängel in eurer Partnerschaft müßt ihr beide was tun. Mitleid zum Partner finde ich,klingt als müßte er dir dankbar sein,das du bei ihm bleibst. Ist das nicht unfair,ihm gegenüber? Er stand dir immer zur Seite und das bis heute,wie wäre es,ihm offen zu sagen was dir nicht gefällt,um es vielleicht abzuändern.


So sehe bzw. sah ich das auch, darum bin ich auch noch nicht vor zwei Jahren gegangen.
Am Anfang als wir uns kennenlernten, war er der einzige Mensch/Mann/Freund/Partner, den ich in meiner Nähe ertragen konnte.
Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt, aber genau weil er nichts getan und dadurch das Richtige getan hatte... also er hat mir meine Ruhe gelassen, ist mir nicht auf die Nerven gegangen, hat mich nicht bedrängt, beengt, mit Fragen gelöchert bis zur Erquickung, sondern war einfach nur da, stellte ich fest, dass er genau der Mann wäre, mit dem ich mir eine Beziehung vorstellen könnte. Irgendwann, nicht sofort, sind wir dann zusammen gekommen. Ich interessierte mich für ihn und er interessierte sich für mich... wir taten uns gegenseitig gut.
Als wir noch kein Paar waren, habe ich ihm von meinen Plänen erzählt, was ich für die Zukunft noch vorhabe, und dass ich an meinen Zielen arbeite. Er fand das gut!
Mittlerweile sind wir ein Paar geworden und er wusste, dass ich von meinem Vorhaben nicht abweichen werde, kurz gesagt, er schloss sich mir an! Er hat mein Ziel zu seinem Ziel erklärt!
Was meine Gesundheit anbelangt, war ich, als wir uns kennenlernten »relativ« gesund, das heißt, ich bin alleine Lebensfähig und kein Pflegefall.
Als ich meine Krise aus der Vergangenheit soweit überwunden hatte, und erst recht wieder mit vollem Elan nach vorn blicken konnte und sogar noch einen Mann bekam, obwohl ich gar nicht danach gesucht hatte und auch noch das Glück hatte dass er mich begleiteten will, obwohl ich es nicht verlangt habe, ging meine Entwicklung sehr schnell voran. So schnell, dass ich permanent auf der Überholspur gefahren bin, dass mein Freund, wenn es dann zu schnell ging, mich ausbremste, weil ich meine Grenzen oft überschreite. Er drosselte mich dann auf ein Tempo runter, was zwar immer noch sehr schnell war, aber annehmbar und vertretbar. Wir ergänzten uns! Ich war die Rastlosigkeit und er war mein Ruhepol!
Er sagt, dass er sich durch mich weiter entwickelt hat, was ihm sehr gut tut. Wir haben uns beide weiter entwickelt, nur mit dem Unterschied, dass wir beide zur gleichen Zeit losgelaufen sind, ich im Zeitraffer und er in Zeitlupe.
Um ihn nicht irgendwo ganz verloren zurückzulassen bzw. zu warten bis er ankommt, habe ich mein Tempo selber gedrosselt und mich seiner Geschwindigkeit angepasst. Meine Gedanken eilten mir ständig voraus, und mein Körper war an seiner Seite. Als er endlich bei der ersten Etappe ankam, war ich gedanklich schon in der nächsten Etappe, und meine Freude war bei seiner ersten Etappenankunft nicht mehr so euphorisch wie bei meiner Ankunft.
Ich fing an mich zu langweilen, weil es für mich bereits abgeschlossen war und ich nur warten musste, bis es für ihn auch abgeschlossen ist und er merken wird, dass es sich nicht lohnt, sich mit dieser Etappe noch ausgiebig zu beschäftigen. So muss man sich unsere Entwicklung vorstellen, er hinkt immer hinterher und wenn er eine neu »Idee« hat, dann ist die für mich schon Geschichte. Als ich, vor längerer Zeit, diese Idee hatte, war er noch nicht so weit, um sie sich auch nur ansatzweise vorstellen zu können.
Mein Freund ist ein rationaler Mensch und ich bin der emotionale Mensch, ich kann seine Gedankengänge verstehen, aber er kann mir nicht in meinen Gedankengängen folgen, zumindest nicht in dem Tempo, wie ich ihm folgen kann.
Irgendwann merkte ich, dass wir uns auf zwei verschieden Ebenen befinden, und er sich nicht verändert hat und immer noch der gleiche Mann ist, den ich kennenlernte und dass er jetzt für mich nicht mehr kompatibel ist... aber ich immer noch für ihn kompatibel bin.
Als dann vor zwei Jahren die Tortur von Krankheiten, die nicht wirklich Krankheiten sind sondern Warnsignale, einsetzten, war ich natürlich schon in manchen Dingen auf ihn angewiesen. Und weil er mir zur Seite stand, habe ich meine Trennungsgedanken verworfen und mir Vorwürfe gemacht, dass ich sie überhaupt hegte.
Auch wenn es sehr undankbar ist, ich fühle mich in meiner Beziehung nicht mehr glücklich bzw. unglücklich, weil ich mich nicht entfalten kann und ich mich durch meinen Freund blockiert fühle. Ich fühle, dass er mich nicht loslassen will, weil er unterschwellig mir Mut zu spricht, dass alles wieder gut wird, obwohl ich noch nichts von Trennung gesagt habe. Er fühlt, dass nichts in Ordnung ist und versucht meiner Konfrontation aus dem Weg zu gehen, bzw. Fühle ich mich von ihm manipuliert. Ich glaube, er hat Angst, dass er der Grund für meine angeschlagene Gesundheit ist/war.
Ich habe Angst vor seinem Leid, wenn ich ihn mit der für ihn »bitteren« Wahrheit konfrontiere.

Ich kann jetzt nicht jedes Detail niederschreiben, das würde den Rahmen sprengen, aber das ist der Grund warum ich sein Leid zu meinem Leid mache, obwohl ich es gar nicht will und ihm am liebsten eine »Erleuchtung« wünsche, die ihm die Augen öffnet und er erkennt, dass ich nicht zu ihm passe.

@***_X

Hallo D_elia

hast Du Dir auch schonmal ganz konkret überlegt, was genau Du denn da tun willst? Du willst ja etwas sein. Oder etwas erleben. Was ist das?

Ich habe ein Ziel, das ich erreichen will!

Und: Gibt es einen zwingenden Grund, warum Du das nicht beides haben kannst? Eine Partnerschaft ist kein Hemmnis für Weiterentwicklung. Zumindest nicht zwangsläufig.

In meiner Beziehung ist mein Freund für mich ein »Hemmnis«, denn mein Ziel stand vor unserer Beziehung schon fest, und dass ich auch alles daran setzen werde es zu erreichen. Solange wie ich noch nicht angekommen bin, gebe ich nicht auf, im Gegensatz zu meinem Freund, er denkt, dass er mit jeder Etappe die er erreicht hat, mit mir im Ziel ist.

Selbst wenn Dein Partner zufrieden ist - oder gerade dann! - kann er Dir doch die Gelassenheit für Deine Entwicklung geben. Ist es sicher, daß er das nicht möchte?

Klingt komisch, aber er nimmt mir meine Gelassenheit!

@**b

Aber Du schreibst, daß Deine jetztige Beziehung gegründet wurde, als sie für Deine Umstände passend war (Krankheit ect.) und Du jetzt wieder so hergestellt bist, daß Du andere Wege gehen möchtest.

Ich hatte es weiter oben schon geschrieben, es ist mir während unserer Beziehung, ab irgendeinem Punkt, schlechter gegangen.
Als ich es mir selber eingestand, dass es »auch« mit ihm zu tun hatte, konnte ich im wahrsten Sinn des Wortes nicht mehr gehen. Meine Koffer zu packen ist nicht schwer, aber es bedarf noch ein paar Erledigungen, um überhaupt irgendwo hingehen zu können, ich meine damit nicht die materiellen Dinge zu trennen oder zuzuordnen wem was gehört, darauf lege ich keinen Wert, es ist alles ersetzbar, ich muss in der Lage sein, mich auch um diese Erledigungen oder Vorbereitungen selber kümmern zu können.
Ich habe, es im anderen Thema schon geschrieben woran es auch hängte, bzw. hing.

Du schreibst, Du habest Dich entwickelt. Dieser Prozeß ist nicht vorausschauend zu beeinflußen. Etwas anderes wäre es, wenn Du ihn als "Notnagel" genommen hättest, bis es Dir wieder so gut geht, daß Du auch ohne ihn klar kommst.

Ich bin vorher ohne ihn auch klar gekommen (ich konnte nur nicht die Menschen, die mir mit ihren »hilfreichen« Tipps den Nerv raubten, um mich herum ertragen und so zog ich mich zurück), ich bin auch in keiner Weise (finanziell) von ihm abhängig.
Ich habe ihn auch nicht als »Notnagel« genommen, damals war ich der festen Überzeugung, dass er der Richtige für mich ist. Er ist kein schlechte Mensch/Mann, ich habe ihn sehr lieb, es gibt Momente, ich meine jetzt keinen Sex, da fühlt es sich wie Liebe an, zumindest sind da ganz tiefe Gefühle die ich für ihn empfinde.

Das hat aber dann gar nichts mit Mitleid zu tun, sondern mit ausnutzen gegen besseres Wissen. Es wäre kein Mitleid, sondern herausstehlen aus der Verantwortung.

Darüber zerbreche ich mir auch den Kopf, ob ich ihn ausgenutzt habe, obwohl ich nie etwas von ihm verlangt habe, bis auf die kleinen Wünsche, die ich äußere, die uns beiden zugutekommen.
Mal ganz »böse« ausgedrückt, er hat sich freiwillig an meine Fersen geheftet und ich habe es zugelassen.
Aber mit dem »Herausstehlen« hast du Recht, das wäre mir das Liebste, mich vor dieser Verantwortung zu drücken, ja ich bin auch nicht perfekt und würde lieber den Weg des geringsten Widerstandes gehen.

Aber hast Du wirklich Angst um ihn oder Angst, daß diese neue Wege dann doch nicht das Bringen, was Du Dir vorgestellt hast?
Das Du dann keinen hättest, der Dir zur Seite steht, Dich auffängt und hält, wenn Du Dich schwach fühlst?

Natürlich habe ich auch Angst vor dem Alleinsein sein, allerdings hält mich das Alleinsein sein nicht von meinen Zielen ab, sie weiterhin zu verfolgen und daran zu arbeiten. Und wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich schon alleine bzw. einsam.

@*******icht

als mit-leid würde ich dein verhalten nicht bezeichnen .... du hast eher schuld-gefühle ihm gegenüber und du fühlst dich gegenwärtig mehr für ihn verantwortlich, als für dich selbst, d_elia.

Ja, ich fühle mich schuldig und kämpfe gegen meine Schuldgefühle an. Und weil ich mich für ihn verantwortlich fühle, und mich dadurch vernachlässige, bin ich so blockiert, gelangweilt, unterfordert dass ich schon wieder überfordert bin und auf der Stelle ausbrechen könnte, und dann steht mit ganz großen Buchstaben vor meinem inneren Auge MITLEID, LEID, SCHULDGEFÜHL, usw. usf. und ich drehe meine Runden auf diesem Karusell.

~~~~~~~~~~~~~~

Wo muss ich ansetzen um das Leid, das ich nicht ertragen kann, loszuwerden?
Ich sollte mir Hilfe holen, nur so schnell wie ich sie in Anspruch nehmen sollte, bekomme ich sie nicht.

Ich bedanke mich bei euch für die vielen Antworten. *blume*

Delia
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ D_elia
Da hab ich Dir einen richtig geilen Tipp:

Olaf Jacobson hat dazu das ulitmative Buch geschrieben:

"Ich stehe nicht mehr zur Verfügung - Wie Sie sich von belastenden Gefühlen befreien und Beziehungen völlig neu erleben"

Da steht die Antwort auf Deine umformulierte Frage drin (und auf die meisten Deiner anderen Fragen). Und da findest Du sofort und leicht umsetzbare Tipps, die Dir rasch helfen werden.

*

Desweiteren könnten Dir zusätzlich kleine, harmlose und sehr einfache Techniken hilfreich sein wie z. B. das erstaunliche und verblüffende EFT (Emotional Freedom Techniques). Infos dazu in dem preiswerten Taschenbuch "Endlich frei!" von Erich Keller.

Und das Gute daran: Es funktioniert wirklich! Rasch, unkompliziert, effektiv!

Alles Gute für Dich - Du schaffst das schon ...

(Der Antaghar)
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*******icht Mann
3.666 Beiträge
Ich sollte mir Hilfe holen, nur so schnell wie ich sie in Anspruch nehmen sollte, bekomme ich sie nicht.
wie denn auch .... niemand außer du selbst, kann deinen weg gehen.

nichts geht schnell ... alles ist ein prozess in der entwicklung.
******gel Frau
1.159 Beiträge
Themenersteller 
@Antaghar
Danke für den Buchtipp!
Ich werde es mir besorgen, ich muss nur wieder meinen Zugang zum lesen bekommen, ich lese tausendmal dieselbe Seite und weiß trotzdem nicht was ich gelesen habe. Naja, steht ja auch irgendwo schon geschrieben.

Delia
Natürlich
kann ich nicht sicher sein, dass ich Deine Not in jeder Dimension erfasst habe, aber ich muss doch sagen, dass mir das Thema an sich sehr bekannt vorkommt.

Ich habe öfter verlassen, als dass ich verlassen wurde - aber wirklich gut bin ich darin nie geworden. Vor allem kenne ich die Situation, selbst schon mit der Beziehung abgeschlossen zu haben (da hilft auch kein Reden mehr, da wird auch nichts wieder gut...), aber den Schlussstrich nicht ziehen zu können.
Schuldgefühle spielen da sicher eine große Rolle, das Bedürfnis, nicht undankbar sein zu wollen, nicht "die Böse" sein zu wollen, die Verantwortung für den Anderen tragen zu wollen, ja, all das hat sicher auch Gewicht. Zwar konnte ich stundenlang rumdiskutieren, aber die Worte zu sagen "Ich will nicht mehr" (und nicht "ich kann nicht mehr", denn das ist passiv, im Gegensatz zu nicht mehr wollen), das habe ich schlichtweg nicht geschafft.
Dabei müsstest Du nicht mehr sagen, als diese vier Worte "ich will nicht mehr" und dann nichts mehr sagen. Aber eben diese paar Sekunden, die es braucht, diese Worte zu sagen und die Zeit danach, in der man zu diesen Worten stehen muss und mit den Konsequenzen leben muss, DAS habe ich nicht geschafft. Ich könnte schreiben, ich hätte es nicht über´s Herz gebracht, dann wären wir bei dem Thema "Mitleid". Mittlerweile aber weiß ich, dass es einfach nur Feigheit war. Eine Feigheit, für die ich Verständnis habe, denn die Konsequenzen sind nicht schön. Jemanden zu sagen, dass man das Leben nicht mehr weiter mit ihm verbringen will, der sich das aber noch wünscht, löst unweigerlich heftige Gefühle aus. Trauer, Wut, Verzweiflung - und Du wirst das alles abbekommen. Das ist nicht schön und dafür muss man stark sein und mutig.
Mitleid klingt natürlich so unendlich viel edler, aber bitte geh mal hart mit Dir ins Gericht und frage Dich, ob nicht auch Dein Motiv Feigheit sein könnte? Denn mal ehrlich: Du weißt schon längst, dass Du gehen willst, Du weißt nur nicht, wie Du es aushalten sollst mit seiner Wut, Trauer und Verzweiflung umzugehen.

Du musst Dir im Klaren darüber sein, dass in dem Moment, wo Du wirklich gehst, das Arschloch sein wirst, egal, wie lieb, süß, sexy (denn so siehst Du Dich laut Profil ja am Liebsten) Du bist. Es gibt einvernehmliche Trennungen, aber sind sie nicht einvernehmlich, so ist einer das Arschloch - und das ist auch gut so, wie soll der Verlassene denn sonst umgehen mit seiner Gefühlswelt. Es hört ja auch wieder auf, wenn die Trauerphasen einmal durchlebt sind und wer weiß? Vielleicht geht das schneller, als Du jetzt vermutest? Ich habe schon viele gestandene Kerle vor Liebeskummer fast sterben sehen (nicht meinetwegen *zwinker* ) und war dann sehr verwundert, wie schnell der Verlust der Liebe ihres Lebens mit einem hübschen, kleinen, blonden, brünetten oder sonst wie ausgestattetem Trostpflaster geheilt werden könnte.

Meine Tipps lauten demzufolge:
1. Hör auf Dich verrückt zu machen. Übe Dich in Geduld, sei milde zu Dir selbst und wenn Du noch ein weiteres Jahr brauchst, bis Du den Schritt gehen kannst, ja, dann ist das eben so! Wenn Du schon so weit wärst, dann würdest Du ihn ja gehen und Dich nicht gedanklich so im Kreis drehen. Die Zeit wird Dir später womöglich vergeudet erscheinen und Du beißt Dir tierisch in den Arsch, aber das war eben Dein Weg und nur so konntest Du ihn gehen.

2. Find Dich damit ab, dass Du das Arschloch sein wirst. Niemand wird sagen, "ach, Du willst gehen? Ja, ich versteh das, verwirkliche Du mal Dich, ich komme schon klar. Werde Du glücklich, dann bin auch ich glücklich" (und dabei streichelt er Dir lächelnd die Tränen aus dem Gesicht) Das wäre sehr selbstlos, aber ist nicht sehr wahrscheinlich. Also zieh Dich warm an, wenn Dir seine Trauer und Wut um die Ohren fegen und denke dann nur daran, wie UNGLÜCKLICH aber DU wirst, wenn Du bleibst.

Diese Kombination hat zumindest bei mir Wunder gewirkt! *g*

So, die allwissende Müllhalde hat gesprochen. Möge die Macht mit Dir sein! *g*
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