Ui. Reizthema.
her!
Also, ein wenig habe ich mich in das Thema eingelesen. Und festgestellt, dass es zwei Richtungen (mindestens!) im Feminismus gibt. Aber wahrscheinlich ist es so wie im BDSM - es gibt so viele, wie es Leute drin gibt, und jede/r definiert es für sich selber anders.
Aber nun die 2 Richtungen, die ich festgestellt zu haben glaube:
1. Der "klassische" radikale Feminismus. Vertreterinnen: Andrea Dworkin, Alice Schwarzer. Standpunkt: Sexualität ist patriarchalisch bestimmt, eigentlich ist nur lesbischer Sex frei davon. Eine Frau, die sich einem Mann hingibt, verrät ihre Schwestern, und zigfach, wenn sie es submissiv tut. (FemDoms und männliche subs werden ignoriert, bestenfalls stillschweigend toleriert.) Pornos sind ebenso Ausbeutung von Frauen wie Prostitution, beides wird abgelehnt (PorNO).
2. Der sexpositive Feminismus. Vertreterinnen: Pat Califia, Rita Mae Brown, Sina Aline Geißler. Standpunkt: Eine freie Frau entscheidet selbst, mit wem und wie sie Sex hat (so lange auch die PartnerInnen frei-willig dabei sind). Sie kann mit Männern und Frauen Sex haben, dabei dominant, submissiv oder nichts davon sein. Sie entscheidet selbst und allein über ihre Lust. Auch Pornos sind dabei okay, so lange keine Frauen dabei ausgebeutet werden (und die gibt es). Dasselbe gilt für Prostitution.
Wenig überraschend unterstütze ich als MaleDom die 2. Richtung. Ginge ja sonst nicht, ich müsste mich ja selber kastrieren. Aber wenn meine sub von sich aus eine sein will und mich als Gegenstück dafür braucht, dann bin ich als solches dafür bereit. Wir sind gegenseitig unsere Wunscherfüller.
Womit ich allerdings selber Schwierigkeiten habe: alles, wobei ich das Gefühl habe sie auszunützen. Wenn ich ihr z.B. den Befehl geben würde, mein Haus zu putzen. Sie täte es, keine Frage. Sogar freiwillig (sie putzt gern). Aber ich möchte es nicht, weil es mein Haus ist und nicht ihres, sie ist meine sub und nicht meine Putzfrau. Und ich möchte mir nicht - von wem auch immer und wann auch immer - einmal vorwerfen lassen müssen, ich hätte unter dem Vorwand der Dominanz ihre Willigkeit ausgebeutet. Da sperrt sich in mir alles.
Wobei: Sie will ja gefordert werden. Sie hat mir gestanden, ein Mann müssen von ihr fordern, dann könnte sie auch geben. Je mehr man von ihr forderte, desto williger würde sie. Ich hingegen habe dabei ein ungutes Gefühl, ich möchte lieber, dass sie mir von sich aus gibt, was sie geben kann und will. Aber das will sie nicht.
Beim Sex geht es. EPE, kein Problem für mich. Deswegen harmonieren wir da auch so gut. Aber außerhalb habe ich Hemmungen. (Immerhin, die vergangene Woche war sie zwei Mal bei mir. Wir haben gemeinsam aufgeräumt und geputzt.)
Und noch etwas. Feminismus allein ist mir zu einseitig. Für mich gehört auch der Maskulismus dazu. Nicht Patriarchalismus, aber ein männliches Gegenstück. Gemeinsam kann man dann ein Miteinander schaffen, bei dem keine Seite unterdrückt wird. Arne Hoffmann vertritt das ganz gut, das Konzept kann man bei ihm nachlesen.
Ich bin also Maskulist. Als solcher auch dominant. Und auch Feminist, so weit es die Selbstbestimmungsrechte der Frauen betrifft.
Er von Drachenliebe schrieb