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Feminismus und BDSM im Einklang?

**o Mann
7 Beiträge
Themenersteller 
Feminismus und BDSM im Einklang?
Unterwerfung ist ein Geschenk.
Geboren aus der Stärke.
Genährt durch Vertrauen.
Erhalten durch Respekt und Achtung

Ich konnte es nicht fassen. Mir gefiel BDSM. Das war es nun also. Doch wie sollte ich dies mit meinem moralischen Gedankengut in Einklang bringen. Ich wurde im Glauben daran erzogen, dass man eine Frau so nicht zu behandeln hat. Daher musste ich eine Antwort für mich finden. Auf die Frage, wie man Feminismus, Emanzipation, Unterwerfung und BDSM vereinen kann. Nach langer Zeit habe ich meine Antwort gefunden.

Jede Frau entscheidet für sich, ob sie an der Unterwerfung gefallen findet.
Sie gibt sich mit Überzeugung und in vollem Bewusstsein dieser Unterwerfung hin.
Sie verzichtet teilweise freiwillig auf die Kontrolle über ihr Leben.
Sie haben sich bewusst zu dieser Handlung entschieden.
So etwas tun schliesslich starke Frauen
Sie haben den Mut, die Stärke und die Rechte sich zu verschenken.

Der dominante Partner befriedigt zwar ihre Wünsche und tut dies durch seine Dominanz. Auch wenn es ebenfalls seiner Befriedigung dient, kann und darf er sich nur in dem Rahmen bewegen, den sie ihm vorgegeben hat.
Ich entschuldige mich bei allen Doms und Tops, dass ich ihnen den Glauben nehme, sie hätten die Kontrolle. Diese Kontrolle liegt einzig und allein bei ihr. Wir haben bloss die Ehre und das Vergnügen, dass sie uns in diesen Teil ihres Lebens einbindet. Wir haben die Verantwortung, diese Rechte, welche uns aus Vertrauen und Hingabe gegeben wurden, niemals zu missbrauchen. Schliesslich haben wir am Ende abzubrechen, wenn sie uns diesen Rahmen z.B. mit ihrem Safeword wieder entzieht. Der dominante Partner sollte sich dies stets vor Augen halten.

Es ist das höchste der Gefühle, wenn uns eine Frau so viel Vertrauen entgegenbringt. Man sollte dieses Geschenk stets zu schätzen wissen. Sie muss sich jederzeit sicher sein können, dass wir sie auf fangen und behütet.

Wie sieht die Community das? Stehen für euch Feminismus und BDSM im Widerspruch zueinander? Ist es nicht gerade die Entwicklung des Feminismus, dass sich Frauen heute dazu entschliessen können und dürfen, sich jemandem zu unterwerfen, zu verschenken? Das Recht, selber entscheiden zu können, was mit ihrem Körper und Geist geschieht?
Oder rede ich mir da etwas ein und erkenne die Wahrheit nicht?
*****ter Frau
3.579 Beiträge
Zitat von *******_Tuo:
Ich entschuldige mich bei allen Doms und Tops, dass ich ihnen den Glauben nehme, sie hätten die Kontrolle.

Du böser du, wie kannst du nur *lach*

Ich bin schon ein Jahr hier, habe einige Doms, Tops, wie auch immer man sie nennen mag, kennen gelernt.
Und ich habe gelernt, nur die GUTEN, also für mich guten, teilen deine Sicht der Dinge.

Wem ich erlaube, mich so zu behandeln, der hat dies zu schätzen, auch wenn es jetzt oberflächlich uns arrogant klingen mag.
Ich bin eine sehr starke und unabhängige Frau, durch Job und persönliche Umstände bleibt mir keine Wahl.
Wenn ich aber mit meinem dominanten Partner Zeit verbringen kann, darf ich dies ablegen und mein natürliches Wesen voll ausleben. Ich krieche nicht zu Kreuze, vor niemandem, aber ihm zu gehören, zu gehorchen und sein Wohlergehen zu fördern, seine Lust an mir zu nähren, das ist etwas, das passiert einfach.

Also schlussendlich, ja, ich denke auch,

Zitat von *******_Tuo:
die Entwicklung des Feminismus, dass sich Frauen heute dazu entschliessen können und dürfen, sich jemandem zu unterwerfen, zu verschenken? Das Recht, selber entscheiden zu können, was mit ihrem Körper und Geist geschieht?

******ere Frau
2.905 Beiträge
Ich finde sehr mutig, was du da schreibst.
Dennoch habe ich noch eine Unterscheidung: Es gibt Subs (und da unterscheide ich jetzt gar nicht zwischen Frau und Mann), die sich unterwerfen (lassen), um ihre eigene Lust zu befriedigen und welche, die vorrangig die Lust des Partners/Partnerin im Sinn haben. DAS wird dann wiederum zu ihrer eigenen Lust, auch, wenn sie körperlich gar nicht direkt daran beteiligt sind. Diese letztere Art von Machtgefälle lebt aus der inneren, seelischen Verbindung, aus dem Wunsch, dem Partner/in gut zu tun. Hier geht es also nicht um Austausch von Lust (leistungen), sondern tatsächlich um Schenken-Wollen.

Aber um zum Thema Feminismus zu kommen, was bei mir eher mit gesellschaftlicher Gleichberechtigung zu tun hat, muss ich sagen, dass ich keinen Mann kenne, der dafür mehr steht als meiner (nur meine Sicht), obwohl wir uns in einem Machtgefälle befinden, immer.

Und in dem, was du oben schreibst, bin ich auch gesehen. Macht bedeutet, wie ich sie in unserer Beziehung erlebe, entscheiden für das Beste von uns beiden, immer den Blick auf beide und in Einbeziehung der Bedürfnisse von Sub.
So kann sich Sub sowohl frei wie auch gefesselt und doch immer ganz wohl fühlen.
*******dor Mann
6.034 Beiträge
@TE
Natürlich ist die Entscheidung für oder gegen BDSM genauso politisch wie die Fülle, was frau sonst so sagt, denkt, tut. No fucking difference.

PS Es gibt übrigens auch fürsorgliche Diskriminierung. Die können das alleine.
Das Wort verschenken passt so gar nicht in mein BDSM denn da verschenke ich nichts ich tausche maximal.
wenn ichs verschenken würde wäre es weg ohne was dafür zu bekommen.
Ich mache nur Deals.
Auch fühle ich mich im BDSM völlig gleichberechtigt wenn nicht sogar über sehr viele "Doms" stehe weil ich nur mit dem Finger schnippen muss um das zu bekommen wofür ein " Dom" schon richtig Arbeit investieren muss.
Jeder der mir mit Feminismus kommt der weckt in mir das Gefühl das nur zu tum um den Frauen wenn sie denn bereit sind zu arbeiten ein Gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft sind, in Wahrheit werden sie so nur motiviert in dem Billiglohnsektor ihr Dasein zu fristen.
Wer gut ist setzt sich auch ohne Feminismus durch.

Ist im BDSM nicht anders.

Unterwerfung ist ein Geschenk.
Geboren aus der Stärke.
Genährt durch Vertrauen.
Erhalten durch Respekt und Achtung

Dieser Rattenfängerspruch wird bei selbstbewussten Frauen eher den Fluchtinstinkt auslösen als den Hang sich in Starke Hände zu begeben auslösen.

Und genau das
Der dominante Partner befriedigt zwar ihre Wünsche und tut dies durch seine Dominanz. Auch wenn es ebenfalls seiner Befriedigung dient, kann und darf er sich nur in dem Rahmen bewegen, den sie ihm vorgegeben hat.
Ich entschuldige mich bei allen Doms und Tops, dass ich ihnen den Glauben nehme, sie hätten die Kontrolle. Diese Kontrolle liegt einzig und allein bei ihr. Wir haben bloss die Ehre und das Vergnügen, dass sie uns in diesen Teil ihres Lebens einbindet. Wir haben die Verantwortung, diese Rechte, welche uns aus Vertrauen und Hingabe gegeben wurden, niemals zu missbrauchen. Schliesslich haben wir am Ende abzubrechen, wenn sie uns diesen Rahmen z.B. mit ihrem Safeword wieder entzieht. Der dominante Partner sollte sich dies stets vor Augen halten.

Ist für mich nicht das was ich mir unter Dominanz vorstelle.

Die einzige Entscheidung die ich treffe ist das das ich auswähle WER
Auf das WAS will ich gar keinen Einfluss haben

Und aus Erfahrung weiß ich das sowas in der Regel nur Frischlinge schreiben um anderen (weibl) Frischlingen zu suggerieren das sie Die Weisheit mit dem Löffel...…...
@*******_Tuo

Ich würde das was du da hervorhebst eher als die Disney Version von BDSM bezeichnen
DSK 6 so quasi.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Naja ich hätte das zwar jetzt nicht mit "Feminismus" in Verbindung gebracht aber ansonsten kann ich mich dem EP nur anschließen.

Das Leben und die Psyche eines menschen in den Händen halten zu dürfen ist einfach das größte Geschenk das Frau / Sub / SK mir macht.

Naja und das man ein Leben zu Achten und zu beschützen hat sollte, zumindest in meinem Denken, eine Selbstverständlichkeit sein.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Hm, ich will kein Spielverderber sein, aber meine Erfahrung mit Männern, die sich "Feminismus" ganz groß auf die Stirn geschrieben haben, ist die:

"Ich stecke zwei Stück "Nett" in die Frau rein. Jetzt müsste doch eigentlich ein bisschen "Sex" unten rauskommen."

Das ist so Honig ums Maul schmieren ("wir haben bloß die Ehre und das Vergnügen...") und in den meisten Fällen eine - nun ja - Beta Male Mating Strategy.
Auf mich wirkt das irgendwie komisch.


Ich möchte mich da @*******nce schon irgendwie anschließen.

1. Auch ich mache Deals. Ich möchte etwas, er möchte etwas. Lass uns reden.
2. Ich betrachte mich nicht als "Geschenk", für das der Gegenüber gefälligst Dankbarkeit zu zeigen hat. Noch betrachte ich ihn als Geschenk, für das ich dankbar sein muss. Das impliziert, man müsse Dinge, die einem nicht gefallen, herunterschlucken, schließlich soll man dankbar sein für das, was man hat.
3. Geschwurbel über die ach so starke Frau macht mich nervös. Das ist irgendwie so einseitig betrachtet. Weder ist die Frau immer so wunderbar stark (ich bin es jedenfalls nicht), noch ist sie diejenige, die den Laden hier allein schmeißt.

Ich mag dieses ganze "Sub hat die Kontrolle und Sub schenkt sich und Sub ist so stark und Sub ist die Königin hier" überhaupt nicht, weil mir das echt irgendwie Druck macht. Ich fühl mich da total unwohl bei diesem Gedanken. Ich hab dann das Gefühl, eine Rolle spielen zu müssen, die mir gar nicht entspricht. Ich hab bei solchen Sprüchen auch immer irgendwie das Gefühl, dass da ein Mann seine Prinzipien aus Berechnung verbiegt, damit die Olle nicht davonläuft und er ihr zeigen kann, wie so viel besser er als alle anderen ist. Denkt er tatsächlich, dass er als Dom eigentlich nicht die Kontrolle hat - ja sorry, aber was will ich mit dem dann? Ich brauche niemanden, der sich da unsicher ist.

Das ist wie dieser "The Future is Female" Schwachsinn. Meine Güte, bisschen männlicher Stolz sollte schon vorhanden sein.
*******ssa Frau
5.653 Beiträge
Emanzipation bedeutet nicht nur Gleichberechtigung, sondern auch die Freiheit der Selbstbestimmung, ob man gleichberechtigt leben will.
Wann immer Männer über Feminismus schreiben, stehe ich schon in den Startlöchern (zur Flucht).
Entweder sie
• dozieren
• beklagen sich oder
• wollen gut dastehen.
So meine Erfahrung.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Ich verhandle das im Normalfall mit einer emazipierten, selbstbewussten Frau mit devoter Neigung auf Augenhöhe.

Feminismus ist da genausowenig angebracht wie Maskulinismus und irgendwelche Geschenke muss auch niemand mitbringen.

Im Idealfall profitieren beide gleichermassen aus so einer Verbindung, daher sehe den in solchen "Verhandlungen" auf Augenhöhe vereinbarten Metakonsens als vollkommen ausgeglichen an.

Eine Frau, die sich in diesem Zeitpunkt nicht auf Augenhöhe sieht ist für mich keine geeignete Sub. Sie muss sich dann eben jemanden suchen, der entweder den Sockel schon mitbringt auf dem er steht, oder jemanden mit einem großen Bagger.
Beides halte ich nicht für besonders nachhaltig im Sinne eines gelebten Machtgefälles.


LG BoP (m)
Ergänzung:
So ist es wahrscheinlich immer noch besser als anders, aber im Jahr 2020 kann ich mich als vor ca. 35Jahren lila Latzhosensozialisierte nur wundern.
(Den "Schwanzvergleich" mit den Jahren an Erfahrung verliere ich übrigens sehr gerne- gegen andere Frauen.)
****ha Frau
117 Beiträge
Zitat von *******_Tuo:
Stehen für euch Feminismus und BDSM im Widerspruch zueinander?

Kommt halt drauf welcher feministischen Strömung man sich zuordnet. Schätzungsweise besteht der größte Widerspruch wohl zum Radikalfeminismus, der Pornographie, BDSM etc. als Gewalt gegen Frauen versteht und diese ablehnt. Da würden dir die Vertreter_Innen wohl ein großes JA zurückbrüllen. (Frauen, die sich bewusst dafür entscheiden sind im gewissen Maß Opfer/Instandhalterinnen des Patriachats, nicht selbstbestimmt.) Das Ganze basiert mMn auf einem Fehlverständnis woher Frauenunterdrückung kommt und wie diese aufgelöst werden kann.

Auch Teile (ist halt Alles keine homogene Masse) des bürgerlichen Feminismus, sowie des sozialistischen Feminismus vertreten diese Position. Meines Wissens nach ist die Intersektionalität die Strömung, die BDSM inhaltlich anerkennt. Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt den Feminismus nicht. In dem Kontext hat geht's eher um Respekt gegenüber dem Mitspielenden.

Ist es nicht gerade die Entwicklung des Feminismus, dass sich Frauen heute dazu entschliessen können und dürfen, sich jemandem zu unterwerfen, zu verschenken?
Jein. Ich glaube, dass BDSM halt 'ne Form der Reflexion von permanenter Gewalt auf gesellschaftlicher Ebene ist. Das heißt jetzt viel und nix, aber vielleicht so: Mich stört, dass du in deinem Beitrag Sub sein mit Frau verbindest. Devot-sein mit Frau zu verbinden entsteht auch aus dem (immernoch) vorherrschenden Rollenklischee der Frau. Das aber selbstbestimmt auszuleben ist keine Reproduktion dessen, sondern ein Umgang damit, weil man daran Spaß hat und bis zu einem gewissen Grad auch ein Bruch mit dem vorherrschenden Umgang mit Sexualität in der Gesellschaft.

Es gibt ja innerhalb "der BDSM Szene" ein ungleichgewicht zwischen FemDoms und MaleSubs zu MaleDoms und FemSubs.

Idk, ich persönlich fand die Beiträge von @****yn und @*******nce ziemlich bereichernd, weil ich glaube, dass das auch 'ne Menge mit Erfahrung und Selbstbewusstsein zu tun hat, weniger mit "wie befreit fühlst du dich als Frau".

Für mich geht's eher darum die Kontrolle zu behalten und mich in Situationen zu bringen, wo das ins bröckeln gerät -könnte mich aber aufgrund Mangels Erfahrung (also auch Mangels Wissen, was genau ich selber möchte) nicht das WAS passiert komplett aus meiner Kontrolle lassen. Insofern ja, mich devot zu geben bekommt halt nicht jeder, sondern nur Menschen, denen ich vertrauen kann und das ist ein Vertrauensbeweis. Das erzielt man aber nicht dadurch, dass man mich als Geschenk ansieht (Objektivierung as fck).
@****ha
Es gibt ja innerhalb "der BDSM Szene" ein ungleichgewicht zwischen FemDoms und MaleSubs zu MaleDoms und FemSubs.

Ja gibt es
Auf eine Fem Dom kommen 3 Male Subs
und auf 2 Male Doms kommen 3 Fem Subs

Und was soll uns das jetzt sagen?
******ere Frau
2.905 Beiträge
Definition Wiki:
Ein Geschenk (von (ein)schenken, also dem Bewirten eines Gastes) ist die freiwillige Eigentumsübertragung einer Sache oder eines Rechts an den Beschenkten ohne Gegenleistung – also unmittelbar zunächst kostenlos für den Empfänger. Im übertragenen Sinne kann man auch jemandem seine Aufmerksamkeit, sein Vertrauen oder seine Liebe schenken.

Richtig. So meinte ich das auch. Der Beschenkte ist durch das Geschenk zu nichts verpflichtet. Dennoch lebt er seine Lust aus, die dann wieder zur Lust von Sub wird. Es ist eben kein Deal.
Vergleichbar ist es damit, wenn man etwas schenkt und sich an der Freude des anderen so freut, dass man sich gleichsam mitbeschenkt fühlt. (Hm, ich sehe ein, dass das vielleicht der eine oder andere nicht kennt *zwinker* ) Und es sei jedem freigestellt, ob er einen Deal machen möchte oder lieber ein Geschenk, lächel.
Es ist immer ein Deal.
Denn wenn der Beschenkte nicht so agiert wie die Schenkerin es erwartet ist Ruckzuck aus mit schönschreiben und es steht ein anderer auf der Matte der sich "Geschenke" abholt.

Willkommen in der Realität
****az Mann
4.490 Beiträge
Ich entschuldige mich bei dir, lieber TE, wenn du denkst, dass du der Speichellecker der Frauen sein musst, und dich völlig den Wünschen der Frau zur Verfügung stellst.
******ere Frau
2.905 Beiträge
@ Rostiger Nagel
Ich erwarte nicht, dass du meine Meinung teilst, aber es wäre schon ok, wenn du sie so stehen lassen kannst.
Dass du das, was ich beschreibe noch nie erlebt hast, dir das auch nicht vorstellen kannst, bedeutet ja nicht, dass es das nicht gibt *zwinker*
*******dor Mann
6.034 Beiträge
off topic
RostigerNagel
Auf eine Fem Dom kommen 3 Male Subs
und auf 2 Male Doms kommen 3 Fem Subs

Woher kommen die Zahlen?
Und was ist mit meiner Meinung?

Wenn es kein Deal ist dürftest du keine Erwartungen und auch keine Tabus haben
das wäre dann ein mach mit mir was DU willst.
Wenn du das so lebst OK dann lasse ich deine Aussage unkommentiert.

@*******dor

In der SZ gab es vor ca 12 Jahren mal ein Anmeldeverzeichnis auf der Startseite da wurden die Mitglieder jeweils "sortiert" nach Neigung und Geschlecht aufgeführt.

Und wenn ich Heute noch Stammtische besuche kann ich dieses Verhältnis immer noch so erkennen.
OK in den Hochzeiten von ShoG waren Fem Subs noch präsenter aber als sie sahen das da kein Dom mit dem Heli angeflogen kam sondern einige sogar "nur" ein VRR Ticket hatten ließ das auch schnell wieder nach.
****ha Frau
117 Beiträge
Zitat von *********agel4:
Ja gibt es
Auf eine Fem Dom kommen 3 Male Subs
und auf 2 Male Doms kommen 3 Fem Subs

Und was soll uns das jetzt sagen?

Das die BDSM-Szene eben auch nur die Reflektion der Gesellschaft ist in der wir leben und sich sowas wie Frauenunterdrückung auch hier reproduziert. Klar gab's in den letzten 100 Jahren viele Verbesserungen in dem Bereich, aber solange nicht bspw. die private Reproduktionsarbeit kollektiviert wird, wird's immer 'nen Ungleichgewicht und 'ne materielle Basis für Rollenbilder geben.

Gleichzeitig ermöglicht uns das auch eine Position zu deiner Anfangsthese zu schließen:
Ist es nicht gerade die Entwicklung des Feminismus, dass sich Frauen heute dazu entschliessen können und dürfen, sich jemandem zu unterwerfen, zu verschenken?

Wie schon bereits geschrieben: Jein. Natürlich trägt ein modernes Frauenbild dazu bei, dass man sich selber aktiver entscheiden kann, gleichzeitig ist aber das Verbinden von Frau = Devot, Mann = Dom halt auch noch Etwas, dass die Auswirkungen der aktuellen Frauenunterdrückung zeigt. Die Verteilung von FemDom/MaleDom zeigt halt hier, dass es ein Gefälle gibt, was keinegswegs "naturbedingt" ist. Und wie andere Beträge zeigen: Es ist halt nicht "der Feminismus" an sich, der dafür sorgt, sondern auch individuelle Erfahrung und Selbstbewusstsein.
******wen Frau
15.879 Beiträge
Ich zitiere mich zu dieser Frage einfach selbst:

Zitat von ******wen:
Was reizt emanzipierte Frauen am Devotsein?
Ich finde nicht, dass das eine das andere ausschließt. Oft entstehen solche Klischees aus fehlendem Verständnis für die Rollenverteilung. Ich spreche mal aus meiner Sicht, wie ich persönlich "mein" BDSM betrachte:
Im Normalfall sollte man denken, der dominante Part bestimmt, führt, weist die Richtung und steckt die Grenzen dessen, was getan oder gelassen wird. Dazu ein ganz klares Jaein. Zu Dominanz und Devotion gehören immer zwei, und der zweite, devote Part, hier also die Frau, trägt mindestens genauso viel zu den Absprachen bei, wie sich die Beziehung gestalten soll. Es ist ein dummer Witz, dass D/S auf Augenhöhe stattfindet, aber nach meiner Ansicht ist es noch mehr als das. Der wahre grenzensetzende Part ist im angesprochenen Beispiel die devote Frau. Sie gibt den Rahmen des Spielfeldes vor, innerhalb dessen sich der Mann, ihr Dom, frei austoben darf. In gewisser Weise ist es die devote Frau, die die Fäden in der Hand hält, weil sie geschehen lässt, was sie erlaubt, toleriert und absegnet. Nichts geschieht gegen ihren Willen (auch wenn das manchmal anders anmutet).

Von diesen Gegebenheiten abgesehen, erfordert es für mich, als devote Frau, mehr Stärke, devot zu sein, als dominant. Ich kenne die andere Seite, habe sie über Jahre hinweg gelebt. Jede Rolle erfordert ihre eigenen Voraussetzungen. Aber echte, natürliche Devotion ist eine Geisteshaltung, die über mehr Stärke und Grundfestigkeit hinausgeht, als es von außen scheint. Devot sein ist nicht immer nur passives Geschehenlassen. Manchmal - nein, oft, ist für mich Devotsein mit viel mehr Kraftaufwand verbunden, als es früher die Dominanz war.

Für mich sind daher devote Menschen - ob Mann, Frau, Divers, oder irgendwo dazwischen - starke, kraftvolle, entschlossene Personen, die sich selbst erkannt haben und aus dieser Stärke heraus die Fähigkeit besitzen, die Kontrolle vertrauensvoll abzugeben. Dieses Geschenk zu machen, ist ein Akt der Stärke schlechthin. Für emanzipierte Frauen mit entsprechender Neigung sollte Devotion also keine Hürde darstellen, sondern einen möglicherweise weiteren Schritt auf ihrem Weg.
Was reizt emanzipierte Frauen am Devotsein?
Zitat von *******_Tuo:
Ich wurde im Glauben daran erzogen, dass man eine Frau so nicht zu behandeln hat.

Also ich für meinen Teil wurde so erzogen, dass man eine Frau behandelt wie einen normalen, voll mündigen Menschen. Wenn eine Domina einen devoten Mann unterwerfen oder einen Masochisten schlagen darf, dann darf auch ein Dom eine devote Frau unterwerfen oder eine Masochistin schlagen.
Da ist keinerlei Widerspruch.

Da ist auch kein Widerspruch zum Feminismus, denn auch Feministinnen müssen anerkennen, dass es für bestimmte Praktiken bestimmte Rollen braucht. Das ist bereits beim Vanilla-Sex ganz offensichtlich.

Zitat von *******_Tuo:
Ich entschuldige mich bei allen Doms und Tops, dass ich ihnen den Glauben nehme, sie hätten die Kontrolle.

Man verzeiht dir das gern, da dein gesamter Beitrag offenkundig scheinen lässt, dass du das Prinzip der Gleichberechtigung und auch das der Einvernehmlichkeit noch nicht wirklich verstanden hast. *troest*

Zitat von ******wen:
Für mich sind daher devote Menschen - ob Mann, Frau, Divers, oder irgendwo dazwischen - starke, kraftvolle, entschlossene Personen, die sich selbst erkannt haben und aus dieser Stärke heraus die Fähigkeit besitzen, die Kontrolle vertrauensvoll abzugeben. Dieses Geschenk zu machen, ist ein Akt der Stärke schlechthin.

Man muss sie nicht auf einen Sockel stellen, um sie zu respektieren!
Es reicht völlig, wenn man da mit einem vernünftigen Maß an "Augenhöhe" heran geht.
Zitat von *******_Tuo:

Wie sieht die Community das? Stehen für euch Feminismus und BDSM im Widerspruch zueinander? Ist es nicht gerade die Entwicklung des Feminismus, dass sich Frauen heute dazu entschliessen können und dürfen, sich jemandem zu unterwerfen, zu verschenken? Das Recht, selber entscheiden zu können, was mit ihrem Körper und Geist geschieht?
Oder rede ich mir da etwas ein und erkenne die Wahrheit nicht?

Vor über 30 Jahren äußerte ich mal in einer (feministischen) Frauenrunde, daß ich ganz sicher nicht vor habe, mich von patriarchalen Machtstrukturen zu befreien, um mir dann von Frauen vorschreiben zu lassen, was ich gut finden darf und was nicht.

Wurde mir von einigen übel genommen, andere klopften mir ermutigend auf die Schultern.

Also: nein. Kein Widerspruch, ganz im Gegenteil: Gleichberechtigung heißt, die Wahl zu haben - nicht die Pflicht, etwas auszuleben. Und das gilt für beide Geschlechter.

"Kampfemanzengruß" *smile*
*******lice Frau
144 Beiträge
Also wenn ich es richtig sehe, dann ist Feminismus ein Zustand, der davon ausgeht, dass ein Ungleichgewicht durch patriarchalische Strukturen besteht. Und der versucht das zu verändern, indem eine klassische Rollenverteilung geändert werden soll. So die Definition nach Google.
Es geht aber auch darum, eine Gleichstellung und Selbstbestimmung aller Menschen zu erreichen.

Überträgt man das jetzt auf BDSM, geht es nicht um das Schenken vom einem zum anderen, sondern darum, überhaupt die Möglichkeit zu haben diese Wahl zu treffen, was man machen kann und möchte. Miteinander.
Es geht also nicht um eine einseitige Entscheidung, sondern eine gemeinsame, um Praktiken und Neigungen miteinander auszuüben.

Wenn ich als Frau dir etwas schenken würde, oder du als Mann dich mir untergeordnet fühlst, weil du das Gefühl hast, du würdest gerade eine Art Opfer empfangen, läuft sehr viel verkehrt und überhaupt nichts im Sinne des Feminismus.
Denn beide Seiten würden dann nicht mehr ihre Integrität behalten, sondern etwas aufgeben oder erlauben, um dem anderen gerecht zu werden.
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