Erstmal Danke für die positiven Reaktionen auf meinen Beitrag, wobei es mich besonders freut, dass der Beitrag der TE bei ihrem Problem geholfen hat.
Ein kleiner Nachschlag für diejenigen, die partout nicht akzeptieren, dass auch das Rauchen ein Konflikt zwischen zwei Menschen ist, und auf der menschlichen Ebene der Beziehung gelöst werden muss.
Ich gebe @ tweegles Recht: Den Unterschied zwischen dem Raucher und Nichtraucher zu befrieden ist weitaus schwieriger als etwa der Konflikt, wenn der Mann noch einen Cognac trinken will, oder die anderen Beispiele, die ich genannt habe. Weil das Rauchen den Alltag viel mehr bestimmt, als etwa der abendliche Drink oder unterschiedliche Vorstellung über den Urlaub. Er bestimmt den Alltag des nichtrauchenden Teils der Beziehung und es bestimmt aber den Alltag des rauchenden Teils der Beziehung, da auch dieser ständig vor der Frage, ob er rauchen soll/darf, oder nicht.
Ein schwieriges Feld, keine Frage. Nur: man kann sich die Art Verschiedenheit und den daraus resultierenden Konflikt eben leider nicht aussuchen. Wenn ein Frau, die nicht raucht, sich in einen Mann verliebt, der raucht, dann liegt eben DIESE Verschiedenheit vor. Das ist erstmal zu akzeptieren.Und beide müssen sich um eine Lösung bemühen. Und natürlich ist auch der Raucher aufgefordert, sich zu überlegen, wie er das Problem entschärfen kann. Denn natürlich muss auch der rauchende Mensch akzeptieren, dass seine Partnerin Probleme mit seinem Rauchen hat. Ich finde es aberwitzig anzunehmen, dass der Freund von TE sich dessen nicht bewusst ist. Wie und auf welche Weise Rücksichtsnahme geübt werden kann, ist dann eine GEMEINSAME Angelegenheit. Dass sich der nichtrauchende Partner hinstellt, und auf sozusagen erhöht auf dem Stapel der Broischüren vom Gesundheitsamt beginnt, moralische Forderungen zu stellen, dürfte der Liebe eher abträglich sein - um es mal in aller Vorsicht zu formulieren. Die TE könnte ja, wie ich schon vorschlug, ihren Freund mal fragen, bei welchen Gelegenheiten er auf das Rauchen besser verzichten könnte, und bei welchen eher nicht. So kommt erst mal ein gemeinsamer Dialog zustande.
Nur, was aber eben nicht geht, das ist zu sagen: Das akzeptiere ich nicht als Verschiedenheit. Das Rauchen ist so unakzeptabel, dasss ich diese Verschiedenheit aus der Beziehung auslagere und mit moralischen Argumenten bekämpfe.
So wie @ Venice 79 es vorschlägt - auf Basis folgender origineller Überlegung:
Mit Verschiedenheit in der Beziehung hat das meines Erachtens wenig zu tun beim Rauchen, eben weil es den Raucher nicht störrt, daß der Nichtraucher nicht raucht, der Nichtraucher aber sehr wohl die Wirkung abbekommt.
Das ist zwar nicht gerade blauer Dunst, aber doch ziemlich blauäugig gedacht. Mir scheint, dass Du hier eher von einem Feindbild als von de Realität ausgehst. Denn natürlich wird es den rauchenden Freund von der TE stören, dass es seine Freundin stört, dass er raucht. Es wird ihn stören, weil sie ihn nicht so gerne küsst, weil sie vielleicht das Gesicht verzieht, wenn sie an seinen Kleider riecht, weil er ihren Blick spürt, wenn er nach dem Sex sich wieder eine Zigarette anzünden will.
Was also soll es sonst sein, als eine Verschiedenheit? Das Rauchen ist nun mal Teil der Person, die raucht, das ist ja gerade das Problem. Willst Du ihm das Rauchen qua Gesundheitsamt verbieten? Würdest Du vorschlagen, ihn moralisch aufzufordern, das Rauchen gefälligst sein zu lassen?
Ich habe nach wie vor das dunkle Gefühl, das es nicht das Rauchen selbst ist, das einigen hier Schwierigkeiten bereitet, sondern der Gedanke, dass man hier eine Eigenheit akzeptieren soll, die einem gegen den Strich geht. Und dass man sich auf der Ebene der Beziehung mit dieser Eigenheit, nämlich als die Eigenheit der geliebten Person, auseinandersetzen muss, und gemeinsam durch Handlungen einen Weg finden muss, statt sie sozusagen als unpersönliche Attribut einfach niederkämpfen und sich vom Hals schaffen zu können.
Soll doch jeder die Beziehung so führen, wie er sie für richtig hält. Aber mich packt bei manchen Statements, die ich hier lese, doch das nackte Grausen, mit welcher Selbstverständlichkeit hier die üblichen Folterinstrumte des Druckmachens, der moralischen Vorhaltung, des Einimpfens von Schuldgefühlen bis hin zur Androhung des Liebesentzugs so mir nichts, Dir nichts anempfohlen werden. Da möchte ich lieber erst gar nicht wirklich wissen, wie es in diesen Beziehungen zugeht und auf welche Weise da individuelle Unterschiede einfach eingeebnet derden. Horror!