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Ich komme nicht damit klar, dass mein freund raucht...

**R Paar
1.093 Beiträge
Also, in...
...unserer Beziehung rauche nur ich (er). Als ich 15 Jahre alt war, fing ich mit dem Rauchen ich. Ich habe es schon mehrmals versucht, damit aufzuhören. Mit Tabletten, mit Pflaster, einen Nichtraucherkurs der Krankenkasse besucht etc etc....eine Zeitlang habe ich es immer ausgehalten. Und wieder angefangen. Kurz: es ist eine Sucht, von der ich nicht loskomme. Sie raucht nicht und es stinkt ihr im doppelten Sinne dass ich rauche. Deswegen gibt es einige Einschränkungen für mich - die ich auch akzeptiere: Rauchen nur draußen, wenn ich wieder reinkomme, ist strengstes Händewaschen und Zähneputzen angesagt, Odol-Pastillen sind ebenfalls Grundausrüstung von mir. In Kneipen gehen wir nur in die Nichtraucher"abteile", die Zigarette "danach" fällt aus. Ich weiß aber, dass es es ihr immer noch nicht reicht...aber was soll ich machen?
R(er) von NuR
**********23_nw Frau
55 Beiträge
ich hatte.....
auch einen partner, der nicht geraucht hat,
ich wußte,
das er es auch nicht mag, hab ihm zuliebe in seiner gegenwart nicht geraucht, auch nach dem sex nicht,
(schande über mein haupt)

ich denke , kompromisse wird er (hoffentlich) eingehen, wenn du in ruhe mit ihm redest,
ansonsten,
trenn dich
(was blödsinn wäre, weil du ihn so wie es sich anhörst , mit glimmstängel kennen gelernt,)

also versuche damit zu leben!!!!!

was besseres fälltmir auch nicht ein.....

vlg
*****ees Mann
9 Beiträge
Zweierlei Maß
Die Threaderstellerin hat auch geschrieben, dass sie sich um die Gesundheit ihres Partners Gedanken macht. Dieser Aspekt wurde in einem oder zwei Beiträgen als lächerlich weggewischt und ansonsten ignoriert.

Wenn man über eine ernsthafte Beziehung nachdenkt, dann will man auch miteinander alt werden. Und Raucher haben nun mal neben der Angewohnheit, ständig zur Zigarette greifen zu müssen, auch die Angewohnheit, vor den gesundheitlichen Problemen, die sie nach ca. 20 Jahren starken Rauchens bekommen werden, permanent die Augen zu verschließen.

Wenn hier in diesem Forum auch nur ansatzweise über ungeschützten Geschlechtsverkehr mit fremden, getetesteten Personen diskutiert wird, dann kommen von überall her die fast hysterischen Appelle, ob man den lebensmüde sei, wie verantwortungslos man denn sei und wie groß das Restrisiko ist usw. Es gibt fast keinen, der sagt, das Risiko wird schon nicht so groß sein.

Aber wenn es um das Rauchen geht, wird von einem Großteil der Foristen verharmlost, vom Recht auf Genuss gesprochen, dass man niemand umerziehen soll usw. Jeder Raucher weiß, dass bei entsprechendem Konsum das Risiko, sich nach jahrelangem Tabakkonsum Lungenkrebs, Emphyseme und andere unerfreuliche Dinge zu holen und daran elendlich vorzeitig zu sterben, wesentlich größer ist, als das Risiko, sich beim ungeschützten Verkehr mit Getesteten eine HIV-Infektion zu holen.

Seltsam, dass hier in diesem Forum so sehr mit zweierlei Maß gemessen wird.

Und wenn sich eine junge Frau darüber am Anfang einer dauerhaften Beziehung Gedanken macht, und sich Sorgen um ihren Partner macht, dann ist ist das absolut nachvollziehbar und es gibt keinen Grund, diese Sorgen klein zu reden.
Rauchen
Entweder man liebt den Partner so wie man ihn kennt, mit allen Tücken oder es taucht die Frage auf;"Ist es wirklich Liebe?" Es geht auch ales mit gegenseitiger Rücksichtnahme.
**********23_nw Frau
55 Beiträge
@twiglees
ioch denke das ich nicht verkehrt was du schreibst,
doch denke ich , wenn er nicht aufhören will,
dann hat es keinen sinn,,sich sorgen zu machen, bzw ihm von gegenteil zu übrzeugen,
denn aufhören,
kann er nur , wenn er es wirklich will....*ja*
****tb Frau
51.551 Beiträge
JOY-Angels 
Ich danke an dieser Stelle den Mitgliedern, die den Eingangsthread gelesen und die Intention der Threaderstellerin verstanden haben.

Allen anderen empfehle ich, das Thema nachzulesen:

Ich komme nicht damit klar, dass mein freund raucht...

Es geht hier NICHT um eine Diskussion pro oder contra Rauchen. Auch nicht um eine Grundsatzdebatte der hier oder in der Beziehung gelebten Toleranz. Sondern einzig und allein um die Fragestellung von Lauri_Stevi

Dafür wurde das Thema freigeben. Für nichts anderes.

Danke für eure themenbezogenen Beiträge *blume*


JOY-Team
Moderator
xxxotb
********_171 Frau
200 Beiträge
Kann mir gut vorstellen, dass Du hin und her gerissen bist.

Die Gesundheits- und Geldfrage musst Du wohl ihm überlassen.
Wenn Du Probleme hast ihn zu küssen, muss er nun mal nen Kaugummi oä benutzen oder länger nach dem letztem Zug erst küssen...
Vielleicht schmeckts Dir ja besser, wenn er Zigarillos raucht oder Pfeife.

Habe im Prinzip dasselbe Problem und mich generell gegen Raucher entschieden.
*lach* Du hast ihn doch so kennen gelernt, dann akzeptiere ihn so wie er ist! Kann's auch nicht nachvollziehen wie man sich wegen sowas streiten kann
Ich kann es
sehr wohl nachvollziehen, wie man sich wegen "SOWAS" streiten kann. Ich hatte schon Raucher als Freunde - einige waren sehr tolerant, andere weniger. Meist gibt es genau diese Probleme mit den weniger toleranten Partnern. Und DAS würde ich mir NIEEE wieder antun *nono*
*****ite Mann
343 Beiträge
übe toleranz
rauchen ist schon seit langem ein kulturgut, es ist wie essen und trinken,

jedoch heutzutage werden raucher an den pranger gestellt wieso?

hat dein partner schon menthol zigaretten probiert?

WAS WÄRE WINETU GEWORDEN WENN ER NICHT AN DER FRIEDENSPFEIFE GEZOGEN HÄTTE

frag mal old shaterhand (LEX BARKER)

gruss vom gelegentlichen genussraucher von hubert
du oder Ihr?
Also ich meine, dass man von dem anderen Partner nicht einfach erwarten kann: ich oder Zigarette; das wird meist nicht klappen, da Rauchen ja oft genug Züge von Sucht hat, also das Aufhören nicht einfach so klappt, vor allem nicht, wenn es erzwungen wird. Eher schon, dass man gemeinsam daran arbeitet, er sich also ggf. helfen lässt, wenn er es will. aber er will ja gar nicht. Die Frage ist daher, ob er Dich versteht in Deiner Abneigung gegen das Rauchen und ob er bereit ist hier was für Dich zu tun: Rücksicht beim Rauchen in der Wohnung, gewisse Einschränkungen, evtl was gegen den starken Mundgeruch, etc.....wenn nicht, dann nimm Abschied, es wird nicht klappen, wenn Du nicht Dich slebst verleugnest. Denn einseitig klappt so etwas nie.
****un Paar
14.760 Beiträge
wie die te damit klarkommen soll wenn ihr partner raucher ist? entweder garnicht oder sie fängt auch an zu rauchen. dann ist doch alles paletti. mit 18 lebensjahren auf dem buckel sollte sie doch noch anpassungsfähig sein. ist doch schliesslich im namen der liebe!
*********soul Mann
1 Beitrag
vielleicht ist es eine oralfixierung ,...
ich rauche eigentlich nicht ,..
hast du mit ihm schon einmal geredet , dass er aufhört ???
*******ER60 Mann
932 Beiträge
Man ...
... kann den anderen nicht ändern, nur sich selbst. Dieser oft zitierte Spruch findet häufig auch seine Bestätigung.



Und wenn es dich am Anfang nicht gestört hat, wird es umso schwerer sein, nun eine Regelung herbei zu führen, die euch beiden gerecht wird.

Zum Beispiel nicht in der Wohnung rauchen, sondern draußen.......



Wenn es dich nun aber so sehr stört, dass du gar nicht mehr damit klar kommst, dann wirst du dich von ihm trennen müssen.

LG paarausaw
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ich kenne das Problem auch, habe eine starke Abneigung gegen Zigarettenrauch, auch wenn die je nach Marke verschieden stark stinken - mir wird übel davon. Deswegen steht das auch ganz klar in meinem Profil und ist ein ganz großes Ausschlußkriterium.
Und mir ist es auch so gegangen, daß ich jemanden gedatet habe, er hat nicht geraucht auf den Dates, gelegentlich würde er das aber schon machen, ich dachte "Ok, dann kann ich damit leben". Allerdings war "gelegentlich" dann auch für ihn etwas Anderes, als für mich (täglich mehrere) und meines Erachtens nahm es auch deutlich zu.

Für mich ist es eklig, jemanden mit Raucheratem zu küssen (das wußte er auch und ich habe es ihm mehrfach ruhig aber deutlich gesagt) - und leider helfen Kaugummis nicht, denn der Geruch kommt aus der Lunge, also daher, wohin das Zeug ja einge"saugt" wird. Wenn jemand wirklich selten raucht (aller paar Tage mal), ist das nicht so schlimm. Aber wenn jemand täglich raucht, am besten mehrere Zigaretten/Zigarillos (Pfeife und Zigarren sind nicht GANZ so schlimm, scheint mir) ... *wuerg* Und gerade beim leidenschaftlichen Küssen atmete man heftiger = der Effekt des "aus der Lunge rausblasen" wird stärker, das verhindert dann leider Leidenschaft und auch Zuneigung bei mir.

Das hat für mich auch mit Toleranz nichts zu tun, wenn man erwartet, daß der Nichtraucher sich das für ihn ekelhafte antun soll, worauf der Raucher nicht verzichten mag ... Und jemanden lieben, der etwas tut, was man ekelhaft findet und als Partner nicht ausblenden KANN wie Geruch - das geht meines Erachtens nicht.
Man kann wegsehen, weghören. Aber wegriechen geht nicht.

Und ich bitte Euch, angenommen Euer Partner benutzt kein Deo und stinkt nach Schweiß oder hat Mundgeruch weil er sich nicht die Zähne putzt und das soll auf Lebenszeit so sein, sagt ihr dann auch "Nimm ihn halt, wie er ist"?!? Nikotin zuführen geht zur Not ja durchaus mit Pflastern oder Tabletten ...
Und Rauchen ist nunmal reine Lungenverschmutzung, Teer, Chemikalien wie Ammoniak um die Suchtwirkung zu erhöhen, meistens heutzutage noch alle möglichen Zusätze, damit die Zigarette überhaupt rauchbar ist und keinen Würgereflex hervorruft (Betäubungsmittel zum Beispiel, informiert euch mal, Raucher).
****un Paar
14.760 Beiträge
Und Rauchen ist nunmal reine Lungenverschmutzung, Teer, Chemikalien wie Ammoniak um die Suchtwirkung zu erhöhen, meistens heutzutage noch alle möglichen Zusätze, damit die Zigarette überhaupt rauchbar ist und keinen Würgereflex hervorruft (Betäubungsmittel zum Beispiel, informiert euch mal, Raucher).

nach wie vor ist dies kein anti-raucher-thread *klugscheisser*
hier darf jeder seinen eigenen krebs füttern..
****xe Mann
386 Beiträge
Vom Rauchen zum "Wir"
Auch wenn es richtig ist, hier aus diesem Thema keine Raucher-Nichtraucher-Diskussion erwachsen zu lassen, muss ich doch zunächst mal etwas zu der Natur des Rauchbedürfnisses sagen, um deutlich zu machen, dass man es ernst nehmen sollte.

Rauchen lediglich nur als "Sucht" zu klassifizieren, und damit der TE nahezulegen, ihren Freund von der Sucht heilen (was diese deutlich gemacht, dass sie das nicht will), ist a) zu einseitig und und führt b) zu einer Lösung, die den Tod der Beziehung bedeuten würde.

Für die Bewertung des Rauchens sind keine Studien oder objektive Begründungen entscheident. Entscheident für die Beziehung beider ist, welches Verhältnis der Freund selbst zum Bedürfnis seines Rauchens hat. Und dieses Bedürfnis muss man, wie alle Bedürfnisse, ja erstmal ernstnehmen - unabhängig wie störend es der Partner ansieht. Denn ernstnehmen ist einer der Grundlagen einer jeden Beziehung.

Und dazu sei gesagt: Die meisten Raucher rauchen gern! Die meisten Raucher sehen zwar, dass ihr Rauchen ein Laster ist und dass es ihre Gesundheit beschädigt. Aber das Problem (für den Nichtraucher, der ihn von diesem Laster heilen will) ist, das er nicht sehen will: Der Raucher raucht deswegen gern, nicht OBWOHL es gesundheitsschädlich ist, sondern WEIL es gesundheitsschädlich ist.

Es liegt etwas Erhabenes im Rauchen, und dieses Erhabene hat mal ein Autor des Buches "Cigarettes are sublime" genau damit begründet: nämlich "dass es gerade die Schädlichkeit ist, die sie (die Zigarette) erhaben macht, weil niemand sie je geraucht hätte, wenn sie ungefährlich wären"

Dies nur mal angemerkt, um alle passionierten "Erzieherinnen" die Illusion zu nehmen, sie würden auch dem Raucher einen Gefallen tun, wenn sie vonm Rauchen "heilen" würden, und nicht nur sich selbst. Und ihnen klarzumachen, dass das Argument, das sei doch schädlich, etwa so sinnvoll ist, wie einem passionierten Weintrinker mit der Frage schrecken zu wollen, ob er eigentlich nicht wisse, dass er Alkohol trinkt.

Überdies sollte man sich mal darüber klar werden, dass das Argument "Sucht" auch etwas partiell Lusfeindliches enthält. Nicht jede Lust ist Sucht, aber das Suchtähnliche einer jeden Lust und jeden Leidenschaft besteht ja gerade in der Qualität, das man von ihr nicht lassen kann. In einer Beziehung, die aus viel Leidenschaft besteht, kann so ein purititanisches und rationales Argument ziemlich verstörend wirken.

Soll man denn auch vom Sex lassen, weil man davon nicht lassen kann?

Ich plädiere hier nicht - um allen Missverständnissen vorzubeugen - dass die TE das Rauchen einfach hinnehmen soll, weil Rauchen so großartig ist. Es ist und bleibt ein Problem für die beiden, keine Frage. Ich plädiere aber dafür, das man das Rauchbedürfnis des Freundes so erntstnimmt, wie man selbst in seinen Bedürfnissen ernst genommen werden will, und dies nicht einfach abqualifiziert, als "Sucht", als "Gruppenzwang" etc.pp., nur um sich in die schöne symbiotische Vorstellung zu wiegen, dass was für einen selbst gut wäre auch für den anderen gut wäre. Das wäre ein klassische Übergriff, und deswegen schlecht für die Beziehung, weil die TE dann in die Rolle derjenigen hineinrutschen würde, die darüber entscheiden kann, was für ihren Freund gut ist, oder nicht.

Das Bedürfnis der TE, nicht vom Rauch belästigt zu werden steht gleichwertig zu dem Bedürfnis des Freundes, zu rauchen. Und erst, wenn man diese beide Interessen ernstnimmt, weil ja beide Personen ernstzunehmen sind, kann es für die beiden eine wirkliche Lösung geben.

Diese innere Akzeptanz der Bedürfnisse des anderen ist sogar schon die halbe Lösung. Und das schon deswegen, weil hier, wie in den meisten Konflikten in einer Partnerschaft, keine logischen Lösung möglich ist, wie man hier an den meisten Vorschlägen sieht: Entweder er hört auf zu rauchen, oder sie nimmt es hin.

So funktioniert es aber nicht, und nachdem ich eben über die Natur des Rauchbedürfnisses ausgelassen habe, komme ich nun zur Natur des Beziehungs-Konflikts.

Die meisten lassischen Alltagskonflikte in einer Partnerschaft basieren auf solche logisch unauflösbare Gegensätze, wie sie auch in diesem Fall ja besteht: Sie möchte nach dem Essen im Restaurant sofort nach Hause gehen, für ihn ist ein Grappa nach dem Essen unverzichtbar, und das macht er schon seit 20 Jahren so. Sie möchte unbedingt ans Meer, er möchte in die Berge. Sie möchte unbedingt zum FKK STrand, ihm ist das viele nackte Fleisch einfach peinlich. U.s.w. Die Liste mag jeder für sich vervollständigen, denn jeder kennt solche Beispiele.

Aus dieser Konfliktage kann man natürlich auch nun faule Kompromisse zimmern. Man kann sich auch Regeln geben: jetzt trinkst Du einen Grappa, nächstesmal aber nicht. Jetzt rauchst Du zwei Zigaretten, dann aber rauchst Du morgen nicht mehr. Diesen Sommer fahren wir in die Berge, im nächsten Sommer fahren wir ans Meer.

Das Problem ist aber, das Regeln fürchterlich unlebendig sind. Unsexy, und dass eine Beziehung, die auf Regeln basiert, das Feuer der Leidenschaft ziemlich schnell abtöten können.

Das noch größere Problem bei diesen Regeln und bei diesen faulen Kompromissen ist: es bleibt ein Gefühl der Getrenntheit, es entsteht kein "Wir". Solche Konflikte sind auf der Oberfläche garnicht auflösbar, weil sie symbolisch für ein ganz anderen Konflikt stehen, der das eigentliche logisch unauflösbare Paradox darstellt. Die Unauflösbarkeit solcher Konflikte liegt in dem Paradox, dass man zu gleichen Zeit man selbst sein will und zugleich aber mit dem anderen eine Einheit bilden möchte. Und dieses Paradox kann man durch Regeln und Kompromisse nicht lösen. Die Lösung ist, dass man ein "Wir" bildet", in dem jeder zugleich der bleiben kann, der er ist.

Ein "Wir" entsteht nicht, indem man die Verschiedenheit des anderen wie störende Äste abschlägt oder als schädliche Triebe bekämpft: dann entsteht nur das aufgeblähte Ich des anderen, dessen Gefangener der andere wird (und der andere wird zum Kerkermeister - auch keine besonders schöne Rolle). Ein "Wir" entsteht nur dann, wenn man die Verschiedenheit des anderen nicht als Bedrohung der Beziehung, sondern als unverzichtbaren Teil des Reichtum der Beziehung begreift.

Weniger abstrakt gesprochen: wenn man die Person des anderen, auch dessen Verschiedenheit, tief in sich aufnimmt - ohne aber, dass es mit dem eigenen Ich verschmilzt. Es gibt dafür den technischen Begriff des "Integrierens". Und man integriert die Bedürfnisse des anderen, wenn man sie versteht, wenn man sie in das Bild, das man vom anderen hat, in sich aufnimmt, auch wenn man diese Bedürfnisse nicht teilen kann. Es ist die Entdeckung, dass der Partner doch auch ein ganz anderer ist, als man selbst, und die noch größere Entdeckung: dass man vor dieser Verschiedenheit keine Angst zu haben braucht. Man lässt sich auch von dem Bedürfnis des anderen lenken, nicht, weil es sein Bedürfnis ist, sondern weil man das Bedürfnis innerlich versteht. Der andere wird Teil der eigenen Handlungen.

Und auf einmal spürt die Dame im Restaurant, dass sie zwar wie immer dringend nach Hause will, dass sie es aber schafft sitzenzubleiben, weil sie in der Lage ist, das zurfiedene Grinsen ihres grappatrinkenden Mannes zu genießen. Und er spürt, dass ein Grappa zwar wie immer gerne weggezischt werden sollte, das aber daneben sich das andere Bedürfnis Raum verschaffen kann, vielleicht doch sich einen behaglichen Abend zu Hause zu machen. Die beiden, die Berg und Meer voneinander trennte, entdecken auf einmal bei einer Fahrradtour in Brandenburg, dass die Wüste etwas ist, was sie beide immer mal entdecken wollten. Und er entdeckt, dass er zwar immer noch gerne rauchen würde, dass es ihm aber lieber ist, diese wohlige Zufriedenheit auf dem Gesicht seiner Freundin anzublicken und nicht mit seinen Rauchwolken zu vertreiben. Und sie findet auf einmal die Art, wie er raucht und die Zigarette in den Händen hält, eigentlich ganz männlich und erotisch.

Das heißt: sie entdecken im Grunde, dass es ganz schön sein kann, nicht nur immer nur "Ich" zu sein.

SO entstehen "Lösungen" in der Partberschaft: sie sind fast niemals logisch zu lösen, deshalb können sie nur über Handlungen gelöst werden.

Aber für diese Handlung ist es eben notwendig, um auf den hier konkreten Fall zurückzukommen: dass sie sein Rauchen nicht abqualifiziert, sondern als Teil seiner Person anerkennt. Und dieses Bemühen seiner Freundin, ihm das Rauchen nicht als "Laster" ausreden zu wollen, und es ihm zu gönnen, soweit es ihr möglich ist, wird ihm die Möglichkeit zu erkennen geben, dass seine Freundin nicht versucht, ihn umzuerziehen,sondern dass das Rauchen sie tatsächlich stört.

Und zum Schluss dieses irre langen Beitrags (ich entschuldige mich dafür) noch eine Überlegung:

Vielleicht spielt das Rauchen ja bei der TE auch deswegen nur eine so große Rolle, weil sie an diesem Punkt entdeckt hat, dass sie und ihr Partner nicht nur Gemeinsamkeiten haben, sondern auch Verschiedenheiten. Und diese Verschiedenheit macht natürlich Angst. Aber dagegen anzukämpfen, wie das hier in erschreckender Weise propagiert wurde, ist der sichere Tod einer lebendigen Beziehung. Vielleicht ist ja die innere Anerkennung des Rauchbedürfnisses der erste Schritt zu einer Beziehung, die ein solches "Wir" ausbilden kann.
******_nw Frau
207 Beiträge
lass deinen freund doch einfach leben.warum solte er sich wegen dir verbiegen?er hat sicher schon geraucht als ihr euch kennen lerntet.ich verstehe nicht,warum es dir jetzt mehr und mehr so gesehen auf die nerven geht.
ihr seit seid neun monaten zusamen und behauptest ihr würdet euch schon fast in und auswendig kennen.glaub mir,das könnt ihr nicht.
ich war jahre lang mit einem mann zusamen und dachte ich kenne ihn nur zu gut.ich wurde eines besseren belehrt.egal wie lange jemand zusamen ist,keiner kennt den anderen in und auswendig.man kann den leuten immer nur bis vor dem kopf schauen.
Eieiei @Felixe
Was ein Beitrag *zwinker*

Aber das stimmt schon, dass gibt eine ganz andere Perspektive aufs Rauchen. Bist du Soziologe oder so etwas? *ggg*

Ich hoffe du, liebe TE, nimmst dir den Beitrag zu Herzen, besonders das hier
Die Lösung ist, dass man ein "Wir" bildet", in dem jeder zugleich der bleiben kann, der er ist.

und das

Vielleicht spielt das Rauchen ja bei der TE auch deswegen nur eine so große Rolle, weil sie an diesem Punkt entdeckt hat, dass sie und ihr Partner nicht nur Gemeinsamkeiten haben, sondern auch Verschiedenheiten. Und diese Verschiedenheit macht natürlich Angst. Aber dagegen anzukämpfen, wie das hier in erschreckender Weise propagiert wurde, ist der sichere Tod einer lebendigen Beziehung. Vielleicht ist ja die innere Anerkennung des Rauchbedürfnisses der erste Schritt zu einer Beziehung, die ein solches "Wir" ausbilden kann.

*****ees Mann
9 Beiträge
Ich zolle dem Beitrag von Felixe höchsten Respekt. Da steckt viel wahres über den Kern von Beziehungen drin.

Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass das 'Verschiedensein' von Partnern eine Beziehung nur befruchten kann. Ob allerdings das Thema 'Rauchen' das richtige Beispiel für das Verschiedensein darstellt, sollte hinterfragt werden. Warum? Weil es je nach Rauchverhalten des Partners dein eigenes Leben nicht nur gelegentlich, sondern dauerhaft und fundamental beeinflussen kann.

Es würde stimmen, wenn die Unterschiede wie im von Felixe genannten Beispiel mit dem Grappa bei jedem Essengehen, also ca. alle 14 Tage zum Vorschein treten. Dann sollte die Toleranz so groß sein, dieses andersartige Verhalten auch auszuhalten.

Aber es ist nun mal so, dass nur ein geringer Anteil von Rauchern Genussraucher sind, so wie z.B. ein Pfeifenraucher. Mehr als 90 Prozent haben sich jedoch leider zu Suchtrauchern gemacht, die nicht nur dann das Bedürfnis haben, zu rauchen, um dies mit Genuss tun zu können. Nein, sie müssen es ständig, um ihren Nikotinspiegel immer auf dem erforderlichen Level zu halten. Denn wenn man verfolgt, wie in den einschlägigen Foren von den Rauchern gejammert wird, weil durch die neue Gesetzgebung liebgewonnene Gewohnheiten plötzlich verändert werden müssen, dann habe ich meine Zweifel, ob man sich als Partner in einer auf Dauer ausgelegten Beziehung diesen Stress wirklich antun muss.

Ist ein Partner bereit, den Ekel seiner Partnerin vor dem Rauchen zu akzeptieren, dann heißt dies ja nicht, dass er zwingend damit aufhören muss. Aber das mindeste wäre, dass er sein Rauchverhalten in entsprechend rücksichtsvoller Weise gestaltet. Denn ohne Rücksichtnahme kann eine Partnerschaft nicht funktionieren. Wenn er es aber für selbstverständlich hält, eine gemeinsam bewohnte Wohnung oder ein gemeinsam genutztes Auto ständig einzuräuchern und seinem Partner im wahrsten Sinne des Wortes die Luft zum Atmen nimmt, mit dem Argument: "Du hast das ja gewusst, als Du mich kennengelernt hattest", dann baut sich über die Jahre ein unvermeidliches und dauerhaftes Konfliktpotential auf, bei dem einer zwangsläufig die Opferrolle übernehmen muss.

Noch interessanter wird es, wenn einmal Kinder im Haus sind. Ist er dann freiwillig bereit, auch im Winter vor die Tür zu gehen. Nur wenn soviel Verantwortungsbewusstsein vorhanden ist, besteht die Hoffnung, dass eine Partnerschaft Zukunft hat.

Leider zeigt die Realität, dass dies in den meisten Fällen nicht der Fall ist. Die im Verhältnis zwischen Rauchern und Nichtrauchern so oft geforderte Toleranz ist meist eine sehr einseitige. Der Nichtraucher soll Toleranz zeigen, weil der süchtige Raucher ja in den meisten Fällen nicht anders kann, als seine Mitmenschen zu belästigen. Zu welcher Toleranz ist der Raucher bereit?

Um den Bezug zur Threaderstellerin herzustellen. Sie ist ja noch jung und hat im Moment andere Schwerpunkte im täglichen Leben. Aber sie sollte in Gesprächen wirklich abklopfen, zu welchen Zugeständnissen er bei einem eventuellen späteren gemeinsamen Zusammenleben, unter Umständen mit Kindern, freiwillig und ohne Druck bereit ist. Wenn da zu wenig kommt, dann ist nicht die von Felixe angesprochene 'Unterschiedlichkeit' das Thema, sondern die Charakterstärke des Partners. Und dann sollte man froh sein, dies frühzeitig erkannt zu haben.
**R Paar
1.093 Beiträge
@Felixe
Danke für deinen Beitrag...hat mich auch sehr bewegt...

Sie aus NuR
*******tevi Paar
34 Beiträge
Themenersteller 
DANKE!!!
ich will mich nochmal bei allen, die sich meinem problem gewidmet haben, recht herzlich bedanken!

aber vor allem bei felixe!!!
dieser beitrag hat für mich wirklich viel sinn ergeben (auch wenn er ein wenig kompliziert war *g*) und mich auch zum nachdenken angeregt. vielen vielen dank!

über all die beitrage habe ich viel nachgedacht...
und ich denke... ich kann wirklich nicht viel tun bei dieser sache...

ich möchte ihn nicht ändern... er möchte sich nicht ändern...
also heißt es wohl: AKZEPTIEREN... (was das zeug hält *zwinker*)

und wenns nich anders geht, muss unsere kussaktivität nach dem rauchen halt für ne weile auf 0 geschraubt werden! denn diesen zigarettengestank kann ich nicht mehr ertragen!!!

auf jeden fall denke ich, dass es eine gute entscheidung war, mein problem "öffentlich" zu machen und ich habe auch viel dazu gelernt...

also sage ich: EIN GROßES DANKESCHÖN AN ALLE!!!

eure Lauri *smile*
Ich bin Nicht-Raucher, mein Schatzi raucht....
Mich stört es insoweit, dass er nach der Kippe unangenehm riecht... ich mag keinen Aschenbecher küssen...

Vor jeder Zigarette kriege ich ein Bussi, nach jeder jeder Zigarette schiebt er sich ein Pfefferminz ein und wäscht sich, wenn möglich, die Hände...

In der Wohnung wird nicht geraucht (war auch vor meiner Zeit schon so), in seinem Auto wird nur im Stau geraucht, in meinem Auto wird gar nicht geraucht.

Wir kommen damit gut zurecht... ich bin kein Nörgler.

Allerdings habe ich letztens versehentlich mal hochgerechnet, was der Herr so im Monat an Geld verqualmt... Mir ist fast das Herz stehen geblieben. Mit so einer Summe hatte ich, naiv wie ich bin, nicht gerechnet.
Ich hab ihm das vorgerechnet und gesagt, er solle sich bloß nicht wagen jemals wieder über den Kauf von Handtaschen oder Schuhen zu meckern. Da hab ich wenigstens lange Spaß dran... seine Kippen sind nach dem rauchen weg...
ERGO: ich habe jetzt jeden Monate ein EUR-150-Kontingent für Schuhe und Taschen frei!!! *freu* *freu* *freu*

Man kann an jeder Situation was positives finden... man muss nur suchen!!!
*****ybo Mann
2 Beiträge
naja hier erzähle manche menschen wohl blödsin....

würde sagen glaubt nicht immer alles was geschrieben wird!!!

mfg
****un Paar
14.760 Beiträge
oder die alleinige feststellung, dass blödsinn geschrieben wird ist blödsinnig, wenn keine entsprechende klärung zu diesem geistesblitz erfolgt.
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