SMotel in Forbach
... ein Urlaubsbericht:
Wir sind kurz nach Pfingsten losgefahren, nachdem ich vorher per Mailkontakt ein Zimmer für uns im SMotel reserviert hatte. Angekommen mussten wir leider erst einmal feststellen, dass das SMotel baulich eher in einem schlechten Zustand ist und das auch noch direkt an einer viel befahrenen Bundesstraße. Die Sache mit der Bundesstraße steht zwar auch auf der HP, dass es aber wirklich quasi schon fast auf der Straße direkt steht, war uns leider nicht ersichtlich.
Aber gut, von so was lässt ein echter BDSMler sich ja nicht abschrecken, also sind wir frohen Mutes rein um unseren Schlüssel zu bekommen. Drinnen hat sich das dann etwas schwieriger gestaltet, da die Wirtin sich nicht ganz sicher war, ob ich jetzt eine oder zwei Personen bin (so von wegen Nick und Name und überhaupt), aber letztendlich einigten wir uns darauf, dass ich immer noch ich bin (egal, wie ich mich nun nenne ;)) und dass wir das Eisenzimmer bekommen. Dann hat sie uns noch kurz auf den unglücklichen Zustand ihrer Erkrankung (Krebs *seufzt*) hingewiesen und dass sie am nächsten Morgen zur Chemo muss und dass wir uns doch bitte selbst bedienen können, was Getränke (inklusive den morgendlichen Kaffee) betrifft. Unter diesen Umständen (und eigentlich auch sonst) kein Problem.
Also sind wir dann erstmal in den zweiten Stock gestapft, haben kurz einen Blick in die anderen Zimmer werfen dürfen (die Bar war grad „besetzt“, die haben wir uns dann später sehr ausführlich angetan) und haben uns unser Domizil für die nächsten Tage und Nächte angesehen. Ich sage es mal so…. Dass es eventuell etwas… spärlicher ausfallen könnte, haben wir uns gedacht, dass es aber ein kleines Zimmer mitohne nüscht ist, soweit waren wir gedanklich dann doch nicht gekommen. Ok, ganz nüscht stimmt nicht, denn es gab ja schon ein Bett, einen riesigen Holzpranger (das Ding ist so groß wie das Bett, steht aber leider so ungünstig, dass man an die Vorderseite quasi nicht drankommt), eine „Fesselleiter“, einen Stuhl und einen kleinen Holztisch. Toilette und Bad? Nur übern Gang (urks, ich hasse so was) und dann auch noch nicht abschließbar (die Toilette) – was ich noch sehr viel mehr hasse
Irgendwann nach ein wenig.. Nutzung der hauseigenen Möglichkeiten
haben wir natürlich Hunger bekommen, aber da unsere Wirtin nicht aufzufinden war, haben wir uns dann mal in den nächsten Ort begeben und im Höhenhotel lecker gefuttert (wer im SMotel Urlaub macht: wenn ihr bissl Geld über habt und auf die etwas „gehobenere Hausmannskost“ steht – hinfahren. Es lohnt sich).
Beim Frühstück am nächsten Morgen gabs dann doch erstmal Kaffee (allerdings war das nicht ganz meine Liga, mei, ohne Wasser zusätzlich war der nix für mich – ich bin da ein echtes Weichei
) und einen netten Plausch mit einem anderen Pärchen, das die Nacht im Bondagezimmer verbracht hatte. Anschließend haben wir natürlich wieder die Möglichkeiten des Hauses genutzt um dann festzustellen, dass die im Internet angebotene Speisekarte des Hauses generell nicht mehr angeboten wird. Schade eigentlich, dass diese Information erst vor Ort zu haben ist.
Leider wurde es dann auch etwas frischer, was in einem ungeheizten Altbau natürlich ein wenig unpraktisch ist, aber zum Glück war die Bar so warm und ich äh.. hab ja auch ein wenig beim anheizen
räusper geholfen, dass mein Liebster nicht frieren musste, als er in den Genuss meiner „Zärtlichkeiten“ kam. Und in der Bar hats wirklich tolle Spielmöglichkeiten *hachmach*. Unglücklicherweise hab ich mir durch die vorherrschende Frischlichkeit dann so den Rücken verkühlt beim letzten gemeinsamen Frühstück mit einem anderen Pärchen (das war wirklich nett mit denen und richtig interessant, nur schade, dass sonst niemand da war, mit dem man sich auch abends mal hätte austauschen können…) dass ich am Ende mindestens wenn nicht mehr gelitten habe, als mein herzallerliebstes Opfer. Und ich bin leider so gar nicht maso
seufzt
Abschließend kann ich nur sagen: mal so für einen Tag/eine Nacht zum spielen ist das SMotel durchaus eine (kleine) Reise wert, sowieso wenn man eventuell zu Hause überhaupt kaum die Möglichkeit hat, sich entsprechend auszutoben. Allerdings darf man weder Luxus (also vollständig die Dusche umschließende Duschvorhänge, abschließbare Toiletten, Putz an den Wänden, Abendessen, Fernseher, Radio) noch Gesellschaft (leider hatten wir an den Abenden, wenn wir zum normale Spiele (4 gewinnt und so) spielen mal unten waren sogar das Gefühl, dass wir unsere Wirtin in ihrem „Wohnzimmer“ stören) erwarten. Für einen richtigen (erholsamen) Urlaub ist das Hotel (insbesondere das Eisenzimmer) absolut nicht geeignet, es sei denn, man steht auf überdachtes Camping an einer lauten Durchgangsstraße. Sicher hat das SMotel vor der Erkrankung der Wirtin schon bessere Zeiten gesehen, in denen es auch wirkliche Bewirtung und etwas mehr.. „Action“ und die Anwesenheit von mehr Menschen (beispielsweise dem auf der HP angekündigten Massage- und Fotodienstleister) gab. Derzeit ist das aber nix und deswegen haben wir dann am Ende auch gegen eine Teilnahme am Stammtisch entschieden und sind zur Erholung lieber noch ein paar Tage in den südlicheren Schwarzwald und eine absolut ruhige Ferienwohnung weitergefahren.