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Das ständige Beharren darauf dass immer alle nur für sich selbst verantwortlich wären ist mir zu monochrom. Sollen wir demzufolge am Besten auch gleich Betrug aus dem Strafrecht streichen? Ist ja schliesslich jeder selbst Schuld wenn er sich betrügen liess .
Das @*****de2 ist etwas rabulistisch und hat mit der eigentlichen
nur wenig zu tun.
Es war ja nicht die Rede von bewusstem! Betrug und Manipulation.
Trotzdem zeigt deine Meinung etwas, dass mir bei der Betrachtung dieses Themas wichtig erscheint: Die Perspektive!
Und deswegen habe ich auch das zweite Video eingestellt.
Mir als die, die ich bin, erscheint es wesentlich, wie ich mit solch einem Erlebnis und solch einer Erfahrung umgehe.
Betrachte ich mich in solchen Fällen selber als Opfer und den anderen als Täter mag mir das für eine Zeit lang dazu dienen, Enttäuschung und Schmerz zu verarbeiten; verharre ich aber dauerhaft bei dieser Sichtweise, kann ich den Menschen und diese Erfahrung nicht loslassen. Besonders gut zu beobachten ist es bei Diskussionen mit Menschen, deren Partner sie betrogen hat. Vielen gelingt es nicht, das Erlebnis und den anderen loszulassen; noch Jahre - in manchen Fällen Jahrzehnte - später reagieren sie mit Verbitterung und Wut, wenn sie an dieses Erlebnis erinnert werden und sei es nur, dass sie Andere FremdgängerInnen im Forum angreifen und beschimpfen.
Kann man machen – muss man aber nicht!
Ich kann das mal an einem sehr extremen Beispiel verdeutlichen:
Mein Nachbar (Mitte 40) sitzt seit zehn Jahren im Rollstuhl als Folge eines nicht selbst verschuldeten MotorradUnfalls vor 10 Jahren.
Dieser Mann hätte nach Meinung vieler alles Recht der Welt, den Verursacher des Unfalls als Täter zu hassen. Meiner Wahrnehmung nach hat er aber seinen Frieden mit diesem Autofahrer und auch mit seiner Situation gemacht. Indem er diesen Täter nicht hasst, gelingt es ihm augenscheinlich sein Schicksal anzunehmen.
Mir ist er darin in gewisser Weise ein Vorbild. In meinem Leben gab und gibt es einige Situationen, in denen ich mich als Opfer fühlte. Er zeigt mir in Gesprächen auch Möglichkeiten auf, die Perspektive zu ändern: meinen Anteil am Geschehen zu sehen oder zumindest meinen Frieden mit den Tatsachen zu machen und negative Erlebnisse loszulassen.
Mir hilft es – anderen vielleicht nicht.
Einem anderen ist es aber egal, ob jemand ihn als Täter ansieht und hasst; er (oder sie) ist schon längst weiter gezogen und denkt möglicherweise gar nicht mehr an diese Person.
Diese bindet sich aber im Hass weiterhin an diesen Menschen.
Und das ist das, was dann noch im Nachhinein oder sogar Jahre später des weiterhin toxische an solchen Beziehungen ist und dein Leben vergiftet.
Wer aber lernt, das ganze zu reflektieren und auch den eigenen Anteil daran zu sehen, wird solchen Menschen im Leben auch nicht mehr begegnen, weil er die Lektion vom Schicksal gelernt hat. Das hatte ihm diese Menschen ja nicht grundlos geschickt.
Einen wunderschönen Sonnentag
Beauty
Fußnote: die BMW-Erbin hat es ja gegenüber dem Betrüger auch so gehandhabt, indem sie aktiv an die Öffentlichkeit gegangen ist und nicht
in der Rolle des Opfers verharrte.
Aber genug mit den Stories aus der Welt der Yellow press