Ich bin da ganz bei
@****bo: Es gibt verschiedene Love-Bomber-Typen. Einigen ging es VOR dem ersten Sex angeblich nur um Sex - um was ganz lockeres. Doch DANACH starten die plötzlich durch. Bis dato hatte ich Heiratsanträge mit Kinderwunsch von 3 Männern, die max. eine Bekanntschaft+ wollten.
Die kannten mich doch noch gar nicht!
Und solche Typen dann wieder loszuwerden, ist verdammt anstrengend.
Inzwischen erkenne ich diese Typen meistens frühzeitig und mache um die einen Bogen. Doch nach Needy allein kann man da nicht gehen. Wenn ich meine alte Beziehungskiste noch nicht verdaut habe, also noch nicht dazu bereit bin, mich wieder auf eine Beziehung einzulassen, bin ich selbst auch noch im Needy-Modus.
Der Unterschied ist bloß, dass ich mich dann nicht in romantische Science Fiction hinein steigere.
Ich trenne dann klar zwischen sexuellen Bedürfnissen und zwischenmenschlichen Bedürfnissen. Weder die einen noch die anderen müssen unbedingt durch meinen Lebensgefährten befriedigt werden.
Oder besser ausgedrückt: Wenn ein Lebensgefährte da ist, müssen die zwischenmenschlichen Bedürfnisse auch unbedingt durch den Lebensgefährtin befriedigt werden. Im was, wie, wo genau bin ich aber flexibel. Denn auch enge Freunde erfüllen diese Beziehungsbedürfnisse.
Beispiel:
So ein wenig Anerkennung für das, was ich mache/ für meine kleinen Erfolge im Leben brauche auch ich von meinem Lebensgefährten. Oder auch schon Mal Unterstützung. Für mich gehört es einfach zur gemeinsamen Lebensgestaltung dazu, dass man sich auch für das Leben des/ der Partner(in) interessiert und hin und wieder stark macht.
Ich erwarte aber nicht, dass sich mein Lebensgefährte für alles, was ich machen will, interessiert. Oder dass er mich in allem unterstützt. Hier und dort brauche ich auch einen Freiraum, etwas in meiner Freizeit zu tun, was ihm weder gefällt noch tangiert. In solchen Fällen fordere ich von ihm selbstverständlich Null Anerkennung oder Unterstützung. - Bloß etwas Freiheit. (Und die gebe ich ihm auch.)
Aber irgendwas von dem, was für mich wichtig ist, sollte meinen Lebensgefährten schon interessieren.
Für mich sind Interesse, Anerkennung & Unterstützung elementare Beziehungsbedürfnisse innerhalb einer Partnerschaft. Für mich beruht das auf Gegenseitigkeit.
Ich habe nichts gegen das Patriarchalische Modell, in dem es für die Frau die ganze Zeit nur darum geht, das Männchen zum glänzenden Vorzeigemodell zu manipulieren. Wer das leben mag, soll das tun. - Aber bitte nicht mit mir.
Wenn nun die alte Beziehungskiste Schrott ist, habe ich wieder mehr Zeit für Freizeitprojekte mit Anderen. Dann erlebe ich dort mehr gegenseitiges Interesse, Anerkennung und/ oder Unterstützung. So komme ich wieder aus dem Needy-Zustand heraus. Aus dem Mangel, der entstanden ist, weil ich zu viel Zeit mit einem Partner verbrachte, dessen Interesse an meinem Leben erloschen ist!
Und wenn ich satt und wieder für eine Beziehungskiste bereit bin, bin ich auch wieder flexibel. Dann habe ich nicht das dringende Bedürfnis, dass mein zukünftiger Partner mich unbedingt in A, B, C, D, E, F, G sieht, toll findet und unterstützt. Dann reichen mir ein paar Übereinstimmungen. Dann darf er ruhig ein paar meiner Faibles gähnend langweilig finden. Da bin ich locker und auch zu intellektuellen Kämpfchen bereit - ohne mich sogleich bei jeder Kleinigkeit angegriffen zu fühlen.
Diese Needy-Typen aber, die geben beim Fliren das, was sie selbst dringend brauchen.
Lob und Anerkennung für A, B, C, D, E, F, G.
Eine echte Auseinandersetzung ist mit denen nicht möglich.
Und die haben kein Faible, für das sie brennen. Da ist einfach nichts, was sie nach dem Zusammenbruch ihrer letzten Beziehung wieder eigenständig angekurbelt haben. Die warten auf eine Frau für die sie wieder glänzen DÜRFEN/ SOLLEN/ MÜSSEN - und hassen es gleichzeitig wie die Pest.
Schön blöd, wenn man das manipulative Patriachalische Modell verlassen will,
aber nie gelernt hat, sich ohne (potentielle) Sexualpartner(innen) zu motivieren.