„@**********effel , ich bin nicht sicher, ob dir dieser Impuls etwas nützt. Nachfolgendes hat mir gut geholfen: Aggressionsabbau. Mag absurd klingen in diesem Zusammenhang, besonders wenn man sich nicht danach fühlt. Das Gegenteil von dem tun, was man von sich kennt und was einem irgendwie nicht so ganz rund vorkommt kann so ganz nebenbei auch Fenster für neue Gedanken und Gefühle aufreißen.
Ich habe seinerzeit z. B. eine Dartscheibe aufgehängt, ein Foto meiner schlimmsten Feindin drangepinnt und täglich geübt. Netter Nebeneffekt: irgendwann war ich ziemlich gut im Darten.
Egal was: Radfahren, bis einem die Lunge rausfliegt, Trampolinspringen oder Mannschaftssport, Hauptsache körperlich ausagieren. Der „Gegenpol“ (hier dein großes Helferbedürfnis) wird reagieren.
Nur eine Anregung, meiner Erfahrung nach hilft das besser als Grübeln, das fixiert eher als dass es irgendwas löst.
Dass Sport das eigene Wohlbefinden fördert, die Selbstachtung stärken kann und (je nach Sport) Zeit zum Nachdenken bietet, leuchtet mir sofort ein.
Bei anderen Tipps fehlt mir die Einordnung ins Ganze: wenn ich ein Helfersyndrom habe, dass auch Freunde im Umfeld nervt, kann das Ehrenamt die Handlung umlenken, klar. Ich würde aber deswegen nicht aufhören, rauskriegen zu wollen, warum ich meine, immer helfen zu wollen. Halte ich die anderen für zu schwach oder mich selbst für so gering, dass ich erst durch Mob anderer Wert bekomme?
Wenn ich eine "Hauptfeindin" habe, der ich meine Wut nicht direkt zeigen kann (weil sie nicht da ist wie zb die Geliebte meines Mannes, weil sie meine Chefin ist, ich den Job aber behalten will oder sie meine Schwägerin ist und ich den Familienstreit scheue), kann ausgelebte Aggression kurzfristig den Druck im Kessel mindern. Die Ursache des Problems bleibt ja aber bestehen. Dann scheint es mir sinnvoller zu überlegen, welches Gefühl die Feindin eigentlich in mir antriggert? Warum bin ich eigentlich dort do verletzbar? Oder bin ich voll ok und kann sie durchschauen: dass letztlich sie es ist, die aus einer Angst heraus mich attackiert - und kann ich das vielleicht gelassener nehmen oder aber ihre Angst diplomatisch geschickt (!) mal zum Thema machen!? Und wenn beides nicht geht: sollte ich nicht doch den Job opfern, statt mich zäglich zu grämen und zuhause Darts schmeißen zu müssen!!??
Wenn ich Säufer bin, kann ich die Flaschen verstecken, ich kann als Raucher Kaugummi kauen, ich kann also immer mein Verhalten ändern oder Ersatzhandlungen finden. Ich sollte aber auch ergründen, welches Unwohlgefühl ich eigentlich mit Alkohol betäuben will oder warum ich glaube, ohne halbstündliche orale Belohnung nicht zu funktionieren.