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Lösungsorientiertes Handeln und über das Ziel hinausschießen

********_bln Frau
11.890 Beiträge
Manchmal kann man sich auch zu viel Gedanken machen 🙃
*********erker Mann
11.921 Beiträge
Ich bin mal zufällig in der Nähe eines Hauses vorbeigefahren, in dem eine Bekannte aus dem Joy Club wohnt. Da stand ne Menge Feuerwehr vor dem Haus...
ich hab sie angerufen und sie hatte das noch gar nicht gemerkt, weil sie wegen Nachtarbeit länger geschlafen hatte.
Gut, die Feuerwehr war wegen eines Nachbarn von der anderen Straßenseite da... und sie hat mir auch hinterher ein Foto des rauchenden Kochtopfs geschickt, den die Feuerwehr ans Fenster gestellt hatte...

Es ist also nicht das Problem sich Sorgen um einen Freund zu machen... im Gegenteil. Wenn das die Absicht wäre, dann ist es durchaus ok.
Aber wir wissen ja jetzt, das Du da andere Beweggründe hast... und das sehe ich als "Problem"
******wen Frau
15.893 Beiträge
Die Beschreibung des TEs über sein Tun und Fühlen erinnert mich so langsam an Helikoptereltern. Die, die ständig um ihre Kinder herumschwirren und sie vor jedem Zipp und Zapp des Lebens bewahren wollen. Diese Kinder dürfen nie erfahren, wie sich eine Herdplatte, ein Bügeleisen oder ein aufgeschlagenes Knie anfühlt, weil sie permanent in Watte gepackt werden.

Kindern gegenüber hat man als Elternteil ja wenigstens noch eine Fürsorgepflicht. Sich vergleichbar aber gegenüber Freunden aufzuführen, würde mich auf Dauer die Freundschaft kritisch überdenken lassen.
Zitat von **********effel:
Mal was anderes aktuelles als Beispiel.

Ich höre im Radio eine Warnung über diese fiesen Motten, (Eichenprozessionsspinner, glaub ich) im Humboldthain, und weiß das mein guter Kumpel da jeden Morgen joggen geht, aber nie Radio hört.

Was mache ich? Anrufen oder Klappe halten


Nicht ihn anzurufen wäre zwanghaft, sondern deine Grübelei darüber. Wenn mich ein Kumpel anruft und sagt: Ey, hast du schon gehört, dass... was auch immer, ist das doch völlig ok. Außer er verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, sich ständig um andere zu sorgen. Tust du das?
Zitat von *****led:


Nicht ihn anzurufen wäre zwanghaft, sondern deine Grübelei darüber. Wenn mich ein Kumpel anruft und sagt: Ey, hast du schon gehört, dass... was auch immer, ist das doch völlig ok. Außer er verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, sich ständig um andere zu sorgen. Tust du das?

Es gab in der Tat wirklich eine Zeit, in der ich mir extrem Sorgen um jemand gemacht habe. Ich habe dann aber festgestellt, das ich dann zu gar nichts andere mehr komme und dem anderen auch nur bedingt helfen kann.

Mich stört mein Verhalten ja selber. Seit einiger zeit, spätestens seit Beginn des Threads bremse ich mich selber, wenn ich merke, das geht zu weit. Noch mache ich das bewußt, ich hoffe, das es irgendwann in Fleisch und Blut übergeht, und ich "normal" reagieren kann.
********_bln Frau
11.890 Beiträge
Hast Du Dir mal selbst die Frage gestellt, was Du damit kompensieren oder wovon Du bei dir ablenken möchtest?

Muss hier nicht beantwortet werden, aber meist hat so ein Helfersyndrom für einen selbst einen Nutzen, der selten etwas wirklich positives beinhaltet.
Zitat von ********_bln:
Hast Du Dir mal selbst die Frage gestellt, was Du damit kompensieren oder wovon Du bei dir ablenken möchtest?

Muss hier nicht beantwortet werden, aber meist hat so ein Helfersyndrom für einen selbst einen Nutzen, der selten etwas wirklich positives beinhaltet.

Vielleicht ging es in der Vergangenheit um Aufmerksamkeit zu gewinnen oder Selbstbestätigung.

Aber mittlerweile nervt mich das. Ich denke meine Chance liegt darin, das ich selbst darauf gekommen bin und das auch wirklich ändern möchte. ich versuche mal es noch näher zu beschreiben.

1. Stufe Selbsterkenntnis, da läuft was schief
2. Stufe Rat einholen von ganz normalen Menschen, nicht vom Therapeuten oder so. Deshalb dieser Thread, klare ehrliche Antworten von euch bringen mich weiter.
3. Stufe, ich finde meinen Weg und das vermeintliche "Problem" löst sich in Luft auf. Vielleicht kann ich sogar irgendwann darüber lachen. Noch habe ich eher den Klos im Hals
**********nerin Frau
4.859 Beiträge
Zitat von **********effel:
Das 4 Ohren Modell hatte ich mal, hab wohl nicht richtig aufgepasst.

Als ich auf Kur war, haben die in drei Wochen versucht, uns alles mögliche an Werkzeugen zu vermitteln.

Gruppen und Einzelgespräche waren gut für mich.

Dann lies das und beschäftige dich mit Kommunikation! Dieses Modell finde ich super hilfreich, auch wenn ich selber vielleicht mal was in den falschen Hals bekomme.....
@**********effel

(Ganz nett gemeint und nicht beleidigend) Wie wäre es, wenn du dich eine Zeit lang nur um dich kümmerst. Nur um dich. Ich wette niemand aus deinem Umfeld würde dich als "wenig" oder "unfähig, lösungsorientiert" einschätzen, wenn du nicht das Radio deines Umfelds bist. Menschen sind keine Projekte, die du zu Ende führen musst.

Da wir beim Thema "Lösung" sind, hier einige kleine Tips von mir:

1. wenn du dich mit deinen Leuten triffst, verinnerliche, dass, wenn sie dir etwas von sich erzählen, du nicht mit Lösungsvorschlägen kommst, solange sie dich nicht darum bitten.

2. tue Dinge, die dir gut tun und dich beschäftigt halten (ein Gebäude-Modell bauen, da es ein Prozess ist und du dein lösungsorientiertes Denken darauf lenken kannst, zB).

3. (musst du einschätzen) vllt. einen Therapeuten aufsuchen, der dir mehr helfen kann.
**********nerin Frau
4.859 Beiträge
@**********effel. Habe nun alles gelesen. Dafür meine Tipps für dich:

1. Ehrenamt! Überlege dir, wo du dich mit deinen Fähigkeiten am sinnvollsten einbringen kannst und dafür die Befriedigung durch Lob und Anerkennung bekommst, die du gern hast.
Wenn du dich in diesem Bereich schon mit deinem Helferdrang etwas abarbeiten konntest, fällt es die im Privaten ggf. Leichter, auf die Bremse zu treten.

2. tatsächlich: Bücher zu diesem Thema. Da gibt es gaaanz viele. Am besten in eine grosse Buchhandlung gehen und einfach mal reinschnuppern
@**********effel , ich bin nicht sicher, ob dir dieser Impuls etwas nützt. Nachfolgendes hat mir gut geholfen: Aggressionsabbau. Mag absurd klingen in diesem Zusammenhang, besonders wenn man sich nicht danach fühlt. Das Gegenteil von dem tun, was man von sich kennt und was einem irgendwie nicht so ganz rund vorkommt kann so ganz nebenbei auch Fenster für neue Gedanken und Gefühle aufreißen.

Ich habe seinerzeit z. B. eine Dartscheibe aufgehängt, ein Foto meiner schlimmsten Feindin drangepinnt und täglich geübt. Netter Nebeneffekt: irgendwann war ich ziemlich gut im Darten. *smile*

Egal was: Radfahren, bis einem die Lunge rausfliegt, Trampolinspringen oder Mannschaftssport, Hauptsache körperlich ausagieren. Der „Gegenpol“ (hier dein großes Helferbedürfnis) wird reagieren.

Nur eine Anregung, meiner Erfahrung nach hilft das besser als Grübeln, das fixiert eher als dass es irgendwas löst.
Zitat von *******e007:
Ich würde sowas scherzhaft rüberbringen. Bei Gelegenheit fragen, ob er die Spinnerraupen dort eingeschleppt hätte. Oder als Begrüssungstext:
Hi..., wollte mal wissen ob dich schon eine Spinnerraupe erwischt hat.

Das dürfte einen ähnlichen Effekt haben, wie einem Bielefelder zu erzählen, dass es Bielefeld nicht gibt. (Ist mir neulich hier selber passiert, er hat freundlich, aber bestimmt reagiert.)
Etwas witzig zu verpacken, findet man ganz oft nur selber originell. Nicht böse!
Vielen Dank für die Beiträge, ich muss jetzt erstmal alles sacken lassen.
Den letzten (wie auch die vorigen) Beitrag von @*****led fand ich persönlich sehr gut.
Auspowern, Atmen, schwitzen...
Krieg ich selber auch nicht planmäßig hin.
Wollte nur mal wieder ein Zwischenlob/ eine Respektsbekundung los werden.
Ich erlebe täglich, wie nicht reflektierende Menschen lieber um sich schlagen/ beleidigen.

Respekt und danke für diese positive Thread- Erfahrung!

Die halbe Miete ist: Du selbst, @**********effel , kannst Ratschläge reflektierend annehmen. Abstrahieren.
Und DU willst etwas ändern.
Da ziehe ich meine Hütin.
Trotz Lebenserfahrung Fragen zu stellen, rührt mich sehr an . Besser geht es nicht.
*******e24 Frau
2.292 Beiträge
Jeder hilft auf seine Art und Weise. Manche können besser organisieren und andere eher umsetzten. Fast immer werden beide gebraucht.

Also warum machst du dir Gedanken darüber? Ist doch alles gut so. *top*
******uer Paar
419 Beiträge
*bravo*

@****a7 super Beitrag von dir.

Dem ich mich nur mit vollem Herzen anschließen kann

Sie
Zitat von *****led:
@**********effel , ich bin nicht sicher, ob dir dieser Impuls etwas nützt. Nachfolgendes hat mir gut geholfen: Aggressionsabbau. Mag absurd klingen in diesem Zusammenhang, besonders wenn man sich nicht danach fühlt. Das Gegenteil von dem tun, was man von sich kennt und was einem irgendwie nicht so ganz rund vorkommt kann so ganz nebenbei auch Fenster für neue Gedanken und Gefühle aufreißen.

Ich habe seinerzeit z. B. eine Dartscheibe aufgehängt, ein Foto meiner schlimmsten Feindin drangepinnt und täglich geübt. Netter Nebeneffekt: irgendwann war ich ziemlich gut im Darten. *smile*

Egal was: Radfahren, bis einem die Lunge rausfliegt, Trampolinspringen oder Mannschaftssport, Hauptsache körperlich ausagieren. Der „Gegenpol“ (hier dein großes Helferbedürfnis) wird reagieren.

Nur eine Anregung, meiner Erfahrung nach hilft das besser als Grübeln, das fixiert eher als dass es irgendwas löst.

Dass Sport das eigene Wohlbefinden fördert, die Selbstachtung stärken kann und (je nach Sport) Zeit zum Nachdenken bietet, leuchtet mir sofort ein.
Bei anderen Tipps fehlt mir die Einordnung ins Ganze: wenn ich ein Helfersyndrom habe, dass auch Freunde im Umfeld nervt, kann das Ehrenamt die Handlung umlenken, klar. Ich würde aber deswegen nicht aufhören, rauskriegen zu wollen, warum ich meine, immer helfen zu wollen. Halte ich die anderen für zu schwach oder mich selbst für so gering, dass ich erst durch Mob anderer Wert bekomme?
Wenn ich eine "Hauptfeindin" habe, der ich meine Wut nicht direkt zeigen kann (weil sie nicht da ist wie zb die Geliebte meines Mannes, weil sie meine Chefin ist, ich den Job aber behalten will oder sie meine Schwägerin ist und ich den Familienstreit scheue), kann ausgelebte Aggression kurzfristig den Druck im Kessel mindern. Die Ursache des Problems bleibt ja aber bestehen. Dann scheint es mir sinnvoller zu überlegen, welches Gefühl die Feindin eigentlich in mir antriggert? Warum bin ich eigentlich dort do verletzbar? Oder bin ich voll ok und kann sie durchschauen: dass letztlich sie es ist, die aus einer Angst heraus mich attackiert - und kann ich das vielleicht gelassener nehmen oder aber ihre Angst diplomatisch geschickt (!) mal zum Thema machen!? Und wenn beides nicht geht: sollte ich nicht doch den Job opfern, statt mich zäglich zu grämen und zuhause Darts schmeißen zu müssen!!??

Wenn ich Säufer bin, kann ich die Flaschen verstecken, ich kann als Raucher Kaugummi kauen, ich kann also immer mein Verhalten ändern oder Ersatzhandlungen finden. Ich sollte aber auch ergründen, welches Unwohlgefühl ich eigentlich mit Alkohol betäuben will oder warum ich glaube, ohne halbstündliche orale Belohnung nicht zu funktionieren.
Hallo,

zuerst einmal ein *danke* an alle, die sich hier beteiligen und einbringen.

Ich meine festgestellt zu haben, das Frauen und Männer unterschiedlich an dieses "Problem" ran gehen. Um das näher zu begreifen, habe ich mich doch nochmal mit dem 4-Ohren Modell beschäftigt, siehe dazu auch auch als Beispiel →


Als Techniker musste ich bei Problemen so lange suchen, bis ich den Fehler gefunden hatte. Vorher war ich nicht zufrieden, und der Kunde natürlich auch nicht. Das habe ich wahrscheinlich so verinnerlicht, das es auch im Privatleben durchschlägt.

Analytisches Denken ist sicherlich für den Beruf gut, aber im Privaten eher vorsichtig zu händeln. Wenn man konkret gefragt wird, dann darf man, ist vielleicht sogar erwünscht.

Treibt man das im privaten zu weit, hat der Gegenüber schnell den Eindruck, das man ihm nicht zutraut, das Problem selbst zu lösen, ihn quasi entmündigt und auf die Stufe eines Kindes stellt.

Das muss in die Hose gehen, das ist mir jetzt klar geworden.
********_bln Frau
11.890 Beiträge
Wenn man konkret gefragt wird, dann darf man, ist vielleicht sogar erwünscht.

Ich denke es ist auch legitim mal aktiv nachzufragen, ob man etwas dazu sagen darf und einen Idee hätte. Der andere kann es annehmen oder ablehnen. Beides ist ok.
Das 4-Ohren-Modell ist hieer tatsächlich treffend: Wenn die Schilderung des Problems letztlich nur bedeutet "Ich fühle mich überfordert - hör mir zu!" und Deine treffende Analyse inkl. Lösung verstanden wird als "Es gibt gar keinen Grund zu jammern - löse es!", dann ist die Enttäuachung beiderseits perfekt.

Dieses Muster dürfte wohl einen wesentlichen Teil der misslungenen Paarkommunikation ausmachen *augenzu*

Es bleibt dennoch Anlass zu überlegen, ob es nur die Gewohnheit der Analyse ist, die Dich treibt, ob Dir der gefühlte schwebende Konflikt unangenehm ist, ob Du Dein Gegenüber für überfordert hältst oder ob Du glaubst immer perfekt sein und eine Lösung anbieten zu müssen.
Das ist wichtig, weil das ja das "Mantra" bestimmt, dass Du beim Aufkommen des Helferdranges zu Dir raunen müsstest: z. B. "Er kann das selbst, hab Geduld!", "Keine Panik - sie will nur in den Arm genommen werden." oder "Ich bin auch liebenswert, wenn ich nicht perfekt bin (weil ich immer eine Antwort finde).".
Ich kann ja nur für mich schreiben, aber ich vermute tatsächlich, das es diese Probleme in vielen Beziehungen gibt.

Gerade kam im Radio, das sich viele Paare jetzt durch die Corona-Zeit, und der auftretenden Probleme durch das aufeinander hocken, scheiden lassen wollen. Der Anstieg ist signifikant.
Tja, ... Wahrheit ist nichts für Schwächlinge *nixweiss*
*******nep Frau
15.869 Beiträge
Ich bin genau so. Nur das ich auch mit anpacken wenn Hilfe nötig ist 😄

Ich ändere nichts daran. Ich bin wie ich bin. Und wenn ich übers Ziel hinaus schieße, ziehe ich die Handbremse und bleibe stehen. Der Rest müssen dann die anderen erledigen.
**********nerin Frau
4.859 Beiträge
Zitat von **********effel:
Ich kann ja nur für mich schreiben, aber ich vermute tatsächlich, das es diese Probleme in vielen Beziehungen gibt.

Gerade kam im Radio, das sich viele Paare jetzt durch die Corona-Zeit, und der auftretenden Probleme durch das aufeinander hocken, scheiden lassen wollen. Der Anstieg ist signifikant.

Ganz sicher tut es das und es hilft ungemein, wenn man da bewusst ab und zu auf die Metaebene geht und es sich genau anschaut und sich z.B. vergewissert, dass eine Message nicht bevormundent oder als Aufforderung verstanden wird
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