„....ich interpretiere gutes Karma so, dass da etwas ist, das mich auch brenzligen Situationen heil herauskommen lässt. Bei schlechtem Karma kann ich tun, was ich will, ich ziehe immer die Arschkarte.
Dann hast du das Karma nicht verstanden, es bedeutet eher das Gegenteil!
Alles was du denkst und tust beeinflusst dein Karma und dein Karma beeinflusst über kurz oder lang das, was dir widerfährt!
Die Arschkarte hast du ggf. gezogen, wenn du grundsätzlich nur in für dich brenzligen Situationen etwas tust, um da wieder raus zu kommen, dich aber ansonsten benimmst wie die Axt im Walde und so tust als könne dir das "Schicksal" (also Lebensumstände) nichts anhaben.
Das Ganze ist auch ohne allzuviel Mythologie leicht zu erklären:
Hast du dich vorher auch um andere Menschen in brenzligen Situationen gekümmert, dann bist du auf eigene Schicksalsschläge ggf. deutlich besser vorbereitet. Außerdem hast du dir damit Freunde gemacht, die dir ggf. dabei weiter helfen können.
D.h. deine Chancen sind deutlich höher, aus dieser brenzligen Situation wieder raus zu kommen.
Ich selbst bin bekennender Atheist und glaube nicht wirklich an all diese mysthischen Geschichten. Aber ich nutze die z.B. gern, um mich nicht über undankbare Menschen zu ärgern.
Wenn ich jemandem geholfen habe und er verhält sich mir gegenüber ausgesprochen undankbar, dann denke ich mir:
"Macht nix, das ist gut für mein Karma und schlecht für seins!"
Und als Naturwissenschaftler weiß ich:
Das was man unter "Karma" versteht begründet natürlich keine Kausalzusammenhänge, aber es verschiebt Wahrscheinlichkeiten!
Ich muss nicht immer Glück haben. Es reicht völlig, dass ich mit einem "guten Karma" etwas häufiger Glück habe (oder die glücklichen Chancen etwas effektiver verwerten kann), als Andere mit einem "schlechten Karma".
Im Laufe der Jahre läppert sich das.
Und wenn ich Pech habe und herbe Verluste in Kauf nehmen muss (was ich mehr als einmal im Leben hatte), dann hadere ich nicht mit dem "Schicksal", sondern mach das Beste aus dem was mir übrig bleibt.
Im Laufe der Jahre haben sich die meisten Verluste so mehr als ausgeglichen.
Natürlich gibt es äußere Umstände (wurden genug Beispiele genannt), die stärker sind als Karma, aber auf die habe ich eh wenig Einfluss. Also konzentriere ich mich auf das, was ich beeinflussen kann.
Es gibt genügend Situationen, in denen es auf der Kippe steht, ob sie für mich gut oder schlecht laufen, wo ein Lächeln, eine wohlwollende Geste oder eine vorausschauende Handlung meinerseits oder eines nahestehenden Menschen einen Unterschied macht.