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Offline-Komplimente: ein Geben und Nehmen?

*****bee Frau
365 Beiträge
Schönes Thema.
Ich bin auch ein Mensch , der gerne Komplimente gibt. Auch Fremden, wenn mir was positiv auffällt.
Zum Beispiel ist mir jeden Tag zur Arbeit eine Mutter mit Kind entgegengekommen. Jeden Morgen.
Nett gegrüßt, freundlich angelächelt.
Irgendwann hab ich ihr ein Kompliment gemacht, dass ich es wundervoll finde, wie ruhig und geduldig sie mit ihrem Kind umgeht, wo andere überwiegend hetzen und schimpfen. Dass ihre Gelassenheit wirklich wohltuend auffällt.
Sie hat sich so unglaublich über dieses Kompliment gefreut, dass sie mir drei Tage später ein Röschen in die Hand gedrückt hat ( sie wusste ja, dass wir uns wieder begegnen) und hat sich bedankt....so was nettes hätte ihr noch nie jemand gesagt.
Traurig eigentlich.

Es fällt den meisten so unglaublich leicht kritik zu äußern, zu lästern, andere runterzuputzen, auszulachen, zu schikanieren etc.
Dabei ist es doch so schön, das positive zu sehen und auch mal zu äußern. Das tut doch jedem gut.
Viele Menschen sind so unsicher, mangelndes Selbstwertgefühl, selbstkritisch .
Deshalb können viele ja auch schwer mit Komplimenten umgehen.

Ich sage meinen Freundinnen sehr gerne, was ich an ihnen schätze, was ich toll finde, wie sie mit Situationen umgehen, wie gut sie darin sind dies oder das zu tun. Das tut sooooo gut. Das baut so auf. und es ist so leicht....und kostet nix
*********enbi Frau
59 Beiträge
Ich freue mich immer über ein Kompliment.....ob virtuell oder im realen Leben.
Wer nicht?
Gerne gebe ich aber auch Komplimente weiter, an Frauen und an Männer.
Das fällt mir hier leicht und auch im privatem.
Wenn mir jemand positiv auffällt oder mir hier ein Profil gefällt, wird es kommentiert.
Wie heißt es so schön:
„Das Leben ist ein geben und nehmen“
*********ancer Frau
1.745 Beiträge
Ich kriege selbst so gut wie keine Komplimente, keine Ahnung, woran das liegt.
Dafür gebe ich sie umso lieber - im bekannten Kreis sowieso, aber auch Fremden. Wobei das in den allermeisten Fällen auf Irritation stößt. Schade eigentlich.
**C Mann
12.590 Beiträge
Zitat von *******2_0:
.... aber auch Fremden. Wobei das in den allermeisten Fällen auf Irritation stößt. Schade eigentlich.

...ja, unsere Gesellschaft ist heute bereits so weit, dass sie Freundlichkeiten oder Hilfsangebote ohne Hintergedanken mit Misstrauen oder gar mit Aggressionen begegnet.... Ja, wirklich Schade...
********er67 Frau
109 Beiträge
Komplimente sind quasi das Salz in der Lebenssuppe... *smile*

Im Ernst!

Es mach soooo viel Unterschied im Miteinander, egal ob mit Fremden auf der Straße, oder mit Kollegen auf der Arbeit, oder mit Freunden und Familie daheim, ob ich freundlich, aufgeschlossen und aufmerksam unterwegs bin und dieses auch ausstrahle oder eben nicht.

Komplimente, aufrichtig gemeint und transportiert, zaubern allermeistens zumindest ein Lächeln in das Gesicht meines Gegenübers, oder führen gar zu kleinen Gesprächen... und öffnen immer Herzens-Türen (OHNE den Wunsch nach Gegenleistung!)

Leider können viele Komplimente gar nicht richtig annehmen und versuchen gleich zu relativieren "ja schon, aber dieses und jenes gefällt mir so gar nicht"...
Dann denke ich immer "wie schade!".

Bei Fremden fällt das irgendwie erst im "späteren" Leben leichter...offensichtlich verliert man mit der Lebenserfahrung auch die Scham, bzw. mit gewachsenem Selbstbewusstsein auch die Angst vor dann "peinlicher" Ablehnung.

Wir alle wollen geschätzt und geliebt werden...und, wenn es auch "nur" die tolle neue Brille auf unserer Nase ist, die positives Aufsehen erregt... *ja*

Also...uneigeschränkt "JA"

Ich erhalte gerne Komplimente und verteile sie fast noch lieber unter meinen Mitmenschen. *roseschenk*

LG
Walli
*****mel Frau
213 Beiträge
Schöner und interessanter Beitrag!😊

Ich für meinen Teil gebe gerne Komplimente und dies unabhängig davon, ob ich Menschen kenne, oder nicht.

Leider habe ich Schwierigkeiten Komplimente anzunehmen, da ich mich selbst oft nicht wertschätzen kann. Ich bin mit Leistungsdruck aufgewachsen und von meinem Vater bekam ich immer vermittelt, dass nur schlanke Frauen liebenswert sind und von meiner Mutter, dass nur Leistung und Erfolg im Leben zählen. Ich muss also immer wieder an meiner eigenen Einstellung zu mir arbeiten, damit ich die mir entgegen gebrachten Komplimente auch annehmen kann.
***ux Frau
55 Beiträge
Geben ist seliger denn Nehmen.
Ich gebe sie gern, habe aber immer noch Probleme sie anzunehmen.

Wichtig ist, finde ich, immer darauf zu achten, ob es ein "Ich sehe dich" ist, was man dadurch vermittelt, oder ein "ich beurteile dich". Das geht nämlich schneller, als man denkt.

Ich wünschte es würde an jeder Schule gewaltfreie Kommunikation gelehrt.
gestern, bei "Feinkost Albrecht":
"Kompliment an Ihren Laden. Der ist wunderbar aufgeräumt, ordentlich. Ich sehe Ihre Arbeit!"
Ich war im 3-Teiler, super seriös, aber gerade drum..!
Ich mach und mag Komplimente.
Auch, und gerade WEIL so viele Angst vor Manipulation, ich in mich hineinhorchen kann und mich frage: "WILL ich was dafür?"
Und ich mach AUCH Komplimente, wenn ich was will. Und sei es die Verlegenheit. *g*
*******ebhs Paar
988 Beiträge
leider ist komplimente geben von frau oder mann in der heutigen zeit zu einem zwei schneidigen schwert geworden. eine seite sagt.. baggert der mich an, und die andere seite meint hat der keinen pfleger dem er das erzählen kann und möchte mir ein gespräch aufzwingen. die höflichkeitsformen wie danke-bitte-guten tag und so weiter sind stark in vergessenheit geraten. klar sollte man nicht frommer sein als der pabst aber hier und da sich an die formen erinnern wäre nicht schlecht.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Ich wundere mich ein wenig über die nostalgische Verklärung "alter Zeiten" ...

Warum wohl sind denn "Komplimente" heutzutage oft so kritisch betrachtet? Zu einem nicht geringen Teil wohl deswegen, weil es auch damals schon keine Komplimente waren, zumindest nicht für den Empfänger. Die gesellschaftliche Konvention sah damals nur vor dass man höflich zu reagieren hatte, selbst wenn man sich durch das Gesagte eher unangenehm berührt, bedrängt oder sogar belästigt fühlte oder wenn man sich herabgesetzt und nicht für voll genommen vorkam.

Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, diesen Zeiten nachzutrauern.
@*****de2
„Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund,
-ahistorische Betrachtungen und
• Projizierende Interpretationen
zu liefern.“
Wer mit einem Finger auf andere deutet, auf den weisen 3 Finger selbst.
Unschuldsvermutung ist ein Grundrecht!
*******ias Frau
4.284 Beiträge
@******nns
Interessantes Thema. *top*

Zitat von ******nns:
Gebt Ihr gern Komplimente? Wann ja, wem? Und wofür?

Ja, aber selten. Ich habe gelernt, dass Komplimente eine Ergänzung sind. Jemanden etwas Positives an sich selbst sehen lassen, was er/ sie selbst gerade nicht sehen kann.

Die meisten Komplimente gebe ich also Menschen, die ich etwas besser kenne. In den Lebensbereichen, in denen einer (noch) wenig Selbstbewusstsein hat und/ oder (noch) selbstunsicher ist, ist es natürlich besonders leicht, Komplimente zu finden. Also ungeahnte Stärken bzw. gute Nebenwirkungen sichtbar zu machen.

Zitat von ******nns:
Bekommt Ihr gern Komplimente? Oder ist das für euch nicht so wichtig?

Ehrlich gesagt freue ich mich nur selten über Komplimente, die ich bekomme. Dann aber so richtig. *freu*

Oft machten mir Komplimente aber Bauchschmerzen. Irgendwas fand ich "unstimmig" oder "falsch". Und dann bin ich in so einer Hab-Acht-Stellung *skeptisch* und frag mich: "Was kommt als nächstes?"

Klar, könnte ich dann auch rasch ein "Danke" raushauen. Hab ich eine Zeitlang getan, weil es erwartet wurde. Aber ich spürte überhaupt keine Dankbarkeit. Meine Worte waren hohl. Dementsprechend kam beim Gegenüber auch keine Dankbarkeit an. Und falls mein Gegenüber es doch als Dankbarkeit interpretierte, wurde die ganze Situation noch schräger als sie eh schon war. *wua*

Inzwischen bin ich dazu übergegangen, mein Gegenüber einfach anzuschauen und fragend die Stirn zu runzeln. Dadurch konnten sich solche Situationen eher aufklären. Aber wirklich zufrieden bin ich mit meiner Vorgehensweise noch nicht. *nixweiss*


*frage* Wie reagierst Du auf Komplimente, die sich für Dich "unstimmig" oder "falsch" anfühlen?

*frage* Wie gehst Du mit Lob von Personen um, die an für sich gar nicht in der Position sind, Dich zu loben?

*frage* Wie gehst Du mit Bewunderung und Schmeichelei von Personen um, die Du lieber auf Distanz halten willst?
*******schi Frau
14.677 Beiträge
Wie reagierst Du auf Komplimente, die sich für Dich "unstimmig" oder "falsch" anfühlen?

*frage* Wie gehst Du mit Lob von Personen um, die an für sich gar nicht in der Position sind, Dich zu loben?

*frage* Wie gehst Du mit Bewunderung und Schmeichelei von Personen um, die Du lieber auf Distanz halten willst?Danke2x

nicht unstimmig oder falsch - sondern überraschend
nachem ich mit meinen erstaunten ääähs fertig bin, rede ich darüber - frage nach
das klärt für mich ganz gut

loben? ich sag mal, wenn die reinigungs-frau in der firma mich für meine arbeit lobt, wenn sie von tuten und blasen keine ahnung hat, finde ich das lob sehr seltsam und unglaubwürdig

die halte ich mir auf distanz - in dem ich das gesagte relativiere und in den bereich der märchen und mythen verbanne...ich gebe ihnen das gefühl, dass sie völlig unglaubwürdig sind...

zu 1 unstimmig oder falsch

reagiere ich eigentlich auch eher ungläubig...und abschwächend
"jetzt lass mal die kirche im dorf!"
kann ich doch hier im joy prima üben...
******nns Frau
599 Beiträge
Themenersteller 
*frage* Wie reagierst Du auf Komplimente, die sich für Dich "unstimmig" oder "falsch" anfühlen?

In den meisten Fällen bedanke ich mich. Denn es muss in meinen Augen nicht unbedingt gegeben sein, dass ich an mir dasselbe mag, wie der, der das Kompliment gegeben hat.

*frage* Wie gehst Du mit Lob von Personen um, die an für sich gar nicht in der Position sind, Dich zu loben?
Muss man, um ein Lob geben zu "dürfen", eine bestimmte Hierarchie einhalten? 🤔

*frage* Wie gehst Du mit Bewunderung und Schmeichelei von Personen um, die Du lieber auf Distanz halten willst?
Ich bedanke mich auch in diesem Fall - jedoch definitiv nüchtern und sachlich 😅

Grüße Beckmanns
*******schi Frau
14.677 Beiträge
grundsätzlich können unpassende komplimente

generell auch einfach ignoriert werden...

wenn es keine reaktion gibt
fehlt dem anderen die grundlage für weitere aktionen

bei manchen hilfts
andere brauchen härtere geschütze...
*******ias Frau
4.284 Beiträge
@*******ell

Zitat von *******ell:
nicht unstimmig oder falsch - sondern überraschend
nachem ich mit meinen erstaunten ääähs fertig bin, rede ich darüber - frage nach
das klärt für mich ganz gut

Danke. *g* Überraschend ist ein guter Ansatz. Damit lassen sich einige Situation bestimmt besser entschärfen als mit skeptisch fragendem Stirnrunzeln.

Und wie gehst Du mit den Situationen um, in denen Dir jemand via Kompliment was unterschieben will?

Beispiel Date: Zu Beginn liefs gut. Also entschied man sich gemeinsam was zu Essen. Kaum aber war das Essen da, verbiss er sich in sein Thema. Trotz mehrfacher Themenwechsel meinerseits und nonverbalem Kreuzfeuer, dass eigentlich jedem Menschen klar machen sollte, dass sein Thema mich ankotzt *wuerg*, kam er immer wieder darauf zurück. Aussagen wie "Damit habe ich gar nichts am Hut." oder "Damit kann ich nichts anfangen.", ignorierte er auch.
Gegen Ende dann 3 mal das Kompliment: "Du bist so eine wunderbare Zuhörerin." *headcrash*
Da hat mir mein skeptisches Stirnrunzeln *skeptisch* nix gebracht.
Meine Relativierung: "Ja, aber nur für gute Freunde.", brachte auch nichts.
Er redete weiter und ich hielt mir beide Ohren zu.
Daraufhin wurde er sauer und warf mir vor, ihn öffentlich bloß zu stellen. *floet*

OK, das war ein merkwürdiges Date und normaler Weise ist es nicht so krass und eindeutig.
Aber ich denke, das Grundprinzip ist klar:
"Via Kompliment einer Person eine Rolle zuweisen, die diese nicht spielen mag."

Auch in ähnlichen Situationen - egal ob Männlein oder Weiblein - machte ich die Erfahrung, dass "Danke für das Kompliment. Doch ich denke, das ist hier fehl am Platz." nicht viel bringt. Meist nahm es dann den Verlauf, dass mir mein Gegenüber sagte, ich könne wohl mit Komplimenten nicht umgehen und solle es ruhig mal annehmen und mich darüber freuen. Das Geziehe und Gezerre, um mich zu XY zu bewegen hörte nicht auf. Und ich mag mich von diesen Personen auch gar nicht via Kompliment in irgendwelche Diskussionen verstricken lassen.

Online ist Ignorieren kein Problem. Doch...

Gibt es offline(!) abgesehen von "Demütigung des Gegenübers" eine Möglichkeit, diese Personen auf Distanz zu halten? Welche?
Achje, so "unterschiebende Komplimente" kenne ich.

Ich bin zwar ein höflicher und wertschätzender Mensch, aber wenn mich jemand auf diese Art zu manipulieren versucht (oft ist das den Betreffenden nicht mal bewußt) dann werde ich auch deutlich und sage durchaus mal: "Ich finde die Unterhaltung mit dir langweilig, laß uns das hier beenden".

So deutlich muß ich allerdings selten werden, einfach weil ich eh dafür bekannt bin, Dinge genau so zu sagen, wie ich sie meine. Für unhöflich werde ich selten gehalten, es kommt selten vor, daß ich grob werden muß. Aber höflich bleiben und sich dann unwohl fühlen, weil das Gegenüber die Signale nicht versteht, ist ja auch keine Lösung. Meine persönliche Regel: sei zu anderen nicht freundlicher als zu dir selbst.

Ist nicht immer einfach zu befolgen, kann aber geübt werden.
*******schi Frau
14.677 Beiträge
Zitat von *******ias:
Beispiel Date: Zu Beginn liefs gut. Also entschied man sich gemeinsam was zu Essen. Kaum aber war das Essen da, verbiss er sich in sein Thema. Trotz mehrfacher Themenwechsel meinerseits und nonverbalem Kreuzfeuer, dass eigentlich jedem Menschen klar machen sollte, dass sein Thema mich ankotzt *wuerg*, kam er immer wieder darauf zurück. Aussagen wie "Damit habe ich gar nichts am Hut." oder "Damit kann ich nichts anfangen.", ignorierte er auch.

"können wir das thema jetzt beenden
oder willst Du weiterhin darauf herumreiten
mich weiterhin damit belästigen
auch wenn mich das nicht die bohne interessiert?"

wäre z.b. eine möglichkeit

subtil - diplomatisch - direkt
und dann werde ich richtig sauer
und kenn eh keine verwandten mehr...
*******schi Frau
14.677 Beiträge
niemand muss ein thema über sich ergehen lassen,
wenn es einen ankotzt!!!

Deine worte @*******ias

wie soll der sex denn dann erst werden?

wenn Dich jemand vorher schon so flachbügelt?
*******ias Frau
4.284 Beiträge
@*****led und @*******ell

Ja, bei dem Date damals war ich wirklich nicht in Höchstform. (Ist nun auch schon 5 Jahre her.)
Zitat von *******ell:
wie soll der sex denn dann erst werden?

wenn Dich jemand vorher schon so flachbügelt?
Dass Sex nicht mehr in Frage kommt, war bereits vor seinem "Kompliment" klar. Aber ich hing noch an dem Wunschtraum, es für beide zu einem geselligen Abend zu machen. Deswegen scheute ich damals den Gebrauch harter Worte. Und nachdem ich ihn im Prinzip durchs Ohren zuhalten vor so pi Mal Daumen 20 Anwesenden öffentlich gedemütigt hatte, war Sex auch für ihn vom Tisch.
*nachdenk*
Mir tut es nicht wirklich leid. Dafür hatte dieser Abend eine viel zu schräge Situationskomik. *lach*
Aber im Nachhinein war mir schon klar: DAS geht auch eleganter. Eben so wie Du @*******ell geschrieben hast. Ich war da einfach viel zu lange viel zu höflich.

Der Typ war ja noch relativ tollpatschig.
Die richtigen Könner bringen so ein manipulatives Kompliment nicht erst so spät im Gespräch, wenn sie sehen, dass ihnen die Fälle davon schwimmen - also ihr Gegenüber schon gar keine Lust mehr hat. Die Könner bringen es zu Beginn. Und in dem Moment, in dem sich die ersten Widerstände zeigen, wird das ursprüngliche Kompliment fallen gelassen, die Strategie gewechselt und wenig später ein neues "Kompliment" gefunden. Also die Könner machens einem wesentlich leichter, dorthin zu folgen, wo man doch gar nicht hin wollte. Das böse Erwachen kommt dann später und ist heftiger.

Oft ist es schwierig, sich davon zu distanzieren, weil das Kompliment ja etwas beinhaltet, was man gerne ist. Manchmal merke ich sofort, dass ich im falschen Film sitze. Manchmal brauche ich etwas. Auf Dauer hab ich auf diese manipulative Art von Konversation natürlich keine Lust. Anstrengend dagegen zu halten und wofür? Auf der Ebene find ich Machtspielchen doof. Mir gibt das nichts. *nein*

Generell bin ich inzwischen bei Komplimenten in Hab-Acht-Stellung. Dieselbe Aufmerksamkeit gepaart mit etwas mehr Gelassenheit wäre schön.

Zitat von *****led:
Ich bin zwar ein höflicher und wertschätzender Mensch, aber wenn mich jemand auf diese Art zu manipulieren versucht (oft ist das den Betreffenden nicht mal bewußt) dann werde ich auch deutlich und sage durchaus mal: "Ich finde die Unterhaltung mit dir langweilig, laß uns das hier beenden".
Danke. *gg* Langeweile ist ein super Ansatz. Solche Gespräche empfinde ich zwar primär anstrengend. Doch das Gespräch hat für mich eben auch keinen Nährwert. Langweilig trifft es. Ich denke, diese Ansage passt auch gut zu mir. *g*
*******ias Frau
4.284 Beiträge
Zitat von ******nns:
*frage* Wie gehst Du mit Lob von Personen um, die an für sich gar nicht in der Position sind, Dich zu loben?
Muss man, um ein Lob geben zu "dürfen", eine bestimmte Hierarchie einhalten? 🤔

Beispiel:
Besonders schräg kommt so ein Lob, wenn eigentlich ein Dankeschön angebracht gewesen wäre.
So eine positive Leistungsbewertung mag am Arbeitsplatz was schönes sein oder auch wenn der Sporttrainer einen lobt. Aber doch nicht, wenn mich einer um Hilfe gebeten hat.
Da stimmt der Bezug doch nicht. Für wen hält sich die Person? *vogel*
Also meine Bereitschaft, dieser Person ein weiteres Mal zu helfen, tendiert dann gegen Null.

*frage* Wie gehst Du mit Lob von Personen um, die an für sich gar nicht in der Position sind, Dich zu loben?
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Ich betrachte die Sache (mittlerweile) so: Ganz gleich in welchem Zusammenhang was für eine Art von "Kompliment" ich bekomme - es ist eine Information. Und Informationen bekommen ist grundsätzlich immer gut. Das kann ich anerkennen, auch wenn ich den Inhalt möglicherweise nicht schätze.

Ein irritierendes Kompliment kann mir so beispielsweise eine Perspektive auf meine Aussenwirkung vermitteln die mir noch gar nicht bewusst war - es kann aber auch Ausdruck einer Projektion des Anderen sein oder ein mehr oder minder geschickter Manipulationsversuch. Da mir in jedem Falle die Information nutzt bin ich ihr gegenüber eher wohlwollend eingestellt da sie mir ja bei meiner Entscheidungsfindung hilft.

Wenn jemand munter an mir vorbei projiziert und das, trotz erkennbarer durchaus noch freundlicher Hinweise meinerseits nicht korrigieren möchte fühle ich mich nicht dazu verpflichtet, mich zu erklären. Funktioniert in so einem Fall ohnehin nicht denn der Andere will mich ja dann so sehen wie er es tut. Und des Menschen Wille ... *mrgreen*

Mag er nun so ganz und gar nicht von seiner Vorstellung abrücken bevorzuge ich es, die Sache von der eher humorigen Seite zu nehmen und darüber zu lachen (nicht ihn auszulachen sondern die Situation mit Heiterkeit zu nehmen) und sie dann zeitnah zu beenden. Ist für mein eigenes Seelenheil irgendwie die gesündere Variante. Irgendwie bin ich wohl der Typ für comic relief - auch, oder gerade, in Dramen.

Ich steigere mich, meistens *engel* , nur noch in solche Situationen hinein wenn mir an dem Gegenüber - noch - etwas liegt. War aber ein langer Prozess mich aus solchen Situationen distanzieren zu können ...
*****aar Paar
2.230 Beiträge
Wir waren mit unserem Gespann (Auto und Boot) im Industriegebiet unterwegs, um ein paar Einstellungen am Trailer vorzunehmen.
Es hält ein Wagen an ... "geiles Boot"

Natürlich wusste er nicht, dass ich zwei Jahre daran gearbeitet habe und wie viel Schweiß und Blut darin stecken.
Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Auch jetzt, wenn mir zum Beispiel ein alter VW-Käfer auffällt, gibt es ein Kompliment.

Es kommt vor, dass Damen nicht nur einmal an mir vorbeigehen müssen (Treppenhaus) und wenn sie ein tolles Parfüm trägt, dann sage ich es ihr gerne.
Erst letzte Woche kam dann als Antwort "schön das es auffällt. Das freut mich sehr.
Sehr aufmerksam von Ihnen"
Zitat von *******ias:

Besonders schräg kommt so ein Lob, wenn eigentlich ein Dankeschön angebracht gewesen wäre.
So eine positive Leistungsbewertung mag am Arbeitsplatz was schönes sein oder auch wenn der Sporttrainer einen lobt. Aber doch nicht, wenn mich einer um Hilfe gebeten hat.
Da stimmt der Bezug doch nicht. Für wen hält sich die Person? *vogel*
Also meine Bereitschaft, dieser Person ein weiteres Mal zu helfen, tendiert dann gegen Null.

*frage* Wie gehst Du mit Lob von Personen um, die an für sich gar nicht in der Position sind, Dich zu loben?

Eine solche Position gibt es bei mir nicht. Wenn mich jemand um Hilfe bittet und zum Dank noch ein Kompliment über meine Fähigkeit oder Hilfsbereitschaft hinzufügt, dann freue ich mich. Es ist ja nichts verpflichtendes. *g*

Ein mir sehr wichtiger Mensch sagte mir mal, daß Dank und Lob ein Bedürfnis dessen, der sie gibt, zum Ausdruck bringen. Sie zurückweisen bedeutet, diese Wertschätzung nicht anzunehmen. Hat mich damals sehr zum Nachdenken gebracht.
*******ias Frau
4.284 Beiträge
@*****led
Es ging mir nicht um zusätzliches Lob. Was, wenn der Dank komplett fehlt?

Zitat von *****led:
Ein mir sehr wichtiger Mensch sagte mir mal, daß Dank und Lob ein Bedürfnis dessen, der sie gibt, zum Ausdruck bringen. Sie zurückweisen bedeutet, diese Wertschätzung nicht anzunehmen. Hat mich damals sehr zum Nachdenken gebracht.

Mit der Wertschätzung ist das so eine Sache: WER oder WAS wird denn da wertgeschätzt?


Eine gute Bekannte hatta da so ein nebenberufliches Projekt laufen und fragte mich, ob ich da mit machen wolle. Ich sagte "Nein, Danke." Ein paar Wochen später meinte sie, sie sei deswegen voll im Stress. Mit dem Internetauftritt hinge sie auch völlig hinterher. Doch sie hätte da gerade ein Brett vorm Kopf. Ob ich ihr einen Text schreiben könne. "Bitte!!! - Na gut, dann zeig mal her." Ich tat ihr den Gefallen. Während ich schrieb, kümmerte sie sich um was anderes.
Als mein Entwurf fertig war, wollte ich mich verabschieden. Ich war eh schon etwas länger geblieben als beabsichtigt. Alles, was ich brauchte, war der Schlüssel fürs Tor, um mein Fahrrad raus zu holen. Aber sie wollte sich ja nicht vom Lesen & Loben meines Entwurfs abbringen lassen. Da kamen dann so Kommentare wie: "Hast Du gut gemacht." ... "Die Stelle hier gefällt mir besonders." und "Ich wusste von Anfang an, Du bist die richtige für den Job." *gr2* "Job?!!" - Ja, so verhielt sie sich. Kühl und distanziert. Als ob sie meine Chefin wäre! Glaubst Du, da wäre auch nur ein Mal "Danke für Deine Hilfe gekommen?" *nein*

Ich sagte dann: "Wenn Du mir jetzt nicht sofort das Tor aufschließt, werde ich wohl oder übel mit dem Bus nach Hause fahren. Weißt Du, ich helf ja schon Mal gerne. Aber DAS ist echt eine merkwürdige Form der Dankbarkeit, die Du hier an den Tag legst."
So kam ich damals aus der Situation raus.

Sie hat sich dann auch später entschuldigt und in einem Klärungsgespräch eingeräumt, dass sie da voll im Arbeitsmodus war und mich "von oben herab" behandelt hatte. In ihrem Hauptberuf ist sie leitende Angestellte. Bei Weisungsgebundenen bedankt sie sich grundsätzlich nicht. Da führt sie. Manche ihrer Weisungsgebundenen fühlen sich bei Lob unwohl und versuchen so rasch wie möglich abzuhauen. Doch das Lob sei wichtig. Letztendlich fühlen sie sich besser und das steigere die Produktivität. Da muss sie führen. Das ist ihr Job.

Sagen wir es so: Ihr glaube ich, dass das keine Absicht war sondern einfach aus Gewohnheit heraus und "im Eifer des Gefechts" geschah.

Doch es gab auch Fälle, da habe ich es meinem Gegenüber nicht abgekauft. Ich weiß es natürlich nicht. Doch mein Bauchgefühl sagte mir: "Nein. Da hat jemand versucht, sich auf meine Kosten zu erhöhen. Das Lob war nur das Mittel zum Zwecke der Produktivitätssteigerung."
Für mich fühlt es sich hohl an, wenn ich für meine Hilfsbereitschaft keinen Dank (oder einfach die Freude des Gegenübers) erhalte, sondern bloß die kalte, sachliche Wertschätzung eines Chefs. Da fühle ich mich als Mensch nicht gemeint. Werde emotional auf Distanz gehalten. Und es ist traurig, wenn das Gegenüber meine Geschenke nicht annehmen kann sondern daraus etwas machen muss, was er/ sie sich verdient hat.

Solchen Menschen helfe ich nicht mehr. Mit solchen Menschen mache ich höchstens einen Deal. *zwinker*
Leistung für Leistung.
Dann ist Geben und Nehmen auch wieder im Gleichgewicht.
Ich bleib emotional auf Distanz.
Und die Beziehung bleibt auf Augenhöhe.
Dann passt es auch mit der Wertschätzung.
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