Offline-Komplimente: ein Geben und Nehmen?

@**C

Bedankst Du Dich dann auch für das Lob?

Jemand bittet Dich um Hilfe (...) und am Ende sagst Du "Vielen Dank!"?

@*******ias
Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Loben und sich für etwas zu Bedanken zu einer dermaßen komplizierten, zwischenmenschlichen Angelegenheit werden kann. Bisher habe ich ein Lob ausgesprochen, wenn ich es für angemessen hielt und habe mich für Dinge bedankt, die man mir hat angedeihen lassen, ob Hilfe oder für etwas über das ich mich freue. In Zukunft werde ich mit Lob und Danke sagen sehr vorsichtig umgehen, um die Gefühle des Gegenüber nicht zu verletzten und um eventuelle Fettnäpfchen zu vermeiden. Man muss sich ja schließlich politisch korrekt verhalten...

@**C

Gern geschehen.
(quod erat demonstrandum)

Komplimente

Mir ist da noch etwas zum "Wofür" eingefallen:
Am liebsten mache ich Komplimente für Gemeinsamkeiten im Sinnerleben.

Die Gleichgesinnten und doch Anders-Artigen...
Meine engsten langjährigen Freunde und ich haben in unserem Sinnerleben (dem, was wir im Leben als sinnvoll erleben) große Übereinstimmungen. (siehe https://www.sinnforschung.or … enssinn/26-lebensbedeutungen) Doch vom Naturell her (Talente, Stärken, Charaktereigenschaften) haben wir auch einige gravierende Unterschiede. D.h. gerade zu Beginn war der Umgang miteinander doch etwas ungemütlich und von einigen Reibereien geprägt.
Das machte den Aufbau dieser Freundschaften zwar nicht gerade leicht, doch die Menschen auf Dauer interessant. Menschen mit dieser Kombi sind eben die Menschen, die mich am meisten faszinieren. Es braucht leider viel Zeit, um Gemeinsamkeiten im Sinnerleben überhaupt zu erkennen. Viele gemeinsame Erlebnisse. Dementsprechend lange braucht es, bis ich so ein Kompliment finde. Aber wenn, dann ist es großartig und wir kommen so viel mehr in Resonanz.
Ein Kompliment für ein neues Outfit oder so zu machen, ist dagegen so gut wie gar nichts. Das ist trotz der vielen Gelegenheiten viel seltener mein Ding.

Ich finde Komplimente etwas wertschätzendes und respektvolles.

Ich mag es ehrliche Komplimente zu geben und versuche immer dem anderen einen Benefit zu geben .
Das lernte ich einmal und seit dem bemühe ich mich , dass entsprechend zu formulieren.
Ich bin an der Antwort die dann in der Regel erfolgt sehr interessiert.

Ein Danke und Bitte hat mir noch nie geschadet , im Gegenteil es öffnet mir Türen.

Ich selbst tue mich etwas schwer , Komplimente anzunehmen .
Wenn sie mir wertschätzend und respektvoll entgegen gebracht werden, freue ich mich sehr darüber .
Mit plumpen Komplimenten dagegen kann ich nichts anfangen .

Ich habe selbst noch niemanden erlebt , er ehrlichen Komplimenten ablehnend gegenüber steht.
Dies wäre wohl auch nicht mein Mensch.
Hier hätte ich den Eindruck, dass unsere Geisteshaltung nicht zusammen passen und er wäre nicht mehr interessant für mich .

Sie

ein widerspruch in sich ist für mich
komplimente als etwas positives zu sehen
und sie selbst aber nicht gut annehmen können

hier in den meisten beiträgen zu lesen...

wenn ich etwas nicht annehmen kann oder will
kann das ja gar nichts gutes sein?!

ergo lass ich die finger davon
weil ich anderen nicht zumuten will
was ich selbst nicht annehmen kann

was für eine widersprüchliche erwartungs-haltung...

Ich sehe keinen Widerspruch darin, etwas besser geben wie nehmen zu können.

Das eine hat für mich etwas mit Aufmerksamkeit nach außen zu tun.
Ich gebe etwas.
Das Andere hat etwas mit nach innen zu tun.
Mir selbst etwas bewusst zu sein.

Für noch sind das zwei ganz unterschiedliche Empfindungen.

Sie

Ich glaube, wem das Vertrauen fehlt, das ein Kompliment ehrlich gemeint ist, der vermutet hinter jedem Lob pure Manipulation oder Heuchelei.
Komplimente öffnen Menschen!
Komplimente entwaffnen und lockern die Stimmung!
Komplimente sollte jeder bekommen. Freunde, Bekannten, auch Fremde. Wir alle wünschen uns doch Anerkennung und Wertschätzung.
Frau Reisa

@******114
ich gehe noch einen Schritt weiter:
Die negative Erwartung in einem Kompliment zu sehen, zB ein Versuch der Manipulation, ist nicht nur Ausdruck eines schlechten Selbstwertes, sondern auch eine negative Projektion; DIE üBERTRAGUNG DER EIGENEN NIEDERTRACHT auf andere!
Veit Lindau hat dazu interessantes im Video:
https://homodea.com/kurs/schattenwerk-frieden-evolution

Im realen Leben bin ich viel zu schüchtern einer wirklich hübschen Frau ein Kompliment für ihr Aussehen zu machen. Aber Komplimente für andere Dinge gehen mir dann leichter über die Lippen.