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• Wozu nutzt ihr Spucke beim intimen Miteinander?
Ich habe ein Problem mit Spucke. Spitting gehört zu meinen Soft Limits und ist für mich ein Spiel mit hohem Ekelfaktor.
Das erste Mal, dass ich in einem intimen/sexuellen Kontext mit jemandes Spucke in Berührung kam, war bei meinem ersten Kuss mit 14 Jahren. Es gibt viele Faktoren, warum ich (Zungen)Küsse nicht mag, aber der Speichel ist einer davon. Dieses glitschige, spuckige, schleimige Gefühl... Ich konnte es nicht erotisieren. Das Gefühl einer Zunge an meiner löst in mir heftigen Widerstand aus.
Wenn Männer Spucke als Gleitmittel bei mir nutzten, fand ich das immer recht eklig und habe eine Weile gebraucht, das beim Sex zu verdrängen und mich wieder fallenzulassen.
Mir geht es weniger um hauchdünne Speichelfilme, wie beim Ablecken oder Lutschen, sondern um gesammelten Speichel in Form von Pfützen, Klecksen, Fäden, Schaum, etc. Ich hab damit wirklich Probleme, ich mag dieses nasse und glitschige Gefühl nicht und finde es auch optisch ziemlich widerlich.
Wenn es daher um Formen der Sexualität geht, in denen ich mit meinem Partner auf Augehöhe bin, setze ich meine Abneigung gegen Speichel auch recht stark durch und mache nur selten Ausnahmen.
Nichts desto trotz: Es gibt Konstellationen, in denen ich mich beuge und in denen gerade diese Abneigung meinem Partner in die Hände spielen kann. Hier geht es dann in den BDSM-Bereich. In einer D/s Beziehung überwinde ich regelmäßig diese Abneigung, oder werde sogar absichtlich damit konfrontiert. Nicht immer zur Demütigung (obwohl auch das vorkommt), sondern einfach, um mich zu fordern, oder weil es meinem Partner schlichtweg gefällt (zum Beispiel weil er sehr nasse Blow- und Handjobs mag).
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• Was ist euer liebstes erotisches Spucke-Erlebnis?
Ich erinnere mich an ein Spiel mit einem ehemaligen BDSM-Spielpartner, der um meine Speichel-Abneigung sehr genau Bescheid wusste und das auch immer wieder gezielt genutzt hat. Auch bei uns gab es dann irgendwann dieses Spucken in den Mund. Es war (weil Soft Limit) ein Grenzspiel, das sehr stark mit meinem Ekelgefühl spielte.
Dass er mir in den Mund gespuckt hat, war einerseits mein bestes Spucke-Erlebnis bisher und gleichzeitig mein furchtbarstes. Weil ich seinen Speichel im Mund hochgradig ekelhaft fand und es mich gleichzeitig anmachte, dass er es einfach so dreist tat und meine Grenze überschritt.
Spucke im BDSM ist für mich Mittel zum Zweck. Mich wird Spucke nie anmachen, aber es ist spannend, wie man sie einsetzen kann und welche Gefühle dabei in mir hochkochen.