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bauminator
Es geht doch darum: …
Nein,
„worum es geht“ macht jedes Paar individuell für sich selbst aus.
...
… Wenn ich gefesselt und geknebelt bin muss ich ja alles über mich ergehen lassen was Dom gerade einfällt.
Vordergründig in der Praxis wohl schon, aber nur, weil Du schlicht und ergreifend keine echte, physische Ausweichmöglichkeit haben dürftest, wenn Deine Domse ihren bösartigen Tag hat und Du gefesselt bist.
Deshalb tust Du auch gut daran, wenn Du irgendwann vorher klare, absolute No-go´s ausgesprochen hast. Als Switcher sollte Dir das leicht fallen. - Darüber hinaus bauen einige ein Stopp-Wort ein, quasi als Airbag, wenn mental gar nichts mehr geht oder sonst wie aus dem Ruder läuft. Da Du knebeln nicht abgeneigt bist, bist Du vielleicht mit ´Mmmpf´ ganz gut beraten. Fakt ist, dass Deine submissiv masochistische Seite, Dein Bedürfnis nach Demütigung nur allzu oft im Clinch mit Deinem rationalem Grenzdenken liegen wird. Und es gibt Subs, die verbeißen sich diesbezüglich so ziemlich jeden psychischen ´Schmerz´.
Zu Deinem Wort ´
alles´ im o. a. Zitat lass Dir nur gesagt sein, tabulos ist ein Gerücht, wer das von sich behauptet oder daran glaubt lügt sich in die eigene Tasche. Spätestens wenn Sub hilflos in den Seilen hängt und Top schmeißt die Kettensäge an, ist wohl Schluss mit lustig.
...
Mir ist ja klar das man sich abspricht und auf die Bedürfnisse des anderen eingeht.
Mit den Absprachen ist das so eine Sache. Zwischen „mag ich nicht“, „muss ich nicht haben“ und „das ertrage ich nicht, weil …“ liegen ganze Welten. Larifari-nicht-mögen Statements sind keine klaren No-go-Ansagen für einen Top. Das reizt eher sich bei Gelegenheit darüber hinweg zu setzen.
Auch das mit den Bedürfnissen ist so eine Sache. Deine Bedürfnisse sind ja ganz nett, aber Deine Domse wird wohl die ihren immer etwas im Vordergrund sehen und auch stellen. Vergiss bitte nicht wo als Sub Dein Platz ist.
Dass Du Papier im Mund als ekelig empfindest ist ok. Ekelig allein ist aber kein Ausdruck von: Das will ich absolut nicht. Ich tue mich mit Deinem Papierbeispiel etwas schwer, denn ich halte es für relativ harmlos (das ist aber mein Problem nicht Deins). Zumindest scheint die Tatsache, dass Dir Deine Freundin zunehmend gern Zeitungspapier in den Mund stopft nicht so schrecklich zu sein, dass Du mit ernsthaften Konsequenzen liebäugelst.
Hier mal ein etwas plastischeres Beispiel. Ekel ist nicht gleich Ekel. Manche Menschen haben ganz üble Phobien. Nimm mal eine Sub, die Spinnen auf den Tod nicht ausstehen kann. Ich möchte wetten, dass dort draußen „Doms“ herumlaufen, die sich einen Heidenspaß daraus machen, ihrer gefesselten Sub eben eines dieser behaarten Riesendinger langsam über den Körper krabbeln zu lassen – und das obwohl sie um die Ängste ihrer Partnerin sehr wohl wissen.
Und genauso möchte ich darauf wetten, dass es in einem solchen Szenario Subs gibt, die das wie auch immer „ertragen“ - weil sie eben gefesselt (und geknebelt) sind. Wirklich witzig ist dies allerdings nicht, denn es wird Konsequenzen haben. Sub wird todsicher mindestens ihr Vertrauen in ihren Top ernsthaft überdenken, wenn sich nicht gleich von ihm trennen. Mit anderen Worten Dom schießt sich bei gewissen Grenzüberschreitungen nachhaltig selber ins Knie. 10 Minuten „Spaß“ (den ich hier ernsthaft in Frage stelle) gegen ein zertrümmertes Vertrauensverhältnis. Das ist nicht wirklich sinnig. Du verstehst?
van Bruns