„Es ist total irrational, sich an dem zu stören, was vor meiner Zeit war. Wie gesagt, mir gefällt hier meine eigene Einstellung nicht. Die gesellschaftliche Sexualmoral würde ich als verkorkst und sogar heuchlerisch bezeichnen. Und doch steckt sie tief in mir. Ich will das nicht! Es scheint aber nicht zu reichen, sich dies logisch klar zu machen und zu verstehen: also wie komme ich dazu, auch meine tief sitzende Meinung, quasi mein Bauchgefühl, dazu zu verändern?
Ich glaube auch, dass Du bereits dabei bist Dich zu ändern, nur ist das ein Prozess, der Zeit braucht. Du kannst nicht einfach sagen, ich will das nicht, also klick, Schalter umgelegt, jetzt habe ich mich geändert. Du wirst dafür Monate bis Jahre brauchen, um Dein Ziel zu erreichen und es ist Arbeit. Bist Du dazu bereit?
Ich bin mit extrem religiösen Eltern aufgewachsen, für die alles was mit Sexualität zu tun hatte, Sünde war und ausschließlich zur Zeugung von Kindern zulässig. Mit der Pubertät habe ich gemerkt, egal was die Eltern dazu sagen, ich habe Lust auf Sex und war auch sehr neugierig darauf. Aufgrund dessen, dass ich außerhalb meines Elternhauses (wo und wie ist egal) Zugang zu Pornoheften hatte, entdeckte ich, dass Sexualität viel weiter geht, als es im Sexualkunde-Untericht gesagt wurde. Mit 14 lernte ich meine erste Freundin kennen, mit der aber außer Petting nichts lief, richtigen Sex gab es erst mit der nächsten, die ich aber bereits mit 15 kennenlernte, sie war 13 und hatte bereits vor mir einmal Sex, was bei mir, aufgrund meiner verkorksten Erziehung, extreme Eifersucht auslöste. Doch durch unsere Neugier und Offenheit entwickelte sich das so, dass ich innerhalb sehr kurzer Zeit, meine Eifersucht, fast vollständig verlor und ich mich bereits im Alter von 16-17 Jahren zum leidenschaftlichen Wifesharer wandelte.
Es ist also möglich, sich, trotz extrem verklemmter Erziehung, zu einem sehr offenen Menschen zu entwickeln. Wenn man das wirklich selbst will und nicht für jemand anderen.