„Kenne ich von mehreren Paaren. Hier ein Beispiel:
Sie hat kein Verlangen nach Sex. Er knabbert sehr daran und ist ausgehungert.
Sie mag aber seine Zärtlichkeiten. Das Eingehen darauf wertet er als Startsignal.
"Du willst immer nur das Eine. Ich will das aber jetzt nicht. Das ist doch auch schön."
Nach wiederholten Abfuhren versucht er es nicht mehr.
Unbewusst (?) straft er sie, indem auch die Zärtlichkeiten gestrichen werden.
Sie kommt bezüglich Sex nie auf ihn zu. Es folgen mehrere sexlose Jahre, in denen sie sich über mangelnde Nähe beschwert. Vermutlich war für ihn irgendwann der Ofen aus und sie hätte offensiv Sex anbieten müssen, damit sich was ergibt, weil er einfach keine Lust auf eine weitere Zurückweisung hatte.
Irgendwann (nach 8 sexlosen Jahren) ergreift er eine sich ihm bietende Gelegenheit zum Fremdgehen, die er früher freundlich abgelehnt hätte oder einfach an sich vorbeiziehen ließ.
Es ergab sich eine blitzartige Verliebtheit und eine kurze, heftige Affäre, die (nur) an der Entfernung scheiterte.
Dennoch war ab da der Graben zu Hause noch größer geworden.
Außerdem hatten die Hormone ihn jetzt (wieder) im Griff und so befand er sich plötzlich auf der Jagd...
Ein anderes Beispiel mit professioneller Hilfe (jeder hat seinen Psychologen einzeln und zusätzlich später Paartherapie):
Identisch angefangen
Seine (völlig unbewusste) Bestrafungsaktion sah wie folgt aus: Er bekam auf dem Flug in den Urlaub Flugangst. Am Vorabend eingecheckt, dann aber nicht geflogen. in der Folge zahlt selbst bei schnell eingeholten ärztlichen Attest die Reiserücktrittsversicherung nicht, weil ja bereits eingecheckt und damit die Reise begonnen wurde. Dazu bräuchte man eine Reiseabbruchversicherung. Er wollte damit ihren Wunsch nach Urlaub torpedieren. Ein Psychologe hat viele Jahre gebraucht, um den richtigen Zusammenhang zu finden.
Es ergab sich eine lose Freundschaft mit einer Frau, man wurde vertraut. Dann erzählte er, dass er überlegt zu einer Prostituierten zu gehen. Auf ihre Frage hin, was er wohl bezahlen müsste, antwortete er, dass er wohl mit 300 Euro rechnen müsste, schließlich soll es keine schnelle Nummer sein. Sie kurz überlegt, dann: "Dafür mache ich es auch."
So war das dann alle 3 Monate. Irgendwann kam sie dahinter und das Thema wurde vor den drei Psychologen diskutiert. Einhellige Meinung: Wenn sie keinen Sex anbieten will, muss sie sich damit abfinden, dass er das weiter macht. Das gab ihr viel zu knabbern.
An einem Tag sollte das dann wie folgt ablaufen:
Er soll sie zum Friseur fahren, dann zu seiner Freundin (30 Minuten Fahrt!), um dort Sex zu haben, und nach 90 Minuten sie wieder vom Friseur abholen. Als er sagte, dass ihm das zu kurz sei, fuhr sie ihn an, der Psychologe hätte gesagt, dass sie ihm das Ficken gestatten muss, nicht das ganze chi-chi drumherum.
Er sagte, sie soll sich ein Taxi nach Hause nehmen, und fuhr zu seiner Freundin. Dort war er so durch den Wind, dass er nicht mehr in Stimmung auf Sex war.
Genau so hatte sie sich das vorgestellt. So wie er ihr den Urlaub kaputtgemacht hat, macht sie ihm jeglichen Sex kaputt. Gut, er ist auch nicht selbstsicher und sie schafft es daher, ihn zu manipulieren.
Fährt sie mit einer Freundin in den Urlaub, wird jeden Abend per Skype kommuniziert. Reine Kontrolle, dass er auch brav auf dem Sofa sitzt.
Seine Freundin hat geheiratet und empfängt ihn nicht mehr. Bei keiner anderen hat er seither etwas versucht. Das ganze Thema läuft seit ca. 10 Jahren.
Wenn das Thema Sex nicht angesprochen wird, kommen sie gut miteinander aus. Sagt er. Ich sehe das von außen anders. Zweck-WG aus finanziellen Gründen. Sie hat die Kohle.