Ist das nicht auch eine Frage der je individuellen Sozialisation, also abhängig davon, was in der Ursprungsfamilie diesbezüglich (un-) üblich war und was so von uns als Kinder und Jugendliche gelernt wurde?
Ich bin in liebevollen Familienverhältnissen aufgewachsen, es gab innerfamiliär viele Umarmungen und zärtliches Schmusen, aber auch deutliche Grenzen und Abgrenzungen in dem Sinne, dass es nicht ok ist, wenn uns jemand anfasst, von dem wir das nicht wollen, oder wenn diese Berührung uns "irgendwie unangenehm" ist, bzw. dass es okay ist, uns dann dagegen zu wehren und das auch den Eltern unmittelbar mitzuteilen. Das war gut und hilfreich, z.B. als ein Großonkel, der öfter zu Besuch war, meine Schwester und mich immer küsste und versuchte, auf seinem Schoß zu platzieren und sich daran sexuell erregte (was wir damals natürlich nicht einordnen konnten, sehr wohl aber als unangenehm empfanden und uns von ihm losmachten).
Für mich sind zärtliche Berührungen ausschließlich angebracht bei erwachsenen Menschen, mit denen ich ein sehr intimes persönliches Verhältnis habe, das auf Gegenseitigkeit beruht, aber deshalb nicht unbedingt sexuelle Intimität beinhalten muss. Alles andere widerstrebt mir persönlich sehr bzw. empfinde ich als unangenehm, übergriffig, gegebenenfalls negativ überwältigend, zumal, wenn man sein Gegenüber auch nicht wirklich einschätzen kann. Im schlimmsten Fall wird eine darauf unvorbereitete Person retraumatisiert, wenn sie z.B. in der Jugend sexuell konnotierte Übergriffsberührungen erlebt hat, und das möchte ich nun wirklich niemandem zumuten! Es bewusst nicht zu tun ist daher meines Erachtens in erster Linie auch ein Gebot der gegenseitigen Achtsamkeit und des respektvollen Verhaltens untereinander.
Ein liebevoll-herzlicher Umgang ist in meinen Augen auch ohne direkte Berührung möglich und positiv wirksam.
Diesbezüglich bin ich der Pandemie sehr dankbar, das sie nämlich diesem inzwischen weit verbreiteten, meines Erachtens oft übertriebenen, Umgang der Umarmung und des "Küsschenaustauschs" mit wildfremden oder einem nicht nahestehenden Menschen ein Ende gemacht hat durch die gebotene Abstandsregelung. Und wenn ich das Thema in meinem Bekanntenkreis ausdrücklich anspreche, geht es den meisten Menschen, auch meiner Kinder und Enkelgeneration, tatsächlich auch so, was ich dann wiederum als sehr beruhigend empfinde.
Ich bin in liebevollen Familienverhältnissen aufgewachsen, es gab innerfamiliär viele Umarmungen und zärtliches Schmusen, aber auch deutliche Grenzen und Abgrenzungen in dem Sinne, dass es nicht ok ist, wenn uns jemand anfasst, von dem wir das nicht wollen, oder wenn diese Berührung uns "irgendwie unangenehm" ist, bzw. dass es okay ist, uns dann dagegen zu wehren und das auch den Eltern unmittelbar mitzuteilen. Das war gut und hilfreich, z.B. als ein Großonkel, der öfter zu Besuch war, meine Schwester und mich immer küsste und versuchte, auf seinem Schoß zu platzieren und sich daran sexuell erregte (was wir damals natürlich nicht einordnen konnten, sehr wohl aber als unangenehm empfanden und uns von ihm losmachten).
Für mich sind zärtliche Berührungen ausschließlich angebracht bei erwachsenen Menschen, mit denen ich ein sehr intimes persönliches Verhältnis habe, das auf Gegenseitigkeit beruht, aber deshalb nicht unbedingt sexuelle Intimität beinhalten muss. Alles andere widerstrebt mir persönlich sehr bzw. empfinde ich als unangenehm, übergriffig, gegebenenfalls negativ überwältigend, zumal, wenn man sein Gegenüber auch nicht wirklich einschätzen kann. Im schlimmsten Fall wird eine darauf unvorbereitete Person retraumatisiert, wenn sie z.B. in der Jugend sexuell konnotierte Übergriffsberührungen erlebt hat, und das möchte ich nun wirklich niemandem zumuten! Es bewusst nicht zu tun ist daher meines Erachtens in erster Linie auch ein Gebot der gegenseitigen Achtsamkeit und des respektvollen Verhaltens untereinander.
Ein liebevoll-herzlicher Umgang ist in meinen Augen auch ohne direkte Berührung möglich und positiv wirksam.
Diesbezüglich bin ich der Pandemie sehr dankbar, das sie nämlich diesem inzwischen weit verbreiteten, meines Erachtens oft übertriebenen, Umgang der Umarmung und des "Küsschenaustauschs" mit wildfremden oder einem nicht nahestehenden Menschen ein Ende gemacht hat durch die gebotene Abstandsregelung. Und wenn ich das Thema in meinem Bekanntenkreis ausdrücklich anspreche, geht es den meisten Menschen, auch meiner Kinder und Enkelgeneration, tatsächlich auch so, was ich dann wiederum als sehr beruhigend empfinde.