Lucifer Morningstar aus der Serie "Lucifer" wird hier auch öfter genannt. Ich kenne bisher nur die ersten drei Staffeln.
Abgesehen davon, dass ich die Serie zwar unterhaltsam, plottechnisch aber eher mittelmäßig finde, ist die Figur des Lucifer Morningstar für mich eine sehr anstrengende. Ich gucke Serien und Filme, wenn möglich, in Originalsprache, sofern diese Englisch ist, und Tom Ellis ist ein Brite in einer Serie, die in Los Angeles spielt. Es ist nicht so, dass man seinen britischen Akzent "trotzdem" hört - er legt es darauf an und spricht in sehr starkem, walisischen Englisch, vermischt mit etwas westbritischem Akzent. Es ist einfach extrem übertrieben. Deswegen finde ich es bereits sehr anstrengend, ihm zuzuhören, auch, weil seine Tonlage oft sehr hoch ist.
Dazu kommt aber dieses übermäßig arrogant-quirky Verhalten und die ständigen Spitzen und Sprüche, die wohl witzig klingen sollen, mich aber nach einer Weile einfach sehr genervt haben. Alles an dieser Figur schreit "Dramaqueen", schauspielerisch ist dieser Charakter an allen Ecken und Enden überzeichnet. Es ist einfach too much.
Hinzu kommt noch dieses ständige, zähnefletschende Grinsen, die unruhige Körpersprache...
Zu Anfang fand ich die Idee eines Teufels, der seinen Job in der Hölle satt hat, den es dann nach L.A. verschlägt, wo er einen Nachtclub betreibt und zufällig anfängt, als Berater der Polizei Kriminalfälle zu lösen, ganz nett und originell, aber ich bin recht "bibelfest", was die Lore angeht und in der Serie wird sehr stark von den Schriften abgewichen. Diese Version von Lucifer ist sicher mal was Neues - ich bin aber sehr altmodisch, was das angeht. Deswegen finde ich den Plot der Serie oft recht schwach. Und Lucifer als Charakter ist für mich extrem anstrengend.
Jedoch: Die Figur der Dr. Linda Martin mag ich unheimlich gerne.