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Einsamkeit nach Tod des Partners: Austausch gesucht

*******nd29 Mann
736 Beiträge
Zitat von ****a13:
...
Auch ich habe Schuldgefühle, weil mein Partner im Wohnzimmer auf der Couch im Schlaf gestorben ist und ich nur wenige Meter weiter im Bett friedlich geschlafen habe und nichts mitbekommen habe. Immer und immer wieder denke ich, wenn ich doch nur aufgewacht wäre und den Notarzt rufen hätte können......

Was wäre gewesen wen... sicher ist Dir klar, dass Deine Schuldgefühle irrational sind, trotzdem kommen sie sicher immer wieder auf Dich zu. Ich wünsch Dir, dass Du eine positive Sichtweise findest, um damit umzugehen.
Wenn man sich sehr nah war und der Partner plötzlich fehlt, dann ist es wie wenn in einem Gebäude eine Säule fehlt. Ich denke, Du musst die Erfahrung machen, dass Du selbst eine starke Säule bist. Mit wachsendem Selbstvertrauen wirst Du es auch schaffen, Dich wieder öffnen zu können.
Ich habe 2006 (mit 25) meinen Partner verloren. Ich hab die Tage heute noch vor Augen und ganz vergisst man die wohl nie.

Er ist mit seinem Lkw verunglückt. Ich bin selbst Rettungsassistentin und hatte an dem Tag (zufällig?!?!?!?) frei, weil ich mit einem Kollegen getauscht habe. Ich kann und will mir bis heute nicht vorstellen was passiert wäre, wenn ich an der Unfallstelle gewesen wäre..... Ich hätte nix anderes oder besseres gemacht als meine Kollegen, aber ich wäre wahrscheinlich vollends durchgedreht vor Ort.

Ich hatte so viele verpasste Anrufe von meinem Chef und mir nix dabei gedacht. Kurzer Rückruf. Dann bin ich zur Arbeit. Im Nachhinein hatte ich das Gefühl, dass mich alle komisch angeschaut haben. Bin zu ihm ins Büro und dann erfuhr ich was passiert ist..... die nächsten Stunden habe ich nur funktioniert.
Ich bin zu meinem Papa gefahren, hab ihm erzählt was los ist....... seine Reaktion... Er hat mich einfach nur in den Arm genommen, was ihm sonst nie so leicht gefallen ist, er hat kein Wort gesagt.....mich einfach nur festgehalten. Dafür liebe ich ihn bis heute und dafür bin ich ihm dankbar!!! Er hat meine "Schwiegereltern" informiert. Sie haben sich zu dritt um alles gekümmert. Dafür bin ich allen dankbar!
Ich muss dazu sagen, wir waren gerade mit Hausbau fertig und zwei Wochen später wären wir eingezogen. Auch um diese Angelegenheit haben sich alle drei gekümmert. Ich hab das Haus natürlich nicht behalten! Wir hatten anfangs immer gescherzt, wenn wir uns mal trennen oder etwas passiert dann bleibt keiner da allein.

Mich haben alle weitesgehend wirklich in Ruhe und alleine gelassen. Was mir recht war! Mein Freundeskreis war immer sehr überschaubar und eigentlich alle hatten Verständnis für mein "ich will niemanden sehen hören oder sprechen".

Tag der Beerdigung! Hölle!!! Kann jeder nachvollziehen, dem ähnliches passiert ist.
Möchte ich auch nicht näher drauf eingehen.

Hilfe gab's Dank meiner "Schwiegereltern", sie haben mir dazu geraten mir einen Therapeuten zu suchen. Hab ich auch getan.
Der zweite war super und hat tatsächlich "geholfen". Der erste hat mich in eine Schublade gesteckt. Genau das, was man in so einem Moment braucht.

Ich habe recht schnell (ungefähr 6 Monate) und mehr als zufällig jemanden neues kennengelernt. Hab ich nicht mit gerechnet und nicht mal daran gedacht. Hab das die ersten Monate auch "verheimlicht". Weil ich mich selbst nicht ganz wohl gefühlt habe. Es war so schnell!!! Er kam aus NRW und er hat mich recht schnell zu sich geholt. 500km Abstand waren ein Sechser im Lotto für mich.Ich wollte sowieso weg!!!

Ich war von Anfang an ehrlich und hab ihm alles erzählt, auch das mein Papa und meine "Schwiegereltern" erstmal nix wissen.
Familie und Freunden habe ich erzählt neuer Job mit Unterkunft für die ersten zwei Monate. Mieses Gefühl zu lügen, gerade bei Familie.

Dann der erste Besuch zuhause, natürlich alleine. Ich hatte Angst und Panik. Der Plan war, mit ALLEN!!! Essen zu gehen und dann zu beichten. Passiert ist: ich saß zwei Minuten bei Papa in der Küche und hab alles erzählt.
Bist du glücklich?
Ja!
Dann ist doch alles gut.

Mein Papa!!!!! Unglaublich. Ich dachte der hält mir eine Predigt.

Essen waren wir natürlich trotzdem alle zusammen. Und meine "Schwiegereltern" haben ähnlich reagiert. Nur mit mehr Worten und wir haben bis heute Kontakt.

Ich hatte wirklich "Glück" mit allem. Verständnis für meinen Rückzug. Professionelle Hilfe.

An der gleichen Stelle plus minus 10km wo ER verunglückt ist, hatte ich fünf Jahre vorher selbst einen Unfall..... betrunkener Autofahrer hat mich mit meinem Auto unter einen Lkw geschoben. Zwei Jahre Krankenhaus und Reha gab's für mich und für den Verursacher Führerschein weg und leichte Verletzungen. Aber worauf ich hinaus will, der Feuerwehrmann der mich damals mit als erster aus dem Auto geschnitten hat, der ist heute (seit neun Jahren) mit meiner Schwester zusammen. Die beiden haben sich kennengelernt als ich schon in NRW war. Wir haben immer beide von einem Ralph erzählt ohne zu wissen das wir den gleichen meinen. Er hatte immer sporadisch den Kontakt zu mir gehalten, weil Rettungskräften solche Unfälle auch an's Herz gehen. Auch bei der Bergung von IHM war er damals im Dienst. Beim ersten kennenlernen gab's Tränen auf allen Seiten...

Das Leben schreibt manchmal merkwürdige Geschichten und am Ende ist die Welt doch klein.
****na Frau
41 Beiträge
Liebe Askja13 und liebe Mitmenschen, die ihr ebenfalls einen geliebten Menschen verloren habt,

ich drücke euch alle mal ganz feste und wünsche euch allen, dass ihr wieder euren Lebensmut und die Lebenslust, eine neue Liebe, die Freude am Leben wiederfindet.

Mein Mann starb vor 8 Jahren. Wir lebten bereits getrennt, aber leicht war es dennoch nicht.
Mein Lebensgefährte starb vor wenigen Wochen nach langer Krankheit, aber dennoch plötzlich und unerwartet.
Wir waren gerade in unser Haus eingezogen. Seine Kraft hatte während der vorangegangenen Renovierungsarbeiten immer mehr nachgelassen. Ich selbst funktionierte schon lange nur noch, weil ich ihn unterstützen, ihm Arbeiten abnehmen wollte und alles zu organisieren versuchte. Ich wollte für uns beide stark sein. Ich pflegte ihn nach seiner ersten Operation. Im Krankenhaus hatte ich ihn coronabedingt nicht besuchen dürfen. Das war schlimm für mich, da er doch ganz alleine war. Deshalb ging ich nach seiner Entlassung nur noch zum Einkaufen und für notwendige Angelegenheiten aus dem Haus, wollte immer um ihn sein, wenn er etwas brauchte. Als er dann wieder ins Krankenhaus musste, bald auf Intensiv kam, durfte ich ihn nur zwei- bis dreimal pro Woche für jeweils eine Stunde besuchen. Ich überzog jedes Mal, aber ich konnte nicht häufiger zu ihm. Ihn alleine zu wissen, mit all seinen Schmerzen, Ängsten und Fragen, hat mir fast das Herz zerrissen!

Vor seiner Erkrankung hat er mich oft gefragt, ob ich mir nach seinem Ableben wieder einen Partner würde suchen wollen. Ich hatte stets abgewunken, wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Zu abwegig erschien mir der Gedanke. Ich wollte davon ausgehen dürfen, dass wir unser restliches Leben miteinander würden verbringen können. Ich weiß aber, dass er wollte, dass ich wieder eine neue Liebe finden würde. Für ihn hätte ich nichts anderes gewünscht.

Ich sehne mich ebenfalls nach Nähe, nach Berührungen, auch nach Sex, weil der zuletzt ja nicht mehr möglich war. Ob ich für eine neue Beziehung bereit bin, kann ich nicht beurteilen. Ich rede offen über meinen Verlust und kann keine Zusagen machen. Aber ich weiß auch, dass ich nicht alleine bleiben will.

Ich kann die Spuren meines Lebensgefährten, seine Sachen, noch nicht wegräumen. Vieles steht noch von ihm herum. Angefangene Arbeiten kann ich teilweise einfach nicht zuende bringen. Viele Menschen um mich herum ertrage ich auch nicht. Ich brauche Ruhe und Stille. Gespräche nur mit wenigen Menschen, bei denen ich mich wohlfühle und die ihn auch kannten. Spaziergänge und ins Schwimmbad gehen helfen mir. Dann bin ich in der Natur und fühle mich ihm nahe, kann ungestört stille Zwiegespräche mit ihm führen, meinen Gedanken und Erinnerungen nachhängen.
Gleichzeitig muss ich auch an meine Zukunft denken, Dinge regeln, Behörden und Kontakte informieren. Das ist Schwerstarbeit für mich, kein Telefonat klappt ohne Tränen, kein Briefschreiben ohne verschleierte Augen. Aber es hilft auch. Ich bin froh über jede Arbeit, die ich abgeschlossen habe, damit ich sie aus dem Kopf bekommen und die Unterlagen aus den Augen legen kann.

Ich weiß, dass das Leben weitergeht. Die Erinnerung an ihn wird bleiben, irgendwann werde ich mit einem Lächeln an ihn zurückdenken können. Bis es soweit ist, lasse ich meine Trauer zu, wann immer sie mich überwältigt. Ich muss mich dann nicht zusammenreißen, stark sein. Ich habe ihn so sehr geliebt, das darf und will ich zeigen. Egal wann, egal wo, egal, ob es gerade passend ist oder nicht. Nur dann, wenn ich meine Trauer stets zulassen kann, werde ich sie verarbeiten können und meinen Frieden finden.
Und dann, eines schönen Tages, finde ich vielleicht wieder eine solche Liebe, in der ich meine verlorene Liebe auch betrauern kann, wenn es mich überkommt. Eine Liebe, der ich meine Liebe geben kann, die ich immer noch reichlich zu geben habe.

Euch allen wünsche ich die Kraft, eure Trauer zu überwinden, sie in Dankbarkeit umzuwandeln. Und eines schönen Tages die Chance, wieder frei für eine neue Liebe zu werden und diese auch zu finden.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Liebe Arjana, mein Beileid und viel Kraft für die nächste Zeit..
Liebe Arjana,
ich kann dir so gut nachfühlen!! Mein aufrichtiges Beileid ...... Fühl dich ganz fest umarmt! *herz*
Hi,

mir hat vor mehreren Monaten ein Buch gut weitergeholfen: Swami Muktananda - Der Weg und sein Ziel. Vielleicht hilft es auch Dir. Denn ich finde dieses Buch beantwortet so ziemlich alle Fragen. Und wenn es um die Realien des Lebens geht, kann ich Dir zu Yoga in einer Yoga-Schule raten.


Viele Grüße
Alexander
******You Mann
154 Beiträge
Liebe Askja,
ich habe vor vielen Jahren eine ganz ähnliche Situation durchgemacht.
Ich konnte damals mit guten Ratschlägen überhaupt nichts anfangen.
Es war sicherlich alles gut gemeint, aber ich war völlig überfordert damit.

Das einzige was wirklich hilft ist Zeit. Für mich war das anfangs auch nicht hilfreich, denn was sollte sich von selbst an dieser Situation ändern.
Im Nachhinein ist die Zeit aber das einzige, das eine Änderung mit sich bringt.
Gib dir diese Zeit, lass dich von niemandem drängen. Du selbst wirst spüren wie du dich veränderst, deine Bedürfnisse sich verändern. Aber bleib dir selbst treu, achte dich selbst. Lass dich selbst nicht verkümmern, du bist das Beste das du hast.
Lieber LostOnYou,
vielen Dank deine Zeilen!!

Du hast absolut Recht. Es sind etwas mehr als 8 Monate vergangen seit dem Tod meines Partners und ich spüre ganz langsam, dass ich anfange zu realisieren was passiert ist. Es gibt Menschen und Dinge, die ich nicht mehr ertragen kann und es gibt Menschen und Dinge, die mir guttun...... Das zu erkennen braucht Zeit.
Ich nehme mir diese Zeit und kämpfe mich allmählich ins Leben zurück.....

Am schlimmsten sind gut gemeinte (und auch manchmal nicht so gut gemeinte) Ratschläge und Kommentare.
Wenigstens da bin ich mittlerweile soweit, das nicht mehr an mich ranzulassen.....

Trauer braucht Zeit und jeder Mensch trauert anders.....
Ich sehe ab und zu schon wieder Licht und das gibt mir Hoffnung *herz4*
Ich habe eben diesen Thread gefunden und bin sehr berührt.
Eigentlich genau das, was du, Askja, beschreibst, war der Grund, mich vor ca 5 Jahren hier anzumelden. Das Gedicht, das ich im Profil habe, beschreibt ganz treffend, was ich empfand. Fünf Monate zuvor hatte ich mein Herzblatt sehr plötzlich verloren.

Damals habe ich hier im Forum nach ähnlichen Geschichten gesucht, war aber nicht wirklich fündig geworden. Leider hat mir damals der Mut gefehlt, selbst ein Thema zu eröffnen.

Wie war das bei mir?
Ich habe einige Monate nach dem Tod meines Herzblatts Nähe, Initimität, Sex, mit einem guten Freund gehabt/gefunden. Er kannte mein Herzblatt ebenfalls gut und eins der 'Goldstücke', die in dieser Höllen-Zeit an meiner Seite waren. Es kam irgendwie irgendwann zu körperlicher Nähe und Sex. Das hat unglaublich gutgetan, jedes Mal. Und ich habe danach unglaublich geweint, jedes Mal, manchmal mittendrin. Ich konnte das wie selbstverständlich in seinen Armen tun, und über meinen Schmerz, das Verlorene und das Vermissen mit ihm reden.

In der Rückschau finde ich das sehr beachtlich von meinem guten Freund, ich weiß nicht, ob ich mich auf so etwas einlassen würde. Aber ich vermute stark, seine beachtliche Bindungsangst kam uns beiden da zugute. So wie es war, hat es mir sehr gutgetan. Wir sind übrigens heute noch gut befreundet. Ohne Sex.

Liebe Askja und liebe anderen, die derzeit einen großen Verlust bewältigen müssen, ich wünsche euch Kraft und Zuversicht und liebe Menschen an eurer Seite.


Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
**********ein64 Mann
87 Beiträge
Schwieriges Thema. Gerade hier
********chen Frau
3.382 Beiträge
Zitat von **********ein64:
Schwieriges Thema. Gerade hier
@**********ein64 warum, das gehört doch zum Leben dazu *nachdenk*
**********ein64 Mann
87 Beiträge
Sehe ich nicht so, Herzweibchen. Solange man trauert, würde ich solche Seiten wie die hier meiden. das tut nur weh
********chen Frau
3.382 Beiträge
Zitat von **********ein64:
Sehe ich nicht so, Herzweibchen. Solange man trauert, würde ich solche Seiten wie die hier meiden. das tut nur weh

Falsch, es ist eine Möglichkeit sich abzulenken.
*******l_71 Mann
7.350 Beiträge
Ich habe viel geredet nach dem Tod meiner ersten Frau, das hat Mir sehr geholfen obwohl Ich es noch nicht überwunden habe, aber mit bestimmten Menschen darüber reden gibt wieder Kraft am Leben Teil zu haben.
****ei Mann
85 Beiträge
Hallo ihr Lieben!


Allen, die einen Verlust hinnehmen mussten, gilt mein Mitgefühl.

Allen, die auf dem Weg sind die Trauer zu überwinden, gilt meine Zuversicht.

Allen, die wieder nach vorn schauen, gilt meine Hoffnung.


Ich habe im April 2019 meine Lebensgefährtin nach Sechseinhalb schönen Jahren verloren.

Wir hatten uns hier auf joy kennen gelernt.

Erinnerung und Einsamkeit trieben mich schnell wieder auf diese Seite und in diese Community.

Mag einer über den jc sagen was er will, aber hier finden sich so viele Menschen mit einem großen Herzen, so viel Freundlichkeit, Hilfe und Wärme, dass es mir eine Ehre ist an dieser Community teilhaben zu dürfen.


Liebe Askja13 !

Mein Beileid für deinen unersetzlichen Verlust.

Niemand kann die Zeit und die Art der Trauer einschätzen.

Dein Körper/ Deine Seele sehnen sich wohl jetzt danach, dass du einen Weg findest auf dem es für dich weiter geht.

Es wird etwas neues sein und anders als das was du kennst.

In dieser Zeit des Überganges erlebst du Zweifel und suchst nach dem richtigen Moment.

Rat und Hilfe zu benennen und dir zu zeigen das du nicht allein bist, ist aber wohl alles was man für dich tun kann.

Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist und dir der richtige Mensch begegnet, dann wird sich alles ergeben.

Ich wünsche dir das es gut ist.


Liebe Grüße, Peter
******You Mann
154 Beiträge
Zitat von **********ein64:
Sehe ich nicht so, Herzweibchen. Solange man trauert, würde ich solche Seiten wie die hier meiden. das tut nur weh

Finde ich ganz und gar nicht. Wenn man das körperliche Empfinden vom emotionalen trennen kann, dann kann man doch auch hier Ablenkung finden.
*******l_71 Mann
7.350 Beiträge
Zitat von **********ein64:
Sehe ich nicht so, Herzweibchen. Solange man trauert, würde ich solche Seiten wie die hier meiden. das tut nur weh

Was hat das seelische mit dem Körperlichen zu tun?
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von **********ein64:
Sehe ich nicht so, Herzweibchen. Solange man trauert, würde ich solche Seiten wie die hier meiden. das tut nur weh

sehe ich nicht so - mir hat das während der trauerphase sehr geholfen

es geht ja nicht immer primär darum, neue sex-kontakte zu finden
sondern sich
z.b. im forum hier oder in gruppen über bestimmte themen auszutauschen

das kann sehr hilfreich sein, um die trauer-arbeit zu bewätigen...
*****ool Frau
1.004 Beiträge
Liebe TH,

Auch wenn es jetzt schon fast ein Jahr her ist: mein herzliches Beileid!

Mein Mann ist im April 2009 nach einer Krebs-Erkrankung verstorben. Für ihn war es auf jeden Fall eine Erlösung, weil er doch zum Schluss ziemlich starke Schmerzen hatte.

An das erste Jahr nach seinem Tod kann ich mich nicht wirklich mehr erinnern, aber was ich noch weiß, dass einige sehr gute Freunde für mich da waren, indem sie mich einfach besucht haben oder mit mir irgendetwas unternommen haben.
Die Gespräche die wir während dieser Zeit (und auch in den Jahren danach) geführt haben, taten mir tut.

Nimm dir einfach die Zeit zum trauern, die du brauchst - egal was alles anderen sagen! Auch habe ich dann 2 Jahre nach seinem Tod eine Trauergruppe besucht und habe immer noch mit ein paar anderen Teilnehmern aus dieser Gruppe bis heute Kontakt.

Klar, mir fehlen auch die Nähe eines Partners, konnte mich aber auch einige Jahre lang nicht wirklich auf Sex einlassen. Aber je mehr ich den Tod von ihm verarbeitet habe, desto besser klappt das bei mir.

Viele liebe Grüße

Abby
Vielen lieben Dank euch allen für eure mitfühlenden Worte und euren Zuspruch!!

*knuddel*
****di Frau
319 Beiträge
Zitat von ****a13:
Einsamkeit nach Tod des Partners: Austausch gesucht

Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, mich einem anderen Mann zu öffnen, jemand anderen zu berühren bzw mich von jemandem anderen berühren zu lassen.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, es schmerzt so sehr.
War jemand von euch in ähnlicher Situation?
😔


25 Monate hat es nach dem Tod meines
Mannes gedauert, bis ich das erste Mal wieder mir vorstellen konnte, jemanden körperlich an mich ran zu lassen und weitere 8 Monate bis ich mich wieder emotional langsam für einen Mann haben öffnen können.
*********er60 Mann
20 Beiträge
Es ist so wichtig, sich über die Trauer und die Sehnsucht nach intimer Nähe auszutauschen, gerade weil es immer noch ein öffentliches Tabu ist. Caroline Kraft hat dazu vor ein paar Tagen einen treffenden Artikel in der Tat geschrieben: https://taz.de/Ueber-Sex-red … m-Tod-des-Partners/!5743095/

Die vielen persönlichen Bericht über den Verlust des Liebespartners hier im Forum haben mich sehr berührt. Vor lange Zeit musste ich diesen Verlust auch erleben. Nach den ersten beiden Jahren, in denen ich niemand an mich ranlassen konnte, wurde die Sehnsucht nach intimer Nähe immer stärker und nach 3-4 Jahren konnte ich mich wieder öffnen. Aber es war ein langer Weg und geholfen hat mir nur, die wechselnde Gefühle so anzunehmen, wie sie kamen.

Mit anderen Menschen konnte ich mich damals nicht austauschen, sicher auch, weil es mir schwer fällt im persönlichen Gespräch zu öffnen und vor allem, weil die anderen um mich rum diese Trauer ja nicht hatten. Ein Forum wie dieses hätte mir sicher geholfen. Gut, dass es dies heute gibt.
Lieber Neugieriger60,

danke für den Link zu dem Artikel von C. Kraft..... Was sie schreibt trifft es meiner Meinung nach auf den Punkt!!

Lg *knuddel*
Das ist jetzt spirituell, doch auch der Tod ist nicht nur Leiden. Der Tod ist auch Teil des Lebens. Er ist kein Feind. In jedem Moment sterben viele Zellen unseres Körpers, um Platz für neue zu machen. Sterben findet also immerzu statt. Ohne den Tod gäbe es keine Geburt. Stellen Sie sich vor, es existierte kein Tod. Es gäbe nur sehr viele alte Menschen auf unserem Planeten und keinen Platz, um Babys in die Welt zu bringen! Wir sollten uns darum bemühen, den Tod ohne Angst anzunehmen. Der Tod ist etwas Natürliches. Schauen wir tiefer, erkennen wir zudem, dass wir nicht wirklich sterben. sondern in anderen Formen weiterleben. Von einer Form in eine andere zu wechseln kann etwas Freudvolles sein.

Als Kontemplation zu diesem Thema können wir uns vorstellen, wir wäre eine Wolke. Wir bestehen aus winzigen Eiskristallen oder aus Wassertropfen. Wir sind so leicht, dass wir nicht einfach fallen: wir schweben. Es gibt riesige Wolken, Tonnen von Wasser, die auf diese Weise in der Luft schweben. Zwischen den winzigen Eiskristallen gibt es Begegnungen, Zusammenstöße. Manche Eiskristalle finden sich zu einem größeren Eisblock zusammen, der, wenn er in wärmere Gefilde gerät, zu großen Wassertropfen wird und als Regen herabfällt. Doch auf vielleicht halbem Wege treffen die Tropfen auf eine Schicht noch wärmerer Luft, so dass sie verdunsten und wieder hochsteigen; wieder sinken und aufsteigen, sinken und aufsteigen. Seelenwanderung, Reinkarnation und Wiedergeburt passieren in der Wolke ständig. Eine Wolke muss kein Regen werden, um ein neues Leben zu bekommen.

Eine Wolke hat in jedem Moment ein neues Leben. Wenn Sie eine Wolke eine Zeitlang am Himmel schweben sehen und glauben, es sei stets dieselbe Wolke, dann stimmt das nicht. Eine Wolke ist sehr aktiv. Sie kann eine sehr kraftvolle Energie entwickeln wie Blitze, sie kann große Zerstörung anrichten und sehr schnell sein. Viel von einer wolke ist auch in uns. Wir trinken tagtäglich Wolken, immer wenn wir Wasser trinken. Wie in einer Wolke Geburt, Tod und Wiedergeburt in jedem Moment geschehen, so geschehen sie auch in jedem Moment unseres Lebens. Wissen wir, was uns im Hier und Jetzt geschieht, können wir auch die andere Frage sehr leicht beantworten. Wir durchleben genau jetzt Geburt und Tod. Wiedergeburt geschieht jetzt, denn geistig und körperlich werden Sie in jedem Augenblick wiedergeboren. Sie werden in jedem Augenblick neu, werden eine neue Person, ein neues Wesen. Wenn wir wissen, wie, ist unsere Erneuerung schön.

Wir müssen nicht warten, bis wir sterben, um zu wissen, was mit uns geschieht. Wenn wir tief in den gegenwärtigen Moment schauen, erkennen wir, dass Geburt und Tod in jedem Moment stattfinden, in unserem Körper und in unserem Bewusstsein. In jedem Moment unseres Lebens nehmen wir Energie auf und geben welche ab. Wir atmen ein, wir nehmen Nahrung zu uns, wir haben neue Ideen und Gefühle. Wir atmen aus. scheiden aus und lassen Ideen und Gefühle los. Luft und Wasser, der gesamte Kosmos durchdringen und durchziehen uns, erneuern uns, und wir geben unsererseits andere Dinge an den Kosmos ab.

Vielleicht hilft dir diese Kontemplation, Glück zu entwickeln *g*
********chen Frau
3.382 Beiträge
@******033 Ich wünsche dir, dass du deine Ansicht auch behälst, wenn du einen dir nahestehenden Menschen plötzlich und unerwartet an den Tod verlierst
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