Hm. Das würde bedeuten, jede/r Hetero ist auch ein bisschen Homo. Oder umgekehrt.
Oder jede/r sub wäre auch ein bisschen Dom.
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Ich sage immer, die Relationen sind variabel. Zwischen 0 und 100 ist alles drin. Es mag die 100% Doms geben, ebenso die 100% subs. Und dazwischen bewegen sich die Switcher, in allen Kombinationen. Aber ich kann niemandem vorschreiben, dass er etwas zu sein hätte, das er nicht sein will, oder?
Und vieles entwickelt sich mit der Zeit. Ich dachte immer, ich wäre 100% Dom. Bis ich einen Neid auf die subbies bekam, die sich fallen lassen durften, vertrauensvoll, bespielt wurden, keine Verantwortung tragen mussten, sich kein Spiel ausdenken ...
Seitdem switche ich hin und wieder ganz gerne mal und gebe die Kontrolle ab. Natürlich habe dann auch ich meine Grenzen und Tabus, die auch wieder individuell sind und sich von denen meiner sub unterscheiden (die dann die Dom ist).
Wann wir das machen? Immer, wenn es mich juckt und ich wieder mal Lust drauf habe. Sicher nicht sehr oft, so alle paar Monate mal. Wir tauschen dann tatsächlich Rollen, da jeder von uns zwar grundsätzlich seine hat und in dieser bleiben will, aber ganz gerne auch mal die Seite wechselt. Und das Vertrauen ist gegenseitig einfach am größten.
Ebenso ist es mit der Bi-Neigung. Bisher nie Interesse daran gehabt, jetzt hätte ich nichts gegen die eine oder andere Erfahrung einzuwenden. Ist aber auch ganz neu. (Dann allerdings in der dominanten Rolle, das geht nämlich tatsächlich nur mit meiner Partnerin. Noch.)
Jedenfalls halte ich nichts von Platitüden und Pauschal(vor)urteilen. Man könnte ja auch sagen, jeder Nichtraucher ist ein Raucher, der nur noch nie angefangen hat. Tja, aber viele bleiben es ihr Leben lang.
Lass den Anderen ihr Anderssein, sage ich immer! Wie das Göttliche Ei in seiner Weisheit schon bemerkt hat ...
Er von Drachenliebe schrieb