Devotion ist andienlich/servil- und zwar altruistisch! Das ist das entscheidende Merkmal überhaupt! Im Umkehrschluss wäre es berechnend, doch das ist es nicht. Und das ist eine grundsätzliche Haltung, eben ein Wesenszug. Keine Rolle, die man mimen oder spielen kann. Ein weiteres Merkmal kann sein, dass devote Partnerinnen kaum bis gar nicht masochistisch sind, dafür aber erstaunlich leidensfähig. Auch fällt es ihnen eher schwer, eigene Wünsche und (sex.) Phantasien zu äussern. Sie verlassen sich dabei auf ihren (führenden) Partner. Das war meinen bisherigen BDSM-Partnerinnen gemein, die sich unisono so äusserten. Über den Spruch "Hingabe ist ein Geschenk usw..." konnten sie bestenfalls nur müde lächeln...
Eine sehr submissive Spielpartnerin gab mir stattdessen zu verstehen- Wenn du es nicht schaffst, mich zu unterwerfen, bekommst du auch nichts! Ich schaffte es, aber von Hingabe keine Spur. Sie bekam was sie wollte, ich auch. Sonst nichts.
Überhaupt- Hingabe ist ein Geschenk; Hingabe kann als ein Synonym für Devotion angenommen werden, bedeutet aber eben nicht dasselbe, sondern bestenfalls das gleiche. Umschreibungen vergrößern den Interpretationsspielraum.
Abgesehen von der Etymologie, ist hier nicht nur der Sprachraum sondern auch der kulturelle Raum zu beachten, der Begriffe im Kontext verschieben kann. Insbesondere im US-/Brit.-Englisch. Stichwort False Friend.
Aktiv/Passiv sind ebenso keine aussagekräftige Indikatoren, das trifft am ehesten im reinen SM zu, wo es hierbei auch noch oben/unten gibt, alias Top/Bottom.
Auch ein Machtgefälle ist kein Indikator, denn es zeigt nicht an, ob jemand altruistisch folgt oder aus gewollter/erfolgter Unterwerfung. Auch Hingabe nicht, denn die devote ist zudem leidensfähig, die submissive fordert stattdessen Einsatz vom Dom/Top, um ihr zu gefallen.
Es stellt sich also heraus, dass devote altruistisch sind, submissive fordernd. Und so wundert es nicht, wenn man die devoten vorwiegend im D/s verortet (vgl. Hörigkeit) und die submissiven im SM (vgl. Lustgewinn). Insofern sind beide Neigungen recht gegensätzlich. Überschneidungen sind individuell und auch der Suche nach einem Partner bedingt.
Diejenigen, die sich ihrer Neigung bewusst sind, ihr Beziehungsmodell und Sexualität entsprechend ausrichten und gestalten, differenzieren hier natürlich mehr. Andernfalls ist es eben unüberschaubar bunt.