das fatale ist...
das sich seit den zeiten der analogen fotografie eben kaum was verändert hat, allenfalls die aufzeichnung des gemachten bildes, sonst ist alles noch beim alten. nicht umsonst siehr eine dslr einer slr so ähnlich. auch blitze machen heute nichts anderes als licht. nur die automatiken wurden konsequent und grossteils im gegensatz zur qualität des bildes. von 133 motivprogrammen hab ich genausoviel wie von einer lächelerkennung oder einer gesichtserkennung, bilder werden davon nu mal nicht besser, ausser das tante frieda entweder nicht fotografiert wird oder sie sich ein lächeln abringt.
setup, beleuchtung, kameraeinstellungen, alles wie gehabt, ausser das wieder die automatiken reinpfuschen. meine persönliche sicht der dinge ist, das die automatiken und da rechne ich den af expliziert mit rein, ausser beim schnellen schuss aus der hüfte so überflüssig sind, wie ein kropf. ich bastle nicht stundenlang an meinem setup rum, verteile die diversen blitze, wie ich das haben will, um dann zeit und blende nem doofen chip zu überlassen. garnicht zu reden vom iso.
der isowert wird ohnehin masslos überschätzt. die kameras und allen voran canon werden mehr und mehr zu nachsichtgeräten, lichtgestalterrisch geht da nichts mehr, wenn der viertelmond eine szene ausleuchtet wie in mallorca um 12.
nicht umsonst arbeiten profis nicht mit solchen werten, genauso wenig arbeiten sie mit 15x telezooms. der sinn solcher lichtschwachen tüten hat sich mir noch immer nicht eröffnet, wirds auch wohl nie und die sinnhaftigkeit von solchen brennweitenverschiebeungen an ner kompakten oder bridge ist ohnehin weltfremd. im gegenteil, um solche zooma noch halbwegs handeln zu können bauen die hersteller den wackeldackel ein, damit auch der grobmotorische moritz mit seiner sauteuren ausrüstung noch ein halbwegs scharfes bild hinbekommt.
und jetzt gelangen wir zum knackpunkt: heutzutage kommt einjeder für relativ kleines geld an ausrüstungen, für die man vor jahrzenten noch den preis eines mittelklassewagens gezahlt hätte. und dementsprechend hoch ist auch der anspruch, den der user hat, denn er hat ja die "highend-ausrüstung". das aber in den meisten fällen jegliche grundkenntnisse dahinter fehlen zeigen mir die diversen fragen, die hier im forum auftauchen: freistellung??? was ist ne grosse blende???
nein, ich hab nix dagegen, das die leutchens fragen, es gibt keine dummen fragen, nur dumme antworten!
aber es zeigt schlicht, das viele den sprung von der kompaktknipse zu ner sehr anspruchsvollen dslr nicht nachvollziehen können oder wollen.
als beispiel möchte ich hier nur die frage nach einer guten grundausrüstung für erotische fotografie heranziehen. was barucht man zum fotografieren? ne kamera und licht, sonst nix. natürlich kann man nu mit ner kompletten studioausstattung anfangen, hunderte von lichtformern, studioblitze, ne hasselblad mit digitalem rückteil...kann man schon, wenn man mal eben 100.000 euro zuviel hat. aber man kann das auch mit ner billigkompakten machen und ner hand voller alter blitze und ist grade mal 500 euro los.und da ist dann auch schon ein hintergrund aus papprolle mit drinne. differenz? knapp unter 100.000 euro.
sicher, wer das hobby engagiert betreibt, versenkt jede menge geld darin, deswegen ists auch ein hobby, da kann man nicht mit logik rann oder rationalem denken. aber wichtiger als die ganze ausrüstung ist eben das wissen dahinter, ohne das bleibts immer nur geknipse.
und wenn der 28-500-zoom zu teuer ist, gibts immer noch den alten mechanischen zoom, will heissen, bewegen und auf das objekt der begierde zulaufen. vor allem sollte man sich auch irgendwann drauf einigen, was man eigentlich photografieren will, sonst verzettelt man sich nur masslos und ist... traraaa! jede menge geld los geworden. ich war auch mal der meinung, ich müsse ums verrecken ein 500er tele haben, das dann nach 2-3 versuchen in der ecke lag und zustaubte. bis sich dann mal der glücksfall ergab, das ich an ein gewehrstativ geriet (danke nochmal, alkashan) und oh wunder, freihand lassen siech mit der kombi hervorragende wildlives machen. die polizei stellt war jedesmal die augen auf, wenn ich mit dem konstrukt irgendwo auftauche, auch der eine oder ander lokalpolitiker kommt sich plötzlich wichtig vor, wenn er vermeindliches opfer eines anschlages wird, aber es geht. und die zwei luchse in meinem ex-wohnort habens mir auch verziehen, das ich auf sie angelegt habe.
und das, grade bei ly, das grosse kitobjektiv mit ner raynoxlinse druf den grossteil der sauteuren makroobjektive in ihre schranken weist, ist nur den eingeweihten bekannt. mit alten m42 und nem uralt balgen aus ddr-produktion ist man für macros schon bestens gerüstet und das für kleines geld. blitze sehen genauso aus. es muss nicht immer ttl sein, es muss auch nicht das neuste und teuerte am markt sein. wenn man das geheimnis des lichtes mal anfängt zu durchsachauen, blättert man in der bucht nach alten metzen 40er,45er, die lassen sich auch hervorragend in schirme und softboxen friemeln...
tja und dann nimmt man den chip aus der kamera und steckt ihn ins lesegerät, zieht die bilder auf die platte. ausser, das man nicht in ner finsteren dunkelkammer rumstolpert und die umwelt mit chemie zusaut ist die arbeit immernoch die selbe, nur, das es einfacher geworden ist, kein experimentieren mit ausbelichtungszeiten, wahl des entwicklers, wahl des papieres, es ist aber noch alles analog zum analogen film...so man in raw abgespeichert hat.
unterm strich ist das einzige, was sich geändert hat, beim wechsel von analog zu digital, der user hinter dem gerät, der die möglichkeiten seines gerätes garnicht erfasst. da tut schon ein einfacher vhs-kurs ne menge, bei der gelegenheit kann man auch fix noch ne ssl-version von photoshop abgreifen.
wie bei jedem hobby ists einfach so, es gehört jede menge motivation dazu, unmengen von anzulernendem fachwissen und eine gehörige portion an optimismus!
schlussendlich noch: JA, NE GÜNSTIGE E3 HÄTT ICH AUCH GERNE, aber meine 410 taugt schon mal ganz gut, denn ich hab keine hände wie klodeckel und meine ambitionen in richtung bodybuilding muss ich nicht mit nem mörderbody, batteriegriff und grossem, weissen objektiv mit rotem ring drum ausleben.
und weil ich wohl so ein alter sack bin und schon lange mit dem zeugs rumspiel zieh ich meer noch gerne mit meiner zenit, bj 87, los, sw-film drinne und fotografiere damit. aber in irgendeiner tasche findet sich dan sicher auch meine kleine digi-rollei, wenn ich mal wieder massen an bildern schiessen will.
wie schon gesagt, ist ein hobby, da kann man nicht mit verstand ran. ich fahr auch ein 15 jahre altes motorrad, nicht weil ich auf alte böcke steh, sondern weils der letzte eintopf mit vergaser ist, den bekommt der letzte afrikanische dorfschmied wieder zum laufen und ich brauch keinen informatiker dafür, technik, die man noch versteht!
schönen resttag noch oscar