Bootsausflug mit einem Cuckold-Pärchen
Mein Name ist Bernardo Bürgli. Bernardo Bürgli aus Zürich. Ich bin Schweizer Staatsbürger und verbringe ein paar Tage Urlaub in Marbella, Andalusien, bei Freunden, die ich mehr oder weniger zufällig in einer Strandbar kennengelernt habe. Ramón und Lucía Díaz sind mir freundschaftlich und sexuell sehr zugetan und wir verbringen bereits den dritten Tag in einer zugegeben etwas ungewöhnlichen Gemeinschaft. Einer ménage à trois-Beziehung.Heute sind wir zu Freunden meiner reizenden Gastgeber eingeladen, zu einer kleinen Bootstour auf dem Meer.
Es überrascht mich nicht, als wir durch den Yachthafen von Marbella schlendern, dass die einzigen Boote, die hier liegen, ausgewiesene Yachten sind. Unverständlich und nahezu unbegreiflich war hingegen, in was für einer Beziehungsform jene Freunde leben. Lucía hatte mir erklärt, dass Ariana und Alejandro ein Cuckold-Pärchen seien.
Natürlich. Was bitte? Entgeistert hatte ich den Kaffeebecher abgestellt, denn ein solches Wort hatte ich im Leben noch nicht gehört.
Die Liegegebühren in der ersten Reihe, direkt an der Promenade, werden nicht ohne sein, denke ich, als wir an Pier 3 entlang schlendern und mir mehr und mehr der Mund trocken wird. Die „Ariana“, das Boot von Lucías und Ramóns Freunden, ist eine Yacht der Luxusklasse. Sie ist tatsächlich die größte an der Pier, sehr schick mit blauem Rumpf und ab dem Hauptdeck in mattem Weiß lackiert, unterbrochen von einer Vielzahl von Bulleys. In der maritimen Welt nennt man sie so, hier aber entdecke ich auch rechteckige, große Fenster in der Außenwand des Schiffs. Auch an Oberdeck herrschen die Farben weiß und dunkelblau vor, stelle ich bei meiner Begutachtung fest. Der erste Eindruck ist gigantisch. Die Yacht sieht sehr gepflegt aus. Wie frisch poliert und auf Hochglanz gebracht. Sämtliche Böden sind aus Holz, oder mit Holz überzogen, dass die Außenhaut aus Stahl ist, das hat Ramón natürlich sofort erkannt.
Ariana und Alejandro winken uns vom Heck aus zu, und Ramón ist der erste, der die nach oben führende Gangway betritt. Fast vermisse ich die Bootsmannsmaatenpfeife, jemand der „Seite!“ ruft, so wie damals bei der Marine. Oder einen Signalgast, der eine Flagge aufzieht, als Zeichen, dass hoher Besuch an Bord kommt.
Alejandro trägt eine flotte Schiffermütze, ein älteres Modell, ein weites, roséfarbenes Hemd, bei dem die obersten drei Knöpfe geöffnet sind und eine weite, knielange Hose. Dazu natürlich eine dunkle Sonnenbrille. Er ist von kräftiger Statur und trägt die Haare militärisch kurz, falls es den Begriff heutzutage überhaupt noch gibt.
Doch sein freudiges Lächeln erstirbt in dem Moment, als ihm Lucías Outfit auffällt. Von nackt unterm Kleid, so wie er es sich vermutlich vorgestellt hat, keine Spur, Lucía in langer Hose und Top. Ungewöhnlich für sie, doch sie hatte mich vorgewarnt, Alejandro sei ein Cucky, und das müsse unbedingt mit beachtet werden in dem heutigen Spiel.
Natürlich hatte ich nachgefragt, was denn in drei Teufels Namen eine Cuckold-Beziehung sei, woraufhin mir Ramón erklärt hatte, dass es für unsere Gastgeber ein sexuelles Rollenspiel sei, bei dem Alejandro absolut nichts zu melden, zu bestimmen oder zu wünschen hat. Ariana ist die Herrin und darf sich mit anderen Männern so lustvoll vergnügen, wie sie will, Alejandro dagegen überhaupt nicht. Devot und fast schon willenlos hat er seiner Gemahlin zu gehorchen. „Sie quält ihn sogar damit, indem sie ihn beschimpft und demütigt.“
„Nicht wahr, oder?“, hatte ich gekeucht. So etwas hatte ich ja noch nie gehört, und ich wusste beim besten Willen nicht, ob mir das auch gefallen würde, mitzuspielen, bei solchen Dingen mit an Bord zu sein. Lucía hatte mich aber beruhigt.
„Keine Sorge, Bernardo, bei uns betreiben sie ihre Leidenschaft nur sehr gemäßigt. Wir sind eh die Einzigen, die aufgeschlossen genug sind, eine solche Obsession und Ausschweifung mitzuspielen.“
„Okay …“, hatte ich zweifelnd gemurmelt.
„Das Tolle aber ist“, hatte Lucía weiter geschwärmt, „dass Alejandro einen fantastischen, hammergeilen Schwanz hat! Und das ist etwas, da kann ich einfach nicht Nein sagen. Zumal Ariana und ich mit Alejandro und seinem gewaltigen Monsterschwanz tun und lassen können, was wir wollen. Er muss all unsere Wünsche und Anweisungen bedingungslos und ohne Widerrede erfüllen, und das … das ist schon eine verdammt heiße Kiste.“
„Dazu kommt aber“, hatte dann auch Ramón erklärt, „dass Ariana unglaublich gut aussieht, eine wahnsinnig attraktive Frau ist, dazu auch noch extrem versaut und dauergeil. Ganz zu schweigen von ihrer schamlosen Zeigefreudigkeit.“
„Ist es denn wahr?“, konnte ich einmal mehr nur schlucken und nur hoffen, dass dem auch wirklich so ist.
Orgien sind mir fremd und es muss schon einiges passen, dass ich scharf genug bin, um ungezwungen mitzumachen. Erst Recht, wenn sie dazu noch bizarr sind, gewissermaßen. Jetzt aber werden meine Zweifel schnell zerstreut, denn anders als Lucía, die sich natürlich deshalb so sportlich gekleidet hat, um Alejandro zu ärgern, ist Ariana gestylt.
Sie trägt ein hauchdünnes, kurzes Sommerkleid, das neckisch im Wind flattert und ihre makellosen, braungebrannten Schenkel umspielt. Darüber eine leichte maritime Sommerjacke aus wind- und wasserfestem Stoff, die sie mit einer Hand vor der Brust zusammenhält, während sie uns mit der anderen zuwinkt. Ihre halblangen, blonden Haare wehen im Wind.
Lucía folgt Ramón über die Gangway und ich bilde den Schluss, so kommen wir an Bord. Die Mundwinkel des Señor Alejandro geraten weiter nach unten, als er entdeckt, dass Lucía sogar einen BH oder Bikinioberteil trägt unter dem engen, weißen Top, und dass ihre Brüste verhüllt und fest verpackt sind. Außerdem zeichnen sich unter der dünnen weißen Leinenhose die Konturen eines Badehöschens ab. Sehr modern und sehr im Trend, aber bei weitem nicht das, was Alejandro sich vorgestellt hat, vermute ich, für ein Date zu fünft. Dennoch stecken wir uns die Sonnenbrillen ins Haar, denn so gehört es sich.
Ramón und ich schütteln Alejandro nacheinander die Hand und Lucía gibt ihm links und rechts ein Küsschen auf die Wangen, dann aber hakt sie sich bei Ramón unter und gemeinsam begrüßen sie Ariana. Die jedoch herzt meine Freunde sehr innig, küsst sie beide auf den Mund, bis sie mir dann die Arme um den Hals schlingt und sich an mich schmiegt. Mich küsst sie allerdings direkt auf Zunge und dies auch mit entsprechendem Einsatz, dass mir fast die Luft weg bleibt. Mann, geht die ran! Ich bin völlig überrascht und kann es irgendwie kaum glauben. Kurz zwar nur weilt unser Kuss, doch dann blicken wir uns auch tief in die Augen, bis ich ihr, mutig geworden, die Jacke auseinanderziehe und auf ihre Brüste blicke. Denn was wir heute vorhaben, das haben Ramón, Lucía und ich uns auf der Herfahrt im Auto schon lüstern ausgemalt. Ein heißes Spiel zu fünft. Unter Berücksichtigung des Cuckoldings unserer Gastgeber. Ariana ist als sogenanntes Hotwife zu betrachten und auch so zu behandeln.
Ich komme in Fahrt, denn die Frau macht mich augenblicklich an, sie sieht nicht nur verdammt gut aus, sondern alles an ihr strahlt Sexenergie aus. Auch darauf hatten mich meine Freunde schon vorbereitet. Ich soll sofort und ohne Hemmungen angreifen. Genau das würde Alejandro brauchen, darauf steht er. Wie andere Männer seine Frau anmachen und er nichts dagegen tun darf.
„Allein davon kriegt er einen Steifen in der Hose, und was für einen!“, hatte Lucía gekichert.
Was für eine granatenscharfe Figur Ariana besitzt und wie umwerfend gut sie aussieht, darauf haben sie mich allerdings nicht vorbereitet. Auch nicht darauf, wie heiß eine Hotwife wirklich sein kann.
Fortsetzung folgt
© Bernd Walhorn, August 2020
In Anlehnung und Fortsetzung der Geschichte
Wundersame Auswirkungen eines bestimmten Malt Whiskys (1) von Bernd Walhorn, August 2020