Ich habe jetzt eine ganze Weile überlegt, ob ich dazu etwas schreibe.
Üblicherweise (und definitionsgemäß) wird mit einer Sterilisation dauerhaft die Fortpflanzungsfähigkeit aufgehoben.
Dass es (mikrochirurgische) Techniken gibt, unterbrochene Ei- oder Samenleiter wieder zu verbinden, ist klar. Heutzutage kann man u.U. noch kleinere Strukturen zusammenpfriemeln.
Klar dürfte auch sein, dass solche Rückoperationen wesentlich aufwändiger und teurer sind als die Ausgangsop.
Allgemein ist auch anerkannt, dass - selbst wenn die eigentliche Op. gelingt - die dauerhafte Durchgängigkeit solcher reparierter Ei- oder Samenleiter nicht garantiert werden kann, z.B. bei Narbenbildung nach innen.
Insbesondere die Kliniken und die Ärzte, welche sich mit Refertilisierungen beschäftigen, berichten (natürlich) von saaaagenhaften Erfolgsquoten - auch zig Jaaahre nach der Vasektomie. Dafür scheint es im Einzelfall (!) auch Belege zu geben.
Fragt man zuvor die sterilisierenden Operateure (Urologen, Gynäkologen, Chirurgen), sehen die eher schwarz und raten von einer Sterilisation ab, wenn die betreffende Person nicht sehr sicher ist, keine Kinder (mehr) zeugen zu wollen (es sei denn, diese Mediziner bieten selbst auch Refertilisierungs-Operationen an...)
Bei Männern kommt hinzu, dass beim Durchtrennen der Samenleiter die sog. Blut-/Samenschranke durchbrochen wird. In der Folge entwickeln einige Männer (wen es betrifft, ist offenbar nicht vorhersehbar) Antikörper gegen die eigenen Spermien. Das hat zur Folge, dass die Spermien deaktiviert werden.
Dieser Aspekt scheint bei den Ärzten, die ihre Refertilisationen anpreisen, ähm: anbieten, offenbar keine Rolle zu spielen...
Dass ihr eine solche Überlegung anstellt und eine solche Frage überhaupt stellt, zeigt mir, dass ihr eher davon ausgeht, dass eine Sterilisation als temporäre Verhütungsmethode geeignet ist und ihr dazu neigt, entsprechenden Versprechungen zu glauben.
Es gibt also zwei Lager:
1.) Diejenigen, die eine Sterilisation als endgültig ansehen und auch dazu raten, es so zu sehen.
2.) Diejenigen, die meinen, man kann so etwas jederzeit und beliebig rückgängig machen.
Zumindest derzeit scheint es in Deutschland aber kein gängiges Verfahren zu geben, Männer vorübergehend und sicher umkehrbar zeugungsunfähig zu machen.
Wäre es anders, wäre das Wissen darum Allgemeingut und nicht Insidern eines Sexportals vorbehalten - meine Meinung.