„Hat jemand Erfahrung damit gemacht, dass beide Partner der sexualität (an und für sich, nicht die Paarsexualität) nicht den gleichen Stellenwert schenken. Also dass das Thema sexualität für den einen Partner wichtig ist und sich dieser auch gerne damit beschäftigt (Foren lesen, Podcasts, Sendungen) und offen dem Thema gegenüber ist. Der Partner hingegen kann mit dem Thema nicht viel anfangen. Sex gehört halt einfach dazu und am besten nicht zu oft und wenn dann möglichst schnell hinter sich bringen.
Ja, ich war einmal mit einem Mann zusammen, der ein anderes Bedürfnis nach und einen anderen Umgang mit Sexualität hatte. Ich bin grundsätzlich ein sehr offener Mensch und lese viel und rede vor allem auch sehr offen über Sex. Wieviel er sich mit dem Thema beschäftigt hat, kann ich nicht beurteilen, aber ein Reden war kaum möglich, weil er da ziemlich "verklemmt" war. Für mich war das sehr schwierig, denn so ist es auch sehr schwer jemanden besser kennenzulernen, wenn man im Gefühl hat, dass es sexuell nicht rund läuft. Zudem war der Stellenwert, den Sex in einer Beziehung einnimmt, für uns beide unterschiedlich. Ich sehe Sex als etwas sehr wichtiges in einer Beziehung an, zudem schweißt es irgendwie zusammen und das Gefühl begehrt zu werden ist einfach wunderbar. Ich habe lieber einen Partner, der gar nicht die Finger von mir lassen kann, als jemanden bei dem ich das Gefühl habe, er macht es nur, um mir einen Gefallen zu tun. Sexuelles Knistern gab es deshalb zwischen uns so gut wie gar nicht bzw. sehr schnell nicht mehr und ich denke das ist auch mit ein Grund, warum die Beziehung nach kurzer Zeit so angespannt war.
Heute würde ich keine Beziehung mehr eingehen, wenn dort eine so große Diskrepanz herrscht. Die Wichtigkeit habe ich damals unterschätzt, ich dachte wirklich, dass es ja "nur" Sex ist und da wir eine offene Beziehung hatten, sei es ja halb so wild.