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Tiefer

Tiefer
Mit Blick zur Tür und in Unterwäsche knie ich mich also vor das Bett, genau so, wie du es mir eben aufgetragen hast. Hier warte ich auf dich, bis du aus der Dusche kommst. Als ich mich umsehe fällt mir auf, dass ich eigentlich die Wäsche abnehmen und zusammenlegen sollte. Der Schreibtisch würde ein bisschen Ordnung vertragen. Und ich könnte Getränke aus der Küche holen. Aber ich sollte mich sofort hinknien und auf dich konzentrieren. Bestimmt würde es nicht auffallen, wenn ich noch schnell... . Nein, ich habe ja versprochen, deinem Wunsch unverzüglich Folge zu leisten.

Obwohl mich die trockene Wäsche am Ständer stört, wandern meine Gedanken zu dir ins Bad. Ich stelle mir vor, wie das Wasser über deinen Körper läuft, die Seife aufschäumt, du den kühlen Strahl genießt. Ob du wohl nachdenkst, was du dann mit mir machen wirst? Ich frage mich das, rutsche ein bisschen hin und her, weil der Parkettboden hart ist und wahrscheinlich noch mehr wegen der Nervosität, die sich langsam in mir breit macht. Ich hoffe, dass du nicht lange brauchst und bald bei mir bist, versuche am Geräusch des Wassers zu erkennen, was du gerade machst und spiele Möglichkeiten durch, die mich heute noch erwarten könnten. Ich lege die Hände auf die Knie, streiche über die Oberschenkel, zupfe am BH-Träger, strecke den Rücken durch, richte die Haare zurecht. Stelle die Zehen auf, entscheide dann aber, sie flach hinzulegen. Du hast das Wasser abgedreht, ich höre das Frottieren des Handtuchs, stelle mir die Bewegungen deines kräftigen Körpers vor, das Spiel deiner Muskeln dabei habe ich förmlich vor Augen. Die Türe vom Badezimmer fällt zu. Was hast du wohl vor? Deine Schritte im Flur kommen näher.

Endlich betrittst du das Zimmer. Bei meinem Anblick huscht ein kleines Lächeln über deine Lippen, du beugst dich herunter, fährst mit der Hand über mein Gesicht, deutest an, dass ich die Augen schließen soll. Dann gehst du hinter mich, ich drehe suchend meinen Kopf zu dir um, da spüre ich schon deine Hände an meinen Schultern. Sie streichen mir übers Haar, fahren meinen Nacken entlang und weiter über meine Schlüsselbeine zu den Brüsten, über meinen Bauch und die Taille mehrmals auf und ab. Es ist, als würdest du deine Ruhe über deine Hände auf mich übertragen, und du berührst mich so lange, bis ich und auch meine Gedanken ganz still geworden sind. Es gibt nur mehr dich und das, was ich auf meiner Haut spüre. Dein warmer, fester Griff, manchmal dein Atem, dann ein Streifen deines Körpers an meinem. Mühelos aufmerksam verfolge ich deine Berührungen, bin nur dort, wo du gerade bist, werde mehr und mehr deins, obwohl ich das schon lange bin. So wie das Gefühl für den Ort, habe ich auch das für die Zeit verloren, bin bei dir und da, wo du mich haben willst; es gibt nur diesen, unseren Ort, nichts anderes.

Irgendwann hast du einen Stuhl herangezogen und dich vor mich gesetzt, meine Wangen gestreichelt, die Konturen meines Gesichtes nachgezeichnet und mir erzählt. Von dir, mir. Uns. Auch meine Hände wandern nun, die Augen noch immer geschlossen, wie du es anfangs wolltest, über deine Beine, deine Seiten, deinen Oberkörper. Sehen kann ich dich nicht, aber ich habe das Bild vor mir und halte mich an deiner Stimme fest, wie an einem Leuchtturm. Deine Worte schicken wohlige Schauer durch mich hindurch und als ich antworten will, legst du deine Handfläche auf meinen Mund und hältst mich mit der anderen Hand im Nacken. Plötzlich wird mir klar was du vorhast, ich versuche noch tief Luft zu holen und greife mit beiden Händen deinen Unterarm, als du auch schon meine Nase zudrückst. Wir haben das noch nie gemacht, noch nicht einmal besprochen, aber anstatt wie erwartet unruhig zu werden, zu zappeln und zu versuchen, dir zu entkommen, werde ich ganz still. Regungslos sitze ich vor dir, halte mich an deinem Unterarm fest, öffne nur die Augen, denn das Band brauche ich jetzt. Über diese Verbindung bist du mir so nahe, dass du in mich hineintauchen kannst. Du kommst tiefer als sonst und berührst Stellen, die bisher gut verborgen lagen. Meine Augen füllen sich mit Tränen, eine rinnt über meine Wange. Jetzt noch nicht! Aber irgendwann werden wir auftauchen müssen. Nur dieser Ort, ich bin mir sicher, wird uns immer bleiben.
Fingerfertig
****ody Mann
13.309 Beiträge
Eine leise, sehr sinnliche Geschichte.
*********rgara Frau
7.508 Beiträge
Wundervoll...
Da kommt Sehnsucht auf ......
****ir Mann
105 Beiträge
Das ist eine der schönsten Geschichten, die ich je lesen durfte.

Nun, so was schreibt sich schnell und manchmal vlt. nachlässig.

Aber das hier ist anders.

Da ist nicht nur im ersten Teil die noch zu machende Wäsche, die du nicht runterholst, um ihm nachzukommen, was schon allein den Mikrokosmos des Dienens und ihrer stets vorhandenen Widersprüche in seiner ursprünglichsten Form aufmacht.

Es ist wohl die Sehnsucht, die Erfüllung finden darf, die im liebsten Gegenüber ankommen darf und ankommt, und dort angenommen wird.
Und nicht weil die Regeln des Spiels passen (das allein ist schon so viel!), sondern weil ein Sehen da ist, einander Sehn, das die Tränen fließen läßt, weil wir aufgehoben sein dürfen und sind und die Grenze zurückweichen, in uns durchs Du.

Und die Sicherheit finden kann, im Leuchtturm.
Weil die Basis da ist, von der wir träumen, und die Manche finden dürfen.

Jenseits des BDSM Geredes von Vertrauen, das oft Forderung ist, um Unsicherheit zu ersticken und aufs Gegenüber abzuwälzen, was nicht abzuwälzen ist.

Oh du, was hast du da geschaffen. Ich bin ganz tief ergriffen.

Und du weißt genau, es ist nicht die erste Geschichte, die ich sehr mag von dir.

*herz*
*****ver Mann
28 Beiträge
Die Geschichte entspricht dem, was dein Profil erwarten lässt. Sie ist durchdacht und zeugt von Tiefgang. Da hat sich jemand reifliche Gedanken über sich und seine Umwelt gemacht. *zwinker*

Wenn du eine private Unterhaltung in diesem Stil führen möchtest, klopfe kurz in meinem Postfach an...vielleicht wirst du ja positiv überrascht.

Ansonsten danke ich für das Lächeln, das mir deine Geschichte ins Gesicht gezaubert hat.
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