Was sind die Gründe dafür, dass der Sex innerhalb einer Partnerschaft weniger wird?
Tatsache ist, wünschen sich alle, egal ob Männer oder Frauen, eine leidenschaftliche Liebesbeziehung auf Augenhöhe, ob monogam sei dahingestellt, voll Leidenschaft und am besten bis in alle Ewigkeit. Tatsache ist aber auch, dass es nur ganz wenige Menschen schaffen dies auch umzusetzen. Eine glückliche und leidenschaftliche Liebesbeziehung entspricht aus meiner Sicht leider nicht der Norm!
Ich kann natürlich nur aus meiner Perspektive und Erfahrungen berichten, von daher ist dies meine eigene Erfahrung, die gewiss nicht immer mit anderen übereinstimmen muss.
In keinem Bereich unseres Lebens sind die Menschen zufrieden damit, was die meisten haben! Viele haben mittelmäßigen Sex, einen langweiligen Job und zu viel Stress. Das, was die meisten haben, ist nicht das, was die meisten wollen.
Erfolgreiche, in jedem Bereich, sind die Gemeinschaft derer, die anders denken. Es gibt tatsächlich Paare, die 30 und mehr Jahre miteinander glücklich sind, Paare, die es nach wie vor geil miteinander finden. Ich halte mich immer an mein Erfolgsrezept damit es im Kern nicht langweilig im Bett wird. „Was immer es ist, ich probiere es einmal aus! Wenn es mir und meinem Gegenüber gefällt, tue ich es wieder!“
Sehr häufig höre ich von Freunden die Vorannahme: „Na ja, wir sind schon X- Jahre zusammen. Da ist es halt nicht mehr sooo spannend und geil wie am Anfang.“ Für mich steht aber fest, die negative Vorannahme: „Der Sex innerhalb einer Beziehung muss schlechter werden“, fördert im Grunde genau das, dass dies auch eintrifft!
Die Lust in einer Beziehung lässt nicht, wie der Glanz einer Farbe, einfach irgendwann nach. Denn immerhin gibt es Paare, die selbst nach jahrelanger Beziehung mit Hochs und Tiefs ein gutes Sexleben führen. Die Lust in einer Beziehung lässt nach, weil bestimmte Störfaktoren Zutritt in die Beziehung bekommen. Das viel zitierte mangelnde Vertrauen ist z.B. einer davon.
Egal, ob in sich selbst oder in den Partner: Wer sich selbst nicht vertraut und liebt, kann auch nicht sein Gegenüber lieben. Selbstvertrauen ist kein wirklich gewünschtes Gut unserer Zeit. Die Weltwirtschaft würde zusammenbrechen, würden sich die Menschen nicht defizitär fühlen. Gerade viele Frauen leiden unter mangelndem Selbstwert! Zumindest habe ich die für mich immer Widder feststellen können. Der erste Schritt in ein erfülltes Sexleben beginnt eben NICHT beim Partner, sondern bei dir selbst!
Dann gibt es noch den schlimmsten Störfaktor, die Eifersucht. Ein wenig Eifersucht ist völlig normal, jeder Mensch, der seinen Partner liebt, kennt das. Da wenig oder unerfüllter Sex in einer Beziehung belastend wirkt, hat destruktive Eifersucht ungleich mehr Raum. Jeder Mensch kennt die Rechnung. "uUnerfüllter Sex = unerfüllte Beziehung".
Eine unerfüllte Beziehung kann sich eben auch in zerstörerischer Eifersucht äußern. Kann, muss jedoch nicht. Wenn die Partnerin vor dem Computer lacht und er sich vorstellt, dass sie eben mit einem anderen flirtet, wenn er den Müll rausbringt und sie denkt, er vögelt im Zuge dessen gleich die Nachbarin, handelt es sich natürlich um krankhafte Eifersucht und zerstörerisches Misstrauen. Das sollte man ganz schnell in die Tonne kloppen.
Dann gibt es noch den elementaren Störfaktor, des mangelnden Verstehens. Mangelndes Verständnis führt zu Intoleranz und Distanz. Den Partner annehmen, so wie er ist! Also spüren, sehen und hören, was der andere braucht und will und Verständnis zeigen, auch für die Einschränkungen, die jeder Mensch hat.
Hinzu kommt wohl noch des mangelnden Verzeihens. Wer seinem Partner ständig etwas nachträgt, belastet sich damit am allermeisten selbst. Entweder Sie lassen die Vergangenheit ruhen und verzeihen, was geschehen ist, oder Sie gestehen sich ein, dies nicht zu können und vergessen die Beziehung besser gleich. Die Faktoren können jedoch auch so unterschiedlich sein. Wie z.B. Vergangenheit die Elternbeziehung, die eigene Geschichte mit dem Partner, in der etwas die Beziehung belastet. Oder aber der eigene Fehler der begangen wurde, den man sich selbst nicht verzeihen kann.
Weniger unwichtig und für mich eines der größten schwächen einer Beziehung, ist die negative Kommunikation und der oft auch unbewusste negative Fokus hierauf.
Viele Paare beginnen nach einer gewissen Zeit nur über das zu reden, was fehlt und nicht passt. Egal ob es eine offene Rechnung ist, der Alltagsstress oder zu wenig Sex. Wenn solche für mich meist belastenden Themen im Fokus des Zusammenlebens stehen, kann natürlich auch nichts Neues und Gutes entstehen.
Das schlimmste jedoch ist keine Kommunikation in einer Beziehung. Wenn zwei Menschen nicht miteinander reden und sich nicht austauschen, entsteht Distanz und in weiterer Folge das noch schlimmere Desinteresse. Keine Antwort, ist bekanntlich auch eine Antwort.
Verliebt oder auch die Liebe zum Partner, entsteht meiner Meinung nach aus dem Gefühl. Die Art und Weise wie Mann oder Frau ist, kommt gut an. Wenn jedoch einer am anderen ständig rumnörgelt, verliert sich nämlich rasch die Verliebtheit oder die Liebe, weil der andere sich denkt, „Oh Shit, ich bin doch nicht so geil für sie/ihn, wie ich dachte“. Und hieraus entsteht oft das Gefühl der Unsicherheit
Auch nicht zu unterschätzen ist wohl der Mangel an entsprechender Zeit. Keine Präsenz für einander, wenn mal Zeit ist. Wenn das Handy oder Facebook immer mit dabei sein muss, gilt für mich, mehr Qualität statt Quantität! Besser weniger, dafür aber gut genutzte Zeit! Mein Handy drehe ich ab, E-Mails checke ich nicht, meine Wohnung und die Wäsche lasse ich Wohnung und Wäsche bleiben usw.
Abgesehen davon das, wenn Kinder eine Rolle im Leben eines Paares spielen, sollten man auch die eigenen Kinder nicht permanent an erster Stelle stellen!
Kinder fühlen sich in ihrer Familie besonders wohl, wenn sie spüren, dass sich eben nicht alles nur um sie dreht! Das wäre aus meiner Sicht auch zu viel an Verantwortung für ein Kind! Wenn die Beziehung der Eltern vorrangig ist und wenn Mama und Papi sich lieben, fühlen sich auch Kinder am richtigen Platz. Papa und Mama können ruhig mal sagen: Jetzt ist mal Zeit für uns! Sehr wichtig!
Zu viel Stress erzeugt das Stresshormon Cortisol und killt damit auch die Kommunikationsfähigkeit!
Die Lust vergeht rasch, wenn man Lust haben muss! Was sind die großen und wichtigen Dinge/Brocken im eigenem Leben? Ich kenne keinen der sagt und am Ende bereut, ich habe aber nicht genug gearbeitet! Abgesehen davon das man diesen sodann sofort steinigen sollte, kenn ich keinen der so denken würde.
Was ist aber nun Alltagsgeröll und nicht so wichtig? Sex und der Leidenschaft einen Platz von Bedeutung einzuräumen, kann ja eigentlich nicht schaden. Wenn Sex jedoch nur noch auf der To-Do-Liste steht (wie grausam) und nicht mit Liebe zum Detail und Gefühl zelebriert wird, kann die Qualität eben nur schwinden.
Was ursprünglich geil war, ist jetzt zu klein und muss wachsen. Oft brauchen Beziehungen, gleich welcher Art, nach einer gewissen Zeit einfach eine neue Herausforderung. Ein ehrliches Gespräch fällt vielen aber schwer.
Eine Möglichkeit wäre es z.B. einen Fragebogen mit diversen Punkten zu erstellen (gibt es sicher auch im Netz), um sexuelle Vorlieben und Abneigungen festzustellen. Ein perfektes Werkzeug finde ich, um sich selbst und den Partner besser kennenzulernen.
Oft sind es die Gemeinsamkeiten die für Harmonie sorgen – Gegensätze (auch wenn sich Gegensätze manchmal anziehen) sorgen sie jedoch oft für Spannung. Oft ist das, was uns am Anfang angezogen hat, jetzt das, was wir ablehnen. Der Mann, der so ein guter und ruhiger Zuhörer ist, spricht manchmal zu wenig, die lebenslustige Frau, die anfänglich so belebend wirkte, ist plötzlich unruhig und nervig. Kennen ja irgendwie viele.
Jede Beziehung braucht das Dritte und auch nach der ersten Phase der Verliebtheit, etwas Belebendes von außen. Denn Männer und Frauen können sich nicht ein Leben lang nur verliebt in die Augen schauen. Auch wenn dies gewiss schön ist, jedoch ist Liebe eben nicht, wie uns die Weichspüler-Werbungen vorgaukeln, immer gleich und unbelastet, Liebe ist auch immer eine Herausforderung.
Dies ist jedoch nur meine bescheidene Ansicht, warum es mit der Lust nicht mehr so richtig klappt.
Von daher ist es auch meiner Sicht unabdingbar, gemeinsam den Raum und die Zeit für die Lust zu schaffen, damit es wieder mit der Lust, lustig wird.