Das ist nicht nur ein Thema, das Kinder betrifft. Auch Erwachsene weichen gerne unangenehmen Aufgabe und Dingen aus und machen sich das Leben bequem. Ist mir als der Person, die die Regeln vorgibt, aber wichtig, dass genau das getan wird, gegen die Bequemlichkeit, dann muss ich darauf achten und ggf. lenken. Man könnte "Konsequenz" auch durch "Beharrlichkeit" ersetzen. Ich beharre darauf, dass meine Auf- und Vorgaben umgesetzt werden. Ob ich Entschuldigungen (aka Ausreden) gelten lasse, bleibt mir überlassen. Aber fast immer gibt es irgendwann einmal den Moment, da will man es nicht durchgehen lassen, sondern besteht auf der Ausführung.
Das ist in jedem Autoritätsverhältnis so. Es geht daher ins Leere, zu sagen "Ich bin doch kein Kind mehr". Nein, aber eine sub. Auch da greift eine übergeordnete Autorität, die des Dom. Es gibt eine Hierarchie, ohne die wäre es kein D/s.
Warum man das macht? Vielleicht, weil beide drauf stehen (Stichwort Brat, das wäre der Fall einer/s subs, der/die es sogar provoziert, sicher ein Extremfall). Oder weil es nun mal zur Beziehung dazu gehört, dass Dom es einfach darf und sub es mag, das zu spüren.
So weit die Vorrede. Jetzt zur Anwendung.
Das Prinzip der negativen Verstärkung (vulgo "Bestrafung") beruht darauf, die Nichtausführung einer Anordnung unangenehmer zu machen als die Ausführung. Und wenn dieses Prinzip einmal verinnerlicht ist, sich selber abzuschaffen, indem die Präsenz der Möglichkeit genügt. Nur wenn das Schema einmal nicht mehr funktioniert, muss die Strafe wieder angewendet werden, um nicht in Vergessenheit zu geraten.
Darauf verzichten kann man dann, wenn ein/e sub sich bereits aus ganzem Herzen und mit allen Kräften bestmöglich bemüht. Das wäre der Idealzustand, der jedoch - nachdem wir alle Menschen und damit unvollkommen sind - sehr selten besteht. Nachlässigkeit und Bequemlichkeit sind viel häufiger.
Welche Methoden eingesetzt werden (ich nehme an, das war mit der Frage im EP gemeint), ist sehr vielfältig und obliegt dem/der Dom. Es können körperliche (schmerzhafte) Strafen sein, das ist das Einfachste. Es können auch Beschränkungen und der Entzug von angenehmen Dingen des Lebens, Privilegien, sein. Einfachstes Beispiel: sub hält den Mund nicht, obwohl gesagt bekommen -> sub kriegt einen Knebel. (Muss dann aber ebenfalls kontrolliert ggf. sanktioniert werden.) Oder psychische Eriedrigung. Es kann auch einfach der Ausdruck von Enttäuschung sein, dass sub seinen/ihren Teil nicht gut erfüllt hat. Damit wird psychischer bzw. emotionaler Schmerz erzeugt.
Sinnvoll und konsequent wäre es, wenn die Bestrafung sich ursächlich auf das Fehlverhalten zurückführen lässt. Nur als Beispiel: sub rasiert sich nicht gut genug -> die Haare werden epiliert. Tut weh, sub rasiert sich lieber, im eigenen Interesse.
Und natürlich muss die Strafe sich im üblichen Rahmen halten, darf die vereinbarten Tabus nicht brechen. Würde ich meiner sub den Kopf rasieren, dann ginge das weit über unsere D/s-Beziehung hinaus (weil in der Öffentlichkeit sichtbar). In anderen D/s-Beziehungen mag das durchaus denkbar sein.
Ja, es hat Ähnlichkeit mit Kindererziehung. Der Unterschied ist, dass sub sich dem freiwillig unterwirft und es jederzeit beenden kann. Und sub kann es sich auch ersparen - braucht nur zu tun, was Dom will.
Ja, es ist mit Arbeit verbunden, auch für Dom. Das muss jede und jeder selber wissen, ob man sich das antun will. Man kann es natürlich auch lassen, niemand zwingt eine/n. Dann setzt man eben komplett auf Freiwilligkeit von sub, und wenn diese endet, dann endet sie eben.
Er von Drachenliebe schrieb