Und das ist kein Einzelfall, das ist einfach eine ganz bestimmte Kathegorie Mann. Hier zählt der Versuch, eine Dame zu erobern. Ist das Ziel erreicht, der One-Night-Stand vorrüber, ist auch der Zweck erfüllt. Der Zweck nämlich ist das Streicheln des männlichen Egos. Wieder eine Dame rumgekriegt, wieder wollte eine mich haben, wieder ist mir eine "erlegen". Sobald der Verkehr vollzogen ist, erlischt auch das Interesse. Dann werden die Damen sehr schnell lästig und das Interesse gilt längst einem neuen Objekt der Begierde.
Bei der Diskussion scheint es mittlerweile nur noch darum zu gehen, ob und wieviel solcher Männer es gibt.
Aber das nicht der Punkt. Auch wenn ich @ Odemars Beiträge etwas unreflektiert finde, ich teile sein Unbehagen: dass der hier beschriebenen Typus von Mann - als ein Feindbild aufgebaut wird. Hier wird ja nicht nur ein Typus Mann beschrieben, es gibt auch keine Zweifel, dass es bei ihm um ihn um ein moralisch verwerfliches Subjekt handelt.
Das ist das Problem mit dem moralischen Urteil: dass man nie wirklich die Motive kennt. Aber wenn man die Motive nicht kennt, wiw kann man dann ein Urteil sprechen?
Mag sein, dass @ Sinas Traum völlig Recht hat: dass dieser Typus so handelt, weil er sein männliches Ego aufbauen will. Nur: falls dies stimmt, dann bedeutet dies ja auch: dass er selbst aus einer Schwäche heraus handelt. Dass dieser Mann also selbst in seinem Handlungsspielraum und den Möglichkeiten ziemlich eingeschränkt ist.
Ich plädiere hier nicht für Unzurechnungsfähigkeit. Aber vielleict ein wenig mehr dafür, ein wenig aus der Opferrolle herauszutreten, und die Dinge etwas objektiver zu sehen.
Wenn ich davon ausgehe, dass es für das Glück eines jeden Menschen der Wunsch maßgeblich ist, dass er liebt und wiedergeliebt wird, muss ich doch dann bei Verhaltensweisen, die dem entgegenstehen, doch auch weiter vermuten: dass es nicht reine Bösartigkeit ist, die diese Menschen zu diesen - auch ihrem Glück entgegenstehenden - Verhalten bringt.
Möglicherweise ist es die Angst, vereinnahmt zu werden, die Männer dazu bringt, die Flucht zu ergreifen, sobald sie nicht mehr nur Eroberer sein können, und an der Schwelle stehen, sich nun selbst erobern lassen zu müssen, um in den Bereich einer echten, gegenseitigen Beziehung zu treten.
Sich mit diesen möglichen Ursachen auseinanderzusetzen bedeutet bedeutet auch, sich auch mit eigenen, möglichen (weiblichen) Vereinahmungstendenzen auseinandersetzen - also den eigenen Anteil am Verhalten des Mannes erst mal zu hinterfragen und zu erkunden.
Das ist zwar etwas unbequemer, aber fürs eigene Glück besser, als den Typus zu dämonisieren, und sich als Opfer zu stilisieren. Wobei ich nicht gesagt haben will, dass dies hier jemand in dieser Form getan hätte.
Aber das Feindbild ist schon der erste Schritt in diese falsche Richtung.