„Da frage ich mich welcher Mensch denn man war vor und während der Beziehung, der erst eine Trennung braucht um zu sich selbst zu finden oder auch nicht?
Oooh, da kann ich dir aus meinem Freundeskreis einen ganzen Strauß an Erfahrungen präsentieren, das willst du gar nicht wissen
Nur mal anonymisiert als Kostprobe: Sie heulten sich beide (!!) bei mir aus, wie schrecklich der Partner doch gewesen sei, was habe er/sie von ihm/ihr doch eingefordert, das ginge doch gar nicht, echt jetzt.
Beide (!) kamen ins Nachdenken. So ungefähr vier Wochen später.
Sie waren sich beide einig, dass die Trennung gut war, weil man passte halt einfach nicht zusammen (was ich wärmstens bestätigen kann, erst recht jetzt "hindsight", viele Jahre später.
).
Aber, und jetzt halte dich fest: Beide (!!) erkannten, dass die Kritik der anderen Person berechtigt war!
Nun, die beiden bekamen dann schon noch mit, was der andere nun so treibt. Und regten sich mit gegenüber auch beide trefflich darüber auf, dass der/die andere ja nun doch genau das ändern würde, was sie sich innerhalb der Beziehung vom andern doch erhofft hätten. Ach.
Ich mache es kurz: Ich fragte beide, als sie sich so darüber aufregten, ob sie es nicht doch jetzt miteinander versuchen wollten, jetzt, nachdem die eigenen Wünsche erfüllt wurden?
Beide sagten mir dann trotzdem: "Nee, das ist durch. Das habe ich nicht ihm/ihr zuliebe gemacht. Sondern für mich."
„
Aus meiner Sicht wird sich zu früh gebunden, genau hier versäumt man durch mögliche weitere Begegnungen zu wachsen.
Das kann sein. Es heiraten ja auch Paare teils sehr früh (mit unter 20 mitunter) und lassen sich dann später scheiden, wenn sie "reifer" sind.
Dennoch bin ich da anderer Meinung als du.
Denn man wächst ja auch
durch diese Beziehung.
Ganz ehrlich. Ich bin Single, habe also einen Packen Beziehungen hinter mir. Alle "gescheitert", denn wäre dem nicht so, wäre ich ja kein Single.
Und kann dir guten Gewissens sagen: Ich habe gerade im Scheitern darin sehr, sehr viel gelernt!
Ich musste geschlagene 50 Jahre alt werden, um nun wirklich zu wissen, was (wen) ich will. Und bin mir doch recht sicher, wenn ich diejenige welche finden werde, das dann nicht mehr schief gehen wird.
---
Im übrigen, das sei nun direkt an die TE gerichtet: Ich habe auch 47 Jahre lang meinen Traumjob gesucht. Habe ihn gefunden.
Lohnt sich also, niemals aufzugeben.
Und mit "niemals" meine ich wirklich "nie".