Sexuelle Absichtslosigkeit in langen Beziehungen

"Ich unterschreibe ihre Ansicht und die der Kommentatoren komplett, dass man niemals erwarten sollte Sex mit dem andern zu haben, weil ansonsten so ein Druck da ist, der den Spaß verderben kann."

Das würde wir nie unterschreiben!
Sex ist für uns beide sehr wichtig -
seitdem wir ein Paar wurden.
Und wenn es mal weniger wurde,
haben wir uns zusammengesetzt und uns gefragt:
"Was ist los????"
Und dann haben wir nach Wegen gesucht
und sie auch gefunden,
um unser Sexleben weiterhin spannend zu gestalten.

Ein Pfeiler ist dabei sicher der feste Eheabend!
Ja, da muß man schon morgens freundlich sein,
wenn man abends zusammen Spaß haben will!
Aber diese kleine Aufgabe haben wir uns beide auferlegt.

Dann war da der jährliche Urlaub ohne Kids -
auch immer ein Highlight des Jahres -
7 Tage 7 Nächte!

Und dann kam seit 2003 die Swingerei
und seit 2009 Swingen für Fortgeschrittene...

so haben wir immer neue Erfahrungen gemacht
und unsere Sexualität und Erotik im Laufe der Jahrzehnte
immer weiter kultiviert.

In meiner Vergangenheit war es so, daß ich davon gern frustriert war. Irgendwie ging es nach einer Weile immer wieder, aber ich glaube, es war nur das Vergehen von Zeit an sich, was bei meiner Partnerin wieder die Lust wachsen ließ. Wie die Zeit für mich verging, lag nur ganz allein bei mir, denn ich konnte mich auf den Kopf stellen, davon hat sie auch nicht mehr List bekommen. Meinen Frust konnte ich nur schwer verbergen, und das hat genau zu dem geführt, was du schreibst: Druck, noch weniger Lust auf ihrer Seite, noch mehr Frust auf meiner Seite... ad nauseam.

In meinem Bekanntenkreis hat eine derartige Situation letztlich zur Trennung geführt. Bei mir war es sicher auch ein Grund, aber nicht der einzige.

Falls hier irgendjemand ein Patentrezept für die Situation hat - immer heraus damit!

Das ist für mich hinsichtlich des anderen Themas überhaupt nicht vergleichbar. In einer langen Beziehung spielen ganz andere Dinge eine Rolle, und es ist ein völlig anderes Thema, wenn einer der beiden nicht (mehr) so möchte wie der andere.

Das ist ein Vergleich von Äpfel und Birnen...

Die ehelichen Pflichten gehören zu den Pflichten,
die man gerne tun wollen sollen können müsste.

SB bis zum Umfallen mit allem, was der Markt hergab.
Ehe geöffnet,
Affaire gesucht.

Ganz einfach. Keinen Druck machen. Wenn sie keine Lust hat, muss das akzeptiert werden. Aber man kann es ja mal mit Kuscheln, einfach mal nur in den Armen halten versuchen. Oder unverbindlich nachfragen, ob sie irgend etwas belastet und im Lebensumfeld mal für etwas Abwechslung sorgen.
Ohne das man die Lebenssituation kennt, gibt es da aber kein Patentrezept (und selbst wenn, vermutlich auch nicht )

man hat keine Lust auf Absprachen und Aussprachen,
mit einem Menschen,
wo die grundsätzlichen Werte nicht übereinstimmen.

Gestern:
Er: hmmm - ich hätte wohl Lust zu einer Runde...
Sie: neee, heute mal nicht...
(eine Absage ihrerseits kommt max 3-5x im Jahr vor!)
Er: ach dann dreh ich alleine ne Runde...
Sie: ich glaub, ich mach doch mit.

Äh, nein, das ist nicht ganz einfach. Daß ich Frust empfinde, ist von mir selbst nur bedingt steuerbar. Daß ich ihn nur schwer verbergen kann, leider auch. Dazu kommt, daß Frauen im Allgemeinen (und die meinige damals im Besonderen) derart intuitiv sind im Aufspüren von Stimmungen, daß es an Hellseherei grenzt. Ich versuche also wie Buddha mich in Geduld zu üben und sage "Oommm!" und sie fühlt sich von mir unter Druck gesetzt.


D'accord. Aber Akzeptanz heißt noch lange nicht, daß ich es gut finde. Ich kenne die ganzen Argumente: Es gibt kein Recht auf Sex; wenn einer keine Lust hat, ist es halt so; zur Not vergnügt man sich halt selbst; ist die Diskrepanz zu groß, ist vielleicht die Beziehung generell problematisch; Beziehung öffnen kann hilfreich sein; Kommunikation ist das A und O etc. pp. Finde ich alles gut und richtig, konnte aber keinen wirklichen Durchbruch damit erzielen.


Been there, done that, got the t-shirt. Das ist alles nicht neu für mich. Aber nichts davon hat Besserung gebracht. In zukünftigen Beziehungen schaue ich natürlich viel genauer, ob da vielleicht von vornherein ein sehr großer Unterschied im sexuellen Verlangen besteht. Aber auch das ist nur ein bedingt verläßlicher Indikator für die zukünfitge Entwicklung.

Also seid ihr bereits getrennt .

Dann lass dir gesagt sein, dass es dir NULL hilft zu wissen, warum deine Ex so reagiert hat, denn sei dir sicher, die nächste wirst % anders reagieren bzw. aus anderen Gründen reagieren. So sind wir Frau nunmal

Und sexuelles Verlangen kann sich auch ändern. Mag sein, dass sich das jetzt schockiert, aber that's live

Ich glaube sexuelle Absichtslosigkeit kann man schlecht vortäuschen. Wenn man ein sehr großes Bedürfnis hat, dann dünstet das sozusagen aus jeder Pore.
Eine eigene große Bedürfigkeit verhindert es auch den Partner als Mensch unabhänig von der sexuellen Komponente überhaupt noch wahrnehmen zu können. Das spürt das Objekt der Begierde, egal wie viel Mühe man sich gibt.
Wenn die Chiemie über längere Zeit nicht mehr stimmt, kann man das auch nicht mehr mit sexueller Absichtslosigkeit retten.
Es hilft eigentlich nur in sich hineinzuhören, ob es sich vielleicht um eine schwierige Phase handelt, die auch wieder vorbei geht, die man mit Geduld überwinden kann. Oder ob es doch ein generelles Ungleichgewicht handelt, das beide immer mehr stresst.

Exakt.

Huh? Was sollte mich daran schockieren? Ich habe ja bereits empirisch genügend Daten mit genau diesem Fazit gesammelt. Viel interessanter wäre zu wissen, ob man da im Vorfeld eine grobe Richtung abstecken kann oder aber innerhalb einer Beziehung dann Möglichkeiten finden kann, die Diskrepanz irgendwie zu überwinden. Ersteres funktioniert, wenn überhaupt, wahrscheinlich wirklich nur ganz grob, aber letzteres erscheint mir als der richtige Punkt zum Ansetzen. Und genau dort habe ich ja auch angesetzt in der Vergangenheit. Mit leider nur mäßigem Erfolg. Daher meine mit nicht allzu großer Hoffnung auf erhellende Beantwortung gestellte Frage nach einem Patentrezept.

Okay, einfache Frage, einfache Antwort: Es gibt kein Patentrezept.

Ich glaube, ich muß wieder mehr Ironietags setzen.

also
sowohl in langen als auch in kurzen beziehungen
möchte ich mich entscheiden können
ob ich ja oder nein sage
und zwar ohne angst vor sanktionen haben zu müssen

dann ist sexuelle absicht völlig legitim und sehr erotisch!^

das ist für mich auch keine belästigung
weil
gibt es ein grösseres kompliment - für mich?
wenn mich jemand nicht nur im haushalt oder in der küche begehrt
sondern auch im bett?

Mal ne Frage: warum muß immer nur der zurückstecken der Lust hat?

Sehr heikles Thema...

Man müsste das auch mal von der anderen Seite betrachten...wie geht es dem/derjenigen die keine Lust auf Sex hat damit?

Wir sind seit knapp 11 Jahren ein Paar. Wir hatten auch über längeren Zeitraum eine Flaute. Warum? Das weiß ich (Sie) selbst bis heute nicht. Und ich kann euch sagen, dass es mich mehr als belastet hat! Wir hatten wirklich IMMER ein mehr als erfüllendes Sexleben, doch irgendwann kam der Tag, da war es von meiner Seite aus erstmal gelaufen...
Ich hatte absolut 0 Lust. Rein garnicht. Man hätte mich mit sonst was locken können, es hat mich einfach nicht interessiert.

Seit ein paar Wochen ist von heute auf morgen alles wieder wie ausgewechselt. Wir haben fast täglich (teilweise sogar mehrmals) Sex und es läuft noch besser als zuvor! Obwohl, wie ich schon sagte, wir vorher auch ein mehr als erfüllendes Sexleben hatten.

Mir hat in dieser Zeit sein Verständnis sehr geholfen. Er hat mir die Zeit einfach gegeben. Wahrscheinlich hat mich das ganze noch mehr belastet als ihn selbst. Sex gehört einfach dazu! Und ich kann jeden verstehen, der das eben nicht über mehrere Jahre ertragen kann und sich trennt, nachdem man alles mögliche versucht hat.
Ich habe auch alles mögliche versucht, mich belesen, versucht Gründe zu finden, nachgedacht wie man das Problem gelöst bekommt etc. Habe sogar angesprochen, ihm die Beziehung zu öffnen, damit er nicht zu kurz kommt und Spaß haben kann.

Ich kann nicht mal sagen was wirklich passiert ist und wie es jetzt wieder zu diesem plötzlichen Umschwung gekommen ist
Vielleicht, weil er mich einfach nicht unter Druck gesetzt hat und genau diese sexuelle Absichtlosigkeit. Und dafür bin ich ihm mehr als dankbar!

Sie schreibt; schon diese Ankündigung würde bei mir absolute Lustlosigkeit auslösen und eheliche Pflichten müssen/sollten/könnten erfüllt werden...puh, ich bin für meine derben Scherze bekannt und sicher auch hart im Nehmen, aber irgendwie schüttelt es mich bei den 2 Beiträgen.

@****ne wie siehst du deine fragestellung????

Ich muß zugeben, es sollte ein geben und nehmen sein.
Es ist nicht schön endlos am ausgestrecktem Arm hängen gelassen zu werden.
Vor allem wenn jegliche Äußerung gleich als Druck interpretiert wird.
Wohlgemerkt: so alle 2 Wochen mal.
Also ein Versuch eines Gespräches in die Richtung.
Es kann nicht sein das immer einer zurücksteckt.
Und " dann öffne die Beziehung" oder " Trennung" kann nicht die Lösung sein wenn ansonsten doch alles wunderschön ist.
Schwieriges Thema.

Natürlich ist eine Beziehung immer ein geben und nehmen! Dennoch bei diesem Thema sehr schwierig... Es kommt ja auch immer auf den Grund an...wenn man ihn denn weiß, ist man ja schon mal ein Stück weiter. Wenn man bewusst keinen Grund wahrnimmt ist das allerdings mehr als schwer.
Wenn man wirklich absolut 0 Lust verspürt, sich nicht einmal selbst anfasst/selbst befriedigt... Was soll man da machen? Den Sex „über sich ergehen lassen“? Das könnte ich nicht und ich denke das wäre auch nie im Sinne meines Mannes gewesen...

Eventuell könnte da wirklich nur eine Paartherapie helfen wenn es über einen längeren Zeitraum andauert, welcher nicht mehr auszuhalten ist. Eventuell findet eine Therapeutin die wahren Beweggründe, die einem selbst so bewusst garnicht erscheinen mögen.

Noch viel mehr Möglichkeiten als die Beziehung zu öffnen (wenn man das überhaupt kann) oder sich zu trennen, gibt es denk ich dann auch garnicht weiter...