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Experiment offene Beziehung - Gescheitert? Was nun?

**********tiker Mann
56 Beiträge
Ich habe den Eingangstext gelesen (wirklich gut formuliert) und die Antworten mehr überflogen. Ich hoffe, ich wiederhole nichts, was schon geschrieben wurde.

Zunächst finde ich mich in der Position auch wieder. Ich habe neun Jahre lang eine Beziehung geführt, die eigentlich vor acht Jahren hätte enden sollen. Ja, sollen. Ich bin mit ihr zusammen geblieben, weil sie ziemlich schnell schwanger wurde (wir wissen, wie sowas passiert) und ich habe meine Verantwortung getragen, entgegen meiner Gefühle. Für unser Kind habe ich versucht, Gefühle zur Partnerin wieder aufzubauen und das ist mir stellenweise gelungen. Aber meine Partnerin hat sie selten erwidert und damit alles immer wieder abgetötet.

Auch bei uns ließ der Sex sehr schnell nach. Das kam uns beiden komisch vor, denn wir hatten über Monate hinweg mehrmals am Abend Sex, weil wir die Finger nicht voneinander lassen konnte.

Mit einer Änderung in der Beziehung hätten auch wir das wiederbeleben können. Aber ich weiß, dass so eine Wiederbelebung nur für eine Zeitlang anhält und dann mindestens einer in seine alten Muster zurückfällt.

Wir haben uns mittlerweile getrennt, weil sie sich durch ihre Muster mir gegenüber scheiße verhalten hat. Sie hat mir mehrfach bewiesen, dass sie sich nicht ändert, aber das spielt hier keine Rolle.

So, wie Du formulierst, würde ich es nicht fortsetzen. Mein Eindruck ist, dass ihr über eine Beziehung hinausgewachsen seid. Ihr habt euch weiterentwickelt und braucht einander nicht mehr in einer Beziehung. Ihr solltet beide offen für eine endgültige Veränderung sein.

Das ist mein Rat, den ich Dir geben möchte.
*********erker Mann
11.916 Beiträge
Mir wäre dieser Rat einfach zu alternativlos!
*****_sh Frau
7.603 Beiträge
Irgendwann gab ich auf sie zu umwerben da sie eh unterstellt das ich nur Sex will und sie macht keine Anzeichen ihrerseits. So lebten wir beide viele Jahre zusammen ein an sich glückliches Leben – bis eben auf fehlende Intimitäten.

Es ist ja jeder Mensch anders.
Aber sorry, was ist das für ein Vorwurf?
Ich unterstelle meinem Partner, dass er hoffentlich Sex mit mir will. Und manchmal ist es "nur" Sex und sonst gar nichts.
Wir sind jetzt 9 Jahre zusammen. Aber es gibt nach wie vor eine unglaubliche körperliche Anziehung zwischen uns. Ich schaue ihm gelegentlich zu, wie er mit einer anderen Frau schläft. Er überlässt mich gelegentlich einem anderen, in seinem Beisein. Das ändert aber an der Anziehung nichts. Ich liebe seine Berührungen, die nach wie vor etwas ganz Besonderes für mich sind.
Zusammenleben wie Bruder und Schwester, und dann auch noch ohne gemeinsame Kinder? Neee ...... das wäre für mich kein glückliches Leben.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Ich habe auch keine persönliche Erfahrung mit offenen Beziehungen. Trotzdem möchte ich euch was schreiben:
Warum kommt es euch falsch oder verfahren vor? Ich lese heraus, dass ihr eigentlich beide gerade etwas schönes und spannendes erlebt. Auch Verliebtheit ist ja an sich erstmal was schönes.
Und doch macht es euch Angst, weil ihr denkt das treibt euch auseinander.
Ich glaube ihr tut euch schwer mit der Situation, weil ihr immer noch ein gesellschaftlich-postuliertes Beziehungsideal im Kopf habt: eigentlich müsste es doch bei UNS im Bett klappen, eigentlich dürfte ich doch niemand anderes begehren oder gar lieben...
aber ihr bestimmt!!! Definiert euch und die Partnerschaft neu.
Entscheidet euch füreinander, selbst wenn es NUR eine platonische Ehe ist und ihr den Sex mit anderen habt. Wenn ihr damit glücklich sein könnt, ist es euer Weg!

Wenn ihr aber merkt, ihr seid eifersüchtig und unglücklich ... dann redet und geht wieder einen Schritt zurück.
****13 Mann
1.453 Beiträge
Zitat von *********uple:
Experiment offene Beziehung - Gescheitert? Was nun?
Moin ihr lieben,

wir sind ein Pärchen was bereits einiges durch gemacht hat und was zuletzt einen Weg beschreitet der so wie es scheint kurz vorm Scheitern steht. Und das obwohl der Weg sich bis hierhin gut anfühlt bzw. anfühlte.
Oder vielleicht ist auch alles in bester Ordnung und ihr habt ähnliches erlebt und könnt uns quasi Mut machen. Thema Schwarmwissen bzw. in dem Falle Schwarmerfahrung.

ZUR VORGESCHICHTE:

Wir sind seit über 19 Jahren zusammen und 17 davon auch verheiratet. Kinderlos aber mit Eigenheim. Also fast die spießige Familie von neben an.
Verstehen tun wir uns prächtig in allerlei Hinsicht und sind nach außen hin in unserem Freundkreis sogar das vermutete „Traumpaar“. Nur eins lief nicht so rund: Der Sex. Sie hatte nie Lust und wenn ich dann doch mal ran durfte, dauert die Nummer nur wenige Minuten und war demnach für beide wenig befriedigend.

Irgendwann gab ich auf sie zu umwerben da sie eh unterstellt das ich nur Sex will und sie macht keine Anzeichen ihrerseits. So lebten wir beide viele Jahre zusammen ein an sich glückliches Leben – bis eben auf fehlende Intimitäten.

Da tritt eine alte Bekannte in mein Leben. Wir schrieben uns über WhatsApp viele Nachrichten die irgendwann auch anzüglich wurden und ich mich zumindest so wieder begehrenswert fühlte. Zu einem Treffen kam es aber nie und als meine Frau den Chat entdeckte, verbot sie den Kontakt.

Aber bereits vorab und erst recht dadurch bekam ich die Idee, das sie eventuell Asexuell sein könnte und eben einfach keine Lust verspürt (bis dahin und auch darüber hinaus hatte ich immer eher den Fehler bei mir gesucht - zu unattraktiv/zu schlecht im Bett - das Selbstvertrauen litt mächtig) und ihr offeriert ob es nicht eine Idee wäre, falls sie einfach keine Lust auf Sex hätte, ich mir diesen außerhalb der Ehe holen könnte (offene Beziehung). Natürlich galt dasselbe Angebot für sie.

Dies in dem Moment zu fordern war sicherlich nicht der ideale und so verging die Zeit auch hier – ohne das etwas passierte.

Außer den Gedanken die immer tiefer in diese Materie eintreten. Melde mich bei Joy als Einzelperson an, allerdings nicht um Dates auszumachen sondern einfach um mir Ideen zu holen und Dinge abzuwägen. Trotzdem kommt erneut ein Kontakt zustande. Geplant ist auch hier nichts sexuelles, sondern im Prinzip habe ich nur jemanden gefunden die mir zuhört und mein Problem versteht. Am Ende kommt es dann aber doch sogar zum Sex.
Nun immerhin von meinem Gewissen geplagt gestehe ich dies meiner Partnerin offen. Es kommt wie es kommen musste. Sie verzeiht, aber unter der Prämisse das auch dieser Kontakt sofort eingestellt wird. Auch dieses geschieht.

Hält nun aber noch kürzer. Nach nicht Mal einem Monat fasse ich den Entschluss die Ehe zu beenden, da ich nun das Gefühl hatte (und habe), es geht nicht Monogam bei mir. Ab hier wird es ernst. Sie will mich nicht verlieren und schlägt vor es doch nochmal mit Öffnung der Ehe zu probieren, wenn sie immerhin alle Regeln vorgeben darf.

UNSER PROFIL BEI JOY ENTSTEHT
(das Einzelprofil wurde selbstverständlich bereits vorab gelöscht)

Wir eröffnen also unser Profil, starten kurz vor Corona zwei Mal dem Passion in Bremen einen Besuch ab, treffen uns mit Pärchen und alles läuft tatsächlich wundervoll ab.
Wir beiden verlieben uns sogar neu ineinander. Nicht in andere. Sondern in uns. Auch der Sex untereinander wird gefühlt sogar besser, als er je war. Bis hierhin generell auch kaum Sex mit anderen. Im Club gar nicht und nur mit einem anderen Pärchen überhaupt intim geworden und Partnertausch vollzogen.

Aber Pärchendates sind dann doch recht schwierig, da vier Charaktere die perfekt zueinander passen schwer zu finden sind. Somit schlägt sie nun doch vor einzeln zu daten.
Sie musste auch nicht lange suchen einen einzelnen Herren zu daten. Inzwischen ist er mehr als nur begehrenswert für sie. So sehr das auch Gefühle im Spiel sind, die als Liebe bezeichnet werden können.
Immerhin date auch ich aufgrund dessen einzeln und habe ebenfalls eine liebe Frau gefunden. Allerdings sind bei uns (noch) nicht so tiefe Gefühle vorhanden. Wahrscheinlich auch weil sie weit weg wohnt und man sich daher deutlich seltener sieht, als sie ihren „Hausfreund“ (seit ca. 10/11 Wochen, jedes Wochenende bei ihm).

Daher entwickelt sich das ganze zwischen uns nun langsam wieder zurück. Wir haben wieder weniger gemeinsamen Sex und generell leiden die Zärtlichkeiten untereinander, da der andere Partner wichtiger erscheint. Die Gefahr besteht bzw. bestand natürlich immer bei solch einem Thema, aber bevor hier kommt „war doch klar dass das passiert“, haben wir es wenigstens versucht.

Nun die Frage(n) an euch:
• Habt ihr ähnliches erlebt und wie hat es sich weiter entwickelt?
• Sind dies Anfangs typische Schmetterlinge (etwas neues) die auch wieder verfliegen und sich das ganze irgendwann einpendelt z.B. Richtung Polyamor?

Die neuen Partner wieder „abschießen“ ist jedenfalls keine Option. Für uns beide nicht.
Wäre also der letzte Ausweg nur die Trennung? Immerhin verstehen wir uns beide immer noch prächtig und könnten wahrscheinlich als Freunde besser existieren, als als Paar?!


(Geschrieben von ihm und aus seiner Sicht, aber natürlich abgesprochen zwischen uns.)
Davor hätte ich auch Angst !
*****aeG Mann
270 Beiträge
Was ist denn "gescheitert"?
Ich habe jetzt lange nach dem eigentlichen Konflikt gesucht, warum Ihr meint, Euer Weg geht in Richtung scheitern.

Gut möglich, dass sich eine Ehe / Beziehung entwickelt, auch in verschiedene Richtungen.
Zum Scheitern war Euer 19 Jahre Stillhalteabkommen verurteilt. Ihr seid ins Risiko gegangen, wo ist der Konflikt, der es zum Scheitern bringt.

Ist es das Gefühl, nicht mehrere Menschen lieben zu können? Ist es der wiederkehrende Moment der fehlenden Intimität? Sind es Eure Wertvorstellungen, wie eine Beziehung/Ehe organisiert sein muss?

Es ist eine große Herausforderung, die erotische Beziehung des eigenen Partners zu anderen Menschen zu akzeptieren. Manche ziehen daraus die eigene Befriedigung. Eine noch größere Herausforderung wäre es, wenn er/sie allein zu Hause sitzenbleibt.

Was ist Deine Herausforderung als Mann? Ist es die "Dominanz" Deiner Frau, erst alles zu unterbinden und dann zu überholen, ohne einzuhohlen? Ist es der Wunsch, geliebt zu werden und nach SEX als Ausdruck dieser Liebe?

Ihr schreibt von Gönnen. Was ist die Veränderung in Eurer Beziehung, die das Scheitern der Öffnung zum Ausdruck bringt?

Die Erfahrung, von einem anderen Menschen geliebt zu werden, Nähe, Erotik, Sex, ist doch einfach ein Lebenskatalysator. Insofern bleibt die Frage, wie Euch diese neue Energie bereichert oder ob sie Euch auseinander treibt. Was Ihr möchtet, allein und zusammen, könnt ihr ja nur selbst bestimmen. Wenn es gut läuft, dann auch noch mit den anderen Menschen in Eurem Beziehungsnetzwerk.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es funktioniert, eine langjährige Beziehung zu öffenen. Es gibt Höhen und Tiefen, Konflikte, Grenzen und es gibt die Möglichkeit zu Wachstum und neuen Ufern.
********lack Frau
19.316 Beiträge
@*********uple

An der Stelle holpert es in meinen Augen...

Automatisch wurde auch der Sex intensiver. Von daher liegt es aktuell weniger daran, das sie mit mir keinen Sex will. Da liegt eher das Problem der zur Zeit wenigen gemeinsamen Zeit (Montag-Freitag Arbeit und Wochenende getrennt).

Wäre es nicht das Einfachste, wenn es dann auch für Dich ein Wochenende gäbe, wenn man es wirklich nicht schafft an den Wochentagen Zeit für gemeinsamen Sex zu schaffen?



Deswegen finde ich die Frage an von @*****aeG auch so interessant.

Was ist Deine Herausforderung als Mann? Ist es die "Dominanz" Deiner Frau, erst alles zu unterbinden und dann zu überholen, ohne einzuhohlen? Ist es der Wunsch, geliebt zu werden und nach SEX als Ausdruck dieser Liebe?

Und wie sähe dann die Frage aus ihrer Sicht aus?

Denn die Grundsatzfrage was denn da noch "wir" ist und was man bereit ist, dafür zu tun. Dementsprechend wird sich auch zeigen, wohin die Richtung geht.

WiB
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