Experiment offene Beziehung - Gescheitert? Was nun?
Moin ihr lieben,wir sind ein Pärchen was bereits einiges durch gemacht hat und was zuletzt einen Weg beschreitet der so wie es scheint kurz vorm Scheitern steht. Und das obwohl der Weg sich bis hierhin gut anfühlt bzw. anfühlte.
Oder vielleicht ist auch alles in bester Ordnung und ihr habt ähnliches erlebt und könnt uns quasi Mut machen. Thema Schwarmwissen bzw. in dem Falle Schwarmerfahrung.
ZUR VORGESCHICHTE:
Wir sind seit über 19 Jahren zusammen und 17 davon auch verheiratet. Kinderlos aber mit Eigenheim. Also fast die spießige Familie von neben an.
Verstehen tun wir uns prächtig in allerlei Hinsicht und sind nach außen hin in unserem Freundkreis sogar das vermutete „Traumpaar“. Nur eins lief nicht so rund: Der Sex. Sie hatte nie Lust und wenn ich dann doch mal ran durfte, dauert die Nummer nur wenige Minuten und war demnach für beide wenig befriedigend.
Irgendwann gab ich auf sie zu umwerben da sie eh unterstellt das ich nur Sex will und sie macht keine Anzeichen ihrerseits. So lebten wir beide viele Jahre zusammen ein an sich glückliches Leben – bis eben auf fehlende Intimitäten.
Da tritt eine alte Bekannte in mein Leben. Wir schrieben uns über WhatsApp viele Nachrichten die irgendwann auch anzüglich wurden und ich mich zumindest so wieder begehrenswert fühlte. Zu einem Treffen kam es aber nie und als meine Frau den Chat entdeckte, verbot sie den Kontakt.
Aber bereits vorab und erst recht dadurch bekam ich die Idee, das sie eventuell Asexuell sein könnte und eben einfach keine Lust verspürt (bis dahin und auch darüber hinaus hatte ich immer eher den Fehler bei mir gesucht - zu unattraktiv/zu schlecht im Bett - das Selbstvertrauen litt mächtig) und ihr offeriert ob es nicht eine Idee wäre, falls sie einfach keine Lust auf Sex hätte, ich mir diesen außerhalb der Ehe holen könnte (offene Beziehung). Natürlich galt dasselbe Angebot für sie.
Dies in dem Moment zu fordern war sicherlich nicht der ideale und so verging die Zeit auch hier – ohne das etwas passierte.
Außer den Gedanken die immer tiefer in diese Materie eintreten. Melde mich bei Joy als Einzelperson an, allerdings nicht um Dates auszumachen sondern einfach um mir Ideen zu holen und Dinge abzuwägen. Trotzdem kommt erneut ein Kontakt zustande. Geplant ist auch hier nichts sexuelles, sondern im Prinzip habe ich nur jemanden gefunden die mir zuhört und mein Problem versteht. Am Ende kommt es dann aber doch sogar zum Sex.
Nun immerhin von meinem Gewissen geplagt gestehe ich dies meiner Partnerin offen. Es kommt wie es kommen musste. Sie verzeiht, aber unter der Prämisse das auch dieser Kontakt sofort eingestellt wird. Auch dieses geschieht.
Hält nun aber noch kürzer. Nach nicht Mal einem Monat fasse ich den Entschluss die Ehe zu beenden, da ich nun das Gefühl hatte (und habe), es geht nicht Monogam bei mir. Ab hier wird es ernst. Sie will mich nicht verlieren und schlägt vor es doch nochmal mit Öffnung der Ehe zu probieren, wenn sie immerhin alle Regeln vorgeben darf.
UNSER PROFIL BEI JOY ENTSTEHT
(das Einzelprofil wurde selbstverständlich bereits vorab gelöscht)
Wir eröffnen also unser Profil, starten kurz vor Corona zwei Mal dem Passion in Bremen einen Besuch ab, treffen uns mit Pärchen und alles läuft tatsächlich wundervoll ab.
Wir beiden verlieben uns sogar neu ineinander. Nicht in andere. Sondern in uns. Auch der Sex untereinander wird gefühlt sogar besser, als er je war. Bis hierhin generell auch kaum Sex mit anderen. Im Club gar nicht und nur mit einem anderen Pärchen überhaupt intim geworden und Partnertausch vollzogen.
Aber Pärchendates sind dann doch recht schwierig, da vier Charaktere die perfekt zueinander passen schwer zu finden sind. Somit schlägt sie nun doch vor einzeln zu daten.
Sie musste auch nicht lange suchen einen einzelnen Herren zu daten. Inzwischen ist er mehr als nur begehrenswert für sie. So sehr das auch Gefühle im Spiel sind, die als Liebe bezeichnet werden können.
Immerhin date auch ich aufgrund dessen einzeln und habe ebenfalls eine liebe Frau gefunden. Allerdings sind bei uns (noch) nicht so tiefe Gefühle vorhanden. Wahrscheinlich auch weil sie weit weg wohnt und man sich daher deutlich seltener sieht, als sie ihren „Hausfreund“ (seit ca. 10/11 Wochen, jedes Wochenende bei ihm).
Daher entwickelt sich das ganze zwischen uns nun langsam wieder zurück. Wir haben wieder weniger gemeinsamen Sex und generell leiden die Zärtlichkeiten untereinander, da der andere Partner wichtiger erscheint. Die Gefahr besteht bzw. bestand natürlich immer bei solch einem Thema, aber bevor hier kommt „war doch klar dass das passiert“, haben wir es wenigstens versucht.
Nun die Frage(n) an euch:
• Habt ihr ähnliches erlebt und wie hat es sich weiter entwickelt?
• Sind dies Anfangs typische Schmetterlinge (etwas neues) die auch wieder verfliegen und sich das ganze irgendwann einpendelt z.B. Richtung Polyamor?
Die neuen Partner wieder „abschießen“ ist jedenfalls keine Option. Für uns beide nicht.
Wäre also der letzte Ausweg nur die Trennung? Immerhin verstehen wir uns beide immer noch prächtig und könnten wahrscheinlich als Freunde besser existieren, als als Paar?!
(Geschrieben von ihm und aus seiner Sicht, aber natürlich abgesprochen zwischen uns.)