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Experiment offene Beziehung - Gescheitert? Was nun?

Experiment offene Beziehung - Gescheitert? Was nun?
Moin ihr lieben,

wir sind ein Pärchen was bereits einiges durch gemacht hat und was zuletzt einen Weg beschreitet der so wie es scheint kurz vorm Scheitern steht. Und das obwohl der Weg sich bis hierhin gut anfühlt bzw. anfühlte.
Oder vielleicht ist auch alles in bester Ordnung und ihr habt ähnliches erlebt und könnt uns quasi Mut machen. Thema Schwarmwissen bzw. in dem Falle Schwarmerfahrung.

ZUR VORGESCHICHTE:

Wir sind seit über 19 Jahren zusammen und 17 davon auch verheiratet. Kinderlos aber mit Eigenheim. Also fast die spießige Familie von neben an.
Verstehen tun wir uns prächtig in allerlei Hinsicht und sind nach außen hin in unserem Freundkreis sogar das vermutete „Traumpaar“. Nur eins lief nicht so rund: Der Sex. Sie hatte nie Lust und wenn ich dann doch mal ran durfte, dauert die Nummer nur wenige Minuten und war demnach für beide wenig befriedigend.

Irgendwann gab ich auf sie zu umwerben da sie eh unterstellt das ich nur Sex will und sie macht keine Anzeichen ihrerseits. So lebten wir beide viele Jahre zusammen ein an sich glückliches Leben – bis eben auf fehlende Intimitäten.

Da tritt eine alte Bekannte in mein Leben. Wir schrieben uns über WhatsApp viele Nachrichten die irgendwann auch anzüglich wurden und ich mich zumindest so wieder begehrenswert fühlte. Zu einem Treffen kam es aber nie und als meine Frau den Chat entdeckte, verbot sie den Kontakt.

Aber bereits vorab und erst recht dadurch bekam ich die Idee, das sie eventuell Asexuell sein könnte und eben einfach keine Lust verspürt (bis dahin und auch darüber hinaus hatte ich immer eher den Fehler bei mir gesucht - zu unattraktiv/zu schlecht im Bett - das Selbstvertrauen litt mächtig) und ihr offeriert ob es nicht eine Idee wäre, falls sie einfach keine Lust auf Sex hätte, ich mir diesen außerhalb der Ehe holen könnte (offene Beziehung). Natürlich galt dasselbe Angebot für sie.

Dies in dem Moment zu fordern war sicherlich nicht der ideale und so verging die Zeit auch hier – ohne das etwas passierte.

Außer den Gedanken die immer tiefer in diese Materie eintreten. Melde mich bei Joy als Einzelperson an, allerdings nicht um Dates auszumachen sondern einfach um mir Ideen zu holen und Dinge abzuwägen. Trotzdem kommt erneut ein Kontakt zustande. Geplant ist auch hier nichts sexuelles, sondern im Prinzip habe ich nur jemanden gefunden die mir zuhört und mein Problem versteht. Am Ende kommt es dann aber doch sogar zum Sex.
Nun immerhin von meinem Gewissen geplagt gestehe ich dies meiner Partnerin offen. Es kommt wie es kommen musste. Sie verzeiht, aber unter der Prämisse das auch dieser Kontakt sofort eingestellt wird. Auch dieses geschieht.

Hält nun aber noch kürzer. Nach nicht Mal einem Monat fasse ich den Entschluss die Ehe zu beenden, da ich nun das Gefühl hatte (und habe), es geht nicht Monogam bei mir. Ab hier wird es ernst. Sie will mich nicht verlieren und schlägt vor es doch nochmal mit Öffnung der Ehe zu probieren, wenn sie immerhin alle Regeln vorgeben darf.

UNSER PROFIL BEI JOY ENTSTEHT
(das Einzelprofil wurde selbstverständlich bereits vorab gelöscht)

Wir eröffnen also unser Profil, starten kurz vor Corona zwei Mal dem Passion in Bremen einen Besuch ab, treffen uns mit Pärchen und alles läuft tatsächlich wundervoll ab.
Wir beiden verlieben uns sogar neu ineinander. Nicht in andere. Sondern in uns. Auch der Sex untereinander wird gefühlt sogar besser, als er je war. Bis hierhin generell auch kaum Sex mit anderen. Im Club gar nicht und nur mit einem anderen Pärchen überhaupt intim geworden und Partnertausch vollzogen.

Aber Pärchendates sind dann doch recht schwierig, da vier Charaktere die perfekt zueinander passen schwer zu finden sind. Somit schlägt sie nun doch vor einzeln zu daten.
Sie musste auch nicht lange suchen einen einzelnen Herren zu daten. Inzwischen ist er mehr als nur begehrenswert für sie. So sehr das auch Gefühle im Spiel sind, die als Liebe bezeichnet werden können.
Immerhin date auch ich aufgrund dessen einzeln und habe ebenfalls eine liebe Frau gefunden. Allerdings sind bei uns (noch) nicht so tiefe Gefühle vorhanden. Wahrscheinlich auch weil sie weit weg wohnt und man sich daher deutlich seltener sieht, als sie ihren „Hausfreund“ (seit ca. 10/11 Wochen, jedes Wochenende bei ihm).

Daher entwickelt sich das ganze zwischen uns nun langsam wieder zurück. Wir haben wieder weniger gemeinsamen Sex und generell leiden die Zärtlichkeiten untereinander, da der andere Partner wichtiger erscheint. Die Gefahr besteht bzw. bestand natürlich immer bei solch einem Thema, aber bevor hier kommt „war doch klar dass das passiert“, haben wir es wenigstens versucht.

Nun die Frage(n) an euch:
• Habt ihr ähnliches erlebt und wie hat es sich weiter entwickelt?
• Sind dies Anfangs typische Schmetterlinge (etwas neues) die auch wieder verfliegen und sich das ganze irgendwann einpendelt z.B. Richtung Polyamor?

Die neuen Partner wieder „abschießen“ ist jedenfalls keine Option. Für uns beide nicht.
Wäre also der letzte Ausweg nur die Trennung? Immerhin verstehen wir uns beide immer noch prächtig und könnten wahrscheinlich als Freunde besser existieren, als als Paar?!


(Geschrieben von ihm und aus seiner Sicht, aber natürlich abgesprochen zwischen uns.)
Ich lebe nicht in so einer Beziehung, hab auch keine Erfahrung.

Beim Durchlesen des Textes, musste ich aber oft den Kopf schütteln. Ich glaube was euch total fehlt ist tiefe Liebe zueinander. Ihr könnt glaube ich als freundschaftliches Paar, was sich sehr gut versteht, aneinander gewöhnt ist, existieren.

Ihr habt eure Beziehung geöffnet und natürlich kann es da sehr schnell passieren, dass sich ein Partner in einen neuen Mann oder Frau verliebt. Ja Schmetterlinge verfliegen auch wieder, können aber auch dann in eine tiefe Liebe überwechseln. Schon der Punkt, dass deine Frau jedes Wochenende bei ihrem Hausfreund ist, stößt mir massiv auf. Mit einer offenen Beziehung hat das für mich nichts mehr zu tun. Ja man hat Sex mit anderen, aber das geht bei euch ja viel weiter, da Gefühle im Spiel sind.

Ihr solltet euch wirklich fragen, was ihr beide wollt, ob ihr euch noch liebt, ob eine gemeinsame Zukunft noch Sinn hat. Nur weil man sich gut versteht, ist das keine Basis für eine Ehe, wenn keine Gefühle füreinander da sind und der Hausfreund fast wichtiger ist, als der eigene Mann. In einer offenen Beziehung muss man wissen,wo man hin gehört und eine offene Beziehung funktioniert nur gut, wenn die Basis einer liebevollen, ehrlichen Partnerschaft gegeben ist. Um eine kaputte Beziehung zu kitten, die Beziehung zu öffnen, halte ich für absolut falsch.
*********erker Mann
11.916 Beiträge
Ich versteh ehrlich gesagt Euer Problem gar nicht... wenn ihr Euch doch momentan so gut versteht und beide wieder Sex habt, auch wenn nicht wirklich untereinander, dann ist es doch in jedem Falle besser wie am Anfang.
Vielleicht ist es etwas übertrieben dem Hausfreund jedes Wochenende zu schenken, aber sonst läuft doch alles gut...
*****169 Frau
6.194 Beiträge
Puh ... ein langer Weg ... Merci für die ausführlichen Hintergrund-Informationen *hutab*

Zitat von *********uple:
... da der andere Partner wichtiger erscheint. Die Gefahr besteht bzw. bestand natürlich immer bei solch einem Thema, ...
MMn ist das der Punkt, an dem ihr beide nun noch viel Feinarbeiten leisten solltet *feinschleif* ... die Aufmerksamkeit dem bestehenden Partner gegenüber nicht zu verlieren vor lauter Schmetterlingen im Bauch für das aufregende Neue.

Gegenseitige Achtsamkeit kann man sich in vielen Facetten des Alltags zeigen - am einfachsten und doch mit am schwierigsten dadurch, dass es noch immer viel Freude bereitet, mit dem bestehenden Partner gemeinsames zu unternehmen.
Ebenso wie man zeigt, dass man sich mitfreut, wenn einer alleine etwas Schönes unternimmt.
(bewusst allgemein formuliert, da es eben nicht nur sexuelle Aktivitäten betrifft.)

Ihr schafft das schon zusammen, nur Mut *vielglueck*
*****169 Frau
6.194 Beiträge
Zitat von *****969:
...Schon der Punkt, dass deine Frau jedes Wochenende bei ihrem Hausfreund ist...
... diesen Punkt habe ich noch nicht als so kritisch bewertet.
Dafür ist die Öffnung mE zu neu.

Sehe es mehr unter dem Aspekt, dass sich die Frau des TE nun sexuell erst mal neu entdeckt und ausprobieren will - anscheinend hat sie jemanden gefunden, der ihr erotischen Begehren derzeit zu entfachen und schüren versteht.

Wenn die Basis der Beziehung stimmt und sie somit Bestand hat, wird sie ihr neuentdecktes Wissen über sich selbst sicherlich mit ihrem Mann teilen.

*blume*
*******nep Frau
15.773 Beiträge
So viele Jahre zusammen, so jung zusammen gekommen, jetzt neue liebespartner im Leben. Wenn sie ihn so oft sehen kann ist es schon wahrscheinlich das demjenigen gegenüber Gefühle entstehen. Gefühle, die ihr anfangs auch hattet füreinander. Und wenn euer Liebesleben wieder abnimmt, kann es sein, das sie sich dann eher nach seiner Zuneigung sehnt.... nur eine Vermutung.

Wie sie fühlt kann keiner wissen. Aber wenn es nur noch partnerschaftlich läuft und nicht mehr als paar, dann läuft etwas schief.

Es ist dann eher die Frage, wie ihr eure Ehe weiterführen wollt. Gar nicht oder nur noch als Freunde und jeder geht seinen Weg.... man kann ja auch als Freunde gemeinsame Unternehmungen machen.

Wenn mir sowas passieren sollte, das ich von jemanden mich so angezogen fühle, würde ich es beenden. Denn meine Partnerschaft ist mit wichtiger wie Gefühle des verliebt seins..... die verschwinden irgendwann auch wieder.
*******uicy Paar
172 Beiträge
Zitat von *******b_DL:

Wenn mir sowas passieren sollte, das ich von jemanden mich so angezogen fühle, würde ich es beenden. Denn meine Partnerschaft ist mit wichtiger wie Gefühle des verliebt seins..... die verschwinden irgendwann auch wieder.

ich denke, dass ist die Essenz: wenn man eine Partnerschaft in irgendeiner Weise öffnet, dann nur, wenn sie stabil ist. Und dann hat keiner ein Interesse, dass etwas von außen zu viel wird.

Meiner Erfahrung nach klappt das nur, wenn man extrem frühzeitig "jedes" Gefühl (positiv oder negativ, innerhalb oder außerhalb der Beziehung) bespricht. Wenn da einer kein Interesse dran (zu aufwändig, zu viel Zeit, zu nervig) dann scheitern Beziehungen daran...
*******ust Paar
5.812 Beiträge
Sicherheit und Freiheit
Standbein und Spielbein
Wir wollen beides.

Offene Beziehungen geben zu wenig Sicherheit.
Das wird euch zum Verhängnis,
wenn ihr euch nicht zuerst für EUCH entscheidet.
@*******ust

Total auf den Punkt gebracht
Eine Beziehung zu öffnen wenn es nicht ao gut läuft, ist keine gute Idee.

Jetzt ist es aber so, und ihr wollt nicht mehr zurück. Somit bleibt euch erst mal nichts anderes als damit "umgehen".
Sie ist sehr häufig bei ihm, ich würde sie einfach mal fragen wie sie sich vorstellt wie es weiter gehen soll?

Dann bekommt ihr beide schnell eine Vorstellung davon was ihr tun wollt.

Eine Frage habe ich noch an den TE:
Von Paare treffen direkt zu "jeder alleine" ist schon ...... gewagt. Warum nicht MMF oder FFM? *nixweiss*
Wir möchten uns zwischendrin schon mal für die bereits erfolgten Wortmeldungen bedanken....

Sicherlich vieles richtig bzw. wir haben sicher hier und da Fehler gemacht. Wir wissen ja, das es zum jetzigen Stand nicht gekommen wäre wenn alles richtig gelaufen wäre.

Klar ist, das eine offene Beziehung nicht das Allheilmittel ist, wenn die Grundbeziehung ins stocken geraten ist. Aber es war (oder ist) zumindest eine Möglichkeit gewesen.

Der Verlauf geben wir zu hat uns dann selbst überrascht. Auch das angemerkte MMF bzw. FFM wäre sicher eine Möglichkeit gewesen, die sich aber so nicht anbot. Und es wurde ja auch nicht bewußt gesucht, als vielmehr (wie es im Leben eben so ist) ist es passiert.

Ihr macht uns aber Mut trotzdem weiter auch an uns zu arbeiten und ich denke das gehen wir auch weiterhin an. Mit einfach so voneinander trennen haben wir es auch nicht so. Merkt man vielleicht.

Daher nochmals *danke*
****go Mann
940 Beiträge
Wenn man aus der Position einer schwierigen Beziehung heraus die Beziehung öffnet, kommt es automatisch zu Schwierigkeiten. So wie Du schreibst hast Du Dich sexuell nicht von ihr angezogen gefühlt und erst als Du merktest, dass Du durchaus anziehend wirken kannst, habt ihr die Beziehung geöffnet (jedenfalls so halb ???) Ich denke Deine Frau musste sich auch erst mal klar werden, das Sie Sex nicht abgeschrieben hat, sondern nur versteckt. Wenn Diese Gefühle wieder zurück kommen, neigt man stark dazu denen auch zu viel Bedeutung zu geben.
Nicht falsch verstehen, ich will damit auf keinen Fall die Gefühle schmälern, aber genau wie ein Teenager neigt man in dieser Phase zu Kurzschlusshandlungen.
Eine Beziehung wegen einem Problem zu öffnen, hat für mich den gleichen Stellenwert, als wenn man sagt "Wir wollen Kinder um unsere Ehe zu retten..."
Sowas sollte man tun, wenn alles zu 100% passt und Vertrauen da ist und nicht wenn die Frau einfach keinen Bock mehr hat und nur noch (sexuelle) Ruhe vor ihren Mann haben will.
ABER die besten Grundlagen scheint Ihr ja zu haben. Ihr versteht euch und Ihr nehmt aufeinander Rücksicht, was sich daraus entwickelt kann euch aber niemand sagen, das macht ALLES Ihr *zwinker*
!!!Achtung!!! Alles geschrieben ist nur meine Meinung aus den gelesenen heraus *omm*
Nun die Frage(n) an euch:
• Habt ihr ähnliches erlebt und wie hat es sich weiter entwickelt?
• Sind dies Anfangs typische Schmetterlinge (etwas neues) die auch wieder verfliegen und sich das ganze irgendwann einpendelt z.B. Richtung Polyamor?

Das ist etwas, das sich in der Tat immer wieder auch kontrovers entwickeln kann. Wir leben polyamor, wobei da durchaus bei meinem Mann eher ein Affärencharakter gelebt wird. Ich bin eher der Beziehungsmensch und gehe langfristige Lieben ein und ohne tiefe Gefühle für einen Mann will ich eh keinen Sex.

Zwischen uns läuft es entsprechend fluktuierend, mal ist ein neuer Partner spannender, mal ziehen wir uns auf uns zurück.

Ein bisschen ist es wie Ebbe und Flut.

Ich finde das unschädlich und klar, wenn jetzt Monogamie erwünscht ist uns einer sich derartig verliebt, dass er mit dem neuen Partner eine eigene Beziehung aufbauen möchte, kann das passieren.

Ich würde da abwarten, wie es sich über die Zeit entwickelt und mich in Selbstfürsorge üben. Wir hatten auch schon Zeiten, wo ich niemanden hatte und er schon oder umgekehrt. Mein Mann hält es schlechter aus als ich, wenn er keine weitere Frau haben kann, er kommt aber darauf klar und ich nehme auch Rücksicht darauf, indem ich ihm meins nicht noch extra unter die Nase reibe. Und umgekehrt.

Redet miteinander. Seid geduldig und gebt eurer Entwicklung Raum. Soalnge da Liebe, Fürsorge und Zärtlichkeit ist und Erotik nicht stirbt, sind das bloß Phasen.

Sie
Zitat von *********uple:
- Sind dies Anfangs typische Schmetterlinge (etwas neues) die auch wieder verfliegen und sich das ganze irgendwann einpendelt z.B. Richtung Polyamor?

Das klingt sehr nach dem, was in der englischsprachen Poly-Community als "new relationship energy" (NRE) bezeichnet wird. Damit müsst ihr langfristig lernen umzugehen, sonst wird es extrem schwer mehr als eine rein freundschaftliche Beziehung zwischen euch zu behalten.

Versucht euch ständig, aber besonders wenn ihr frisch neue Partner kennenlernt, klar zu machen, dass das Fokussieren auf den oder die Neue ein normales Verhalten ist, aber ihr dem trotzdem nicht nachgeben müsst. Das benötigt Willenskraft ist aber durchwegs zu schaffen, wenn einem daran gelegen ist die "alte" Beziehung zu behalten.

Außerdem sollte ihr beide herausfinden und kommunizieren was euch wichtig ist um euch geliebt und gefestigt zu fühlen. Das wären dann die Dinge auf die der jeweils andere Partner während einer NRE-Phase besonders acht gibt, sie besonders oft tut/sagt/etc.
*********zburg Paar
1.275 Beiträge
HUHU *huhu*

Vorab: Toll und ehrlich geschrieben!!

Meint Ihr nicht, dass es schon längst an der Zeit wäre, Euch professionelle Hilfe zu suchen, wenn Ihr beide die Beziehung weiterführen möchtet?

Diese findet Ihr mit Sicherheit nicht hier im Joyclub oder durch die Auslobung einer "offenen Beziehung" um Eure Beziehung zu retten.

Swingen (in welcher Form auch immer – ob nun privat oder im Club zu 4 – ob nun als MMF oder FFM – ob nun allein oder gemeinsam) wird niemals eine Lösung von Beziehungsproblemen sein, sondern ist eine Bereicherung innerhalb einer sehr gut funktionierenden Beziehung.

Diese funktionierende Beziehung ist die Grundlage, sprich der Anfang, im Bereich swingen und nicht das Ende.

Gleichwohl wird swingen auch niemals eine Beziehung retten. Unserer Meinung nach niemals!

Das soll bitte nicht belehrend gemeint sein, sondern ist die subjektive Meinung eines glücklichen Paares, in dem beide Partner seit über 15 Jahren es toll und erotisch finden, einen Swingerclub zu besuchen oder sich privat mit Pärchen zu treffen.

Viele Grüße

C & S
**du Mann
1.091 Beiträge
Hallo Er von Chubby_Couple

Mir scheint die Krux bei Euch an 3 Punkten zu liegen:
1. An zumindest teilweise unterschiedlichen Vorstellungen, Ideen, die Beziehung zu öffnen: Du wolltest /willst auch, vielleicht hauptsächlich, zusammen Dinge erleben. Deine Frau war damit anfänglich einverstanden, gab dies dann aber auf, da sie die Suche zu schwierig fand. So unerfolgreich scheint mir dies aber nicht gewesen zu sein. Neben neuem Schwung in Euer Sexleben habt Ihr durchaus Paare kennengelernt, und mit einem wurdet Ihr intim. Fragt Euch, ob Ihr diesen Weg doch noch weitergehen wollt und könnt.
2. Deine Frau macht mir den Eindruck, dass sie wenig Lust auf Sex mit Dir hat. Das ist bitter für Dich und schwierig änderbar. Ihr könnt einzig versuchen herauszufinden, was denn aus Sicht Deiner Frau geändert werden sollte und ob Du das kannst und willst.
3. Die Gemeinsamkeit, die gemeinsame Zeit und gemeinsame erotische Unternehmungen würden mir an Deiner Stelle fehlen. Wollt Ihr denn nur noch den Alltag unter der Woche zusammen verbringen, der in Eurem Fall nicht besonders lustvoll ist (gemäss Deinen Aussagen)? Wollt und könnt Ihr Euch "Oasen" für Euch schaffen? Das geht aber bestimmt nicht optimal, wenn Deine Frau jedes Wochenende bei ihrem Freund ist. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du an den Wochenenden frei hast.

Achtet darauf: Was stimmt für Euch? Was nicht? Könnt und wollt Ihr es beide ändern?

Und zum Schluss meines langen Beitrags: Als Grund für Deinen zwischenzeitl. Wunsch nach einer Trennung gibst Du an, Du möchtest/könnest nicht monogam sein. Das verstehe ich in dem Fall nicht! Erstens hat Deine Frau aktuell wohl nichts dagegen (früher war es anders). Und zweitens lebt sie ja auch nicht mehr monogam. Für mich würden die möglichen Gründe einer Trennung vielmehr darin liegen, dass Ihr die Punkte 1.-3. nicht mehr "zusammenbringt", nachdem Ihr dies probiert.

Lg, alles Gute! Pidu
Zum Einstieg ein erneutes Danke an alle sich hier beteiligten und uns annehmenden.

Gehe mal gemischt auf das ganze ein.

Klar ist uns z.B. das hier keine professionelle Hilfe angeboten werden kann oder gar wir erwarten.
Hauptsächlich ging es tatsächlich um den unbefangenen Blick von außen (denn sicher kennen uns mind. 99
% aller User hier keinen von uns persönlich) sowie natürlich von Erfahrungen aus eurer Sichtweise zu profitieren. Und das kann man schon sagen: Es ist Wahnsinn wie verschieden die Ansichten sind und damit auch Tipps die uns erreichen. Habe ich dafür schon *danke* gesagt? Falls nein: Danke

Der letzte Beitrag von Pidu ist jedoch eher Kontra meiner Frau geschrieben. Das mag von außen auch so wirken wie er es schreibt und daher vollkommen ok. Allerdings hat sich eben auch durch Joy gezeigt, das es weniger die fehlende Lust auf mich ist, als vielmehr sie sich selbst in ihrem Körper nicht wohl fühlte. Es reicht eben nicht wenn nur der eigene Mann immer wiederholt das er sie eben doch attraktiv findet. Joy und viele Likes auf ihre Bilder und Komplimente generell haben ihr einen großen Selbstvertrauensschub gegeben. Das führte eben im Umkehrschluß auch dazu das sie sich wieder mehr traute. Automatisch wurde auch der Sex intensiver. Von daher liegt es aktuell weniger daran, das sie mit mir keinen Sex will. Da liegt eher das Problem der zur Zeit wenigen gemeinsamen Zeit (Montag-Freitag Arbeit und Wochenende getrennt).


Generell kann man sagen, das wir beide mit der aktuellen Situation ja nur teilweise unglücklich sind. Schließlich hat das ganze eben auch die schöne Seite des zweiten Partners den wir uns gegenseitig definitiv gönnen. Nun müssen nur die Hauptpartner (also wir) wieder mehr zueinander finden, aber vermutlich wird hier die Zeit eher für als gegen uns laufen.

Aber egal wie es ausgeht, man kann Joy und vor allem den Teilnehmern der illustren Runde nur unendlich dankbar sein. Nicht nur bezogen auf diesen Thread, sondern generell.
*******nd29 Mann
734 Beiträge
Zitat von *********uple:
...
Nun die Frage(n) an euch:
• Habt ihr ähnliches erlebt und wie hat es sich weiter entwickelt?
• Sind dies Anfangs typische Schmetterlinge (etwas neues) die auch wieder verfliegen und sich das ganze irgendwann einpendelt z.B. Richtung Polyamor?

Die neuen Partner wieder „abschießen“ ist jedenfalls keine Option. Für uns beide nicht.
Wäre also der letzte Ausweg nur die Trennung? Immerhin verstehen wir uns beide immer noch prächtig und könnten wahrscheinlich als Freunde besser existieren, als als Paar?!
...

Ich würde es einfach entspannt sehen. Man muss doch nicht immer eine Norm erfüllen. Wenn ihr Euch gut versteht und gut miteinander klar kommt, müsst ihr Euch doch auch nicht trennen. Es ist schön, wenn bei einem Paar alles zusammenpasst und auch der Sex stimmt. Letztlich bleibt man aber Individuum und das finde ich durchaus besser, als total miteinander zu verschmelzen. Oftmals gewinnt man durch Loslassen. Wenn Du beobachten kannst, dass Deine Frau sich mit einem anderen Partner wohlfühlt und sie trotzdem bei Dir bleibt, kann Du das doch einfach genießen. Wenn sie spürt, dass Du ihr ihr Glück gönnst, wird sie Dir in irgendeiner Form dankbar sein. Es ist gut möglich, dass sie dann auch wieder eine Phase haben wird, in der sie Dich auch wieder mit körperlicher Nähe betraut.
Vielleicht ist es für Dich problematisch, dass es bei Dir nicht ganz so gut funktioniert. Du kannst Dich dann aber auch fremd verlieben, ohne ein Schlechtes Gewissen zu haben. Alleine die Möglichkeit diese Freiheit zu haben, kann das Leben aufwerten. Oft schwindet auch der Drang, wenn man die Freiheit hat und man sucht wieder das Vertraute.
Manchmal ist es einem Paar nicht vergönnt, die gleichen Phasen zur gleichen Zeit zu durchleben. Da hilft hin und wieder einfach Geduld.
Mit dem Feuer gespielt und sich verbrannt. Ich glaube da hilft nur eine Trennung und so wie es sich liest liegt das auch in der Luft. Sorry, aber so macht es auf mich den Eindruck
Ein offenes und ehrliches Statement. Hut ab.

Eine Frage steht für uns im Raum. Redet ihr miteinander über die mehr oder weniger verfahrene Situation?
Redet ihr so offen wie Du schreibst auch miteinander? Wir könnten uns vorstellen, dass einiges an Missverständnissen im Raum und Euch im Weg steht.
*******nd29 Mann
734 Beiträge
Zitat von *******ron:
Mit dem Feuer gespielt und sich verbrannt. Ich glaube da hilft nur eine Trennung und so wie es sich liest liegt das auch in der Luft. Sorry, aber so macht es auf mich den Eindruck

Eine Beziehung ist vielschichtig und nur weil was nicht passt muss man sich doch nicht trennen. Es geht hier um eine Beziehung von fast zwanzig Jahren. Einen Ratschlag zur Trennung würde ich da mit der vereinfachten Sicht von außen nicht so einfach geben.
Eine Trennung finde ich notwendig, wenn man sich in einer Beziehung nachhaltig vom Partner belastet fühlt. Erst mal muss man sich aber klar darüber sein, dass sich da nix ändern lässt. Oder man hat einfach keine Lust mehr auf die Beziehung. Der TE scheint aber durchaus noch ein starkes Interesse an der Partnerschaft zu haben. Solange auf beiden Seiten nicht aufgegeben wird, wir sich auch eine Lösung finden.
*********erker Mann
11.916 Beiträge
Zitat von *******ron:
Mit dem Feuer gespielt und sich verbrannt. Ich glaube da hilft nur eine Trennung und so wie es sich liest liegt das auch in der Luft. Sorry, aber so macht es auf mich den Eindruck

Für mich ist das mal wieder typisch für Menschen, für die es nichts Anderes als die Monogamie als Lebensmodell gibt.
Man konnte bisher aus keiner Zeile des TEs herauslesen, das die Beziehung am Ende wäre. Beide reden miteinander und sind auch nicht wirklich sooo unglücklich.
Man liest, das es Spannungen gibt und natürlich Redebedarf... aber zur Trennung raten finde ich persönlich vollkommen daneben.
Profilbild
*********hmidt
1.663 Beiträge
Hallo, ihr zwei vom @*********uple!

Das, was ihr gerade erlebt, ist meiner Erfahrung nach ziemlich weit verbreitet. In der Tat beobachte ich oft, dass Paare, die ihre Sexualität öffnen, kurz darauf in derart tiefen emotionalen Dramen versinken, dass man glauben könnte, die Polyamorie wäre eine Idee, die schon von Vornherein zum Scheitern verurteilt wäre.

Das ist sie aber nicht. Sie bringt nur, ebenso wie die Monogamie, einiges an Ansprüchen mit sich, mit denen die meisten von uns niemals gelernt haben umzugehen. Die wichtigsten drei in meinen Augen: Mitgefühl, Wohlwollen und Wahrhaftigkeit. Dummerweise aber sind diese drei nicht gerade Kernbestandteil dessen, was wir gerade "Leitkultur" nennen...

Ich wurde im letzten Jahr von meinem Verlag gebeten, Stellung zu beziehen zu ein paar überaus kniffligen Fragen unseres Liebes- und Sexuallebens. Eine davon lautete:

"Wir überlegen, unsere Beziehung zu öffnen. Was sollten wir dabei bedenken?"

Weil ich diesen Text ziemlich gut finde und mir nicht einen abbrechen möchte, um hier dasselbe mit lauter anderen Worten zu sagen, kopiere ich euch meine Antwort auf diese Frage in diesen Thread.

Vielleicht steckt darin ja auch was für euch und euer Liebesglück?!

->

Das, was ihr vorhabt, ist ein mutiger Schritt! Seid euch im Klaren darüber, dass das, was ihr vom Punkt eurer Entscheidung an betreten werdet, möglicherweise für euch beide absolutes Neuland ist, in dem euch Herausforderungen erwarten, mit denen ihr nicht gerechnet haben werdet!

Umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass die Basis eurer Beziehung stabil genug ist, um das emotionale Durcheinander, das ihr auf dieser Reise immer wieder erfahren werdet, halten zu können, ohne daran Schaden zu nehmen.

Lernt, euch liebevoll über unterschiedliche Wünsche oder Vorstellungen auszutauschen, bevor ihr diesen Schritt geht!

Lernt, mit euren eigenen Gefühlen in Frieden zu sein, und lernt, den Gefühlen des Anderen mit bedingungslosem Wohlwollen zu begegnen.

Zeigt euch einander, immer wieder, bis aus dieser kategorischen Ehrlichkeit unerschütterliches Vertrauen erwächst.

Dann erst stellt euch der Frage, wie weitere Sexual- oder Liebespartner in eurem Liebessystem einen gesunden Platz finden können.


Ein Gedankenfehler, dem viele Menschen in einer zuvor monogamen, nun aber frisch geöffneten Beziehung aufsitzen, lautet: „Ich habe jetzt mehr Rechte als vorher!“ Halten wir uns vor Augen, dass das Erleben sexueller Erfüllung das unveräußerliche Geburtsrecht eines jeden und einer jeden einzelnen von uns ist. Das ändert sich weder dadurch, dass wir in unsere Beziehung „monogam“ nennen, noch dadurch, dass wir in ein Kloster eintreten. Wir mögen unser Recht auf sexuelle Erfüllung aufgrund derartiger Entscheidungen befristet ruhen lassen, aber es wird uns dadurch nicht genommen. Nichts kann uns dieses Recht nehmen.

Dennoch streiten sich viele Liebespaare, insbesondere, wenn es um Sex geht, gerne darüber, was dem/der anderen oder einem selbst erlaubt oder verboten wäre. Vor dem Hintergrund des oben definierten Geburtsrechts jedoch sind all diese Wortgefechte absurd. Keine/r von euch hat das Recht, dem anderen Erlaubnisse oder Verbote darüber zu erteilen, wen dieser trifft, küsst oder auch vögelt.Was jedoch klingt wie eine Einladung zu hedonistischer Egomanie, ist genau das Gegenteil davon.

Wenn euch klar wird, dass die Erlaubnis des jeweils anderen für euer Tun nicht von Bedeutung ist, dann erkennt ihr, dass etwas anderes sehr wohl eine große Bedeutung hat. Nämlich die Frage, ob ihr das, was ihr tut, mit dem Segen eures Partners oder ohne diesen tut. Während die Erlaubnis etwas ist, das euch niemand nehmen oder geben kann, ist ein Segen etwas, das uns nur jemand anderes schenken kann. Und zwar freiwillig. Du kannst den Segen deiner Partnerin nicht einfordern, nicht herbeiflehen und dir nicht erschleichen. Einen Segen kannst du auch nicht kaufen. Einen Segen gibt es nur geschenkt. Und dennoch hat er zumeist einen Preis.

Sprecht miteinander daher nicht über das, was ihr einander oder euch selbst gerne erlauben oder vielleicht vorerst doch lieber verbieten möchtet. Sprecht darüber, was es braucht, damit das, was sich der eine wünscht, potenziell die Chance haben könnte, den Segen des anderen zu bekommen. Vielleicht braucht es kleine Schritte. Vielleicht braucht es Kommunikation. Vielleicht braucht es ein Entgegenkommen auf ganz anderer Ebene. Oder vielleicht braucht dein Segen (oder der deines/deiner Liebsten) noch etwas vollkommen anderes. Vielleicht hat er oder sie gerade gar keine Ahnung, was es brauchen würde, um deinem Wunsch nicht nur die Erlaubnis zu geben (die du ja schon hast!), sondern wahrlich seinen oder ihren Segen.

Alles, was unsere Sexualität betrifft, ist zutiefst verbunden mit unserem Selbstbild als Mann, als Frau oder als intersexueller Mensch. Daher sind alle Themen, die sich um diesen Aspekt unseres Lebens drehen, für die meisten von uns hochgradig emotional besetzt. Aus meinen Augen ist es daher bei dem, was ihr miteinander vorhabt, unerlässlich, immer wieder authentisch miteinander in Kommunikation zu treten. Nicht, um dabei schnelle Ergebnisse zu erzielen, sondern vor allen Dingen, um einander wahrzunehmen in euren Erfahrungen, in euren Gefühlen und vor allem immer wieder in eurer unerschütterlichen Liebe zueinander.

Eine Einladung, die vielen Menschen in eurer Situation gar nicht gefällt: Stell dir vor, dein Partner (deine Partnerin) sei in jedem Augenblick deines Lebens als unsichtbarer Geist in deiner Nähe. Wenn du mit den Kindern streitest ebenso wie wenn du vor deiner Chefin kuscht. Wenn du auf dem Klo sitzt oder wenn du grad mit einem anderen schläfst. Frage dich selbst: Wie müsstest du dich in dieser Situation verhalten, und wie müsste es um eure Partnerschaft beschieden sein, damit der Gedanke an deine/n Liebste/n dir in diesem Augenblick nicht Kraft entzieht, sondern dir sogar welche spendet?

Abschließen möchte ich mit einem klugen Sprichwort aus dem alten China, das da lautet:

„Wenn du es eilig hast, solltest du besser langsam gehen!“

Profilbild
*********hmidt
1.663 Beiträge
Nachtrag:

Möglicherweise ist das, was ihr gerade erlebt, gar nicht das Scheitern eurer Beziehung, sondern der Beginn einer Transformation, die euch näher zueinander bringt, als ihr dies je für möglich gehalten hättet...

Das wäre doch was...

Oder...?!
Nach dem einen Zwischenruf der uns definitiv zu einfach wäre (Trennung) dann solch ein Zwischenfazit was beinahe auch als Schlusswort dienen könnte.


Zu der Frage von BlueMoon:
Ja wir reden auch miteinander darüber. Nicht umsonst ist der Thread auch entstanden. Ich habe ihn geschrieben (einfach weil ich das besser kann lt. meiner Dame) aber es war natürlich untereinander abgesprochen. Wie eben vieles bzw. sogar alles. Das heißt es verschwindet auch keine/r ins Wochenende zur Affäre ohne das es abgeklärt wäre.

Das war davor anders, d. h. da habe ich viel in mich reingefressen (Thema fehlendes Selbstvertrauen bzw. Schuld nur bei mir suchen). Ist jetzt aber eben nicht mehr so.
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