Trägt man die Verantwortung für die körperliche und sexuelle Erfüllung des Partners?
Ganz allgemein finde ich: ja!
Zu großen Anteilen zumindest...
Warum - und weshalb zum Teil?
Schon für die Menge (Quantität) der sexuellen Interaktionen fühle ich mich ein großes Stück weit grundsätzlich mit verantwortlich.
Eine PFLICHT sehe ich natürlich nicht - aber wenn ich möchte, dass meine Partnerin sich exklusiv mit mir sexuell auslebt, sehe ich schon eine gewisse mit-VERANTWORTUNG bei mir, dass sie die Möglichkeit dazu mit mir auch hat.
Ebenso dafür, dass es für sie auch erfüllend ist (Qulität) sehe ich mich zumindest zu einem Teil mit in der VERANTWORTUNG.
Dazu gehört für mich vor allem, dass man selbst auch nach der ersten rosaroten Phase weiterhin das Bedürfnis hat bzw. aufrecht erhält, dass der/die andere bei und mit einem selbst glücklich ist.
Sexuell heißt das für mich zunächst übrigens auch, dass ich mich für meine Partnerin (so weit wie an den Umständen gemessen vernünftigerweise möglich) attraktiv halte und mich möglichst nicht in eine Richtung eines Zustands entwickele, in welchem sie sich für mich womöglich nicht entschieden hätte. Dies gilt für mich sowohl auf das Äußere bezogen (denn das durch visuelle Reize ausgelöstes Verlangen ist meiner Meinung nach auch in langjährigen Beziehungen nicht zu unterschätzen) aber auch auf das sich-nicht-zusammenreißen bei charakterlichen Auswüchsen...
Der Teil der VERANTWORTUNG, den mMn jeder für sich ganz allein trägt, ist das regelmäßige Reflektieren und Ansprechen, wenn etwas nicht mehr passt bzw. gar "aus dem Ruder zu laufen" droht (vorausgesetzt, am Anfang der Beziehung war alles passend).
Wo ich sogar eine PFLICHT bei mir sehe, ist ein Ansprechen der Tatsachen und die Bereitschaft zum Suchen und Finden einer Lösung, wenn sich bei mir selbst ganz grundlegend und unabhängig von der Partin etwas ändert (z.B. vollkommene Änderung der Bedürfnisse). Die/den anderen einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen und sich darauf zu berufen, dass jeder nur für sich selbst zuständig wäre, fände ich unfair.
Für mich ist eine Beziehung an dem Punkt zuende, wo eine/r von beiden sagt: "so, ich habe, was ich brauche - jetzt will/kann ich mich zurücklehnen und bin NUR noch für mich alleine verantwortlich".