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Trägt man Verantwortung für Sex und Zärtlichkeit?

********s_63 Frau
2.973 Beiträge
@***la

So würde es auch meinem Verständnis von Partnerschaft entsprechen...beide sind verantwortlich für die Beziehung...dazu gehört offen und ehrlich mit dem Partner über eigene Bedürfnisse oder Defizite zu reden...der Partner ist in der Verantwortung auch zu zu hören...beide sollten einander verstehen können und an Lösungen bei Veränderungen in der Partnerschaft wohlwollend mitwirken bzw. wohlwollend zustimmen...

Vorraussetzungen dafür ist wie immer...das zwei zueinander passen..
Im Grunde ist es doch ganz einfach:

In dem Moment, in dem ich eine sexuell exklusive Partnerschaft eingehe, übernehme ich automatisch die volle Verantwortung für die Befriedigung aller Bedürfnisse meines Partners.

Wenn ich dagegen diese Verantwortung ablehne und sie meinem Partner überlasse, darf ich keine Exklusivität fordern, denn wie soll er mit dieser Einschränkung eigenverantwortlich handeln?

Logisch, oder?

Und dabei geht es jetzt nicht um temporäre Unlust, sondern eine dauerhafte Situation (beispielsweise, wenn beide Partner grundsätzlich unterschiedlich ausgeprägtes Verlangen haben oder sich die Vorlieben nicht decken).

Ich kann ja schlecht dem geliebten Partner sagen: "Du bist da zwar allein für verantwortlich, dass deine Sexualität befriedigt wird, aber nur in dem Rahmen, in dem ich es erlaube." *zwinker*
********lack Frau
19.316 Beiträge
@*********istan

Es geht ja nicht darum eine nicht mehr glückliche Beziehung, die von beiden nicht mehr als solche gesehen wird, weiter zu führen.
Aber man sollte schon nicht gleich auf geben.
Das ist doch das Problem....
WiB
Profilbild
*********hmidt
1.666 Beiträge
Hey, @***ra !

Ich antworte mal nicht im belehrenden "man", sondern aus der Ich-Perspektive:

Selbstverständlich bin ich nicht verantwortlich für die Gefühle meiner Liebespartner*innen! Und genausowenig für ihr sexuelles Glück. In beiden Fällen: Wie sollte ich?!? Dafür die Verantwortung zu übernehmen, wie es meinen Liebsten geht, kann mir und der Beziehung nur die Beine brechen - über kurz oder lang. Oder nicht?!

An dieser Stelle also ein kategorisches "Nein."

Andererseits hingegen...

... habe ich das durch und durch egoistische Interesse daran, mein Leben mit Liebespartner*innen zu verbringen, die so schön, so strahlend und so leuchtend sind, wie es nur irgend möglich ist. Für weniger bin ich mir inzwischen einfach selbst zu schade...

Außerdem macht es mich selbst viel glücklicher und meine Tage schöner, wenn ich diese mit einem Menschen verbringe, der Glück und Freude ausstrahlt. Oder, wenn dies gerade nicht möglich ist, sich mir mit all dem zeigt, was stattdessen da ist. Schmerz, Sehnsucht, Scham, Zorn... All das sind keine besonders bequemen Energien. Weder für die Person, die sie empfindet, noch für diejenige, die sie ausgelöst hat. Meine Erfahrung ist aber, dass, wenn wir uns einander auch in diesen Gefühlen wirklich offen zeigen, ohne sie als Waffe oder Werkzeug zu missbrauchen gegeneinander, allein der Prozess des Offenbarens und Bezeugens bereits eine verbindende Kraft entfalten kann. Die Tiefe und Verbundenheit, die daraus entsteht, finde ich inzwischen wirklich wunderbar. Der Weg dahin ist manchmal dornig, aber zum Glück weiß ich heute nicht nur dass, sondern sogar wie sehr er sich lohnt.

Zurück zum Thema "Eigeninteresse oder Pflicht?"

Wenn ich (aus egoistischen Interessen heraus) den Wunsch habe, dass meine Liebespartnerin/nen vor Glück und Freude strahlen, dass sie sich an meiner Seite so genährt und geliebt, so erfüllt und willkommen wie auch nur irgend möglich fühlen, dann hat das natürlich Auswirkungen auf mein Verhalten und auf meine Haltung.

Wenn ich wirklich möchte, dass es meinen Liebespartnerin/nen gut geht (weil das ja dazu führt, dass sie in all ihrer Schönheit erstrahlen), dann bin ich zum Beispiel von ganz allein neugierig darauf, wie es ihnen geht, was sie berührt oder bedrückt, was sie genießen - und auch, wonach sie sich sehnen.

All das will ich wissen. Nicht, weil damit irgendeine Pflicht oder gar Verantwortung verbunden wäre. Sondern schlicht, weil genau all dieses Wissen mir dabei unfassbar dienlich ist, diesen Menschen, die ich so sehr liebe, und die so integral mit meinem Herzen verbunden sind, zu zeigen, dass sie mit all dem, was sie mitbringen, geliebt und willkommen, begehrt und geachtet sind.

Überdies habe ich immer wieder di Erfahrung gemacht, dass ein Mensch, der sich von mir geachtet und gesehen, beschenkt und wirklich gewollt wird, ebenfalls ganz von allein die Lust entwickelt, auch mir gut zu tun... Was dann sehr angenehme Folgen haben kann...

Ich sagte ja bereits, die Haltung ist keinesfalls selbstlos (oder gar selbstverleugnend), sondern zutiefst egoistisch.

Ich bin ein emotional sehr feinfühliger Mensch. Wenn ich mich auf einen Menschen wirklich einlasse, dann macht mich das zwingend auch verletzlich. Ich habe als Kind die Lektion verinnerlicht: "So, wie ich bin, bin ich nicht gut." Lange Zeit in meinem Leben habe ich meine Liebes- und Sexualbeziehungen in einer Weise geführt, die dazu führte, dass genau diese alte Wunde (und noch ein paar andere) immer wieder reaktiviert und vertieft wurde. Seit ich das durchschaut habe, stehe ich für diese Art von "Spiel", bei dem konsequenterweise zwangsläufig alle Beteiligten verlieren, nicht mehr zur Verfügung.

Was das angeht, bin ich Pragmatiker:

Ich glaube, wir alle bringen aus unserer Vergangenheit emotionale Wunden und Traumata in die Liebe mit ein. Wenn wir uns einem Menschen öffnen, dann wird dies diese alten Dinger antriggern. Und das wird weh tun. Ob uns das schmeckt oder nicht. Die einzige Wahl, die wir meiner Erfahrung nach haben, ist die, ob wir uns dabei helfen, die alten Wunden wahlweise zu vertiefen oder sie zu heilen.

Wenn ich also den Eindruck gewinne, dass eine potentielle Liebespartnerin zu diesem Ansatz der "partnerschaftlichen Kokreation von Heilung und Glück" wahlweise nicht gewillt oder nicht in der Lage ist, dann mache ich das auf liebevolle Weise transparent. Führt dies auch nach mehrmaliger Ansprache nicht dazu, dass sich mein Eindruck ändert, ist dies für mich eine bedeutsame Information, aus der ich meine Schlüsse ziehe.

Das ist eine ziemlich scharfe Baseline. Ich weiß.

Was ich aber auch weiß, ist, was möglich wird, wenn zwei Liebende sich in dieser Haltung zu begegnen wissen und zu begegnen trauen.
Und das ist nun wirklich der Hammer.
Für weniger gebe ich mich seitdem nicht mehr her.

Kann das, was ich hier beschreibe, eigentlich noch jemand bestätigen, oder bin ich mit dieser Erfahrung/Haltung ein bisschen alleine?
*******ouce Paar
114 Beiträge
Sie schreibt
Zitat von ***RA:
Würde das bedeuten:
• Monogam heisst am meisten Verantwortung für die Bedürfnisse des Partners.
• Polyyamor dann relativ viel Verantwortung, da relativ überschaubar
• offen am wenigsten, da ja jedem alles frei steht, wenn der/die Partnerin ruhiger veranlagt ist.

Das hängt nicht vom Modell, sondern von der jeweiligen Beziehung ab.

Ich finde, dass eine Partnerschaft, die Sexualität inkludiert, bedeutet, dass beide Verantwortung für die gemeinsame Sexualität tragen. Heißt für mich auch, dass einer nicht stillschweigend etwas aufkündigen kann.

Ich sehe es so, dass man Verantwortung dafür trägt, gemeinsame Lösungen zu finden, Ursachenforschung zu betreiben und ja, sich um den anderen zu kümmern. Gegenseitig. Auch der, der mehr will, hat die Verantwortung.

Wird hier Verantwortung mit Verpflichtung gleichgesetzt?

Ich bin für alles, was in einer meiner Partnerschaften passiert mitverantwortlich. Das Ausrichten einer Partnerschaft auf reine Befindlichkeiten ohne Verantwortung und Verbindlichkeit ist reine Willkür und irgendwie auch Beliebigkeit.

Bloß nicht aus der eigenen Komfortzone herauskommen und dennoch erwarten, dass der/die andere das tut. Natürlich hat das auch ganz viel mit Eigenverantwortung zu tun - ich muss ja selbst meine Bedürfnisse mal hinterfragen.

Auch der, der ein starkes Bedürfnis nach Sex hat, muss hinschauen, was hinter dem Bedürfnis steht.

Zitat von ***RA:

• offen am wenigsten, da ja jedem alles frei steht, wenn der/die Partnerin ruhiger veranlagt ist.

Und nein, ich habe in einer offenen Beziehung viel Verantwortung. Hier geht es auch darum, dass außerhäusiges Treiben die Paarsexualität sehr beeinflussen kann, z.B. was das Benutzen von Kondomen oder die Weiterverbreitung von STI angeht.

Paarsexualität ist doch nicht nur das Einzelbedürfnis nach Sex. Es kann unfassbar verletzend sein, wenn sich der andere rauszieht und man es sich woanders holen soll. Es geht dabei doch auch um gegenseitiges Begehren, Nähe herstellen, zueinander in Beziehung gehen.

Dauerhafte Unlust ist doch oft einfach nur das Symptom dafür, dass etwas in der Beziehung aus dem Gleichgewicht ist oder etwas beim Partner im Ungleichgewicht ist. Und ich ertrage keine Bequemlichkeit, die nicht hinschauen will. Denn wenn man hinschaut, gibt es auch gemeinsame Lösungen. Wer keine Verantwortung tragen will, will auch keine Partnerschaft. Das gilt für beide.
Es gibt kein Problem.
Nur Entscheidungen... und den Preis, den jeder dafür bezahlt.
Beziehung aufgeben > bezahlen
Beziehung behalten > bezahlen

Es hilft, wenn jeder für sich abwägt, was er/sie bereit ist zu bezahlen und seinen Weg dann auch annimmt...
Das erspart viele Egokämpfe.

MfG
Profilbild
*********hmidt
1.666 Beiträge
Zitat von *********istan:
Es gibt kein Problem.
Nur Entscheidungen... und den Preis, den jeder dafür bezahlt.
Beziehung aufgeben > bezahlen
Beziehung behalten > bezahlen

Natürlich...

Situationen wie diese können wir als Aufforderung verstehen, Entscheidungen zu treffen. Das ist durchaus plausibel.

Ich sehe sie trotzdem viel lieber als Einladungen dazu, miteinander in Liebe zu verhandeln.

Meist ist das Feld der Möglichkeiten nämlich sehr viel größer und bunter als nur "entweder" und "oder". Meist übrigens ist auf diesem Feld mehr als nur ein Schatz irgendwo versteckt.

Die besten von ihnen sind so gut gesichert, da kommen wir nur zu zweit ran.

*zwinker*
****87 Frau
4.684 Beiträge
Ich finde es ist eine sehr ungesunde Einstellung, dem Partner die Verantwortung der eigenen Bedürfnisbefriedigung zuzuschreiben.
Man konstruiert sich seine Welt ja ein Stück weit selbst und mit dieser Einstellung macht man sich zu einem Opfer, einem abhängigen Kind.
Der Partner ist niemals für mein Glück und meine Bedürfnisbefriedigung "verantwortlich" aber ich erwarte durchaus dass ihm mein Glück und meine Bedürfnisse ebenso wichtig sind, wie seine eigenen
*******nist Mann
554 Beiträge
Zitat von ****87:
Ich finde es ist eine sehr ungesunde Einstellung, dem Partner die Verantwortung der eigenen Bedürfnisbefriedigung zuzuschreiben.
Dem stimme ich zu. Aus einer anderen Perspektive beschrieben: das geht in meinen Augen in Richtung der ominösen "Verschmelzung" eines Paares. Dass dabei die eigene Identität auf der Strecke bleibt, ist wohl so manchem unbewusst.

Genau so entstehen dann etliche Missverständnisse und die hier schon öfter diskutierte fehlende oder mangelhafte Kommunikation, denn zumindest die Bedürfnisse eines der Beteiligten kommen unter die Räder, mehr oder weniger unbewusst und/oder verdrängt.
Zitat von ****87:
Ich finde es ist eine sehr ungesunde Einstellung, dem Partner die Verantwortung der eigenen Bedürfnisbefriedigung zuzuschreiben.

Nun, in dem Moment, wenn der Partner sagt: "Ab sofort bin ich der Einzige, mit dem du körperliche Erfüllung erleben darfst" schreibt er sich selbst diese Verantwortung zu. Im Grunde heißt der Satz nämlich: "Ab sofort bin ich für deine körperliche Erfüllung zuständig - und zwar nur ich."

Er übernimmt in dem Fall diese Verantwortung selbst - sie wird ihm nicht zugeschrieben *zwinker*
****87 Frau
4.684 Beiträge
@*********Stein Da bin ich anderer Meinung. Wenn sich zwei Menschen auf eine monogame Beziehung einigen, gehen sie beide einen unsichtbaren Beziehungsvertrag ein, der sexuelle Exklusivität beinhaltet. Er beinhaltet aber ganz sicher nicht dass ich meinem Partner jederzeit sexuell zu Diensten sein muss.

Zumindest hat das bisher noch keiner meiner Partner verlangt....dachte das wäre normal so , vielleicht hatte ich auch nur Glück
*******nist Mann
554 Beiträge
https://www.joyclub.de/my/5735270.wagner_e_stein.html was du beschreibst ist nichts anderes als eine massive Grenzüberschreitung, eine einseitig gefällte Entscheidung.

Mit "Verantwortung" hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Sexuelle Exklusivität ist idR eine gemeinsam gefällte Entscheidung, für die beide Beteiligten die Verantwortung tragen.
*******ouce Paar
114 Beiträge
Zitat von ****87:
Er beinhaltet aber ganz sicher nicht dass ich meinem Partner jederzeit sexuell zu Diensten sein muss.

Das beinhaltet der Begriff "Verantwortung" auch nicht.

Darüber hinaus hätte dein Partner ja auch dir gegenüber die Verantwortung. D. h. er kann auch deine Bedürfnisse nicht ignorieren.

Wikipedia sagt zur Verantwortung:

"Verantwortung ist im Allgemeinen die (freiwillige) Übernahme der Verpflichtung, für die möglichen Folgen einer Handlung einzustehen und gegebenenfalls dafür Rechenschaft abzulegen oder Strafen zu akzeptieren."

D.h. ja nicht, dass jemand verpflichtet ist, die Bedürfnisse des Partners zu befriedigen, sondern dass er die Folgen seines Handelns zu tragen hat. Und Rechenschaft ablegen, wäre m.E. notwendig, wenn man einseitig aus der sexuellen Beziehung aussteigt.

Aber wer die Bedürfnisse des Partners ignoriert, bekommt die Quittung. Und damit muss der Partner oder dann vielleicht auch Ex-Partner leben.

Und dass die Quittung dann so aussieht, wie sie aussieht, da hat er einen gehörigen Anteil dran. Keine Verantwortung zu haben, würde ja bedeuten, dass er immer sagen könnte: "ich bin raus, sieh zu wie du klar kommst" (und bei nicht wenigen Paaren dann auch noch "aber woanders hin darfst du nicht"). Und dass er an den Konsequenzen, die daraus entstehen nicht mit verantwortlich ist.

Zitat von ****87:
Der Partner ist niemals für mein Glück und meine Bedürfnisbefriedigung "verantwortlich" aber ich erwarte durchaus dass ihm mein Glück und meine Bedürfnisse ebenso wichtig sind, wie seine eigenen

Also ich verstehe den Unterschied nicht, wenn du erwartest, dass es ihm ebenso wichtig ist, hat er doch Mitverantwortung. Einfach weil du das erwartest. Wenn die Erwartung nicht erfüllt wird, hat das doch sicherlich Konsequenzen?

Ich würd eher sagen, dass es keine Pflicht dazu gibt. Darüber hinaus frag ich mich, wie ich denn meiner Verantwortung zur Befriedigung meines Bedürfnisses, für die zwingend mindestens eine weitere Person erforderlich ist (nämlich körperliche Nähe/Sex), in einer monogamen Beziehung nachkommen kann, wenn der Partner sich dafür komplett aus der Verantwortung zieht.

Zitat von ****87:
Da bin ich anderer Meinung. Wenn sich zwei Menschen auf eine monogame Beziehung einigen, gehen sie beide einen unsichtbaren Beziehungsvertrag ein, der sexuelle Exklusivität beinhaltet.

Und dass es eine partnerschaftliche sexuelle Beziehung gibt, an der beide beteiligt sind. Oder?
****87 Frau
4.684 Beiträge
@*******ouce Ich sollte ein grundlegendes Interesse an den Bedürfnissen meines Partners haben (auch den sexuellen) aber das bedeutet nicht, dass ich meine Eigenen Bedürfnisse desshalb aufgebe (wenn diese nun mal gerade im Widerspruch zu denen meines Partners stehen).
Natürlich muss ich aber Interesse daran haben einen Kompromiss zu finden, denn sonst wird sich mein Partner (völlig zu Recht) von mir trennen.

Und ja, auch eine gemeinsame Sexualität ist in meinem Verständnis von einer Beziehung enthalten. Allerdings kann ich dies nicht einfordern wenn sich das Bedürfnis meines Partners diesbezüglich nunmal geändert hat. Es verändert aber die Bedingungen unseres Beziehungsvertrages.
Ich würde also einen Kompromiss suchen und wenn der nicht gelingt, würde ich die Beziehung beenden
*******ouce Paar
114 Beiträge
@****87 ja, deinen beiden Absätzen stimme ich uneingeschränkt zu.

Zitat von ****87:
Es verändert aber die Bedingungen unseres Beziehungsvertrages.
Ich würde also einen Kompromiss suchen und wenn der nicht gelingt, würde ich die Beziehung beenden

Genau das meine ich mit den Konsequenzen, die der andere zu tragen hat (also die Quittung).
Zitat von ****87:
Wenn sich zwei Menschen auf eine monogame Beziehung einigen, gehen sie beide einen unsichtbaren Beziehungsvertrag ein, der sexuelle Exklusivität beinhaltet. Er beinhaltet aber ganz sicher nicht dass ich meinem Partner jederzeit sexuell zu Diensten sein muss.

Von "jederzeit sexuell zu Diensten sein" schrieb ich auch nichts.

Es geht auch nicht - wie ich bereits schrieb - um eine temporäre, vorübergehende Unlust, sondern um eine dauerhafte Abweichung der Lustkurve.

Da kann m.E. nach der Partner, der permanent weniger Lust hat als der andere nicht auf Exklusivität beharren - oder aber er erfüllt den "unsichtbaren Beziehungsvertrag" *g*
****87 Frau
4.684 Beiträge
@*********Stein "Da kann m.E. nach der Partner, der permanent weniger Lust hat als der andere nicht auf Exklusivität beharren - oder aber er erfüllt den "unsichtbaren Beziehungsvertrag" *g*"

Da sich die Vertragsbedingungen verändert haben, muss der Vertrag neu verhandelt werden.
Das kann z.B. eine Öffnung der Beziehung sein. Wenn die sexuelle Phase aber in absehbarer Zeit zu Ende sein wird, denke ich nicht dass jemand an Untervögelung stirbt. Es muss neu verhandelt werden und beide müssen den neuen Bedingungen zustimmen.

Wenn mein Partner zu mir sagen würde; "Du wolltest jetzt schon eine Woche lang keinen Sex. Entweder wir vögeln heute oder ich knatter die XY". Das wäre emotionale Erpressung und da wäre ich raus....freiwillig
Zitat von ****87:
......Wenn sich zwei Menschen auf eine monogame Beziehung einigen, gehen sie beide einen unsichtbaren Beziehungsvertrag ein, der sexuelle Exklusivität beinhaltet. Er beinhaltet aber ganz sicher nicht dass ich meinem Partner jederzeit sexuell zu Diensten sein muss.....
Der Meinung bin ich auch, aber ich kann Interesse und Weiterentwicklung voraussetzen. Das natürlich nicht zu jeder Zeit, wir haben auch Kinder und ich war vor kurzem auch im Krankenhaus, da hatten wir beide andere Herausforderungen als Sex.
Interesse und Weiterentwicklung kann es in monogamen, offenen und polyamoren Beziehungen geben, eigentlich muss (!) es Weiterentwicklung geben, denn das Leben verändert sich und wir verändern uns, jeder von uns.
Ich bleibe weder finanziell, körperlich noch intellektuell auf dem Niveau, auf dem ich beim eingehen einer festen Beziehung war, wieso sollte ich es sexuell bleiben?

Und das gemeinsame Angehen der Hausforderungen der Veränderung das denke ich kann man für alle Beteiligten (habe extra nicht "beide" geschrieben um poly nicht zu diskriminieren) voraussetzen.
Legt einer dieses Interesse ab, ...... endet es meist nicht gut.
Auch wenn ich selbst Wünsche, Neigungen und Fantasien entwickle, muss ich das "vermitteln" (ginge auch nonverbal, daher nicht "sagen"), und Interesse einfordern.

Wenn mann sich liebt, dann gibt es für alles einen Weg, und wenn das erwünschte Ziel weit weg ist.....dann macht man gemeinsam "kleine Schritte" oder....wenn es nicht geht.....schafft man es wenigstens eine Freundschaft zu erhalten.

Die Herausforderung ist den richtigen Zeitpunkt rechtzeitig zu "erwischen" bevor die Interessen zu weit auseinander liegen.
Zitat von ****87:
Da sich die Vertragsbedingungen verändert haben, muss der Vertrag neu verhandelt werden.
Das kann z.B. eine Öffnung der Beziehung sein. Wenn die sexuelle Phase aber in absehbarer Zeit zu Ende sein wird, denke ich nicht dass jemand an Untervögelung stirbt. Es muss neu verhandelt werden und beide müssen den neuen Bedingungen zustimmen.

Ähm, ja?

Das schreibe ich doch genau so: die Öffnung der Beziehung - also Aufhebung der Exklusivität, wenn sich dauerhaft etwas ändert.

Wenn die Nicht-sexuelle Phase in absehbarer Zeit endet ist es temporär, dann nicht.

Du erklärst mir da genau meine Meinung *gg*
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Die einzige Verantwortung die ich sehe betrifft die Kommunikation. Die Person mit dem Mangel sehe ich in der Pflicht das Gespräch zu suchen und die Gegenseite sich dem Gespräch zu stellen.

Mir fällt ebenfalls auf das gefühlt jede Woche so ein Thema eröffnet wird. Die haben auch dasselbe Muster:
• Fehlende Informationen über die Situation
• Einseitige Darstellung (Meist nicht mal das Gespräch gesucht)
• Keine Selbstreflektion
• Lösung gesucht, mit der allergeringsten Reibungsfläche

Meist findet sich dann jemand der die Tränen abwischt.
Ein bisschen zynisch, mea maxima culpa, aber wie sollen denn die Forenteilnehmer*innen eine Lösung haben, wenn das Gesamtbild unzureichend dargestellt wird? Es gilt auch da: Shit in, shit out.
****_s Frau
273 Beiträge
...das hört sich in der Theorie immer alles so einfach an, aber die Realität ist anders.
Ich gehe davon aus, dass außerhalb von Joy die wenigsten so denken und reagieren würden wie hier geschrieben.
*******ouce Paar
114 Beiträge
Zitat von ****_s:
...das hört sich in der Theorie immer alles so einfach an, aber die Realität ist anders.
Ich gehe davon aus, dass außerhalb von Joy die wenigsten so denken und reagieren würden wie hier geschrieben.

Das mag sein, aber das entbindet sie ja nicht.

Ich würde auch sagen, dass nicht wenige Menschen in einer Art Opferhaltung verharren und irgendwie meinen, dass entweder andere Schuld haben/in der Verpflichtung sind oder etwas aus ganz vielen Gründen nicht geht. Also immer schön in der Komfortzone bleiben.

Selbstverantwortung und Selbstbestimmung (dazu zählt, dass man auch selbst ganz aktiv Entscheidungen fällen kann und sich nicht von den Umständen treiben lässt) sind der beste Weg, sich daraus zu lösen. Ich wage auch die Behauptung, dass Menschen, die das erkannt haben, deutlich zufriedener mit ihren Lebensumständen sind. Und die gibt es auch nicht nur in der Theorie.
**********stasy Paar
715 Beiträge
Hallo,
ich denke in jeder Art von Beziehung trägt man Verantwortung, die Verantwortung für sich selbst und diejenige, um die Beziehung zu führen.
Seitdem ich hier aktiv im Forum lese und schreibe, bin ich über das schwarz- weiß Denken vieler hier erschrocken. Es wird auf Partner, die hier nicht vertreten sind geschimpft, verlangt, gefordert, wildfremde Leute raten zu Trennungen, zu Öffnungen oder zum Fremdgehen. Der andere befriedigt meine Sexwünsche nicht, zack Trennung, zack hast du ein Recht fremdzugehen...monogam Leben wird lächerlich geredet, etc. Für mich nur schlimm zu lesen.
Ich bewege mich lieber in der Grauzone, dort wo nicht einer alle Rechte hat, dort wo nicht einer Schuld ist und dort, wo jeder Verantwortung übernimmt, genug Wissen und Erfahrung hat, zu wissen, dass es in Beziehungen jeglicher Art Veränderungen, Probleme, die schönsten Zeiten und schlimme Zeiten gibt und sicherlich nicht immer alle Wünsche erfüllt werden können.
Nicht jede Beziehung hält für immer und jeder Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens, auf Sex bezogen genauso wie auf andere Bereiche. Möchte man aus Liebe zusammen bleiben, muss evtl. einer mal auf etwas verzichten oder einen Kompromiss eingehen...kann er dies nicht, dann muss er die Konsequenz für sich ziehen und dafür die Verantwortung übernehmen.
Grüße Leeny
Zitat von **********stasy:
Nicht jede Beziehung hält für immer und jeder Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens, auf Sex bezogen genauso wie auf andere Bereiche.

Stimme ich voll und ganz zu.
Die gemeinsamme Sexualität ist oftmals nicht einmal Schuld, sondern lediglich Indikator.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von ***RA:
Die gemeinsamme Sexualität ist oftmals nicht einmal Schuld, sondern lediglich Indikator.
und so ergibt sich möglicherweise aus vielen indikatoren ein gesamtbild
mit dem titel:

die "liebe" ist weg!

auch wenn ich denke, dass es so eine grosse ganze verantwortung gibt
für das eigene verhalten
so kann aber niemand dafür verantwortlich gemacht werden, wenn die gefühle sich verändern,
wenn sie schwanken, wenn sie nicht mehr fühlbar sind
deshalb gibt es da auch keine schuld-frage
liebe ist - oder sie ist nicht

ich habe in meinen beziehungen immer viel zu lange gewartet
ich hatte im geiste die trennung schon vollzogen
bevor ich überhaupt mal ein ernstes gespräch begann

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wartet nicht so lange!
wartet nicht so lange, bis gar nix mehr geht!
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