„Die Annahme, dass die/der Partner*in sein Verhalten ändert, wenn eine Beziehung eingegangen wird, würde ich pauschal als falsch beurteilen, auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen. Früher oder später wird eine ehemals lieb gewonnene Aktivität wieder aktuell und das wird den Menschen im Hinterkopf bleiben.
Nicht zwingend. Ich bin selbst viele Jahre in der Swinger-Szene unterwegs gewesen und das "Rückfall-Risiko" ist bei mir extrem gering, weil ich es im Grunde über bin, weil mir vieles was hier als Vorurteil abgetan wird für meinen Geschmack einfach zu oft gestimmt hat und nicht zuletzt, weil ich das Gefühl habe, ich hätte eine "neue Heimat" gefunden.
„Betreffend der sexuellen Erfahrung: Die Anzahl Partner*innen sagt überhaupt nichts über die sexuelle Erfahrung/Qualität aus. Wenn eine Person eine einzige längere Beziehung mit lausigem Sex jedoch diverse einmalige Erlebnisse im Swingerclub vorweisen kann, stufe ich sie als sexuell unerfahren ein. Jedoch eine Person welche mit ihrer Jugendliebe seit 20 Jahren zusammen ist und sich dabei weiterentwickelt hat und damit sexuell erfüllt ist, stufe ich dafür als sexuell erfahren ein.
Selbst das würde ich so nicht vorbehaltlos unterschreiben.
Einfaches Beispiel anhand meiner Person:
Ich kenne es sowohl aus meiner Zeit der regelmäßigen Swingerclub-Besuche, als auch aus anderen Begegnungen in anderen Bereichen "offener Sexualität", als auch aus "konventionellem Dating" zwecks Suche einer Lebenspartnerin, dass es Frauen gibt, die den Sex mit mir euphorisch in den höchsten Tönen loben, genau wie es Frauen gibt, die das überhaupt nicht gekickt hat. Genau so kenne ich es, dass in Clubs bestimmte Frauen in den höchsten Tönen gelobt wurden, mich aber überhaupt nicht gekickt haben.
D.h. die Wahrnehmung ob jemand wirklich gut ist oder nicht ist extrem subjektiv.
Genau so geht es mir mit meinen Erfahrungen: Es gibt Frauen, die sind für mich wie ein offenes Buch, weil sie auf eine Art reagieren, wie es zu meinen Erfahrungen passt ... und genauso gibt es Frauen, da habe ich das Gefühl "wie der Ochs vorm neuen Tor", weil meine Erfahrungen auf diese Frauen nicht übertragbar sind.
Heißt: Die Anzahl Partner*innen sagt nicht wirklich viel über die sexuelle Erfahrung und sexuelle Erfahrungen sagen auch nicht wirklich viel über die zu erwartende Qualität aus.
Ich kann anhand der Schilderungen verschiedener Partnerinnen aus den letzten Jahrzehnten eher eine gegenteilige Tendenz ableiten: Gerade die mit den vielen "Erfahrungen" wurden überwiegend als die schlechteren Liebhaber empfunden, weil sie als "Jäger und Sammler" ihren Fokus eher darauf richteten, Frauen ins Bett zu bekommen und weniger darauf, Frauen im Bett zu behalten.
Und mir ging es mit den Frauen ähnlich (aber aus anderem Grunde): Die mit den vielen Erfahrungen waren in meinen Augen irgendwie durch zu viele Vorgänger total voller komischer Angewohnheiten und Erfahrungen, die das Liebesspiel für mein Empfinden mehr gestört als bereichert haben.
Es ist meiner Erfahrung nach viel leichter, einer unerfahrenen Frau das "Defizit" beizubringen, als einer Erfahrenen die komischen Marotten abzugewöhnen.
„Nope, was meiner Meinung nach durchklingt, ist die Meinung, dass "Swingen" eines gewisses Mindset bedarf, dass ich für mich und eine potentielle Gespielin nicht als erstrebenswert erachte.
Man könnte versuchen, es noch diplomatischer zu formulieren:
Mich kicken besonders Frauen mit einem gewissen Mindset, welches zu "Swingen" nicht so recht kompatibel ist.
„Wer behauptet denn das Männer alles wegbiemsen?
Vielleicht nicht Alle, aber da sind wir wieder beim Mindset.
Ich habe es in Swingerclubs mit Herrenüberschuss sehr wohl und auch recht häufig erlebt, dass die anwesenden Herren allein schon aufgrund des gezahlten Eintrittspreises "hochgradig motiviert" erschienen (d.h. irgendwie "unter Druck" standen) und dann im Interesse des "Druckabbaus" irgendwann ihre Ansprüche so weit runter geschraubt haben um wenigstens einmal "zum Stich zu kommen", dass "alles wegbiemsen" eigentlich eine ganz treffende Beschreibung dafür wäre.
„Irre die Bordelle und Clubs sind wieder geöffnet und bei uns im Betrieb wird schon wieder mehr oder weniger downgelockt. Ich versteh echt bald die Welt nimmer!
Das ist der feine Unterschied zwischen
• machen was geht und
• verantwortungsvoll handeln!
Und da sich immer mehr Leute dazu entscheiden, auf Teufel komm raus alles zu machen was geht, schänkt sich der Handlungsspielraum für verantwortungsvolles Handeln zusehens ein.