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Swingen und die Gesellschaft

*********ller Paar
2.166 Beiträge
Themenersteller 
Swingen und die Gesellschaft
Es gibt gerade einen Beitrag „Außenwahrnehmung von Swingern“ der sich um die Frage kümmert, ob der Zusatz „Swinger“ in einem Joy Profil unangenehm auffällt.

Beim Lesen hat sich dann meine Frage hier geformt:
Wie erlebt ihr Euer Swinger sein in der Außenwelt? Sicher erst mal eine seltsame Frage.

In den letzten Jahren ist unsere Gesellschaft offiziell immer freier mit ehemals verpönten erotischen „Abartigkeiten“ umgegangen. Vor 26 Jahren war Homosexualität noch nach § 175 unter Strafe gestellt. In der Zwischenzeit haben wir die Loveparade in Dutzenden Ausführungen erlebt, ein Berliner Bürgermeister hat sich als Homosexuell geoutet, ohne politischen Schaden zu nehmen und die Produzenten der Matrix Filme, die Wachowskis, haben unter den wachsamen Augen der Sittenwächter von Hollywood das Geschlecht gewechselt … und produzieren weiterhin mal mehr mal weniger gut Filme.

Aber wo ist das prominente Paar, das sich zum Swingen bekannt hat? Gut wir lesen selbst keine Yellow Press, aber uns ist zumindest kein Fall bekannt. Swingerclubs verstecken sich immer noch an den Randbezirken der Stadt oder aber direkt auf der Rotlichtmeile.

Viele Profile hier wünschen sich neben dem Paar mit Modelmaßen und nymphomaner Veranlagung vor allen Dingen 100 % Diskretion. Dabei ist das was wir tun nicht einmal unter Strafe gestellt. Es ist nichts Verbotenes. Trotzdem tut sich die Gesellschaft schwer damit, das Swingen als gesellschaftliche Realität zu akzeptieren.

Deshalb meine Frage: Wie habt Ihr die Reaktionen von Personen außerhalb des Joyclubs erlebt, wenn Ihr bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt als Swinger erkannt wurdet.

Wärt Ihr dafür, oder eher dagegen, die Swingerei gesellschaftsfähiger zu machen?
Braucht ihr den Reiz des Verruchten?
**C Mann
12.695 Beiträge
...muss ich tatsächlich alle meine Vorlieben Jedem auf die Nase binden? Dass Swingerclubs sich in den Außenbezirken befinden hängt wohl davon ab, dass sich in den Industriegebieten eher die passenden Location finden, es keine Nachbarn gibt, welche sich daran stören und dass es zudem meistens die passende Anzahl an Parkplätzen gibt, was in der Innenstadt sicherlich problematisch wäre.

Deine Annahme, dass die Gesellschaft offener geworden sei, möchte in anzweifeln. Ich habe eher den Eindruck, dass gerade jüngere Generationen wieder prüder geworden sind. Swingerclubs werden immer mehr zu Party-Location und der eigentliche Zweck der Clubs tritt immer mehr in den Hintergrund.
Das geht sogar so weit, dass Swinger in den Clubs als störend empfunden werden.

Wie stellst Du Dir es vor, Swingen "gesellschaftsfähiger" zu machen? Und verrucht empfinden
es eigentlich nur noch die Verklemmten.... Ich gehe nicht in einen Club, um mich verrucht zu fühlen....
Zitat von *********ller:

Wie erlebt ihr Euer Swinger sein in der Außenwelt?

In unseren Freundes- und Bekanntenkreis der "Nicht-Swinger" ist vielen bekannt das wir da "offener" sind.
Interesse mehr zu erfahren wird nucht kommuniziert, aaaaber wenn wir mal was im Gespräch fallen lassen wird es aufgesogen wie von einem trockenen Schwamm. *nixweiss* Da gibt es wohl noch viel "Scham" überhaupt mal nachzufragen.
Das Angebot malnmit in einen Club zu gehen wurde immer abgelehnt, mit den Worten "das ist nichts für uns" .


Wärt Ihr dafür, oder eher dagegen, die Swingerei gesellschaftsfähiger zu machen?
Klar, ist aber kein Ziel für das wir mit "wehenden Fahnen" vertreten würden, da wir so weit glücklich sind. Wenn andere aus eigenen Befindlichkeiten, sich mit dem Thema (da schließen wir "offene Beziehung" etc. mit ein) ist das deren Thema.


Braucht ihr den Reiz des Verruchten?
Nein, das "Image" und die Vorurteile (und da gibt es viele!!!!) stören uns sogar.


Öffentlichkeitsarbeit in Summe:
Da wird sich in den nächsten Jahren einiges verändern, es gibt viele Podcasts, oder Thematisierungen in Medien.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *********ller:

Wärt Ihr dafür, oder eher dagegen, die Swingerei gesellschaftsfähiger zu machen?

Ich bin weder dafür, noch dagegen. Ob jemand swingt, ist mir im Allgemeinen schlicht egal. Privat, wenn es um Sex- und Beziehungspartner geht, schließe ich Swinger für mich größtenteils aus.

Was die Gesellschaft betrifft, so denke ich, muss man bei einem Sexualverhalten, das von der "Norm" abweicht, auch immer ein bisschen im Hinterkopf behalten, dass ein "Outing" niemals nur einen selbst betrifft. Wer sich einer breiten, unbeteiligten Öffentlichkeit als Swinger oder zum Beispiel BDSMler outet, zieht jeden Menschen mit in dieses Outing, mit dem er intimer verkehrt.

Wenn ich in meinem Arbeitskreis jedem auf die Nase binde, dass ich BDSMler bin, wird jeder Mann und jede Frau, mit dem/der ich intimer verkehre - zum Beispiel ein fester Partner - mit in dieses Outing gezogen. Dann heißt es nämlich von dieser informierten Öffentlichkeit nicht nur "Ey, die Kailyn macht BDSM", sondern auch "Ey, der Freund/die Freundin von der Kailyn macht bestimmt auch BDSM, die machen doch voll den versauten Scheiß miteinander".

Und genauso verhält es sich mit dem Swingen. Erzählst du einer breiten Masse, dass du gern im Club vögelst, wird jede Person in deinem Dunstkreis unter Generalverdacht gestellt, ebenfalls zu swingen, oder gar dein "Swingerbuddy" zu sein.

Und manche möchten ihr Sexleben nunmal nicht öffentlich ausgeschlachtet haben.
*******bst Paar
26 Beiträge
Swingen oder die Partnerschaft nach außen zu öffnen, ist für uns eine Einstellungsfrage zur Sexualität und zur Beziehung. Es ist die Erweiterung von Vertrauen und der Gedanke von größtmöglicher Freiheit und Bereicherung in einer Beziehung.

Schon in Gesprächen mit nicht Joylern merkt man die Unfreiheit im Kopf. Die Bilder im Kopf, wie Beziehung sein darf, ist durch das Vorleben, lesen und sehen von Filmen gefüllt. Wirkliche Toleranz und Akzeptanz muss man da erst lernen. Swingen, auf Sex zu dritt oder zu viert hätten viele Lust, aber dann setzt die Schere im Kopf an.

Das wirkliche Akzeptieren jeder Form der Sexualität, die anderen nicht schadet, ist noch lange nicht wirklich in den Köpfen angekommen. Das ist noch ein langer Prozess.

Mit manchen Menschen kann man darüber offen reden, aber viele ziehen sich gerne auf ihr gewohntes Bild zurück. Es bietet Ihnen Sicherheit. Über Joy sprechen wir nicht.

Wenn jemand dem ersten Schritt folgt und die Offenheit in der Partnerschaft tatsächlich akzeptieren kann, wäre ein Gespräch über Joy auch kein Problem.
*********ller Paar
2.166 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **C:
...muss ich tatsächlich alle meine Vorlieben Jedem auf die Nase binden?

Exakt das frage ich mich bei der gesamten Queeren Community. Nicht, dass sie mich stören, aber ich frage mich warum es so laut sein muss.

Zitat von **C:
Deine Annahme, dass die Gesellschaft offener geworden sei, möchte in anzweifeln.

Hier möchte ich unterscheiden zwischen der öffentlichen Gesellschaft und den privaten Einzelpersonen. Unsere Gesellschaft brüstet sich geradezu mit ihrer Offenheit gegenüber der gesamten Queeren Community und führt sogar Toiletten für das dritte Geschlecht ein, aber Beziehungsmodelle jenseits der klassischen Ehe finden gesellschaftlich nicht statt.

Zitat von **C:
Ich habe eher den Eindruck, dass gerade jüngere Generationen wieder prüder geworden sind.

Stimme ich voll zu, hatte schon mal ein Thema zu dieser Frage eröffnet. der Tenor war exakt so, wie Du es beschreibst.

Zitat von **C:
Wie stellst Du Dir es vor, Swingen "gesellschaftsfähiger" zu machen?

Wie der Weg aussehen kann weiß ich nicht, aber das Ziel wäre, dass ein erkannt weden als Swinger keinerlei gesellschaftliche oder berufliche Nachteile mit sich brächte. Das eine nicht "Normgerechte" Beziehungsform ebenso anerkannt würde wie eine nicht normgerechte Sexualität.

Zitat von **C:
Und verrucht empfinden es eigentlich nur noch die Verklemmten

Dann sind wir vielleicht schon zu lange hier um noch zu bemerken wie viele Verklemmte es doch noch da draußen gibt. Wir arbeiten als Swingerpaten und Du ahnst nicht mit was für zugeknöpften Vorstellungen mache in die Swingerwelt starten und das sind ja sogar schon diejenigen die auf dem Weg in die Swingerwelt sind...
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *********ller:
Zitat von **C:
...muss ich tatsächlich alle meine Vorlieben Jedem auf die Nase binden?

Exakt das frage ich mich bei der gesamten Queeren Community. Nicht, dass sie mich stören, aber ich frage mich warum es so laut sein muss.

Du wirst meines Wissens nach in Deutschland nicht von einem Mob gejagt, zusammengeschlagen und vielleicht sogar getötet, nur weil du in Clubs vögelst.
Viele Teile der LGBT+ Community werden aber selbst in Deutschland noch nach wie vor mit ganz realer Gewalt konfrontiert. Insbesonders homosexuelle Männer und Transgender (auch hier eher Transfrauen) werden immer wieder mal Opfer massiver Diskriminierung und Gewalt.

Die sollen ihren Mund ruhig so laut aufmachen, wie sie nur können.


Zitat von *********ller:

Zitat von **C:
Deine Annahme, dass die Gesellschaft offener geworden sei, möchte in anzweifeln.

Hier möchte ich unterscheiden zwischen der öffentlichen Gesellschaft und den privaten Einzelpersonen. Unsere Gesellschaft brüstet sich geradezu mit ihrer Offenheit gegenüber der gesamten Queeren Community und führt sogar Toiletten für das dritte Geschlecht ein, aber Beziehungsmodelle jenseits der klassischen Ehe finden gesellschaftlich nicht statt.

"Swingen" ist aber auch nicht wirklich ein Beziehungsmodell, es ist in erster Linie ein Sexualverhalten. Du kannst nämlich sowohl in einer Partnerschaft, als auch als Single Swinger sein. Du kannst mit vielen, verschiedenen Partnern swingen, oder dich auf feste Swingerpartnerschaften beschränken.

Was dagegen wirklich Beziehungsmodelle jenseits der monogamen Ehe betrifft, so habe ich persönlich das Gefühl, dass da nicht wirklich ein Hahn danach kräht, wenn man da aus der Reihe tanzt. Polyamorie ist unheimlich hip gerade. Die erste Person, die ich persönlich öffentlich als "Querschläger" wahrgenommen habe, war Tilda Swinton, die jahrelang sowohl einen Ehemann, als auch einen Freund hatte und niemanden hat das groß interessiert.
*******bst Paar
26 Beiträge
Ich weiß ja, Klugscheißer kann niemand leiden. Aber hier empfinde ich ganz schönen Widerspruch.

Zitat von ****yn:
"Swingen" ist aber auch nicht wirklich ein Beziehungsmodell, es ist in erster Linie ein Sexualverhalten.

Richtig. Swingen ist kein Beziehungsmodell aber gegebenenfalls ein wichtiger Teil davon. Zum Beispiel der offenen Beziehung.

Homosexualität ist auch kein Beziehungsmodell. Sondern gegebenenfalls ein wichtiger Teil der Beziehung.
Wärt Ihr dafür, oder eher dagegen, die Swingerei gesellschaftsfähiger zu machen?

Das ist es doch längst.

Ähnlich wie in der SM Szene seit Shades of Grey, versuchen sich immer mehr Neugierige mit Clubbesuchen. Mit der Folge, dass auf für alle Personenkreise offenen SM Partys nicht mehr gespielt wird, weil da zu viele Swinger bumsen wollen und in Swingerclubs nur noch getanzt und nicht gebumst wird. *lach*

Sie
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich schrieb auch nicht, dass Homosexualität ein Beziehungsmodell ist. Es ging mir lediglich um den Bezug zwischen Swingen und "anderen Beziehungsmodellen", mit dem Hinweis darauf, dass Swingen kein Beziehungsmodell ist.
*******ust Paar
5.812 Beiträge
den Reiz des Verbotenen - das sind wohl eher kindliche Anreize...
Offen und ehrlich leben können wäre schön.

Nein, hier in D ist das nicht möglich.
Andere Länder sind da schon weiter.
Von NL und Frankreich weiß ich,
dass man da man offener mit den Themen umgeht.
Da gibt es auch prominente Personen,
die sich öffentlich bekannt haben.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
ausser hier im joy
komme ich in meinem "anderen" umfeld auch nicht mit
swinger-clubs oder fetisch-parties
nicht in berührung
es ist einfach kein gesprächs-thema
ich habe das durchaus hier und da mal versucht
höre dann allerdings sofort auf, wenn was nicht ankommt...

von daher - tabu? immer noch in unserer gesellschaft?

ausser meine nachbarin habe ich noch nie einen menschen kennengelernt,
der einen club besucht...
****az Mann
4.483 Beiträge
Zitat von *********ller:
Wie habt Ihr die Reaktionen von Personen außerhalb des Joyclubs erlebt, wenn Ihr bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt als Swinger erkannt wurdet.

Ich weiß nicht, ob das jemals der Fall war. Ich hab mich selbst noch nie als Swinger bezeichnet, aber Joy-fremden Menschen gesagt, dass ich hin und wieder mal andere Sexualpartnerinnen habe und auch schon 3+ Menschen gleichzeitig dabei beteiligt waren. Ob mich dabei jemand als Swinger gesehen hat, ist mir erstens egal und zweitens haben da bisher alle "normal" reagiert. Also nicht abwertend, zum Teil neugierig oder ohne weiteres Interesse.

Zitat von *********ller:
Wärt Ihr dafür, oder eher dagegen, die Swingerei gesellschaftsfähiger zu machen?
Wie kann ich mir das vorstellen? Einen Swinger Club an jeder Ecke so wie es Dönerbuden in Berlin gibt? Überall Plakate und lautstarke Gespräche in der S-Bahn auf wie vielen Swinger Events der Erzähler diesen Monat war?
Es würde mir voll gut gefallen wenn sich Menschen nicht so sehr darüber echauffieren wenn jemand mehr als 5 verschiedene Sexualpartner in seinem Leben hat oder diese vllt auch alleine an einem Abend hat. Aber das bedeutet nicht, dass jede noch so komische sexuelle Vorliebe überall publik gemacht werden muss. Toleranz - ja, Akzeptanz - nicht swingend (HöHöHö).
Das wäre geil.
Zitat von *********ller:
Braucht ihr den Reiz des Verruchten?
Swingen ist für mich nicht verrucht. Da fallen mir andere Sachen ein, die besser schockieren. Und das macht meistens Spaß.
****go Mann
940 Beiträge
Swingen und die Gesellschaft

Ich binde niemanden auf die Nase was meine sexuellen Vorlieben sind, außer mit denen ich Sie teile. In meinem Profil habe ich einige Angaben gemacht, aber nur mit den Hintergrund der Suchfunktion und Vorlieben. Ja wer eine Monogame Disneybeziehung mit mir sucht, wird diese wohl teilen müssen...

Wünsche ich mir, dass offener übers Swingen geredet wird? Nö, denn die meisten die drüber reden tun dies nicht, Außerdem solange ich nicht daran teil habe, habe ich auch kein Interesse das zu hören.
Wünsche ich mir, dass Leute viel offener mit Sex umgehen? Ja, absolut! Würde ungefähr 80% aller Probleme von MIMIMI lösen.

Also ganz nach Yoda: Nicht labern Du sollst, vögeln Du kannst... *omm*
Zitat von *********t6874:
Wärt Ihr dafür, oder eher dagegen, die Swingerei gesellschaftsfähiger zu machen?

Das ist es doch längst.

Ähnlich wie in der SM Szene seit Shades of Grey, versuchen sich immer mehr Neugierige mit Clubbesuchen. Mit der Folge, dass auf für alle Personenkreise offenen SM Partys nicht mehr gespielt wird, weil da zu viele Swinger bumsen wollen und in Swingerclubs nur noch getanzt und nicht gebumst wird. *lach*

Sie

Liest sich so, als wenn nur noch in SM-Clubs ordentlich gebumst werden kann..... *traenenlach*

Aber im Ernst, das ist doch gerade das Schöne, das ich eben nicht die Meiers von nebenan treffen möchte, wenn ich mich sexuell auslebe. Und auch nicht mit Meiers von nebenan über mein Sexleben rede. Das ist einfach meine Privatsphäre.

Aber es wäre schön, wenn es mehr gute Swingerclubs/BDSM-Clubs geben würde oder wenn sich die vorhandenen mit ihren Events nicht gegenseitig die Butter vom Brot nehmen würden. Abwechslung und Ausweichmöglichkeiten sind Gold wert für die Kunden.
*******ant Frau
31.178 Beiträge
Swingen interessiert mich nur dann, wenn ich gerade (selten genug und z. Zt. sowieso nicht) im Club bin.
Aber auch die sexuelle Ausrichtung von anderen Menschen interessiert mich nur dann, wenn ich mit ihnen im direkten Austausch bin.
Mir fehlt nix an Offenheit, Akzeptanz und Information.
*******ker Mann
6.568 Beiträge
Ich hatte im Parallelthread zwar schon meine Meinung zu vielen dieser Themen geschrieben, aber zwei Gedanken möchte ich doch anmerken.
Zitat von *********ller:
Aber wo ist das prominente Paar, das sich zum Swingen bekannt hat? Gut wir lesen selbst keine Yellow Press, aber uns ist zumindest kein Fall bekannt.
Es gibt einige Prominente, die sich zum Swingen bekannt haben. Dazu gab es auch einmal einen Thread im Joyclub. Aber ich persönlich brauche keine Promis als seelische Unterstützung für das Swingen...
Braucht ihr den Reiz des Verruchten?
Ja, ich finde, das gehört zum Swingen dazu. Für mich muss Swingen nicht gesellschaftsfähig sein.
**********true2 Paar
7.850 Beiträge
Bei uns wissen enge Freunde, dass wir unsere Beziehung zum Sex mit anderen geöffnet haben.
Ansonsten muss es niemand wissen.
Die Gesellschaft ist eh auf monogame Beziehungen aus,wie sie seit 1000 Jahren bestehen.
Wir haben keine Probleme damit, offen darüber zu reden und was andere über uns denken, ist uns egal.
********ight Paar
1.391 Beiträge
Warum muss etwas gesellschaftsfähig sein?
Es ist nicht verboten, alles andere spielt sich in deinem Kopf ab.
Ich habe zumindest noch nicht davon gehört dass jemand ernste Folgen in seinem Leben hatte, weil er bekennender swinger war.

Also was hindert dich daran es leise oder laut mit der Welt zu teilen?
Es gibt Menschen die das darüber sprechen und welche die nicht.

Gesellschaftlich betrachtet ist es sicher eine sehr kleine Randgruppe.
Ist es deswegen nicht gesellschaftsfähig? Ich denke nicht. Aber muss es deswegen Mainstream sein?
*********ller Paar
2.166 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********ight:
Ich habe zumindest noch nicht davon gehört dass jemand ernste Folgen in seinem Leben hatte, weil er bekennender swinger war.

Ich schon. Meinen eigenen Fall. In meinem konkreten Fall waren die Auswirkungen schon krass. Öffentlich gehe ich da aber nicht näher drauf ein. Ist zum Glück auch schon mehr als 10 Jahre her. Ging jedenfalls nicht nur an die Substanz, sondern an die Existenz.
*****ard Frau
3.818 Beiträge
Im Grunde wurde ja viele Jahrzehnte lang immer schon geswingt, besonders in den 60er oder 70er Jahren.
Die Swingerei ist aus meiner Sicht bis heute aber noch nicht so gesellschaftsfähig, wie es längst hätte sein sollen. Die heutige Gesellschaft ist diesbezüglich immer noch gehemmt und verlogen. Gute Bekannte haben mich hier im Joy schon entdeckt und waren erschrocken und überrascht darüber, dass ich hier im Joyclub stattfinde und solche freizügigen Fotos eingestellt habe, mich hier so enthemmt und offen zu den Themen äußere, das sagt doch schon alles. Wir haben damals auch immer mal wieder in diversen Clubs, den einen oder anderen Bekannten getroffen und haben immer unverständlicherweise, das gleiche Entsetzen erhalten..." was macht ihr denn hier, das hätten wir aber nicht von euch gedacht ". Die Gesellschaft schafft es einfach nicht, die notwendige Toleranz und das Verständnis für Swinger aufzubringen...äußerst schade.
*********ually Frau
527 Beiträge
Ich denke, auch heute liegt es noch daran, dass viele gar nicht wissen, was in einem Swingerclub eigentlich passiert und wie vielschichtig sich diese Landschaft darstellt.

Ich wurde neulich in einem Demisexuellen-Forum abgelehnt mit der Begründung, dass man ja nicht demisexuell sein kann, wenn man Swingerclubs gut findet. Wenn man in einen Swingerclub geht, heißt das nämlich automatisch, dass man mit ganz vielen fremden Menschen Sex hat...

Dass es neben Orgien und Partnertausch auch Menschen gibt, die beispielsweise als Paar in Clubs gehen, um mal was anderes zu erleben, Utensilien nutzen zu können, sich zusehen zu lassen oder zuzusehen oder einfach um die Atmosphäre zu genießen (und ganz viele andere Varianten, was Menschen in Swingerclubs so treiben!), kommt in der öffentlichen Wahrnehmung nicht vor. So wird den Clubs zugeschrieben, dass dort nur nymphomane Frauen und sexbesessene Männer sind, alle auf einem Haufen wild miteinander zugange (mal plakativ gesprochen).

Und deshalb sagen Menschen, die nicht zu diesen Kategorien gehören, womöglich gegenüber "Außenstehenden" nicht so gerne, dass sie Swinger sind, um nicht falsch verstanden zu werden. Denn wie wir hier ja schon gelesen haben, begegnet einem oft Unverständnis: "Das hätte ich aber nicht von dir gedacht!" Was denn genau? "Das, was ich mir vorstelle, was in einem Swingerclub passiert."
*********zburg Paar
1.273 Beiträge
HUHU *huhu*

Schon mal früher geschrieben ---- aber es passt ja nun gut und daher einfach mal kopiert *g*

Zitat von *********ller:
Deshalb meine Frage: Wie habt Ihr die Reaktionen von Personen außerhalb des Joyclubs erlebt, wenn Ihr bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt als Swinger erkannt wurdet ....

Familie: Mit einer Ausnahme weiß niemand, dass wir Swinger sind.

Freunde ausserhalb des JC: Sehr viele Freunde / Bekannte wissen es! Bis vor ein paar Jahren waren wir im Hinblick auf das Swinger – Outing gegenüber Freunden und Bekannten immer sehr vorsichtig. Dies hat sich aber deutlich geändert.

Warum? Es ist einfach blöd, Freunde anzulügen, wenn sie fragen: Was macht hier heute? Wo wart Ihr am Wochenende? Auf was für einer Party seid Ihr gewesen?

Wir hatten wirklich Angst und Befürchtungen vor der Reaktion, doch diese Angst war vollkommen unbegründet.

Wirklich alle Freunde haben vollkommen normal auf die Antwort „Ja wir sind Swinger und gehen in Clubs oder treffen uns mit einem anderen Swingerpärchen“ reagiert.

Sicher fragen einige, was da so passiert und / oder sind neugierig ("Ach, da wollten wir auch schon mal hin"), aber das ist ja nun auch absolut verständlich. Genau so wie die Reaktion kommt "Nix für mich / uns aber wenn Ihr das macht, ist das doch okay".

Im Nachhinein haben wir uns wirklich über uns geärgert, dass wir nicht schon viel früher offen und ehrlich mit Freunden und Bekannten darüber gesprochen haben.

Viele Grüße

C & S
**C Mann
12.695 Beiträge
Zitat von *********ually:
Ich wurde neulich in einem Demisexuellen-Forum abgelehnt

...wie geht "Demisexuell" ? *zwinker*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Unsere Erfahrungen gründen sich nur aud SC in Frankreich und Geschlossene Veranstaltungen in SC-Räumen. Was ich kenne, sind zweifelhafte Dokus und zum Beispiel den niederländischen Film "Swinger", alles nicht repräsentativ für deutsche Clubs. Immerhin konnte ich, da eine Ex-Sub einen Club eröffnete, zur Ideenfindung beitragen.

Verschiedene Gründe, die nicht unbedingt auf mein bescheidenes Wissen über Clubs zurückzuführen sind, brachten mich dazu, meine kleine eigene private Erotikwelt zu schaffen, die selbst bei GB noch im intimen Rahmen der Diskretion und weitgehenden Anonymität verbleibt. Der Hauptunterschied zu Clubs dürfte wohl sein, dass nicht nur Gucken, sondern Aktivität garantiert ist. Es gibt auch keine Bewirtung, weil man genug zu tun hat und sich nicht die Zeit mit Essen oder Trinken vertreiben muss.

Es ist eindeutig so, dass es sowohl Clubs mit Events gibt, die das leisten, was privat gar nicht leistbar ist, als auch private Gastgeber. Und natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten erotischer Befriedigung. Alles hat seine Berechtigung. Eine andere Frage ist, ob und unter welchen Bedingungen sich Clubs halten können, auch außerhalb von Pandemien. Ein Schloss Milkersdorf hat da wohl ganz andere Voraussetzungen als ein in irgendwelchen Industriegebieten versteckter Club, und sei er noch so familiär.
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