Wo ist eure Grenze beim Dirty Talk?

Es gibt Wörter, die ich weniger mag als andere. Aber das ist mir eigentlich nicht so wichtig, denn es kommt sehr auf das Wie an.
"Wie sagt er es?" und "Wie meint er es?"
Wenn er warmherzig, charmant und sinnlich ist, mich mag und respektvoll behandelt, darf er ruhig richtig dirty werden. Wenn er die heißen Sachen mit erotischer Stimme in mein Ohr raunt, finde ich das sehr sexy...
Alle anderen Typen, die einfach nur irgendein Weib zum Abreagieren brauchen, kommen sowieso nicht infrage.

Die Grenze ist am Beginn.

SparklingEyes77: Genau so ist es.
Ich glaube viele Männer haben einfach zu viele Pornos gesehen, die immer härter und extremer werden müssen. Aber wenn sie angeschaut werden, gibt es auch das entsprechende Publikum dafür, die diesen Umgangston als normal oder erregend empfinden.
Ich finde es auch schlimm, wenn erotische Bilder gezeigt werden und dann darunter steht, auf die würde ich auch gerne spritzen usw. Es ist ja erstmal nichts schlimmes an so einer Aussage, aber ich finde es muß zur Situation passen und wenn jemande Aktfotos zeigt, dann finde ich erotisches Bild als Kommentar passender als ich spritze gleich ab.
Wenn man zusammen erotisch schreibt, man eigentlich auch überlegt was man schreibt, was man antwortet kann man schon darauf achten wie man sich ausdrückt. Vielleicht kann dann auch das Geschriebene derber, direkter werden, aber letztendlich merken ja beide wie sich das steigert und auch beide daran Freude finden oder ob man es halt nicht möchte.

Beim realen Sex steigt ja die Lust anders. wer will dabei schon laufend das Hirn einschalten und jedes Wort genau überlegen was er sagt. Da kommt es aus der Lust, aus der Erregtheit heraus. Ich denke da findet man auch Wörter heiß, antörnender als wenn man sie schreiben würde.
Wenn in diesen Momenten dann der andere Wörter sagt die verletzend sind, also in dem Moment wo man eigentlich gar nicht darüber so nachdenkt was man sagt, weil die Lust so groß ist, dann würde ich mir schon Gedanken machen wie er seinen sieht, weil dies ja aus seinem innersten kommt.
Aber es hängt halt von vielen ab. Manche mögen das vielleicht, weil sie auf sowas stehen und es ihnen darum geht zu sehen wie der Partner immer mehr in Fahrt kommt, immer erregter wird, wenn sie oder er primitivere Wörter verwendet und dann finden die das auch ok.

Wenn ich jetzt z.B. wo was trinken gehen würde und eine Frau kommt her und sagt direkt, willst du mich ficken, dann würde ich denken, he? was will die? und würde eher lachen oder schockiert sein.
Die gleiche Frau und wir sitzen zusammen auf der Couch, unterhalten uns angeregt, die Schenkel berühren sich leicht oder sie kommt ausversehen mit der Hand an mein Bein und dich fühle wie wenn ein Blitz dabei durch meinen Körper schießt, die Aufgeregtheit steigt, ich das Strahlen in ihren Augen sehe, das Lächeln stärker war nehme, die Situation immer mehr Magic wird und dann kommt sie nah zu mir, berührt mit ihrem Mund mein Ohrläppchen und flüstert mir ins Ohr, ich hätte jetzt Lust dass du mich fickst, dann würde die Aufgeregtheit bis ins unermessliche steigen, ich mich wie im siebten Himmel fühlen und nicht mehr wissen wo oben und unten ist und diese Direktheit in diesem Moment einfach heiß finden.

Es muß halt einfach passen und der Moment und die Situation entscheidet, ob es lächerlich, abtörnend oder heiß, erregend rüberkommt.

Ich mag es gar nicht,
Sage aber auch Schwanz, Möse.....Ficken, Vögeln. Weil ich das eher als normal erachte, nicht als DT.
Sagte der Mann zB. Fotze, und meint meine Möse, irritiert mich das schon,

sagte er Fotze zu MIR, ist er raus. Fertig.
Schlimmere Wörter, wie FIcklock, Fickmaul oder Fischfleisch gehen gar nicht. Die Unterhaltung wäre sofort beendet. Schon Euter, Titten stossen mir sauer auf. Ich bin keine Kuh!

Beim Sex wäre ich sofort raus, von 100 auf 0 in 0,1 Sekunden.

Ich finde die Wörter dürfen nicht herabwertend werden oder den anderen als Gegenstand herabstufen. Es zeigt für mich, wie mich der andere wirklich sieht, wenn er nicht so darüber nachdenkt was er sagt.
Und wenn jemand Fickbock, Fickmaul oder Fickfleisch sagt, dann soll er zum Metzger gehen und sich ein Stück Fleisch zum ficken kaufen, nachdem er ja offensichtlich auf sowas steht.

im erotischen Dialog sollte man sich ja auch erstmal herantasten, auf die Reaktion des anderen achten. Wenn sich da herauskristallisiert, daß beide auf deftig stehn, nun dann: lasst es raus.
Ich kann das nicht. Im Chat kriege ich maximal rote Ohren, aber mir gelingt keine adäquate Antwort.
Wie gesagt, wenn man schon im Nahkampf angekommen ist, dürfen schon auch mal deutlichere Worte fallen, aber zu derbe Bezeichnungen turnen auch dann ab

@*****_42
"...sie kommt ausversehen mit der Hand an mein Bein..."

Die Frau, welche wirklich und tatsächlich "aus Versehen" mit ihrer Hand mein Bein berührt und dann ficken will, habe ich noch nicht getroffen Denke, hier ist auch ein Unterschied zum Dirty-Talk-Verhalten: Vielen Frauen, die ich kennengelernt habe, waren die richtig derben Ausdrücke als Anmache ausdrücklich zu "eindeutig" (allenfalls beim Sex selbst akzeptabel, wenn überhaupt), während vlt so manche Männer schon beim Flirt nach mehr Eindeutigkeit suchen könnten, weiß ich nicht, ist für mich aber vorstellbar.

So würde ich das für mich nicht beschreiben. Es geht nicht um die "Eindeutigkeit" - damit habe ich kein Problem. Es geht um die Passung. Ein Mann der sexuellen Kontakt mit einer Frau nur oder überwiegend unter dem Aspekt von Demütigung und Objektifizierung erotisieren kann oder will passt nicht zu mir. Not my kink. Manche Begriffe wären für mich, wenn überhaupt, dann nur von einem Mann denkbar bei dem ich sicher weiss dass er nicht generell so tickt. Wer schon beim Kennen lernen dafür nicht die nötige Differenzierung aufbringt wird das in anderen Situationen erst recht nicht schaffen.

Das ist genauso wie bei anderen Dingen. Ein - eigentlich - frauen- oder auch männerabwertender Witz kann durchaus witzig sein wenn man weiss dass der Andere es tatsächlich als Witz meint. Hat der - oder Diejenige allerdings nur solche Sprüche parat und man gewinnt den Eindruck dass es gar nicht um einen Witz sondern um den Ausdruck der eigentlichen Überzeugung geht ist die gleiche Sache überhaupt nicht mehr lustig.

@*****de2
Naja, das ist die eine Seite der Medaille und ich kann das gut nachvollziehen, was Du sagst, ticke da selbst, denke ich, ziemlich ähnlich. Aber bleiben wir doch mal bei der Variante des Dirty Talk, die weder herabwürdigend noch allgemein frauen-/männerverachtend ist, sondern einfach nur direkt und derb.
Z.B.: Ein Mann, der eine erotische Ausstrahlung hat, rein für den Moment sexy und anziehend wirkt, spricht eine Frau an, sagen wir in einer Hotelbar. Wie reagiert sie?
Variante 1) "Hola, schöne Frau, wollen Sie mich auf mein Zimmer begleiten? Ich will mit Ihnen ficken!"
Variante 2) "Hola, schöne Frau, darf ich Ihnen, vielleicht bei einem Glas Wein, ein wenig Gesellschaft leisten und wir sehen mal, wohin das führt?"
Meine Vermutung (plakativ überspitzt formuliert):
So manche Frau würde sich bei Variante 1 vielleicht tatsächlich ein Glas Wein bestellen wollen, aber nur, um es dem Mann ins Gesicht zu schütten (da gibt es doch diese Szene im Film "Tootsie"), hingegen womöglich bei Variante 2 es gar nicht abwarten können, bis der Mann bitte schneller sein Glas Wein ausgetrunken hat, damit sie ihn dann endlich "wohin führen" kann

So, und jetzt die selben Sprüche, aber nicht in der Hotelbar, sondern schon im Aufzug nach bereits vorangegangener Konversation. Na?
Meine Vermutung: Es dreht sich genau um.
Ich denke, Dirty Talk muss einfach passen. Klar kann es deutlicher werden, nachdem es vorher aber erstmal ungezwungen bis bei manchen Menschen evtl. scheinbar unbeabsichtigt angefangen hat.

Naja, wenn es George Clooney wäre könnte vielleicht Variante 1 funktionieren.

Es ist manchmal schön wenn nicht um den heißen Brei geredet wird, aber zuviel vulgäre Direktheit ist oft zuviel wenn man sich nicht kennt und weiß wie der andere ist. Wie du geschrieben hast erreicht man da eher das Gegenteil von dem was man gerne hätte.

Um im Bild zu bleiben, ich halte nichts davon wenn bereits über den Brei geredet wird wenn man sich noch nicht mal auf den Weg zum Restaurant gemacht hat.

@*****de2
Word!
Wer mich mit dirty talk überfällt und meint, mich dadurch schneller zum Ziel zu 'beheizen', wird per se leer ausgehen.
Wodurch wäre denn da ein individueller dirty talk gegeben? Ich schätze mal, dass das dann das bekannte dirty talk Programm aus der RTL2 Werbung nach 00:00 Uhr ist. "Ich will deine geile Spalte lecken und meinen harten Kolben darin versenken".
Nee lass mal.
Ich mag persönliches dirty talk sehr, das dürfen gerne kreative, neue Wortschöpfungen sein, die zu meinen Vorlieben passen. Da fällt dem dominanten (dennoch emanzipierten) Mann sicherlich sowas ein wie "meine schwanzgeile, tiny Femanze".

So oder so...man muss sich kennen und der Bezug zu meinen Vorlieben, zu meinen Fantasien, zu meiner Persönlichkeit, wie auch Anatomie, muss dringend vorhanden sein.
Pornobklatschgedöddel ist nicht meins. Auch nicht beim dirty talk.

@*******arl
Weil ich das von dir schon mal gelesen habe: Was bedeutet dein "Word!"? Ich kenne das nicht.

Wenn mir jemand mit zu abwertend Wortschöpfungen kommt ungebetenen

Kommt von mir die Frage "auch son Pornoboy"? "

Zustimmung

Es ist eine Facette die mehr oder minder kicken oder abtörnen kann.
Ins Ohr geflüstert zu bekommen - ...das sie heute das  Schwimmtraining nicht möchte, die Badekappe lieber über Mund und Nase fest gestülpt  zu bekommen das ihr die Luft knapp wird und fest gestoßen werden möchte...  -  klingt besser in den Ohren und wirkt explosiver als ,, Schuft fick mich" um mal ein Beispiel zu nennen.
Mich persönlich kickt es mehr im Rahmen des Spiels vor dem Vorspiel.
Es braucht schon etwas Begabung dafür und am besten Dialektfrei;-)
Das wichtigste ist das es nicht abwertend auf den Sexpartner einwirken tut und der Moment, sprich das Zeitmanagement stimmig sein sollte.

Bei mir ist die Grenze, wenn über mich persönlich abwertend gesprochen wird. Ein Mann kann ja gerne sagen, was er gerne mit mir machen würde oder was er von mir geil fände, aber wenn ich selbst z.b. als Fotze bezeichnet werde ist mir das schon sehr grenzwertig.

Dirty Talk ist bei mir tatsächlich ein heisses Pflaster, ist stark von meiner Stimmung oder eher emotionalen Verfassung abhängig. Generell mag ich Begrifflichkeiten wie Fotze, Fickstück, Dreilochstute, Schlampe, Nutte, Hure, Schläuche, Euter, etc. nicht. Ich habe mittlerweile sogar eine Abneigung gegen das Wort Ficken ...

Ich bin aber bei bestimmten Männern gerne das "schwanz- und spermageile Miststück"

Recht einfach , da wo es nicht „mehr“ passt...

Ein Beispiel: du Nutte! Ich bezahl sie ja nicht mal, sie ist mir ja freiwillig zu Diensten,
deswegen passt es nicht.

Ziemlich akademisch, das Thema

Schon allein die Definition von "Dirty Talk" kann eine enorme Bandbreite ausfüllen. Und inhaltlich? Auch ein großes Spektrum.

Dann - wie viele schon geschrieben haben - kommt es ganz auf die Stimmung und Situation an. Bestimmte "Dirty"-Worte können im einen Fall komplett abtörnen, im anderen Fall einen Spontan-Orgasmus auslösen.

Generelle Ausschlußbegriffe können wir daher gar nicht im Vorfeld definieren.

Solche Begriffe allerdings in der Anbahnungsphase (also per CM, WA u.ä.) schriftlich zu benutzen, ohne dass man das Gegenüber persönlich kennt, halten wir schon für gewagt, aber sicher gibt es auch Menschen, für die das in Ordnung ist.

Ein schönes Beispiel für: Jedem Tierchen sein Pläsierchen

Oh wow...
Der Facettenreichtum in den Antworten macht es schon klar und @*********Smoke bringt es auch gut auf den Punkt. Wie bei so vielen Themen, ist es auch hier nicht so einfach, eine einfache Antwort zu finden.

Auch, wenn sich die Frage ja eigentlich auf die individuellen Grenzen bezog, so zeigen die Antworten, dass man sich bei dem Thema nur schwer von diesen eigenen Grenzen trennen kann, wenn man andere Antworten liest.
Deshalb beziehe ich beide Perspektiven ein.

Ich denke, dass Dirty Talk ja nur auf 2 Weisen passiert.

1.) Als "Fetisch" oder Teil eines geplanten Rollenspiels. In diesem Rahmen sollte man zunächst schauen, dass das gegenüber eine ausreichende Schnittmenge mit den eigenen Vorlieben aufweist, und wird dann wie bei anderen Fetischen ja auch mit dem Gegenpart die Grenzen und Regeln im Vorhinein festlegen.

2.) Entwickelt sich das im Liebesspiel ja irgendwie in die Richtung. Man ist intim, geht ab und fängt an, sich Dinge zu sagen, die man im normalen GEspräch vermutlich nicht sagen würde. In dem Rahmen finde ich immer wichtig, dass man sich ja gegenseitig vertrauen sollte. Zu diesem Vertrauen gehört dann ja auch, dass ich davon ausgehe, dass, egal was mein Sexpartner zu mir sagt, es nie verletzend oder herabwürdigend gemeint ist.
Natürlich haben wir aber sicherlich fast alle irgendwelche Trigger in uns. Und das muss in dem Moment oder danach einfach klar angesprochen werden.

Ich finde es persönlich halt immer komisch und oft albern, wenn bestimmte WOrte, Formulierungen, etc.pp. zwanghaft verwendet oder vermieden werden müssen. Ich denke, dass jeder so sprechen sollte, wie man möchte. Und wenn ich die Sprache meines Gegenüber nicht mag, dann passt es halt nicht.
Ich denke abernicht, dass wir über die Vorlieben anderer urteilen sollten oder auf die Person hinter der Sprache schließen können. Mir ist aufgefallen, dass oft die tiefsten und intellektuellsten Geister im Sex die derbste und "billigste" Sprache verwenden.

Sorry für die vielen Worte, aber es ist ein spannendes Thema.

Ordinärer 'dirty talk' ist nicht unbedingt immer anregend. Es kommt darauf an, was beide darunter verstehen und wie / wann sie das anwenden. Kennt man sich schon länger, und mag man das, kann man das machen. Grenzenlos. In voller action kann das seeehr beflügeln. Auch im Alltagsleben kann das Kopfkino sein. Aber es sollte niemals respektlos sein. Es ist eine Kunst, diese Gratwanderung verbal zu beherrschen. Ich bezeichne das lieber als 'erotischen talk' ...und dabei werden ganz andere Ausdrücke benutzt und eine andere Sprache. Diese enorm abwertende 'Fäkaliensprache' wäre gar nicht meins. Aber reden / flüstern / stöhnen / schreiben und seine Phantasien dem anderen mitteilen --- erotisiert gewaltig.

Vielleicht bin ich ja zu spießig, aber für mich ist es ein Unterschied ob dirty talk oder jemanden zu erniedrigen. Natürlich kann es Frauen geben, die - um das Wort aufzugreifen - Maulfotze anregend finden. Wäre ich eine Frau, würde ich es vermutlich eher erniedrigend finden und deshalb nicht als DT sehen.

Alle Beleidigungen, Demütigungen und Machtdemonstrationen, die ernst gemeint sind, aber hinter Spiel versteckt werden. Dafür würd ich mich nicht hergeben.

Dass für mich Schlimmste ist das Wort "Mein" vorangestellt.
Kann echt nicht sagen warum, aber wenn ein Mann, dass zu mir sagt, ergreif ich die Flucht instantly.
Nicht nur beim Dirtytalk. Auch im Allgemeinen bei "mein" + Kosenamen usw.
Außer es handelt sich um eine sachliche Erwähnung, im Gespräch mit 3.

Ich wurde beim Sex auch schon weit Schlimmeres genannt und fand es saugeil,
aber "mein"....also nööööööö.
Also das geht einfach nicht. Also wie kann man nur? Spießiger-Empörungs-Wut-Entrüstungs-Smiley....