Sprechen wir in Zukunft Deutsch ohne Personalpronomen?

...um dem Vorzubeugen, verwendet man die Formel: "Ich ruf Dich in 10 Minuten zurück. Ok?" Dauert 2 Sekunden...

Sprache war noch nie ohne Mißverständnisse! (mein Igel kann nicht fliegen! Aber sein eagle kann fliegen!)

Wenn es mit der deutschen Sprache weiter so bergab geht, dann wird Hochdeutsch in Zukunft wahrscheinlich nur noch von Politikern und Nachrichtensprechern gesprochen. Alle anderen üben sich dann wahrscheinlich im Überbieten von Abkürzungsfloskeln ….. es gibt Ländern wo das bereits so ist.

Man kann aber auch seinen regionalen Dialekt sprechen (den viele ausserhalb ohnehin nicht verstehen) ….. oder sich eine Geheimsprache ausdenken, wenn man sicher gehen will von bestimmten Personenkreisen nicht (!) verstanden zu werden. Cockney English ist ein gutes Beispiel dafür, diese Form findet inzwischen immer mehr Zulauf.
Es lebe das babylonische Sprachgewirr ….. wenn man sich in manchen Städten bewegt, hört man auf der Straße ohnehin kaum noch deutsche Wortfetzen.

Vor diesem Hintergrund, und hier kann ich mich nur wiederholen, ist das Weglassen von Pronomen das allerkleinste Übel!

Jeder kann hierzu seine eigene Überzeugung haben; geschenkt!

Offensichtlich ist hier ein gewisses Generationenproblem zu erkennen ….. aber da wir ja alle zukünftig mindestens 5 bis 10 Fremdsprachen beherrschen, kann es ja nicht so schwer sein sich mit Abkürzungen zu unterhalten …..

was bedeutet übrigens: wb ? (man könnte dazu durchaus verschiedene Möglichkeiten anbieten …. und das Pronomen kann man auch getrost weglassen)

Ich finde den Verlust der Pronomen schade, da die Verwendung durchaus auch zeigt, dass der andere einem die Zeit Wert ist.

Ganz schlimm finde ich, dass mittlerweile auch Anreden, Grußformeln und Interpunktionen weggelassen werden. Von Groß/Kleinschreibung ganz zu schweigen.
Das ist einfach maximal unhöflich und vielen scheint das entweder nicht bewusst, vermutlich aber egal.

Das habe ich häufig auf Arbeit im Kontakt mit Privatkunden.

...das kostet alles doch nur wertvolle Lebenszeit...

Nun im Regelfall sende ich Sprachnachrichten. Da muss nicht öfter nachgefragt werden als in einem Telefonat. Es dauert auch nicht länger. Es verteilt sich nur auf einen größeren Zeitraum. Ein Telefonat spart also nichts, und stört im Zweifel. Schöne neue Welt? Ja tatsächlich, für mich schon. Auch die Möglichkeit zu haben zwischen Gesprochenem und Geschriebenen wechseln zu können finde ich sehr angenehm.

....wenn es für Dich so passend ist, ist es doch ok. Ich telefoniere lieber wenn ich mich z.B. fürs Kino
verabreden möchte. Da erfahre ich in kürzester Zeit, ob der Andere überhaupt Lust hat, welchen Film man ansehen und wann und wo man sich treffen möchte. Dauert maximal 30 Sekunden. Wie lange brauchst Du, um diese Dinge per Messenger abzuklären?

Da muss ich jetzt einfach ne Andekdote anbringen. Also die Familie sitzt bei der Schwägerin am Esstisch als das Telefon klingelt. Sie geht ran es ist der Kumpel ihres Sohnes (damals so 16 Jahr alt) Wir hören ihn dann sagen: Claus - ja - tschüss.

Sie sind dann übrigens aneinander vorbeigefahren die beiden und jeder hat beim anderen zuhause gewartet. hihi

Du meinst auf DER Arbeit, oder?



Wenn das für dich und deine Gesprächspartner so gut ist, dann ist es doch auch in Ordnung, es geht um solche Aussagen


Erstens mal bin ich alt, es ist also keine Generationenfrage, wenn man telefonieren hasst und zweitens bricht nicht die verbale Kommunikation, das soziale Miteinander zusammen, weil man telefonieren nicht mag und sich lieber schriftlich z.B. verabredet.
Ziemlich wahrscheinlich haben übrigens den Verfall der guten Kommunikation auch viele bedauert als das Telefon seinen Durchbruch feierte.

Ich gehöre offensichtlich schon zur neuen Generation der Pronomenverschlucker. Gefühlt ist für mich beides richtig

...ja, es war das Ende der Brief-Korrespondenz...

Der Artikelverschlucker 🙈
Sprache ist einfach im Wandel. Das muss nicht schlecht sein.

Eher vermute ich ein: "Wo wird das noch enden? Wir sind früher einfach zu Herrmann gegangen und haben ihn ins Gesicht und direkt gefragt ob er Zeit zum spielen hat. Aber die jungen Leute heutzutage wollen sich nicht einmal mehr die Zeit dafür nehmen."
Junge Menschen wachsen übrigens exakt in der Welt auf, die erwachsene Menschen ihnen darreichen.

...also ich fand die Zeit nicht schlecht, als ich mit dem Fahrrad zu meinem Freund gefahren bin, um mit ihm zu spielen. Schon auf dem Weg gab es immer etwas zu entdecken. Irgendwie tun mir die jungen Menschen von heute fast leid: Per Messenger wird sich zum Spielen verabredet. Dann wird gewartet bis die Mutter per SUV-Taxi den Freund zum Spielen bringt. Spielen bedeutet ab ins Zimmer und auf der Konsole herum gezockt, bis der Freund wieder abgeholt wird. Irgendwie kam mir das analoge Spielen mit gelegentlich blauen Flecken am Knie befriedigender vor...

Ahhh ... sehr aufmerksam. Dabei habe ich DIE Wortarten erst gestern mit meiner Tochter geübt

Ich sollte auf Arbeit nicht so viel parallel machen ... und mich mehr auf DEN JC konzentrieren.

Sollte ich mal eine Dissertation schreiben, werde ich mich gern an Dich als Zweitkorrektor wenden

Ich versuche seit geraumer Zeit, meiner Chefin nahezubringen, mich bei wichtigen Dingen anzurufen, da ich aus div. Gründen nicht immer online bin.
Sie zieht es vor, ihre Sprachnachrichten an Kolleginnen zu schicken und sie mir ausrichten zu lassen. Um sich regelmäßig zu ärgern, dass ich ja "nie erreichbar" sei.

Warum macht man sowas?
Sie weiß, dass ich mit knappen Infos klarkomme und ihr bestimmt nicht das Ohr abkauen würde.
Ich telefoniere nämlich nicht allzu gern.
Logisch finde ich das nicht.

Schreiben ist manipulierbar geworden.

Eine Folge der digitalen Welt, denke ich.
Als ich irgendwann Soldat wurde, wurde ich mit schier unzähligen Abkürzungen beschäftigt. Unglaublich damals, wie man nur mit diesen, für Unwissende, Buchstabenreihen, reden konnte.

Gutes Beispiel von @**C
Die gute alte SMS, hat wirklich ihren Teil dazu beigetragen, das Menschen sich mit einfachen weglassen von Wörtern verständigen.

Kein Wunder, wenn ich mir überlege, wie hoch meine Handyrechnungen zu Beginn waren.

160 Zeichen mussten sinnvoll genutzt werden!

Schaut man sich die Konversationen bei Social Media an, wundere ich mich, dass es so wenig Analphabeten in Deutschland gibt, bei dem was dort von sich gegeben wird. Ich glaube Deutschlehrer müssen sehr verzweifelt sein.

Unsere Sprache verändert sich. Schaut man sich die Rechtschreibung an. Ob nun Personalpronomen benutzt oder vermieden werden, liegt einfach auch in der Art der Kommunikation.

Die Antwortmöglichkeiten der Umfrage hätten lauten können: ja, nein und vielleicht
Bei vielleicht muss ich mich nicht festlegen, die Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit ist immer gegeben

VG Bee

Ich könnte mir solch eine Entwicklung schon vorstellen.

Unser aktuelles "Hochdeutsch" ist auch nur eine Weiterentwicklung aus dem ersten "Diutisch" (Erste Erwähnung um 1100 im "Annolied"). Das Mittelhochdeutsche, das in etwa ab der Mitte des 11. bis zur Mitte des 14. Jh. gesprochen wurde war auch noch keine Standardsprache.
Mit welchem Recht sollte die aktuelle "Sprache" nun der Weisheit letzter Schluss sein?
Warum sollte es also keine Weiterentwicklung in der Zukunft geben?
Ob diese uns heute nun gefällt, ist ein anderes Blatt.

Liebe Grüße
Robert (Ich )

Mich stört es ja eher, dass man jemand und nicht jemanden schreibt 😅

"Suchen jemanden für Freitag. Sind schon gespannt."

Würde für mich richtig klingen.

Ich bin ja auch schon einige Zeit auf der Welt und beobachte auch, wie sich die Sprache verändert.

So haben wir früher gesagt, etwas hat Sinn (oder keinen).
Heute wird gesagt, das macht Sinn (oder nicht).

Ich sage und schreibe noch "da gehört das und das dazu",
heute höre und lese ich oft: "da gehört das zu"

Ist halt auch eine Frage der Gewohnheit.

Ist ja alles auch immer eine Frage des Standpunkts. So wie wir heute den Verfall der Sprache beklagen, rotieren womöglich unsere Urahnen aufgrund unserer heutigen Wortwahl im Grab.

Vielleicht wird es auch in 3000 Jahren Geschichtsbücher darüber geben, wie in den 2000ern die Sprache "verschlankt" und "vereinfacht" wurde 😂

Alles ist möglich, YOLO

Otto hatte schon in den 70ern diesen Gag gebracht:

"Sag mal einen Satz mit Schweiß."

"Schweiß nicht, was soll es bedeuten."

Manche Berliner verstecken das "DU" in der Endung.
Kannste mal Klartext reden.
Machste mir mal bitte ne Molle und n Korn.
Haste mal ne Mark ey.
Das ist allerdings nicht seit gestern so,
Die Berliner Schnautze hat Tradizion und ganz viel
Und es reden ja nicht alle so.

Die Rechtschreibung im Forum hier ist manchmal unterirdisch und zwar von Muttersprachlern. Da kann ich mich ehrlich gesagt nicht über fehlende Personalpronomen aufregen.

Letzten Endes wird das Weglassen der Personalpronomen aber auch nur in bestimmten Texten eingesetzt (hier im Joy zumindest). Im Forum ist mir das insbesondere bei längeren Beiträgen noch nicht so aufgefallen. Auch bei Anschreiben die ich privat erhalte ist das nicht so. Bei einer Suche z.B. finde ich das schon in Ordnung. Ich glaube sogar, dass es früher in Zeitungs-Anzeigen auch schon so war ( weil teurer???) und man das (unterbewusst???) noch so ähnlich formuliert.

Ich denke aber, dass der Trend eher in Richtung Vielsprachigkeit tendiert und sich dann die Sprachen allein dadurch gegenseitig viel stärker beeinflussen, als das bisher der Fall war.

Insgesamt kann ich dem "früher war alles besser" wenig abgewinnen denn wenn es alles so viel besser war warum hat dann die Generation vor uns so viel dafür getan alles zu ändern?

@**C
Deine positiven Kindheitserinnerungen in allen Ehren aber meine Kinder (6 und 8 ) spielen auch jeden Tag draußen und auf der Straße, gehen zu Nachbarskindern um zu spielen (ja draußen) und haben eine Konsole noch nie in der Hand gehabt. Nein, blaue Knie hatten sie bisher selten, liegt aber eher daran, dass sie es selten zu wild treiben. Aber auf Bäume klettern können sie auch. Und nein wir wohnen auch nicht in einem Dorf, sondern in einer Großstadt