Zitat von *********erker:
„Wie weit geht die Selbstbestimmung in einer Beziehung?
Wenn ich eine Beziehung eingehe, wieviel bleibt mir dann noch von meiner Selbstbestimmung.
Was gehört dann noch mir?
Darf ich über meine Hobbys selbst bestimmen?
Darf ich über berufliche Veränderungen selbst bestimmen?
Darf ich über meine Freunde selbst bestimmen?
Und darf ich trotzdem noch über meine Sexualität selbst bestimmen?
Oder muss ich das alles nur noch mit meinem Partner teilen?
Erst, wenn zwei erwachsene Menschen zusammenkommen und sich freiwillig und immer wieder füreinander entscheiden, ist es eine Beziehung. Alles davor ist "Experiment" (dessen Ausgang man ja in manchem Thread hier nachlesen kann).
Zwei erwachsene Menschen bringen aber voller Überzeugung sich selbst und ihre Meinungen, Vorlieben und Ausrichtungen in eine Beziehung ein. Inwieweit sie sich einander angleichen hat wohl viel mit ihren von vornherein deckenden Übereinstimmungen zu tun. Da muss dann auch nicht drüber nachgedacht werden, weil erwachsen bedeutet: Jeder weiß, was er will. Und wenn beide dasselbe wollen, wird es eine Beziehung. Sonst wird es ein Experiment.
Dann gibt es Nebensachen, die nicht der Rede wert sind. Die macht jeder weiter für sich selbst.
Nun müssen sich diese erwachsenen Menschen nur noch fragen: Welchen Stellenwert hat für mich
Zitat von *********erker:
„
Hobbys?
berufliche Veränderungen?
meine Freunde?
meine Sexualität?
Ich möchte noch um ein paar Lebensthemen ergänzen:
Wohnort und -art
wo und wie Urlaub machen
Ernährung
Kindererziehung, Pädagogik
politische Einstellung
sportliche Betätigung
bevorzugte Medizin
Wichtigkeit von Prestige, Status
finanzielle Unabhängigkeit, Finanzen überhaupt
Kunstverständnis, Musikgeschmack
Ordnung, Sauberkeit, Hygienevorstellungen
Drogenkonsum
religiöse Ausrichtung und Intensität
Orientierung an der Mode
usw.
Erwachsene Menschen bringen zu all dem eine Grundhaltung mit. Die kann wichtig sein oder nebensächlich. Und in den wichtigen Dingen sollte eine Übereinstimmung da sein, die jeder von sich auch mit einbringt. In den Nebensächlichkeiten sind Kompromisse möglich, aber da werden erwachsene Menschen kaum drüber diskutieren.
Sie tolerieren. Sich gegenseitig. Da, wo es nicht wichtig ist. Bei den wichtigen Dingen gibt es keine Kompromisse, weil sich jeder selbst gehört. Erwachsene Menschen geben kein wichtiges Feld auf.
Beispiel: Wem Sexualität wichtig ist, wird in dem Bereich keine Kompromisse eingehen. Wem nicht, der kann sagen: Was soll's, verzichte ich eben. Genau wie jemand, der zwar politisch eher links steht, sich aber mit einer rechtsradikalen Partnerin arrangieren kann, wenn ihm Politik nicht so wichtig ist. Ist ihm das aber wichtig, wird keine Beziehung draus (außer, einer von beiden oder beide sind nicht erwachsen - dann wird es eben ein Experiment).
Das reguliert sich alles, wenn beide erwachsen sind und geht schief, wenn nicht beide erwachsen sind. Ganz einfach