Ich bin arg zwiegespalten, was das Thema an geht... ja die kleinen Dinge zu sehen, wahrzunehmen und als positiv zu bewerten ist sehr wichtig. Für mich war die erste Zeit, wo man kaum etwas durfte, selbst spazieren gehen als gefährlich galt, schwierig. Denn ich hab zwei Bewegungsmonster, zudem hat mir zu schaffen gemacht, den Papa, da anderer Haushalt, nicht einbinden zu können. Ausserdem war mein mir Auszeiten verschaffender Rhythmus so verwehrt. Als man dann wieder so langsam lockerte, war immer die Angst dabei, wenn man sich mit anderen traf. Aber ehrlich gesagt, es war meine Rettung, Freunde zu haben, die sagten komm vorbei. Der Kontakt zu anderen erwachsenen Menschen, Menschen, die man zu Freunden zählt, der war mir wichtig, der war mein Rettungsanker, bei all den Wirrwar an Nachrichten, der sagte dies, der sagte jenes und zumindest bei uns blieben die Zahlen gering. Die Kinder fragten ständig, ja was sagt man, wenn man selbst nicht weiß, was man glauben soll?
Im Moment ist vieles wieder möglich, aber es gibt so Situationen, wo es schwer fällt, Rücksicht zu nehmen, sich konsequent an Regeln zu halten, das menschliche im Blick zu halten. Meine Tochter steht aktuell unter Quarantäne, nur sie weil nur sie Kontakt hatte und alle Test bisher negativ waren. Nun steht der letzte Test noch aus... solange der nicht feststeht, kann ich arbeiten gehen, ich bin keine Kontaktperson zum infizierten Menschen. Dank der Medienerstattung bei uns, wissen aber meine Kollegen, mein Kind steht unter Quarantäne und es gibt Kollegen, die werfen mir Unverantwortlichkeit vor, denn wenn mein Kind doch positiv ist, dann steh ich unter Quarantäne und auch meine Kontakte sind der Gefahr ausgesetzt. Ist zwar ein verständlich, dass einige da Angst haben, aber solange das Gesundheitsamt sagt, alles okay, sie können arbeiten gehen, dann ist es so... wer bitte zahlt denn, wenn ich dennoch zu Hause bin... mein Arbeitgeber nicht, das Land auch nicht, weil ich nicht in Quarantäne bin und mein Kind alt genug ist alleine zu Hause zu bleiben. Also, was wiegt höher für mich in dem Fall, der Schutz der Allgemeinheit oder der finanzielle Schutz meiner Familie? Mein Sohn ist an der gleichen Schule, er hat keine Quarantäne und muss der Schulpflicht folgen... die Eltern seiner Klassenkameraden, haben auch Angst und einige wollten, dass er zu Hause bleiben muss, weil ja seine Schwester unter vorsorglicher Quarantäne steht. Aber gut es ist wie es ist.... meine kleinen Freuden sind im Moment, dass ich nach der Arbeit nach Hause komme und alles gut ist, das ich jeden Tag mit Freunden telefonieren oder schreiben kann und das ich trotz allem meine Arbeit genießen kann und die Möglichkeit habe, wenn das Bedürfnis da ist, mich zu treffen um auch mal mehr, wie reden zu machen. Es ist schwierig derzeit abzuwägen, anderseits wenn es mir gut geht, dann geht es auch meinen Kindern gut und dann läuft es auch auf Arbeit. Von daher genieß ich alles an Freuden, was gerade möglich ist, auch Partys mit bis zu 50 Gästen.
„Da denke ich immer an meine Oma, die aus allem das Beste machte. Die sich freute über das, was noch ging, anstatt sich immer zu ärgern, was nicht mehr möglich ist.
Beneidenswert. Aber sie hatte Recht: das Glück ist jetzt in diesem Moment, man muss es nur zulassen!
Ganz genau so!