Ich für mich kann sagen, dass ich schon immer die kleinen, unscheinbaren, alltäglichen und nichtspektakulären Dinge geschätzt habe. Dieses Streben nach immer mehr, höher, schneller, weiter, teurer usw hat zum Glück nie mein Leben bestimmt und dass ich mit meinem Leben auch zufrieden sein kann ohne x-mal im Jahr in Urlaub zu fahren, immer das schickste und teuerste Auto zu haben, jede Menge Schmuck oder Markenklamotten zu haben, das lässt mich recht entspannt durchs Leben gehen.
Ich schätze es umgeben von Menschen zu sein mit denen ich mich gut verstehe, Freunde und Familie zu haben auf die ich mich verlassen kann (und sie sich auf mich), ich schätze es jeden Tag aufstehen zu können und, trotz diverser Krankheiten und Beschwerden, ein größtenteils schönes und erfülltes Leben führen zu können, ich schätze es in einer schönen Umgebung zu leben und die Natur um mich herum im Wechsel der Jahreszeiten zu genießen. Immer wenn ich im Frühjahr an den Streuobstwiesen in voller Blüte vorbeikomme oder das frische Grün sprießen sehe, da geht mir das Herz auf. Oder Spaziergänge mit dem Hund durch das raschelnde Herbstlaub, Schneewanderungen usw., das ist einfach herrlich und für mich Lebensqualität.
Auch jetzt zu Coronazeiten fühle ich mich nicht eingesperrt oder reduziert, im Gegenteil, ich habe diese Zeit genutzt um zu entschleunigen, mir mehr Zeit für mich und meine Lieben zu nehmen, mehr im Garten zu werkeln oder mich wieder etwas mehr Hobbies zu widmen die vorher etwas zu kurz kamen.
Ich bin in einer sehr großen Familie groß geworden (Eltern + 7 Kinder) und wir sind sozusagen nie im Geld geschwommen. Aber meine Eltern haben es geschafft uns ein liebevolles Umfeld zu schaffen mit allem was nötig ist zum Leben und haben alles darangesetzt uns ein gutes Rüstzeug (Bildung/ Empathie/ Selbständigkeit/ gutes Benehmen und noch vieles mehr) mitzugeben. In meiner Familie habe ich gelernt, dass man auch ohne materiellen Überfluss glücklich und zufrieden sein kann und dafür bin ich ihnen noch heute dankbar.