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Wenig oder kein Sex mehr in langer Ehe/Beziehung?

wenn jemand nicht mehr "neu und aufregend" ist muss man an der gemeinsamen Sexualität arbeiten...manchmal ist einem das auch schlichtweg zu anstrengend weil anderes gerade im Vodrergrund ist. Für mich/ uns ist es keine Frage der Menge sondern der Zufriedenheit, wenn beide gut damit umgehen können kann es auch mal längere Phasen mit weniger Sex geben. Solange der Sex gut ist und man sich findet spielt es absolut keine Rolle ob man 8x/Woche oder 2x/Monat Sex hat.

Ich finde es hat nichts mit der Länge einer Beziehung zu tun sondern mit der Aufmerksamkeit, welche man für das Thema und dem Partner gegenüber aufbringt.

Wenn ein Mann (und ich schreibe jetzt Mann da ich ja eine Frau bin) denkt, nach 5 Jahren Ehe würde lediglich sein Anblick reichen um seiner Frau ein nasses Höschen zu liefern...nun ja *strick* das ist dann eher die Minderheit.....umgekehrt wird es sicher genau so sein *liebguck*
******_75 Paar
558 Beiträge
Zitat von ****e30:
Wenig oder kein Sex mehr in langer Ehe/Beziehung?
Warum hört man so oft das viele die lange zusammen sind kaum mehr oder gar keinen SEx mehr haben? Die Lust geht doch nicht verloren und das Bedürfniss nach Nähe Sex und Orgamuss bleibt doch bei Mann und Frau vorhanden.

Vor allem Frauen fehlt oft der Sex in der Ehe stimmts?

sie schreibt: Die Lust kann schon zwischendurch verloren gehen... dafür gibt es so viele Gründe.
Der Sex in einer Ehe/Beziehung ist doch nicht alles.

Ein stressiger Alltag, Depressionen, Krankheit, kleine Kinder, Fehlgeburten, OP`s usw

Das es zwischendurch mal Flauten geben kann ist meiner Meinung nach völlig normal.
Dann gibt es auch wieder Zeiten wo man fast täglich Sex hat.

Nach meiner ersten Fehlgeburt hatte ich mindestens 3 Monate keinen Kopf für Sex und mein Mann hatte da vollstes Verständnis für und dafür bin ich ihm unendlich dankbar, das er mir in der schweren Zeit so den Rücken gestärkt hat.

Wir sind seit fast 28 Jahren zusammen und da haben wir schon so einige Sexphasen (von nix bis ganz viel) erlebt.
Profilbild
*********hmidt
1.663 Beiträge
Den Eindruck, dass es vor allem die Frauen sind, denen im Laufe langjähriger Beziehungen die Lust am Sex abhanden geht, kann ich aus den Erfahrungen meiner Beratungsarbeit heraus nicht bestätigen. Dieser substanzlose Mythos hält sich leider schon seit vielen Jahren...

Ich unterscheide in dieser Hinsicht inzwischen in drei Arten von Paaren.

In Variante 1 verlieben und verpartnern sich zwei Menschen in- und miteinander, die beide ein eher geringes Interesse an Sex haben (warum auch immer...). Bei dieser Art von Liebespartnerschaft schläft die Sexualität ganz von allein bereits nach wenigen Monaten nach und nach ein. Das ist jedoch überhaupt kein Problem, da keine/r der Beziehungspartner etwas vermisst. Diese Art von Pärchen konzentriert sich auf andere Aspekte des Zusammenseins. Sie sind oft tolle Projektpartner in Sachen Haushalt, Finanzen, Kinder und Co. Ihr Liebesleben mag Menschen, die selbst im Umgang mit ihrer Sexualität eine etwas andere Haltung haben, von außen her als leidenschaftslos, spröde oder langweilig erscheinen. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Liebenden sich miteinander über viele Jahre als glücklich verbunden erleben.

In Variante 2 treffen zwei Menschen aufeinander, die beide ein hohes Interesse an Lust und Sex mitbringen. Oft sind dies auch in anderer Hinsicht eher leidenschaftliche Menschen, so dass Konflikte zwischen ihnen meist nicht gerade eine Seltenheit sind. Das Sexleben aber wird von diesen Konflikten nur milde berührt. Im Gegenteil: Für diese Paare ist der gemeinsame Sex ein machtvolles Bindemittel, das immer wieder neu wie ein Schwungrad der gemeinsamen Liebe und Partnerschaft dient.

Die größten Schwierigkeiten im Umgang mit ihrer Sexualität haben meiner Erfahrung nach jene Paare der Variante 3. In dieser kommen zwei Menschen in einer Liebesbeziehung zusammen, von denen der eine (m/w/d) ein eher geringes, der andere (m/w/d) ein hohes Interesse am Sex hat. Diese Konstellation führt in meinen Augen nahezu zwangsläufig zu Konflikten. Zumindest, so lange diese beiden ihre Beziehung als sexuell exklusiv definieren. Was dann folgt, ist allzumeist ein hässliches Machtspiel, in dem beide "Partner" nach und nach immer fiesere Register ziehen, um den jeweils anderen zu manipulieren und davon zu überzeugen, dass dieser, so wie er/sie ist, nicht in Ordnung ist - und darüber hinaus Schuld am desolaten Zustand ihrer gemeinsamen Beziehung. Über kurz oder lang wird die Sache mit dem Sex zu einem dauerhaft frustrierenden Konfliktthema in der Partnerschaft. Der- oder demjenigen, die/der gerne mehr Lust und Sex im eigenen Leben hätte, als dies in dieser Beziehungskonstellation möglich ist, wird früher oder später eine steigende Motivation verspüren, diese Art von Glück heimlich hinter dem Rücken der/des anderen außerhalb dieser Beziehung zu suchen.

...

Der Kern des Problems indes liegt meiner Auffassung nach woanders:

Was leider bis heute der absoluten Mehrheit aller mir bekannten Paare unendlich schwer fällt, ist über das Thema "Lust und Sex" miteinander auf eine aufrichtige, mitfühlende und wohlwollende Art und Weise zu sprechen. Gerade weil uns dieser Aspekt unseres Menschseins derart unter die Haut geht, wecken derartige Gespräche große Ängste davor, sich abgelehnt, ungeliebt oder marginalisiert zu fühlen. Darüber hinaus tragen wirklich viele von uns ihr Leben lang ungeheilte emotionale Wunden und Traumata in sich, die durch eine Konfrontation mit der eigenen sexuellen Frustration Und/oder derjenigen ihres Liebespartners mindestens berührt werden - oder gar aufreißen...

Diese alten Prägungen und die aus ihnen heraus entstandenen emotionalen Wunden aufzudecken und ins Licht des Bewusstseins zu heben, ist eine meiner wichtigsten Aufgaben als Therapeut und Coach in meiner Arbeit mit Menschen und Paaren. Dieser Prozess der Selbstkonfrontation mit der eigenen Werdungsgeschichte ist oft nicht besonders bequem, manchmal sogar ziemlich schmerzhaft. Diejenigen aber, die den Mut und die Entschlossenheit mitbringen (oder wahlweise auch: den Leidensdruck), sich wirklich mit sich selbst und der eigenen Entwicklung auseinanderzusetzen, erwerben dabei nach und nach nicht nur oft ein bis dato nicht für möglich gehaltenes Maß an Selbstannahme und Selbstliebe, sondern darüber hinaus (und darauf aufbauend) mehr und mehr Souveränität darin, mit ihren Partner:innen aufrecht und liebevoll über die eigenen Gefühle, Gedanken, Wünsche oder Sehnsüchte zu sprechen.

Diesen Prozess zu begleiten und zu unterstützen, berührt mich oft tief.

Meist dauert es übrigens gar nicht so lange, bis dabei über Bande auch die gemeinsame Sexualität in Bewegung und Entwicklung kommt...

Welche Richtung diese Bewegung nimmt, hängt allerdings sehr vom ganz konkreten Einzelfall ab...
****_61 Mann
269 Beiträge
@*********hmidt

Herzlichsten Dank für diesen tollen
Beitrag!
*bravo*
******_75 Paar
558 Beiträge
sie schreibt: also ich kann uns irgendwie in keine dieser 3 Arten von Ehe/Beziehung zuordnen...
Zitat von *********hmidt:
Den Eindruck, dass es vor allem die Frauen sind, denen im Laufe langjähriger Beziehungen die Lust am Sex abhanden geht, kann ich aus den Erfahrungen meiner Beratungsarbeit heraus nicht bestätigen. Dieser substanzlose Mythos hält sich leider schon seit vielen Jahren...

Ich unterscheide in dieser Hinsicht inzwischen in drei Arten von Paaren.

In Variante 1 verlieben und verpartnern sich zwei Menschen in- und miteinander, die beide ein eher geringes Interesse an Sex haben (warum auch immer...). Bei dieser Art von Liebespartnerschaft schläft die Sexualität ganz von allein bereits nach wenigen Monaten nach und nach ein. Das ist jedoch überhaupt kein Problem, da keine/r der Beziehungspartner etwas vermisst. Diese Art von Pärchen konzentriert sich auf andere Aspekte des Zusammenseins. Sie sind oft tolle Projektpartner in Sachen Haushalt, Finanzen, Kinder und Co. Ihr Liebesleben mag Menschen, die selbst im Umgang mit ihrer Sexualität eine etwas andere Haltung haben, von außen her als leidenschaftslos, spröde oder langweilig erscheinen. Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Liebenden sich miteinander über viele Jahre als glücklich verbunden erleben.

In Variante 2 treffen zwei Menschen aufeinander, die beide ein hohes Interesse an Lust und Sex mitbringen. Oft sind dies auch in anderer Hinsicht eher leidenschaftliche Menschen, so dass Konflikte zwischen ihnen meist nicht gerade eine Seltenheit sind. Das Sexleben aber wird von diesen Konflikten nur milde berührt. Im Gegenteil: Für diese Paare ist der gemeinsame Sex ein machtvolles Bindemittel, das immer wieder neu wie ein Schwungrad der gemeinsamen Liebe und Partnerschaft dient.

Die größten Schwierigkeiten im Umgang mit ihrer Sexualität haben meiner Erfahrung nach jene Paare der Variante 3. In dieser kommen zwei Menschen in einer Liebesbeziehung zusammen, von denen der eine (m/w/d) ein eher geringes, der andere (m/w/d) ein hohes Interesse am Sex hat. Diese Konstellation führt in meinen Augen nahezu zwangsläufig zu Konflikten. Zumindest, so lange diese beiden ihre Beziehung als sexuell exklusiv definieren. Was dann folgt, ist allzumeist ein hässliches Machtspiel, in dem beide "Partner" nach und nach immer fiesere Register ziehen, um den jeweils anderen zu manipulieren und davon zu überzeugen, dass dieser, so wie er/sie ist, nicht in Ordnung ist - und darüber hinaus Schuld am desolaten Zustand ihrer gemeinsamen Beziehung. Über kurz oder lang wird die Sache mit dem Sex zu einem dauerhaft frustrierenden Konfliktthema in der Partnerschaft. Der- oder demjenigen, die/der gerne mehr Lust und Sex im eigenen Leben hätte, als dies in dieser Beziehungskonstellation möglich ist, wird früher oder später eine steigende Motivation verspüren, diese Art von Glück heimlich hinter dem Rücken der/des anderen außerhalb dieser Beziehung zu suchen.

...

Der Kern des Problems indes liegt meiner Auffassung nach woanders:

Was leider bis heute der absoluten Mehrheit aller mir bekannten Paare unendlich schwer fällt, ist über das Thema "Lust und Sex" miteinander auf eine aufrichtige, mitfühlende und wohlwollende Art und Weise zu sprechen. Gerade weil uns dieser Aspekt unseres Menschseins derart unter die Haut geht, wecken derartige Gespräche große Ängste davor, sich abgelehnt, ungeliebt oder marginalisiert zu fühlen. Darüber hinaus tragen wirklich viele von uns ihr Leben lang ungeheilte emotionale Wunden und Traumata in sich, die durch eine Konfrontation mit der eigenen sexuellen Frustration Und/oder derjenigen ihres Liebespartners mindestens berührt werden - oder gar aufreißen...

Diese alten Prägungen und die aus ihnen heraus entstandenen emotionalen Wunden aufzudecken und ins Licht des Bewusstseins zu heben, ist eine meiner wichtigsten Aufgaben als Therapeut und Coach in meiner Arbeit mit Menschen und Paaren. Dieser Prozess der Selbstkonfrontation mit der eigenen Werdungsgeschichte ist oft nicht besonders bequem, manchmal sogar ziemlich schmerzhaft. Diejenigen aber, die den Mut und die Entschlossenheit mitbringen (oder wahlweise auch: den Leidensdruck), sich wirklich mit sich selbst und der eigenen Entwicklung auseinanderzusetzen, erwerben dabei nach und nach nicht nur oft ein bis dato nicht für möglich gehaltenes Maß an Selbstannahme und Selbstliebe, sondern darüber hinaus (und darauf aufbauend) mehr und mehr Souveränität darin, mit ihren Partner:innen aufrecht und liebevoll über die eigenen Gefühle, Gedanken, Wünsche oder Sehnsüchte zu sprechen.

Diesen Prozess zu begleiten und zu unterstützen, berührt mich oft tief.

Meist dauert es übrigens gar nicht so lange, bis dabei über Bande auch die gemeinsame Sexualität in Bewegung und Entwicklung kommt...

Welche Richtung diese Bewegung nimmt, hängt allerdings sehr vom ganz konkreten Einzelfall ab...

Toller Beitrag *hutab*
****_61 Mann
269 Beiträge
Zitat von ******_75:
sie schreibt: also ich kann uns irgendwie in keine dieser 3 Arten von Ehe/Beziehung zuordnen...

Das geht mir genauso. Es kann aber Kombinationen der Varianten gebeb. Und diese können sich über die Zeit wandeln.

Ich sehe in der Beziehung mit meiner Frau Variante 1 als tragende Basis unserer Beziehung.

Dazu kam, als ergänzendes Element zu Variante 1, Variante 2, die große Lust auf Sex miteinander. Dies war bis zum „Familie-mit-kleinen-Kindern-Alltagsstress“ so. Dann war 9 Jahre lang „Null-Sex-Diät“ - die nun zum Glück vorbei ist.

Jetzt ist eher Variante 3 das ergänzende Element zu Variante 1, die nach wie vor die tragende Basis unserer Beziehung ist. Auf der Grundlage dieser tragenden Basis haben wir nun die Öffnung unserer Beziehung vereinbart - auch um Spannungen wegen unser nun unterschiedlichen sexuellen Bedürfnissen vorzubeugen.
******_75 Paar
558 Beiträge
Zitat von ****_61:
Zitat von ******_75:
sie schreibt: also ich kann uns irgendwie in keine dieser 3 Arten von Ehe/Beziehung zuordnen...

Das geht mir genauso. Es kann aber Kombinationen der Varianten gebeb. Und diese können sich über die Zeit wandeln.

Ich sehe in der Beziehung mit meiner Frau Variante 1 als tragende Basis unserer Beziehung.

Dazu kam, als ergänzendes Element zu Variante 1, Variante 2, die große Lust auf Sex miteinander. Dies war bis zum „Familie-mit-kleinen-Kindern-Alltagsstress“ so. Dann war 9 Jahre lang „Null-Sex-Diät“ - die nun zum Glück vorbei ist.

Jetzt ist eher Variante 3 das ergänzende Element zu Variante 1, die nach wie vor die tragende Basis unserer Beziehung ist. Auf der Grundlage dieser tragenden Basis haben wir nun die Öffnung unserer Beziehung vereinbart - auch um Spannungen wegen unser nun unterschiedlichen sexuellen Bedürfnissen vorzubeugen.

Ja das stimmt, es kann unter den Arten variieren, aber irgendwie kam der Beitrag so rüber, das es nur diese Arten gibt und keine Kombi aus den Arten.
Beim variieren bin ich dabei...
****ird Mann
20 Beiträge
Also meine Erfahrung ist folgende:
Ich bin seit über 20 Jahren mit meiner Frau zusammen, am Anfang war natürlich unglaublich viel Leidenschaft und daraus resultierend viel und spannender Sex Teil der Beziehung - dass das über die Jahre in einem gewissen Maß abflaut scheint mir auch normal und akzeptabel. Nun kam erst eins und dann noch ein Kind - auch da ist es normal, dass die Frau sich mehr auf die Kinder als den Mann konzentriert.
Ich habe, um das Interesse bei meiner Frau aufrecht zu erhalten auch immer ihre Wünsche hinterfragt, dafür "gesorgt" dass sie ihren Höhepunkt hatte bevor ich auf meine Kosten kam. Mit der Zeit kam dann der Faktor Müdigkeit, bedingt durch den Berufsalltag dazu, sie hat aber wenn ich ich ihr gezeigt habe, dass ich wieder Lust auf sie habe zumindest dafür gesorgt, dass ich nicht unbefriedigt blieb.
Mit der Zeit entwickelte sich aber bei mir mehr und mehr das Gefühl ein Bittsteller zu sein, quasi jedes Mal um Sex betteln zu müssen, was mehr und mehr zu einer Entfernung führt. Das hat zur Folge, dass beide Seiten nicht glücklich sind, man wie mit einem Freund nebeneinander lebt, und aber beide Seiten wegen der Kinder die Trennung scheuen. Meine Frau beteuert in jedem unserer zahllosen, dieses Thema betreffenden Gespräche, dass sie mich unglaublich liebe und von mir erwarte, dass ich ihr zeige, dass ich sie liebe. Das fällt mir nun aber wiederum zunehmend schwerer, weil ich irgendwie auch gerne mal wieder von ihr begehrt würde - das ist nun die Stelle an der ich Volker_Schmidt widersprechen muss: wenn man merkt, dass es krankt, ist es meiner Meinung nach schon zu spät, da der Prozess schleichend ist und man dementsprechend erst merkt was los ist, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Bei uns helfen die Gespräche wahrscheinlich nicht mehr.
Viel wichtiger ist meines Erachtens, die Beziehung, die Leidenschaft aufrecht zu erhalten, indem man sich schöne gemeinsame Momente gönnt, auch dann, wenn man Kinder hat (das ist bei uns zB das Kernproblem: meine Frau ist zu 100% Mutter, da bleibt kein Spielraum mehr für das Ehefrausein). Begleitend, ergänzend und unterstützend ist sicherlich wichtig zu reden, sich über die Wünsche des jeweils anderen auszutauschen (das haben wir in unserer "aktiven" Zeit durchaus gemacht), aber das ist nur eine Komponente und nicht der Königsweg und natürlich auch vom jeweiligen Charakter abhängig. Aber das ist zumindest momentan meiner Sichtweise der Dinge.
Zitat von ****ird:
Also meine Erfahrung ist folgende:
Ich bin seit über 20 Jahren mit meiner Frau zusammen, am Anfang war natürlich unglaublich viel Leidenschaft und daraus resultierend viel und spannender Sex Teil der Beziehung - dass das über die Jahre in einem gewissen Maß abflaut scheint mir auch normal und akzeptabel. Nun kam erst eins und dann noch ein Kind - auch da ist es normal, dass die Frau sich mehr auf die Kinder als den Mann konzentriert.
Ich habe, um das Interesse bei meiner Frau aufrecht zu erhalten auch immer ihre Wünsche hinterfragt, dafür "gesorgt" dass sie ihren Höhepunkt hatte bevor ich auf meine Kosten kam. Mit der Zeit kam dann der Faktor Müdigkeit, bedingt durch den Berufsalltag dazu, sie hat aber wenn ich ich ihr gezeigt habe, dass ich wieder Lust auf sie habe zumindest dafür gesorgt, dass ich nicht unbefriedigt blieb.
Mit der Zeit entwickelte sich aber bei mir mehr und mehr das Gefühl ein Bittsteller zu sein, quasi jedes Mal um Sex betteln zu müssen, was mehr und mehr zu einer Entfernung führt. Das hat zur Folge, dass beide Seiten nicht glücklich sind, man wie mit einem Freund nebeneinander lebt, und aber beide Seiten wegen der Kinder die Trennung scheuen. Meine Frau beteuert in jedem unserer zahllosen, dieses Thema betreffenden Gespräche, dass sie mich unglaublich liebe und von mir erwarte, dass ich ihr zeige, dass ich sie liebe. Das fällt mir nun aber wiederum zunehmend schwerer, weil ich irgendwie auch gerne mal wieder von ihr begehrt würde - das ist nun die Stelle an der ich Volker_Schmidt widersprechen muss: wenn man merkt, dass es krankt, ist es meiner Meinung nach schon zu spät, da der Prozess schleichend ist und man dementsprechend erst merkt was los ist, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Bei uns helfen die Gespräche wahrscheinlich nicht mehr.
Viel wichtiger ist meines Erachtens, die Beziehung, die Leidenschaft aufrecht zu erhalten, indem man sich schöne gemeinsame Momente gönnt, auch dann, wenn man Kinder hat (das ist bei uns zB das Kernproblem: meine Frau ist zu 100% Mutter, da bleibt kein Spielraum mehr für das Ehefrausein). Begleitend, ergänzend und unterstützend ist sicherlich wichtig zu reden, sich über die Wünsche des jeweils anderen auszutauschen (das haben wir in unserer "aktiven" Zeit durchaus gemacht), aber das ist nur eine Komponente und nicht der Königsweg und natürlich auch vom jeweiligen Charakter abhängig. Aber das ist zumindest momentan meiner Sichtweise der Dinge.

Meine Lage ist ähnlich, aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Aber das Gefühl (vermeindlich) nicht mehr begehrt zu werden kenne ich gut. Man fragt sich Automatisch "Wer oder Was bin ich überhaupt noch für sie?"! Ich denke da muss man durch.

Wobei ich das im Lockdown zur Zeit besonders schwierig finde. Die Kids sind zu hause, man soll sie auch noch unterrichten und natürlich Vollzeit Arbeiten. Das kostet richtig Kraft und Nerven, mehr noch als sonst. Von daher ist im moment vielleicht auch nicht die beste Zeit um die Beziehung zu bewerten.
****20 Paar
1.158 Beiträge
@****021
Auch wenn ich dich nicht kenne. Ich finde es gut, dass du in der jetzigen Situation nicht überstürzt handelst, sehr gut. Ich denke, dass wir alle zur Zeit auch in den Beziehungen vor einer Herausforderung stehen.
Auch der Text von @****ird zeigt eine solche angespannte Lage.
Das hat mich berührt, ohne dass ich euch kenne.
Vielleicht ist euren Frauen, gar nicht bewusst, dass ihr euch nicht begehrt fühlt.
Man sollte das Gespräch auf diesen Punkt speziell bringen und ihnen dieses Gefühl erklären.
Als Aussenstehende ist es natürlich nicht möglich, sich da hinein zu versetzen.
Ich hoffe für euch, dass ihr den richtigen Weg findet.
Sie
****ird Mann
20 Beiträge
Liebe ag2020,

meiner Frau habe ich es zumindest mehrfach gesagt, dass ich mich wieder begehrt fühlen möchte, ob es ihr dadurch auch wirklich bewusst ist, weiß ich nicht.
Ich bin mir durchaus der Tatsache bewusst, dass ich möglichweise wenn ich mich einfach mal resetten würde und wieder offener auf meine Frau zugehen könnte, ich vielleicht mehr erreichen könnte. Das Problem des ausbleibenden Sex ist ja nur ein Teil des großen Puzzles: dadurch ändert sich die Wahrnehmung des Partners und das stellt eine gefährliche Tendenz da, weil sie immer mehr entfernt. Ich will über 20 Jahre Beziehung nicht einfach wegwerfen, aber es zehrt ungemein einen Weg zu beschreiten, der zumindest jetzt kein Ziel offenbart...
Möglicherweise ist meine Sichtweise auch völlig falsch, einseitig ja sowieso, aber trotz allem geht es eben wie gesagt an die Substanz.
Ich weiß auch, dass man keine Erwartungen haben sollte, denn Erwartungen sind ein Killer des Glücklichseins, da sie praktisch immer enttäuscht werden, aber Ratio und Emotion sind echt zwei fiese Widersacher.
****_61 Mann
269 Beiträge
@****021
@****ird

Ich kenne das aus eigenem Erleben - mit 9 Jahren vollständigem ehelichen Sexentzug. Es gab nur noch Küsschen zur Begrüßung und zum Abschied - und phasenweise nichtmal die. Spannungen in der Beziehung als Familie mit kleinen Kindern waren die Ursache. Das Wegbleiben jeglicher Zärtlichkeiten, Intimität und von Sex, die ja zur seelischen Entspannung aber auch zum Gefühl der Verbundenheit beitragen, machte alles noch schlimmer. Eine böse Abwärtsspirale.

Nach 7 Jahren „ohne“, in denen ich mir mit einer gesunden Phantasie und zwei gesunden Händen so gut es ging selbst geholfen habe (fremdgegangen bin ich aus Rücksicht auf die Kinder nicht) hat irgendwas in mir resigniert und quasi über Nacht funktionierten das Kopfkino, das intensive Fühlen von Berührungen und die Erektion nicht mehr.

Nach 9 Jahren „ohne“ wollte ich dann einfach mal wissen, die mein Körper bzw. wie die Erektion reagiert, wenn eine attraktive nackte Frau meinen nackten Körper überall berührt. Ich habe mir während eine Solo-Kurzurlaubs eine erotische Ganzkörpermassage gegönnt und am Tag danach noch eine ayurvedische Ganzkörpermassage - letztere, um meiner Frau bei der Heimkehr erklären zu können, warum ich „irgendwie anders“ bin.

Als ich wieder zuhause ankam, hat meine Frau mich erstaunt und mit großen Augen angeguckt und gesagt "Wie gechillt bist du denn?"

Aber: Seitdem hat sie wieder körperliches Interesse an mir. Durch die beiden Massagen sind wohl irgendwie die in mir aufgestauten Spannungen, die auch auf sie gewirkt hatten, aufgelöst worden. Dadurch war auch in ihr der Weg für sinnliches Begehren wieder frei.

Jetzt zu euch - und anderen Leidensgenossen:
Versucht, bei euch selbst anzufangen. Versucht, die in euch aufgestauten Spannungen irgendwie ohne eure Partnerin abzubauen. Es muss ja nicht gleich durch Fremdgehen oder auswärtige Sexmassage sein. Egal, ob die aufgestauten Spannungen der Lustkiller sind oder nicht, es wird euch gut tun. Und vielleicht führt das ja auch wieder dazu, dass ihr als begehrenswert empfunden werdet.

Ich wünsche euch viel Erfolg 🍀🍀🍀 - und geilen Sex *kopfkino* !

Jo.
****20 Paar
1.158 Beiträge
Zitat von ****ird:
Liebe ag2020,

meiner Frau habe ich es zumindest mehrfach gesagt, dass ich mich wieder begehrt fühlen möchte, ob es ihr dadurch auch wirklich bewusst ist, weiß ich nicht.
Ich bin mir durchaus der Tatsache bewusst, dass ich möglichweise wenn ich mich einfach mal resetten würde und wieder offener auf meine Frau zugehen könnte, ich vielleicht mehr erreichen könnte. Das Problem des ausbleibenden Sex ist ja nur ein Teil des großen Puzzles: dadurch ändert sich die Wahrnehmung des Partners und das stellt eine gefährliche Tendenz da, weil sie immer mehr entfernt. Ich will über 20 Jahre Beziehung nicht einfach wegwerfen, aber es zehrt ungemein einen Weg zu beschreiten, der zumindest jetzt kein Ziel offenbart...
Möglicherweise ist meine Sichtweise auch völlig falsch, einseitig ja sowieso, aber trotz allem geht es eben wie gesagt an die Substanz.
Ich weiß auch, dass man keine Erwartungen haben sollte, denn Erwartungen sind ein Killer des Glücklichseins, da sie praktisch immer enttäuscht werden, aber Ratio und Emotion sind echt zwei fiese Widersacher.

Da hast du vollkommen Recht. Durch Druck entsteht eine Abwehrhaltung und die zu durchdringen ist wohl unmöglich.
Um begehrt zu werden, muss man sich selbst begehrenswert fühlen. Ist dieses Gefühl schon verhindert oder blockiert durch Erwartungen kann man keine Signale setzen und erkennen.
Dieses Gefühl kann aber auch bei deiner Frau blockiert sein und so kann man nur über die Kleinigkeiten die man toll an dem Anderen findet dieses Gefühl wieder erzeugen.

Du bist ja schon den Schritt weiter und weisst was du nicht mehr möchtest. Jetzt ist die Frage, ob du das deiner Frau näher bringen kannst und sie diese Gefühle versteht. Du sagst ja selbst, das es ein Puzzle ist, in dem mehrere Teile fehlen, es kann aber nur zusammen zu einem vollständigen Bild gepuzzelt werden, sonst wird immer ein Teil fehlen. Es kann nur zusammen nach den fehlenden Puzzleteilen gesucht werden, allein kann man das Bild nicht vervollständigen.
Sie
******_75 Paar
558 Beiträge
Zitat von ****ird:
Liebe ag2020,

meiner Frau habe ich es zumindest mehrfach gesagt, dass ich mich wieder begehrt fühlen möchte, ob es ihr dadurch auch wirklich bewusst ist, weiß ich nicht.
Ich bin mir durchaus der Tatsache bewusst, dass ich möglichweise wenn ich mich einfach mal resetten würde und wieder offener auf meine Frau zugehen könnte, ich vielleicht mehr erreichen könnte. Das Problem des ausbleibenden Sex ist ja nur ein Teil des großen Puzzles: dadurch ändert sich die Wahrnehmung des Partners und das stellt eine gefährliche Tendenz da, weil sie immer mehr entfernt. Ich will über 20 Jahre Beziehung nicht einfach wegwerfen, aber es zehrt ungemein einen Weg zu beschreiten, der zumindest jetzt kein Ziel offenbart...
Möglicherweise ist meine Sichtweise auch völlig falsch, einseitig ja sowieso, aber trotz allem geht es eben wie gesagt an die Substanz.
Ich weiß auch, dass man keine Erwartungen haben sollte, denn Erwartungen sind ein Killer des Glücklichseins, da sie praktisch immer enttäuscht werden, aber Ratio und Emotion sind echt zwei fiese Widersacher.

Sie schreibt: du sagst deiner Frau das du dich wieder mehr begehrt fühlen möchtest...
In dem anderen Beitrag steht, das deine Frau möchte, das du ihr zeigst das du sie liebst...

Da ist schon das erste Problem, das keiner so wirklich den Anfang macht... jeder möchte das der andere den ersten Schritt geht...

Versuch dich doch einfach, nur ein wenig zu resetten und guck was passiert.
Ich kann da nur aus meiner Sicht sprechen, und da ist es so, wenn mein Mann gereizt, genervt, weniger "nett" (was ja viele Ursachen haben kann, wie Stress im Beruf, Kleinigkeiten oder auch größere Sachen (in meinem Fall meine Psyche), die einen zu Hause nerven usw), dann ziehe ich mich auch zurück.

Wir reden darüber und er gibt sich dann wirklich Mühe anders zu sein und sobald das bei mir angekommen ist, kann ich mich auch anders geben, gehe aus meinem Schneckenhaus raus und dann klappt es auch mit dem Sex wieder besser...
Vorhin hat eine Therapeutin im Fernsehen gesagt dass derjenige welcher Zuwenig Sex bekommt den anderen verführen sollte.

Die Antwort einer Fachfrau

Vielleicht ist das eine gute Idee, den anderen überraschen und verführen
****20 Paar
1.158 Beiträge
Zitat von ********1000:
Vorhin hat eine Therapeutin im Fernsehen gesagt dass derjenige welcher Zuwenig Sex bekommt den anderen verführen sollte.

Die Antwort einer Fachfrau

Vielleicht ist das eine gute Idee, den anderen überraschen und verführen

Wenn es so einfach wäre, gäbe es dieses Problem gar nicht.
Sie
******_75 Paar
558 Beiträge
Verführen finde ich jetzt ein Schritt zu weit...
Wenn jemand im Allgemeinen unzufrieden ist und sich zurückzieht, der will dann nicht unbedingt verführt werden, denn das wäre dann meist ein Signal dafür das der Verführende Sex will und genau das ist doch das was die Person die verführt werden soll, nicht möchte.

Im Alltag anders miteinander umgehen, mehr aufeinander eingehen, mehr miteinander reden statt aneinander vorbei, das würde in meinen Augen mehr helfen und dann kann das verführen kommen, wenn der Rest passt.
****20 Paar
1.158 Beiträge
Zitat von ******_75:
Verführen finde ich jetzt ein Schritt zu weit...
Wenn jemand im Allgemeinen unzufrieden ist und sich zurückzieht, der will dann nicht unbedingt verführt werden, denn das wäre dann meist ein Signal dafür das der Verführende Sex will und genau das ist doch das was die Person die verführt werden soll, nicht möchte.

Im Alltag anders miteinander umgehen, mehr aufeinander eingehen, mehr miteinander reden statt aneinander vorbei, das würde in meinen Augen mehr helfen und dann kann das verführen kommen, wenn der Rest passt.

Das denke ich auch.
Das würde nur unnötig wieder Druck erzeugen.
Sie
Zitat von ********1000:
Vorhin hat eine Therapeutin im Fernsehen gesagt dass derjenige welcher Zuwenig Sex bekommt den anderen verführen sollte.

Die Antwort einer Fachfrau

Vielleicht ist das eine gute Idee, den anderen überraschen und verführen

Aber genau das ist ja eines der Probleme! Der Alltag ist zu präsent, man zu wenige Zeit für einander und auch um jemanden zu verführen, brauche ich Zeit und Ruhe.
******_75 Paar
558 Beiträge
Zitat von ****021:
Zitat von ********1000:
Vorhin hat eine Therapeutin im Fernsehen gesagt dass derjenige welcher Zuwenig Sex bekommt den anderen verführen sollte.

Die Antwort einer Fachfrau

Vielleicht ist das eine gute Idee, den anderen überraschen und verführen

Aber genau das ist ja eines der Probleme! Der Alltag ist zu präsent, man zu wenige Zeit für einander und auch um jemanden zu verführen, brauche ich Zeit und Ruhe.

Eben... fang langsam an, Komplimente, nette Worte zwischendurch, ein nettes Gespräch beim Essen, am Abend gemütlich zusammen fernsehen, vielleicht einfach mal zwischendurch einen kleinen Blumenstrauß mitbringen, oder andere Kleinigkeiten die sie gerne mag... alles was keinen Druck ausübt oder den Eindruck erweckt, das man auf Sex aus ist.
****ird Mann
20 Beiträge
nunja, es ist nun mal so, dass man sich ggf auch der Tatsache stellen muss, dass die Partnerin per se gar keine Lust mehr auf Sex hat, ihr gelegentliches Kuscheln langt...
@******_75 : das Problem an diesem Teufelskreis ist für mich persönlich, dass die Entfernung vom Partner auch die Toleranzschwelle reduziert, soll heißen ich bin schneller von ihr genervt, tendiere dazu die kleinen Fehler die man früher liebenswert fand plötzlich als ungangenehm zu empfinden - das spürt sie. Völlig klar. Mir wiederum fällt es zunehmend schwerer, ihr quasi vorzuspielen, dass alles gut sei.
Ja resetten, ich weiß, ich bin mir dessen bewusst - aber die Umsetzung ist ungleich schwerer. Ich weiß was erwartet wird, was ich machen sollte, aber es fällt mir unglaublich schwer eben über den vielzitierten Schatten zu springen. Gerade ist das Leben dank der äußeren Umstände ja sowieso schon nicht wirklich entspannt, die üblichen Fluchtmöglichkeiten wie mal Essen zu gehen, der Kneipenbesuch usw liegen ja alle in weiter Ferne.
Ich habe wie du vielleicht erkennen kannst noch nicht aufgegeben, aber man steckt tiefer und tiefer im Treibsand und das Vorwärts- oder Herauskommen wird immer schwerer...
******_75 Paar
558 Beiträge
@****ird ich weiss was du meinst, aber wenn man nicht aufgeben möchte, muss irgendwo muss der Anfang gemacht werden, auch wenn es schwer ist.

Du zeigst ihr, das du sie (vielleicht auch unbewusst) als unangenehm empfindest und das spürt sie... das führt dann unweigerlich immer mehr dazu, das sie keine Lust hat...
Ja, das ist ein Teufelskreis, aber vielleicht solltet ihr euch mal zusammen setzen und ganz in Ruhe darüber reden, was jeder so vom anderen erwartet (erstmal nur kleine Schritte, die auch erfüllbar sind) und versuchen diese dann umzusetzen.

Wie gesagt, ich kann auch nur davon reden wie das hier ist.
Wir sind seit fast 28 Jahren zusammen und haben auch schon die eine oder andere Durststrecke und viele schlechten Zeiten erlebt, aber ebenso auch sehr viele schöne, tolle Zeiten.
****_61 Mann
269 Beiträge
Ich kann mich @******_75 nur anschließen!

Auch meine Liebste und ich hatten in unseren inzwischen rund 25 Jahren nicht nur gute Zeiten - gelinde gesagt. Auch wir waren in einem entsprechenden Teufelskreis, in einer fatalen Abwärtsspirale.

Reden war nur begrenzt möglich. Die Befindlichkeiten und Empfindlichkeiten waren zu groß. Trotzdem hat jedes gelungene Gespräch, war es auch noch so kurz und zu einem noch so kleinen Detail, wichtig und hilfreich.

Als anderes Mittel zum Ausstieg aus dem Teufelskreis sehr geholfen hat mir ein Buch „Das Familienteam stärken“ (oder so ähnlich). Für mich wichtigster Tipp daraus:

Überlege dir,
1. was dir das Wichtigste ist, was dein Ziel ist,
2. welches Handeln dem Erreichen deines Zieles dient,
3. welches Handeln dem Erreichen deines Zieles schadet.

Versuche, bevor du in einer konkreten Situation handelst,
1. kurz innezuhalten (die Stopptaste zu drücken) und zu überlegen, welches Handeln dem Erreichen deines Zieles dient - und
2. danach zu handeln, das es dem Erreichen des Zieles dient.

Geübt habe ich das Anhand von schon stattgefundenen Situationen, die ich im Kopfkino habe ablaufen lassen und für die ich dann an den entsprechenden Stellen das Drehbuch geändert habe. Die neue Fassung habe ich dann durch häufiges „Abspielen“ verinnerlicht und automatisiert.
Angefangen habe ich einerseits mit einfachen Situationen, andererseits aber auch mit häufig wiederkehrenden „Standardsituationen“ (Vorteil: 1x gelernt, wie es geht, und dann Xmal anwendbar).
Das Ganze hat viel Druck aus der Beziehung genommen. Denn häufig ist es ja impulshaftes Reagieren auf bestimmte Situationen, was immer mehr Öl ins Feuer gießt. Dieses schädliche impulshafte Handeln kann durch die oben beschriebene Methode verringert werden.

Druck aus der Beziehung genommen wird meiner Erfahrung nach aber auch dadurch, dass man sich Auszeiten gönnt. Jede/r für sich Auszeiten von Alltag und Beziehungsleben aber auch als Paar Auszeiten vom Alltag. Leider ist das wegen des doofen C... im Moment recht schwierig, aber machbar (z.B. durch lange Spaziergänge).

Ich wünsche viel Erfolg! 🍀🍀🍀

Jo.
Mit der Zeit entwickelte sich aber bei mir mehr und mehr das Gefühl ein Bittsteller zu sein, quasi jedes Mal um Sex betteln zu müssen, was mehr und mehr zu einer Entfernung führt. Das hat zur Folge, dass beide Seiten nicht glücklich sind, man wie mit einem Freund nebeneinander lebt,

Auch wenn es vielleicht etwas Offtopic ist, ich kann schon verstehen, dass man da an sich selbst zweifelt, ohne jetzt jammern zu wollen, aber als Mann ist es heute auch nicht ganz einfach.

Man ist weder Jäger noch Sammler und auch kein Beschützer der Familie mehr (nicht so wie früher). Die Frauen heute sind selbstbewusst, selbst bestimmt und brauchen keinen Männlichen Beschützer mehr wenn sie raus gehen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Nicht das ich was dagegen hätte. Absolut nicht, ich mag Frauen, die wissen was sie wollen, auf eigenen Beinen stehen und ihr Ding machen.

Nur, wenn ich als Mann kein Beschützer der Familie mehr bin, kein Jäger, kein Sammler und dann auch nicht mal mehr meine Liebste zum Orgasmus bringen darf, was bleibt dann noch von mir? Was zeichnet mich als Mann dann noch aus? Vor allem wenn die Kinder selbständig werden und aus dem Haus sind.

Nur noch Arbeitsdrohne und Gelegentlich Gesprächspartner für Alltagsprobleme?
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