„Wenn man nicht denkt, ich bin fertig mit der Ausbildung meiner sexuellen Vorlieben und suche mir DANN einen Beruf ... sondern das Grundgerüst meiner Persönlichkeit führt zu Sexualität Beruf sozialem Umfeld und und und ...
Führt also auch (in Grenzen) zu bestimmten Berufen ...
Das mag in Grenzen so sein.
Allerdings legt die Schwierigkeit dann trotzdem im Detail, wie man da die Berufe oder Vorlieben mit Persönlichkeitszügen verknüpfen möchte. Vermutlich hat man recht oft eine naheliegend klingende Verbindung, die trotzdem nicht immer oder auch nur nach der Logik des jeweiligen Betrachters stimmen muss.
In einer neueren Studie glaubte man festzustellen, daß BDSMler recht oft "sensation-seeking" sind. Inwieweit das im Vergleich wirklich signifikant ist, weiß ich nicht, aber nehmen wir einmal an, daß es diese Verbindung gibt. Ob sich das dann auch unbedingt im Beruf niederschlägt, ob das von der Person selber so empfunden wird (ich denke nicht, daß es da bei mir häufig neue intensive und abwechslungreiche Erfahriungen gibt, andere würden das vielleicht anders sehen oder - falls sie das nicht tun - mit "Ausgleich" daherkommen), ist wieder eine andere Sache. Und auch mein Beruf hat nichts mit dem, wofür ich mich seit meiner Kindheit interessiert habe und was ich studiert habe, sondern nur mit dem, was man dann irgendwie mit hinreichender Zufriedenheit daraus machen kann.
Wenn man mich fragen würde, will ich auch sonst eher meine Ruhe und empfinde BDSM auch nicht per se als ungeheuer spannend und aufregend, sondern halt als meine Sexualität.
Aber ganz allgemein: Irgendwie kommt es mir so vor, als sei von der in der Eingangsfrage genannten "sexuellen Neigung" und der "Art Sex", die ja eine sehr große Bandbreite an Vorlieben und Möglichkeiten beinhalten, wieder nur "irgendwie dominant" oder "irgendwie devot" geblieben. Noch nicht mal "sadistisch" oder "masochistisch" beim BDSM, geschweige denn ganz andere Vorstellungen.