Ich habe immer dann erlebt, dass BDSM in einer Beziehung abnahm, wenn einer der beiden Partner eigentlich gar keine wirkliche Beziehung wollte in der mehr als nur die klassische BDSM-Rollenverteilung vorkommt.
Oftmals habe ich das Gefühl, dass weniger D/S als vielmehr sessionsbezogene Top-Bottom Konstellationen gesucht werden. Das ist jetzt schwer zu erklären ohne weit auszuholen. Vereinfacht gesagt:
Umso länger man einen Partner kennenlernt und diesen dann auch im Rahmen einer wirklichen Beziehung öfter im Alltag um sich hat umso häufiger und intensiver erlebt man diese Person auch jenseits der BDSM-Rollenverteilung.
Da ist dann der Dom auch mal unsicher, mal genervt, es läuft auch was nicht so gut. Man ist eben nicht dauerhaft 24/7 "Dom". Das geht auch gar nicht, auch wenn einige online gerne so tun.
Jeder Mensch schlüpft im Laufe des Alltages in dutzende Rollen an die ganz unterschiedliche Erwartungen gestellt werden. Man kann stets souverän sein, der "Alltags-Dom" ist jedoch ein nettes Märchen, denn niemand hat immer überall die völlige Kontrolle.
Und auch eine Sub ist in ihrem Alltagsleben nicht immer Sub. Sie übt selbst Kontrolle aus, ist ein Selbstständiger Mensch.
So gibt es nun Doms die mit ihren Subs nicht mehr umgehen können wenn sie diese im Alltag erlebten und die nicht immer Subbie-artig unterwegs waren.
Und so gibt es Subs die einem Dom sagen sie könnten ihn nicht mehr als Dom wahrnehmen nachdem sie sahen, dass diese Person im Alltag auch mal schwächere Momente hat.
Das ist ein Problem: Man sucht eigentlich eine idealisierte und unrealistische Form, ein Stereotyp, das man aber eigentlich nur findet, wenn man sich rein in einer Playbeziehung in genau diesen Rollen trifft.
Das andere Problem, das ich erlebe ist, dass dominante Partner "weicher" werden, weil sie mehr Sorge haben den Partner zu verlieren für den sie weit mehr Gefühle entwickelt haben, Sorge haben etwas falsch zu machen und sich insgesamt die Hierarchie in der Beziehung etwas auflöst.
Hier hilft: Reden.