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BDSM in der Beziehung trotz steigender emotionaler Bindung?

***ax Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
BDSM in der Beziehung trotz steigender emotionaler Bindung?
Hallo allerseits,

ich hab eine Frage an euch:
Ich habe einen Mann kennengelernt, wobei es anfangs nur eine sexuelle Affäre war, wir haben dann erkannt, dass wir beide auf BDSM stehen und wir uns gut ergänzen und haben somit angefangen es zu betreiben (ich=Sub, er=Dom)
Nun ist es nicht mehr eine rein sexuelle Affäre sondern haben uns ineinander verliebt und verbringen auch den Alltag gemeinsam.
Mein Problem ist es, dass je mehr ich eine emotionale Bindung mit ihm aufbaue und je mehr ich mich emotional auf ihn einlasse desto weniger kann ich mir vorstellen eine BDSM Session durchzuführen (deswegen liegt die letzte auch schon ein wenig zurück).
Ich habe die Neigung durchaus noch und kann es mir auch vorstellen, sie mit anderen Personen auszuleben, aber nicht mehr mit ihm, obwohl ich das gerne würde. Leider sind andere Spielpartner für mich dür ihn ein NoGo und das akzeptiere ich auch.

Wie denkt ihr darüber? Habt ihr evtl. Tipps oder ähnliche Erfahrungen)

Danke und liebe Grüße,
Sara
**********ter82 Mann
17 Beiträge
Hallo Sara,
vielleicht sehe ich das falsch, aber mit Partnern die sich richtig kennen kann BDSM doch richtig intensiv werden.. wenn beide schon gar kein Safeword mehr benötigen weil Blicke reichen kann man doch richtig Fesseln und Knebeln ect.

Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen bereits beim ersten Treffen BDSM zu betreiben..

Versuche dich doch in der Rolle die dir zuvor geholfen hat.. Rollenspiele gehören ja auch dazu. In dem Fall bist du eben die nicht verliebte sondern nur benutzte Sub. Vielleicht sehe ich das zu Romantisch, aber in dem Fall hast Du eigentlich alles was der Mensch wünscht.. Im Alltag die Liebe, und im Rollenspiel die versaute Frau die der Dom danach "rausschmeisst" - damit sie als Geliebte wiederkehren kann *zwinker*

Gruß
Wolfgang
*******987 Frau
9.071 Beiträge
Ich kenne das Problem auch. Ich habe es im Moment mehr, aber das liegt nicht daran, dass ich eine Lösung gefunden hätte, sondern dass sich andere Dinge, die nichts damit zu tun hatten, verändert haben, sodass ich keine Lösung finden musste. Ich bin gespannt, was andere eventuell vorschlagen, falls ich irgendwann wieder in die Situation komme.
*****976 Paar
18.023 Beiträge
Wir nutzen dafür "BDSM - Rollenspiele" in denen wir unsere Neigungen ausleben.
Wir sind lange verheiratet und führen eine gleichberechtigte Ehe. Da ist es nicht leicht, einfach einen Schalter umzulegen und ein Machtgefälle zwischen uns einzuschalten.

Um unsere Neigungen ausleben zu können, nutzen wir daher verschiedene Rollen, die uns aus dem Ehealltag ausbrechen lassen.

So ist Beispielsweise in einer Session, ein unartiges Schulmädchen von einem strengen Lehrer zu züchtigen, statt die Ehefrau vom liebenden Ehemann. Unsere Phantasie ermöglicht es uns, ALLES zu erleben was wir erleben wollen.

So umgehen wir auch das Problem des moralischen Dilemmas. Wer seine Ehefrau schlägt ist ein Schwein, wer aber seiner Frau die Möglichkeit bietet, als unartiges Mädchen versohlt zu werden, die Phantasien gemeinsam auszuleben,...ist ein liebender Ehemann. *zwinker*

Die verschiedenen "Rollen" helfen uns, unsere Neigung miteinander auszuleben und eventuell vorhandene moralische Blockaden auszuhebeln.
So sind wirklich strenge Bestrafungen durchaus möglich, wohl wissend der Partner will gerade nichts anders lieber erleben (auch wenn geheult wird), als das was gerade geschieht. (Metakonsens!)


Lg. D&M
**********urple Paar
7.748 Beiträge
Für uns, insbesondere für mich als Dom/Sad gewinnt S/M erst an Tiefe und Möglichkeiten wenn man sich besser kennt. Liebe und Beziehung ist dafür kein Hindernis, sondern ganz im Gegenteil eine Voraussetzung für meine zweite, noch wichtigere Neigungskomponente D/S.
D/S und mein damit zuammenhängendes Kopfkino wird für mich erst wirklich möglich wenn eine emotionale Bindung besteht und auch die sexuelle Komponente erreicht damit eine neue Qualität.

Ich kann mir wirklich tiefes und erfüllendes BDSM nur in einer Beziehung vorstellen und leben. Die "Krönung" ist dann für mich, wenn man es dann auch 24/7 im Alltag integrieren und authentisch leben kann, und nicht nur als sexuelle Spielerei sieht und genau so leben wir es auch aus.

Dazwischen ist beinahe alles möglich was beiden gefällt und die Bedürfnisse beider befriedigt. Das bedeutet Partnerschaft und Beziehung.

LG BoP (m)
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Zitat von ***ax:
Ich habe die Neigung durchaus noch und kann es mir auch vorstellen, sie mit anderen Personen auszuleben, aber nicht mehr mit ihm, obwohl ich das gerne würde. Leider sind andere Spielpartner für mich dür ihn ein NoGo und das akzeptiere ich auch.

was sagt Dein partner denn dazu?

gäbe es für ihn alternativen zum bdsm
für eine gemeinsame sexualität?

was genau willst Du denn jetzt nicht mehr?

devot sein? masochistisch sein?
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich habe in den vergangenen Jahren wirklich sehr oft gelsen, dass bei Paaren das BDSM abgenommen hat, oder sogar ganz verschwunden ist, sobald sie romantische Gefühle füreinander entwickelt haben und eine Liebesbeziehung eingegangen sind. Ich kann mir das nur so erklären, dass eine Beziehung das "Risiko" birgt, Facetten des Partners kennenzulernen, die im eigenen Kopf nicht zu seiner "BDSM-Rolle" passen.

Zum Beispiel habe ich das Gefühl, dass BDSM-Paare, die keine Liebesbeziehung führen, sondern eine reine BDSM-Beziehung, ihre Beziehung und ihre Treffen sehr stark rund um BDSM gestalten und dann bei Begegnungen auch meist voll in ihren Rollen sind. Man bekommt vom Gegenüber also hauptsächlich das mit, was einen sexuell kickt und was das BDSM mit diesem Menschen so interessant macht.
Sobald sich aber Alltag in diese Beziehung einschleicht und sogar Gefühle füreinander entstehen, sieht man seinen Partner auch und manchmal sogar überwiegend außerhalb des BDSM-Kontext und bekommt mit, dass dieser Mensch nicht nur dominante/devote Facetten hat, die einen so kicken, sondern auch völlig andere Seiten hat, die das Bild, das man sich von diesem Menschen gebastelt hat (Lücken füllt man gerne mit Fantasie), zum Wanken bringen. Man sieht diesen Partner eben dann auch in unsouveränen Momenten, in unsexy Momenten, in Momenten, die nichts mit seiner Rolle als Dom oder Sub zu tun haben.

Und schon wird BDSM schwerer.

Zumindest für manche. Denn ich kenne auch Menschen, für die BDSM sogar ausschließlich innerhalb einer Liebesbeziehung infrage kommt, oder die BDSM in einer Liebesbeziehung zumindest bevorzugen. Und bei diesen Menschen habe ich überwiegend (nicht ausschließlich!) folgende Beobachtung gemacht: Die tragen ihr BDSM meist sehr stark mit in den Alltag hinein.

Das heißt, dass zumindest ich die Beobachtung gemacht habe, dass Paare, deren BDSM einwandfrei in einer Liebesbeziehung klappt, da oftmals nicht so glatt zwischen Session und Alltag trennen, sondern das grundlegende Machtgefälle auch im Alltag aufrecht oder zumindest abrufbar erhalten - also 24/7.

Ein paar andere greifen gezielt auf Rollenspiele zurück, aber im Großen und Ganzen scheint es mir so, dass die meisten BDSM-Paare, deren BDSM auch in der Liebesbeziehung gut funktioniert, oder gerade da gut funktioniert, da Tendenzen zu 24/7 bis hin zu TPE haben. Was im Übrigen meines Erachtens durchaus mit ein ganz klein wenig Aufwand verbunden sein kann, wenn beide sich ihrer Position immer klar sind und sich da dementsprechend auch ein wenig disziplinieren und sich füreinander Mühe geben.


So gesehen erscheint es mir, dass es da unterschiedliche "Typen" gibt, nämlich die, die für BDSM eine gewisse Distanz brauchen (höre und lese ja auch immer wieder von Doms/Sadisten, die das, was sie tun, niemals mit einem menschen tun könnten, den sie lieben), und die, die BDSM lieber mit starker emotionaler Bindung und/oder Liebe brauchen.
Bei den Liebespaaren sehe ich persönlich halt viel öfter Paare, die auch im Alltag ein Machtgefälle haben. Nicht immer so stark wie in einer Session, aber eben doch vorhanden.
********chen Frau
3.382 Beiträge
Zitat von ***ax:
BDSM in der Beziehung trotz steigender emotionaler Bindung?

Ich kenne das Problem eigentlich eher umgekehrt, nach dem Motto "kann ich schlagen, was ich liebe?".

Eine emotionale Bindung ist doch eher eine große Bereicherung für eine BDSM-Beziehung, da man sich besser kennt und ein besseres Gespür für sein Gegenüber bekommt.

Was genau stört dich denn, dass du es ablehnst die D/s-Beziehung weiterzuführen?
Also ich habe eine ähnliche Situation...Anfangs war das eine Spielbeziehung und dann haben wir beide festgestellt, dass wir im Alltag auch Spaß mit einander haben....
In der erste Zeit war das schwer von einem Pärchen, die in Pyjamas auf der Couch liegt und Serie guckt in Sub-/Dommodus umzuschalten
Wir haben uns bestimmte Rituale/Vorbereitungen ausgedacht, wie z.B bestimmter Dresscode, Vorbereitung unserer Equipments, Schaffung der Atmosphäre etc. Das Ganze ließ mir Zeit auf die bestimmte Stimmung umzuschalten.
Anfangs war das schwierig und musste, so zu sagen, eintrainiert werden, aber mittlerweile funktioniert es einwandfrei *top*
Ich hoffe es hilft dir weiter, denn es gibt nichts schöneres als Sassion mit jemandem der dich gut kennt und liebt.
ich steh ja auf der anderen Seite, wär der der Sm erleben will (möchte) und ich mache mir
in einem solchen Fall, wenn sie ihre Bereitschaft nicht mehr hat Gedanken über meine
Führungsqualität... und hätte "Gesprächsbedarf " ..wie ist das bei Euch
*******987 Frau
9.071 Beiträge
Zitat von ****yn:
dass eine Beziehung das "Risiko" birgt, Facetten des Partners kennenzulernen, die im eigenen Kopf nicht zu seiner "BDSM-Rolle" passen.
Ich habe eher das Problem, dass dann der Partner Facetten von mir kennen lernen würde, die nicht zu meinem eigenen Verständnis meiner Bdsm-Identität passen würden. Um es mal überspitzt zu formulieren: ich möchte nicht, dass mein Dom denkt, dass ich ein fauler, sofagammelnder, unordentlicher, schusseliger Mensch bin, denn nach meinem eigenen Verständnis soll und will ich als Sub ordentlich, fleißig und gut organisiert sein.

In der erste Zeit war das schwer von einem Pärchen, die in Pyjamas auf der Couch liegt und Serie guckt in Sub-/Dommodus umzuschalten
Ja, ich glaube, dass ist auch für viele ein Problem

Wenn ich bei meinem Dom bin, dann sind da auch genug Alltagsmomente dabei, da ich nicht nur zwei Stündchen dort bin, aber es ist natürlich trotzdem etwas anderes, für ein paar Tage die ordentliche Sub zu sein, als wenn man tatsächlich jeden Tag zusammen verbringen würde. Da schleichen sich dann doch bei beiden über kurz oder lang Faulheiten und Alltagsroutinen ein, die nur mit aktiver Anstrengung auf beiden Seiten nicht dazu führen, dass sich das Bdsm immer mehr zurück zieht und in den Hintergrund gerät.
******arp Mann
3.256 Beiträge
Zitat von ***ax:
Mein Problem ist es, dass je mehr ich eine emotionale Bindung mit ihm aufbaue und je mehr ich mich emotional auf ihn einlasse desto weniger kann ich mir vorstellen eine BDSM Session durchzuführen (deswegen liegt die letzte auch schon ein wenig zurück).

Warum nicht? Die Frage ist ernst gemeint und solltest du vor allem dir selbst stellen! Was genau hat sich bei der Abnahme der Distanz und Zunahme von Nähe geändert? Dadurch muss irgendein Gefühl abgenommen haben. Wirkt er nicht mehr auf dich wie vorher? Was genau kannst/willst nun nicht mehr so annehmen bzw. akzeptieren? Seine Dominanz? Die Art und Weise wie er dich (sonst) physisch wie psychisch berührt bzw. behandelt? Oder wirken bestimmte Trigger nicht mehr?

Offensichtlich scheinst du das erst mal auf dich selbst zurück zu führen. Sieht er das genauso? Wie ist denn seine Einschätzung dazu? Kennst du das aus früheren Beziehungen oder hattest du BDSM bis dahin nur in Spielbeziehungen?

Ich hoffe, diese Fragen helfen dir, dein Problem einkreisen zu können, man kann ja erst lösen, was bekannt ist. Meist zeigen sich aber zwei mögliche Tendenzen- entweder hat mit der Distanz auch die nötige Anziehung abgenommen oder umgekehrt- durch die zunehmende Nähe hat sich dagegen eine Blockade aufgebaut. Man muss erst wissen was es ist, damit man eine mögliche Gegenstrategie finden kann.
Fingerfertig
****ody Mann
13.299 Beiträge
Die Frage ist, was BDSM für Dich bedeutet.

Er steht wohl für BDSM, Strenge, Konsequenz, nehme ich mal an, aber auch für's Liebhaben und Beschützen, klassisches Beziehungsleben.

Für Dich fühlt es sich wie ein Spagat an, der nicht mehr funktioniert. Dabei gibt es eine Vielzahl an Dom/Sub-Beziehungen, die genau diese Diskrepanz aus zeitweise kalter Distanz und warmer Fürsorge intensiv leben. Der Kerl, der das hinbekommt, den halte ich für extrem dominant. Das dürfte für Dich leider keinen Trost bieten, weil Du anders empfindest.
*********e667 Paar
1 Beitrag
Liebe Sara,

zuerst freue ich mich für euch. Eine ernste und liebevolle Beziehung ist ein wunderbares Geschenk.

Allerdings liest es sich so, dass sich eure BDSM-Spiele für dich nicht mehr echt anfühlen. Jetzt kennt und liebt ihr euch im Alltag und BDSM wird zum reinen Rollenspiel. Ich kann verstehen, dass ein ganz besonderer Reiz dabei verloren geht.

Daher wünsche ich euch, dass ihr einen Weg findet, der zu euren Bedürfnissen passt, wie auch immer der aussieht. Hilfreich ist es, darüber reden zu können, auszuprobieren und aus möglichen Rückschlägen zu lernen.

Einen gemeinsamen Weg zu finden ist garantiert nicht immer einfach. Doch meisten zahlen sich Anstrengungen aus. Ein BDSM-Spiel besteht ja auch aus einer besonderen Mischung von Höhen und Tiefen. Beides gehört zusammen.

Viel Liebe und Glück
Kathrin
***ax Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******987:

Ich habe eher das Problem, dass dann der Partner Facetten von mir kennen lernen würde, die nicht zu meinem eigenen Verständnis meiner Bdsm-Identität passen würden.

Da geht es mir ähnlich.
Und zum anderen, weil ich ihn in seiner dominanten Rolle nicht mehr so ernst nehmen kann, weil ich ja weiß, dass er im alltäglichen Leben ganz anders ist und somit das unterwürfige Gefühl verloren geht.
**********ter82 Mann
17 Beiträge
Hm, aber rede doch mit ihm das er eben solche Dinge mit ins alltägliche "einbaut" anstatt dir beim Kochen über die Schulter zu schauen und dich zärtlich zu küssen, kann er doch bei jedem zweiten mal zum Beispiel mit den Fingern durch deine Haare gehen und dann deinen Kopf nach hinten ziehen um dich zu küssen.. dann hast Du wieder dein Unterwerfungsgefühl im Alltag - ich denke das fällt ihm dann nicht schwer. Und der Reiz "wann tut er es wieder" ist auch wieder da.
Vielleicht kannst Du im Alltag ja auch etwas tragen das ihm das Singal zum loslegen gibt.. ihn ärgert und zum bestrafen animiert.. ( ich kann den Film "the Secretary" empfehlen *zwinker*
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *******987:

Ich habe eher das Problem, dass dann der Partner Facetten von mir kennen lernen würde, die nicht zu meinem eigenen Verständnis meiner Bdsm-Identität passen würden. Um es mal überspitzt zu formulieren: ich möchte nicht, dass mein Dom denkt, dass ich ein fauler, sofagammelnder, unordentlicher, schusseliger Mensch bin, denn nach meinem eigenen Verständnis soll und will ich als Sub ordentlich, fleißig und gut organisiert sein.

Wenn ich bei meinem Dom bin, dann sind da auch genug Alltagsmomente dabei, da ich nicht nur zwei Stündchen dort bin, aber es ist natürlich trotzdem etwas anderes, für ein paar Tage die ordentliche Sub zu sein, als wenn man tatsächlich jeden Tag zusammen verbringen würde. Da schleichen sich dann doch bei beiden über kurz oder lang Faulheiten und Alltagsroutinen ein, die nur mit aktiver Anstrengung auf beiden Seiten nicht dazu führen, dass sich das Bdsm immer mehr zurück zieht und in den Hintergrund gerät.

Diese Gedanken kenne ich ebenfalls. Sie sind mitunter einer der Gründe, warum ich BDSM und Liebesbeziehung momentan für mich ausschließe. Es fällt mir aktuell leichter, mich zu disziplinieren, wenn ich nicht den gesamten Alltag mit einem Dom verbringe, oder gar mit ihm zusammenwohne.
*********ouls Paar
303 Beiträge
Bei uns wurde es tiefer nachdem wir aus der Spielbeziehung eine feste Beziehung gemacht haben. Die Rollen sind immer klar verteilt, obwohl wir im Alltag auf Augenhöhe sind. Ernst nehmen tu ich ihn immer. Die Dominanz ist ja nicht weg, nur weil man liebevoll miteinander umgeht. Gerade das ist doch wunderbar. Das helle und das dunkle miteinander vereinen.
... ich bin liebevoll, zärtlich, zugewand.... da bedeutet doch nicht das ich ihr nicht zum Paradigmenwechsel
eine rechts und links scheuere, sie an den Haaren zieh und ihr asage was jetzt von mir gefragt ist..
das ist eindeutig und sie nachher ich den Armen zu halten, ihr Nähe zu gebben und sie wieder zurück
zu führen, das alles ist für mich eins ..
******arp Mann
3.256 Beiträge
Zitat von ***ax:
Da geht es mir ähnlich.
Und zum anderen, weil ich ihn in seiner dominanten Rolle nicht mehr so ernst nehmen kann, weil ich ja weiß, dass er im alltäglichen Leben ganz anders ist und somit das unterwürfige Gefühl verloren geht.

Der Klassiker. Wollte da jetzt nicht vorgegriffen haben...

Zuerst sollte die Erkenntnis stehen, dass man als Paar schließlich eine Harmonie anstrebt und dabei das Machtgefälle auf der Strecke bleibt. Klingt erst mal logisch, muss aber nicht so sein. Oft gibt der Alltag nicht genug Trigger her oder die Umstände stellen die Neigung schlicht nach hinten. Fatal wird es erst, wenn man an der eigenen Neigung oder die des Partners zweifelt. Eine Abwärtsspirale.

Stehen die Neigungen jedoch (noch) ausser Zweifel, gilt es, das gemeinsame D/s zu strukturieren. Etwa Ankerpunkte für jeden zu definieren. Am besten noch durch Zuständigkeiten, die jeder für sich hat, als auch gemeinsame Rituale zu etablieren. Ein strukturierter Beziehungsalltag schafft so auch Freiraum für verlorene Trigger, so dass man wieder mehr Zeit für die Lust an- und miteinander findet.

D/s ist erstmal nur ein Oberbegriff für eine Reihe von Beziehungskonzepten, die sich methodisch wie inhaltlich unterscheiden aber auch überschneiden. Sofern man nicht auf typ. Session-Handlungen zurück greifen will, bietet sich für den Alltag Domestic Disciplin (DD) am ehesten an. Das bietet eine Grundstruktur, die man individuell und nach belieben gestalten kann.

Möglicherweise ist man ggf. mit einem Modell besser beraten, dass einem hilft, sich in seiner Wunschrolle/Neigung zu verselbstständigen bzw. selbst zu verwirklichen. Das nötigt einem (beiden!) jedoch mehr Konsequenz und Arbeit ab. Das wiederum kann aber auch wieder lustfördernd sein.

Was am besten zu euch passt, könnt ihr nur selbst heraus finden. Dazu müsst ihr euch über eure Trigger klar sein, wer wo steht und hin will und darüber einen gemeinsamen Weg definieren. Dabei muss der Weg das Ziel sein.

Dabei geht es sich nicht darum, seine Neigung äusserlich und oberflächlich vor sich herzutragen, sondern entsprechend miteinander zu interagieren. Dabei spielt es keine Rolle wer von beiden gerade auf der Couch rum schlunzt. Es muss klar sein, dass jeder seine Makel, Macken und Unzulänglichkeiten hat. Ebenso seine Schwächen und total unwürdige Momente. Das gilt es zu akzeptieren und zu respektieren, da muss man nicht gleich vom Glauben abfallen. Dom und Sub sind Menschen, egal wie sie sich gerieren.

Stattdessen sollte man lieber gemeinsam Werte hinterfragen, die nicht nur das D/s sondern auch die Beziehung an sich tragen sollen. Geht es dir z.b. Führung, Konsequenz, Anerkennung usw., ist es völlig egal ob es von der Schlunzbux im Sofa kommt oder vom Armani-Dom. Wichtig ist, dass dein Bedürfnis gestillt wird, dann kannst du auch über äussere zur Schau Stellung hinweg sehen, denn 24/7 ist eben kein Sa.-Abends-Rollenspiel, wo jeder von seiner besten Seite glänzt.

Aber es ist auch völlig normal, dass wenn ein Paar frisch zusammen kommt/zieht, dann eben auch all das erstmals so richtig ans Tageslicht und damit auch zum tragen kommt. 24/7 ist nun mal vornehmlich Alltag und keine erotisch knisternde Wundertüte. Aber- man kann eine draus machen!

Aber wenn ihr schon darüber diskutiert, euer BDSM eher noch auszulagern, (was ihr aber auch nicht wollt), habt ihr eure Flinten schon ziemlich früh und weit ins Korn geschmissen.
Mir scheint, ihr müsst erst mal gewisse Erkenntnisse gewinnen bzw. sich diesen stellen, euch noch mal norden um dann zu sehen, ob und welches D/s-Model für euch am alltagstauglichsten ist. So kommt ihr auch wieder auf die Spur.

Mehr wie pauschale wie globale Tips kann man kaum geben, es sei denn, das hilft euch schon. Um den klass. Fall wie den euren einzuhegen, allemal. Das gilt es als erstes anzugehen. Dann kann man mal weiter sehen.
und da (muß) kann jeder versuchen einem gemeinsamen weg zu finden oder aber Gründe warum es nicht geht
******arp Mann
3.256 Beiträge
Zitat von *******987:
Ich habe eher das Problem, dass dann der Partner Facetten von mir kennen lernen würde, die nicht zu meinem eigenen Verständnis meiner Bdsm-Identität passen würden. Um es mal überspitzt zu formulieren: ich möchte nicht, dass mein Dom denkt, dass ich ein fauler, sofagammelnder, unordentlicher, schusseliger Mensch bin, denn nach meinem eigenen Verständnis soll und will ich als Sub ordentlich, fleißig und gut organisiert sein.

Es ist verständlich, wenn man solche völlig normalen Eigenheiten nicht vor seinem Dom bzw. Spielpartner zeigen möchte. Im Alltag wird sich das früher oder später auch mal offenbaren. Und was ist denn falsch daran? Entweder kann man hier unterstützend agieren oder einfach nur zeigen, dass es ok ist wie man ist- man selbst ist schließlich auch nicht anders.

Und genau darüber kann man stolpern, wenn man eine Spielbeziehung in eine feste Partnerschaft, sprich zusammen leben, überführt. Die Erwartungshaltungen stehen dann erst mal Kopf. Sowohl sie eigenen, als auch die am Gegenüber, letztendlich die gemeinsame. Aber was hat man anderes erwartet?

Zitat von *******987:
Wenn ich bei meinem Dom bin, dann sind da auch genug Alltagsmomente dabei, da ich nicht nur zwei Stündchen dort bin, aber es ist natürlich trotzdem etwas anderes, für ein paar Tage die ordentliche Sub zu sein, als wenn man tatsächlich jeden Tag zusammen verbringen würde. Da schleichen sich dann doch bei beiden über kurz oder lang Faulheiten und Alltagsroutinen ein, die nur mit aktiver Anstrengung auf beiden Seiten nicht dazu führen, dass sich das Bdsm immer mehr zurück zieht und in den Hintergrund gerät.

Das ist auch nur dann ein Problem, wenn man beides sonst strikt getrennt hat und nun nicht zu zusammen zu führen weiß. Genau das ist dann die Kernaufgabe. Dabei gilt es nicht unbedingt, Alltagsroutinen zu vermeiden und D/s-Momente zu fördern, sondern beides in Einklang zu bringen. Schließlich soll sich dabei niemand verbiegen müssen, sondern an die Gegebenheiten anschmiegen können. Das gelingt umso besser, wenn man sich einig wird, wie damit umzugehen ist. Das kann ganz pragmatisch sein, alá ist halt so, oder auch mit definierten Distanzierungen- mach du deins, ich mach meins o.ä.

Im 24/7 führt einem die Neigung die vom Partner bedient wird, ist man da im Einklang, ist es auch harmonisch inkl. Machtgefälle. Wer unbedingt an einem sich selbst def. Rollenbild festhält, muss diese Distanzen einbauen um somit eine Abstraktionsebene zu schaffen. Problematisch wird es dann, wenn hierüber die Meinungen auseinander gehen. Das kriegt man dann kaum zusammen.

Es kann aber auch sein, dass die Neigung doch mehr eine Vorliebe, und damit nicht alltagstauglich ist. Dann zeigt sich das jetzt und weder kann man mehr erwarten noch verlangen. Denn wenn man nicht sich selbst sein kann, ist das immer der Anfang vom Ende.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Ich kenne das schon aus der Sicht des Dom. Je mehr ich eine Person mag und liebhabe, desto schwerer fällt es mir, sadistisch zu sein. Oder mir ganz egoistisch zu nehmen, was ich möchte, ob es ihr gefällt oder nicht. (Genau das will sie ja - vielleicht nicht grad in der Situation, aber grundsätzlich, als Metakonsens).
Aus sub-Sicht kenne ich das zwar nicht, aber es ist leicht vorstellbar, dass es das gibt.

Du schreibst, es fällt dir schwer, dich auf eine Session einzulassen. Was ist es denn, was es dir so schwer macht? Die Unterwerfung? Die Abgabe der Kontrolle über das Geschehen, der sexuellen Selbstbestimmung? Das Ertragen von Schmerzen (bei S/M)? Eventuelle Strafen?

Was soll man da machen? Reden, reden, reden!
Entweder man kann es dann mit seinen Gefühlen vereinbaren, doch etwas härter zu spielen. Vielleicht, indem man sich sagt: "Nicht trotz, sondern weil ich ihn liebe, mache ich das!"
Oder man sieht es als gemeinsames Bedürfnis. Das geht natürlich nur, wenn es auch eines ist.
Vielleicht auch über eine Neudefinition des eigenen Status? "Ich bin im Bett die sub, und das kompromisslos. Er hat das Recht, mit mir alles zu machen und alles zu fordern, was er will (innerhalb meiner Tabus)." Wenn man sich dessen mal klar ist und es sich immer wieder bewusst macht, tut man sich mit dem konkreten Geschehen auch leichter.

Ich glaube aber stark, dass man das nicht alleine lösen kann, sondern nur partnerschaftlich. Daher, siehe oben: Reden ...
(Geht natürlich auch schreiben, wenn man sich so leichter tut.)

Er von Drachenliebe schrieb
Ich kann die TE vollumfänglich verstehen.
Vielleicht liegt es aber genau daran, dass man mit der Spielbeziehung beginnt? Da gibt es immer ein Stück weit mehr Illusion, als wenn man im Grunde mehr oder weniger von Beginn an ein Alltagskonstrukt, oder gar ein Machtgefälle im Alltag, hätte.
*********inee
3.588 Beiträge
Zitat von ***ax:
Und zum anderen, weil ich ihn in seiner dominanten Rolle nicht mehr so ernst nehmen kann, weil ich ja weiß, dass er im alltäglichen Leben ganz anders ist und somit das unterwürfige Gefühl verloren geht.

Habt ihr denn schon probiert euch gezielt Sessionen einzuplanen in denen ihr euch auslebt?
Also euch einen Rahmen zu bauen in dem ihr die BDSM-Neigung auslebt, abgekapselt vom sonstigen Zusammensein. Ähnlich wie es @*****976 beschrieb?

Gerade sich diesen Rahmen aufzubauen und von der sonstigen Beziehung abzukapseln kann auch seine Zeit brauchen.
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