Das mit dem "Funktionieren" ist glaube ich der Schlüssel zu allem, was das Leben einem an schönen Momenten bietet - wohl noch durch den Beruf bedingt.
Abseits vom Beruf stehen jedoch Menschen, die eine Pflicht übernommen haben, die scheinbar nie endet - diese Menschen brechen dann irgendwann wegen dem Druck ewig funktionieren zu müssen in sich zusammen. Auf der Arbeit redet man nur über Arbeit und zuhause nur über das, was man gerne gemeinsam unternimmt. Dann kommt die Zeit, in der man auf der Arbeit über die Dinge plaudert, die zu Hause geschehen und umgekehrt auch. So "funktioniert" man vor sich hin und es wird mühsam, mühsamer sich für jemanden oder etwas zu begeistern.
Mir hat in diesem Zusammenhang geholfen, dass ich mich von meinem Erstberuf rigoros verbschiedet hatte, ebenso damit auch von meinem ersten "Leben", in welchem ich scheinbar auch nur als Arbeitstier wahrgenommen wurde, dem man seine Probleme und auch seine schlechte Laune aufbürden konnte.
So nach und nach - es hatte immer so lange gedauert, bis ich Menschen begegnet bin, mit denen ich über mehrere Jahre bekannt gewesen bin - konnte ich anfangen, dieses erste Leben zu vergessen und alles - wirklich alles aus meinem Leben zu verdammen und zu verbannen, was mich an diese Zeit noch erinnert hatte. LOSLASSEN ist ein sehr leichter Begriff, wenn man dieses Gefühl nicht loswird, dass man nicht bei sich selbst angekommen ist - und irgendwie fühlt man sich beschissen und vor allen Dingen auch echt um etwas wertvolles im Leben betrogen. Auf der Suche nach diesem "Glück" begegnet man Menschen, denen es ebenso geht, oder die einem durch ein wahres Wort auf den richtigen Weg gebracht haben. Während ich mich in dieser Lebensphase bewege d. h. mich AKTIV zurückziehe, sehe ich andere Menschen an mir vorbeiziehen und ich sehe, dass sie auch noch nicht bei sich selbst angekommen sind - diese Menschen teile ich meine Erfahrungen - so wie hier - mit.
Es hatte bis vor 2 Jahren gedauert, bis ich gegessen habe, als ich hungrig war, getrunken hatte, als ich durstig war und geschlafen hatte, als ich müde war. Dadurch bin ich mir jeden Tag ein wenig bekannter, auch selbstbewusster geworden. Ich musste lernen auf viele Dinge im Leben zu verzichten, um ich selbst zu bleiben. Wenn es eine Bestandsaufnahme in einer Beziehung geben soll (TE), dann kann man durchaus auf gemeinsame Erfolgserlebnisse bauen und dass dies ein gutes Fundament ist - es muss ja nicht gleich bei jedem alles wegbrechen, damit man merkt, was das wichtigste im momentanen Augenblick ist.
Ich beginne damit, mir die MEILENSTEINE meiner Persönlichkeitsentwicklung aufzumalen - Jahr für Jahr rückwärts, wem ich begegnet bin und mit wem mich was verbindet. Das male ich dann auf - in meiner Fantasie gebe ich der gewonnen Freiheit somit den Freiraum - und ich merke, dass es sich so anfühlt, als ob ich soeben zum ersten Mal wirklich AUSGEATMET habe. Dieses anschließende tief Luft holen (Einatmen) ist der Prozess, der mich jung hält, am Leben hält und mich jeden Tag meine Genesung - vielleicht sogar "Heilung" spüren lässt, die dieses Funktionieren müssen (als Dauerstresskrankheit) in mir verursacht hatte.
Es ist wichtig, dass man mit Menschen über sich selbst und seine Entwicklung spricht - daneben gibt es doch die Menschen, die nur über mich und von mir gesprochen haben - Vorgesetzte, die sich nie die Mühe gemacht haben, meine Lebensumstände mit in die Bewertung meiner Person / Persönlichkeit einzubeziehen: es hätte ja "ihrer" Karriere geschadet, wenn ich mich nicht so verhalten hätte, wie sie es sich gewünscht / vorgestellt hatten.
Demnach und vor allen Dingen DANACH habe ich mich von allem getrennt, was mich an diese schwerste Zeit meines Lebens erinnert hat - ich wollte einfach keine Krebsgeschwüre bekommen. Beim heutigen Gang über den Flohmarkt bin ich dann fündig geworden: "Vom Glück GESUND zu werden" heißt das kleine Büchlein aus der ARS-Edition:
"Krankheit und Gesundheit begleiten einander wie Tag und Nacht - verschwindet die eine, taucht die andere auf" - so steht es geschrieben.
Seitdem weiß ich mit Sicherheit, dass es eine andere Person gibt, die mich meine Krankheit durch ihre Gegenwart vergessen lässt. Diese Person heißt: "Liebe meines Lebens / Herzens", mit der ich anfangen kann, jeden Tag, jede Stunde und jede Sekunde dieses Leben, welches mir noch bleibt / geschenkt ist, zu genießen ... . Für die Menschen, die nie vorhatten sich zu trennen ist dieser Moment der Bestandaufnahme ein toller Augenblick, bei dem man sich gegenseitig auf die Schultern klopfen und in die Augen schauen kann, weil man sich gegenseitig getragen / mitgetragen und vielleicht auch schon ein wenig "ertragen" hatte. "Sich zu vertragen" ist glaube ich der andere Schlüssel - oder das Schloss, in dem der Schlüssel "Funktionieren müssen" hineinpassen muss. Aus dieser Erkenntnis heraus würde ich jede Beziehung für gescheitert erklären, in der eine Person versucht auf Kosten der Gesundheit der anderen Person leben zu wollen - so als ob es den erfüllenden Sex nie mehr zuhause, sondern nur noch auswärts gibt. So könnte, so wollte ich nie leben - das wäre wirklich eine Horrorvorstellung ... .