„Da können wir womaninblack nur zustimmen.
Der TE hat sich in seinem Wohlfühlumfeld perfekt eingerichtet, was erst einmal sehr menschlich ist. Er unterscheidet ganz klar zwischen Primär und Sekundär Beziehung. Die Primär Frau hat nach seiner Aussage ganz klar Vorrang. Bei seiner Sekundär Frau scheint dies nicht zu sein, da scheint der Ehemann nachgeordnet zu sein. So wie es sich für uns darstellt macht der TE alles um auch bei seiner Sekundär Frau die erste Geige zu spielen. Anders erklärt sich seine Absprache mit dieser Frau bereits vor der ersten Beratung nicht. Jetzt nicht gleich böse sein, aber für uns ist das ein äusserst manipulatives und egoistisches Verhalten. Solange er in seinem Wohlfühlmodus bleiben kann ist ihm die Ehe der Zweitfrau vollkommen egal. Er spricht von Liebe und Polyamorisität, das glauben wir aber nicht. Würde er sie wirklich lieben, dann hätte er sich schon vor Jahren um die Probleme in ihrer Primärbeziehung gekümmert und den Kontakt zu deren Mann wieder aufgenommen.
Könnt ihr euch vorstellen, welchen Spiesrutenlauf der Mann der Sekundärfrau in der bayrischen Provinz jeden Tag erlebt, wenn diese Konstellation ganz offen gezeigt und gelebt wird? Unglaublich wie lange dieser das schon ausgehalten hat. Der scheint seine Frau wirklich zu lieben, sonst hätte er schon längst den Stecker gezogen. Jetzt scheint aber schlicht und einfach der Zeitpunkt gekommen sein, an dem er nicht mehr kann. Da ist jemand am Ende seiner Kräfte angekommen. Auch dies sollte bei der Dikussion hier mal beachtet werden.
Jetzt mal ganz böse formuliert: Da hat sich ein Macho einen Harem zugelegt, den er auf keinen Fall aufgeben möchte. Wie auch immer hat er bei der Sekundärfrau die Rolle des Primärpartners übernommen und den Ehemann beiseite gedrängt. Uns wundert, das dieser überhaupt so lange zugeschaut hat. Würde er diese Frau wirklich lieben , dann würde er sich zurückziehen bis dieses Paar ihre Probleme gelöst hat oder sich getrennt hat. Das Zauberwort ist hier Rücksicht und Respekt. Auch der Hinweis auf eine mögliche Midlife-Crises ist hoch spekulativ und wir werten dies als Versuch uns als Mitleser zu manipulieren und auf seine Seite zu ziehen. Solange er nicht wirklich alle Karten offen auf den Tisch legt sehen wir keine Veranlassung unsere Einschätzung zu revidieren.
Sollte sich das bei den ersten Gesprächen so herausstellen wird keine Beratung der Welt einem 3er oder 4er zustimmen. Da wird dann eher das Ziel sein dieser Frau ihre Abhängigkeit vor Augen zu führen und ihr bei ihrer Entscheidung (egal wie sie ausfallen sollte) Hifestellung zu geben.
Lieber TE, wenn du diese Frau wirklich liebst, dann gehst du jetzt erstmal auf Abstand und wartest ab. Die zwei haben sich professionelle Hilfe geholt und sind dort bestens aufgehoben. Jetzt ist nicht die Zeit für irgendwelche Treueschwüre und Liebesbekundungen. Diese zwei Menschen müssen jetzt gemeinsam wichtige Entscheidungen für ihr weiteres Leben treffen, bei denen du schlichtweg störend bist (sie ist für dich ja sowieso in der Wertigkeit nur hinter deiner Frau eingeordnet). Du wirst hinterher sehen, ob du dann noch einen Platz in dieser Beziehung haben kannst. Fordern kannst und darfst du nichts. Oder willst du verantwortlich für eine gescheiterte Ehe sein?
Den Ansatz verstehe ich auch so gar nicht.
Es geht ja nicht darum das Problem durchaus Trennung zu lösen. Ich weiß, dass die Gesellschaft serielle Monogamie toll findet, aber ich würde das auch nicht wollen. Ich finde man sollte drum kämpfen.
Es geht darum zusammen zu bleiben, weil man sich eben liebt. Das darf man sich auch ruhig sagen und des ist auch normal sich dann besser zu fühlen. Ich kann dann auch freier reden, sagen was ich wirklich denke und fühle, wenn ich weiß ich werde trotzdem geliebt.
Ich persönlich hätte in so einer Situation kein Bedürfnis nach Abstand, eher nach Zuwendung, aber das wird die Frau selbst am Besten beurteilen können, was sie braucht. Und wenn der TE sagt, dass es sie entspannt, dann muss man es auch erstmal so glauben.
Und es ist ganz normal in Poly-Kontrukten, dass ein Partner keinen Kontakt zu den Metamouren hat. Es ist auch normal, dass man sich nicht für deren Beziehungen oder Befindlichkeiten verantwortlich ist. Wir soll das auch gehen? Klar ist man offen, wenn einem.was zugetragen wird, aber oft weiß man gar nicht was da los ist, u d die anderen Partner wollen das auxh gar nicht teilen. Das ist ja auch ein Stück Privatsphäre.
Und natürlich kann es sein, dass eine Beratung im Verlauf stockt und es zu einer Trennung kommt.
Aber etwas Optimismus muss man doch mitbringen können. Ich freu mich immer, wenn Menschen nicht gleich die Flinte ins Korn werfen und füreinander da sind.