„Echt jetzt? Das nenne ich mal überheblich.
Wieviel hundert Frauen hast du denn schon beglückt?
Hättest du deine Empörung gezügelt und erstmal weitergelesen, wäre das oben nicht herausgekommen.
„Die Frauen waren mit DIR zufrieden. Weil die das nahmen was du zu bieten hast.
Oh. Lese ich da den Versuch auf ein Podest zu steigen? Ich hab ganz viel zu bieten, und vieles von dem ist gar nicht ausschlaggebend gewesen. Und ich glaube, das es in den seltensten Fällen tatsächlich um Sex ging. Oft sogar denke ich, das es gar nicht mal explizit um mich ging (gut diese Illusion kann man aufbauen). Sondern das es um Sehnsüchte und Wünsche ging. Wäre es ein Anderer gewesen, mit ähnlichen Eigenschaften, wär es ebenso ok gewesen. Was ja hier Methode ist.
Wir beurteilen Menschen nach ihren Eigenschaften (sachlich gemeint: Höhe,Breite Tiefe, Geschmack, Gewicht etc.- solche kategorien meine ich), nicht nach ihrem Sein. Was aber auch heißt, das wir unsere "Zuneigung" abhängig machen von der Existenz dieser Eigenschaften. Wir lieben seine Eigenschaften, die er uns zur Verfügung steht, nicht die Person. Der Wert des Menschen für uns speist sich aus einem sehr großen Teil aus dem, was er uns an Konsummöglichkeiten bietet. Als wenn wir Kapitalisten sind, nur auf die Bilanz schielen. Und dies auch unumwunden zugeben, wenn es heißt: "bringt mir nichts."
Und nicht spüren, das wir selbst uns zum Spekulationsobjekt machen. Wenn wir selbst nach Rentabilität bewertet werden. Das unglaubliche Leid, was wir anderen zufügen in dem wir ihnen durch die Blume sagen: "Eine Aktion mit dir ist für ich nicht rentabel." oder "Was hab ich davon?".
Ich möchte gern auf diese Frage antworten: Was du davon hast, ist das du nicht zum Opfer deines eigenen Systemes wirst. Irgendwann bist du selbst nicht mehr rentabel für andere, und andere haben neue Objekte, bei denen sie mehr davon haben. Dann bist du im besten all noch der Notnagel für jemand anderen (der nix besseres gefunden hat). Oder bist wertlos geworden. Wenn "Was hab ich davon" die Kategorie schlechthin ist, wirst auch du nach dem beurteilt.
Ich habe nichts gegen Passung. Ich habe etwas gegen die Radikalität, mit der diese Passung betrieben wird. Ich bin sehr dafür, das sich gleich gelagerte Interessen begegnen. Nur wenn bei der Begegnung mit anders gepolten Menschen oder mit anderen Eigenschaften wir uns fragen "Was soll ich mit dem?"- dann läuft etwas aus dem Ruder.
Jener Mann hat einen kleinen Penis. Na und? Was nicht heißt, das wir ihn darauf reduzieren sollten. Sonst geh ich mal auf ein Damenprofil und sag, was ich alles doof finde, mir nichts bringt und überhaupt für einen Mann nicht schön ist. Und dann verteile ich Kraft meiner Wassersuppe das Prädikat: Ungenügend.
Wer stempelt, der mag bestimmt auch gerne mal gestempelt werden, oder? Ist doch das Gleiche Spiel.
P.S.: Ich rate ausdrücklich dazu, aufgrund meiner Beiträge auf meine Penisgröße zu schließen. Könnte derb nach hinten losgehen.....